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Hallo! Meine Mutter und ich hatten schon immer ein schwieriges Verhältnis. Heute weiß ich, dass sie Narzisstin ist. Ich war zehn Jahre lang deswegen in Therapie. Vor allem die Behauptung, ich sei an allem schuld, auch daran, wenn sie aus Sorge wegen mir mal stirbt, hat mir hart zugesetzt. Nun wurde sie zu einem pflegefall. Sie hat eine gürtelrose entwickelt, ist deswegen aber nicht zum Arzt gegangen. Die Viren haben ihren Weg ins Gehirn gefunden und die Überlebenschance lag kurzzeitig bei 20 Prozent. Nun hat sie sich wieder berappelt. Hätte niemand gedacht. Auch die Ärzte sind überrascht. Aber sie ist eben noch relativ schwach. Sie kann wieder gehen. auch Treppen und ist im Kopf wieder klar. Sie möchte absolut wieder nach Hause. Ich wohn etwa 400 km entfernt. Bei jedem Telefonat bekomme ich die Krise. Manchmal kommt ein ja, du kommst mir ja dann helfen, oder?, Manchmal auch nur ein ach, das wird schon. Ich bin der Meinung, dass sie es nicht allein schafft. Mit Ach und krach habe ich sie zu einem pflegedienst überredet. Und trotzdem. ich bin da sehr pessimistisch. Habe aber eine eigene Familie und leite ein Unternehmen. Ich kann und will nicht jedes mal so weit fahren. Habe es einmal über einen Monat gemacht und bemerkt, dass mir das absolut nicht guttat. Hatte herzstolpern und Magen. ganz schlimm. Ich bin absolut ratlos gerade. Letztens meinte sie mal wieder Ja, so habe ich mir mein alter vorgestellt. aber geh ruhig arbeiten. Ist ja schön, wenn du viel zu tun hast.. Manchmal ist sie auch recht umgänglich. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Aber meistens bin ich an allem schuld. Auch dann, wenn das Heim nicht so funktioniert, wie sie es möchte. Dann kommt auch mal gerne du hast mich hier rein gebracht.. Alles schwer grad. Danke fürs lesen.

25.07.2022 07:59 • 28.07.2022 #1


19 Antworten ↓


Kann dich gut verstehen, pflege meine Mutter wegen Demenz und 1000 anderen Sachen seid 10 Jahren zu Hause auch unser Verhältnis war und ist nicht gut. Ich würde sie auch gern in ein Heim geben das will sie nicht und ich hätte dann ein schlechtes Gewissen und sie tut mir dann leid. Einen Rat kann ich dir auch nicht geben. Aus meiner Sicht bist du 400 km weit weg den Abstand hätte ich auch gern. Ich weiß es belastet trotzdem sehr. Ich habe allerdings eine 24 Stunden Betreuung, sonst ginge das nicht.

Liebe Grüße Toni

A


Mutter will nicht dauerhaft ins Pflegeheim

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Hallo Mupsi,

die Situation, die Du beschreibst ist meiner Ansicht nach schwierig.
Das es Deiner Mutter wieder besser geht, freut mich.

Ich finde es ist verständlich, dass sie den Wunsch hat, wieder in der eigenen Wohnung zu leben.
Wie sehr pflegebedürftige Angehörige um Hilfe bitten, kenne ich aus mehreren Situationen in
meiner eigenen Familie und Verwandtschaft.

Da Du weit entfernt wohnst, dürfte es sehr schwer sein, Deine Mutter zu unterstützen.
Ältere Menschen können an ihre Angehörigen mitunter sehr große, teilweise viel zu große Forderungen stellen.
Dies liegt auch mitunter daran, dass sie ihre eigene Situation nicht mehr immer gut einschätzen können.
Außerdem hast Du ja Deine eigene Familie und Dein eigenes Leben.

Wenn Du der Meinung bist, dass sie es nicht alleine schafft, ihren Alltag zu leben, dann mache Dir bitte kein
schlechtes Gewissen.
Ältere hilfsbedürftige Menschen können Angehörige schon mal heftig überfordern.
Deshalb empfehle ich Dir, überlege in Ruhe und entscheide Dich für den Weg, der Dir am sinnvollsten
erscheint.
Deine Mutter wird vermutlich immer etwas an Hilfe von Dir fordern. Was soll sie sonst tun?

Vielleicht geht es Dir am besten, wenn Du ihr erklärst, dass Du gern bereit bist, ihr zuzuhören,
aber dass Du Dich wegen der großen Entfernung überfordert fühlst, sie mehr zu unterstützen.

Mit 400 km Entfernung kannste du mal gar nicht schnell helfen.

Ergo, ist alles Wunschdenken und ihr braucht einen Plan. Wenn Sie alleine leben will, muss eben Hilfe her. Wenn sie im Kopf klar ist, kann sie durchaus auch verstehen, was 400 km Entfernung und berufstätig und und und bedeutet.

Erwarten kann man von dir, dass du dafür sorgst, dass Hilfe organisiert wird.

Diese moralische Erwartungen sind grausam. Sie hat sie dir gegenüber nicht wirklich erfüllt, du bist jetzt diejenige, die nicht wirklich alles erfüllt. Mal ganz klar auf den Punkt gebracht.

Und mit Schuldzuweisungen ändert sich gar nichts. Also, klare Sicht auf die Umstände richten , klare Kommunikation, was du tun kannst und willst, ihre Wünsche anhören und dann das Beste für beide Seiten beschliessen.

Ich kenne das alles auch und weigere mich zwischenzeitlich konsequent, auf dieses ganze Theater Rücksicht zu nehmen. Deshalb argumentiere und denke ich in diesem Bereich rein sachlich und ergebnisorientiert.

Es gibt sehr gute Pflegeheime und eben auch naja…… Ich habe beruflich mit Pflegeheimen zu tun und in die Heime der unteren Kategorie würde ich nicht mal meinen Erzfeind verfrachten.
Es ist alles eine Frage der Kosten.
Es gibt durchaus sehr gute Pflegeheime, die dann aber bei einem monatlichen Preissegment liegen, dass man sich erst mal leisten können muss.
Wenn bei deiner Mutter Geld keine Rolle spielt, wäre so ein Heim durchaus eine gute Lösung.

Zitat von Patrizia1964:
Es gibt sehr gute Pflegeheime und eben auch naja…… Ich habe beruflich mit Pflegeheimen zu tun und in die Heime der unteren Kategorie würde ich nicht mal meinen Erzfeind verfrachten. Es ist alles eine Frage der Kosten. Es gibt durchaus sehr gute Pflegeheime, die dann aber bei einem monatlichen ...

Was bedeutet untere Kategorien, wenn ich hier mal fragen darf?

Mein Mann war, wenn auch nur kurzfristig, in einem privaten Pflegeheim. Wenn er länger untergebracht hätte müssen, hätte ich das Haus verkaufen müssen, weil sich das kein normal sterblicher leisten kann.

Staatliche oder kirchliche Heime sind zwar meist genauso teuer, aber da gibt es wohl kaum Einzelzimmer und ein so tolles Programm und eine große Einbeziehung der Familie für die pflegebedürftigen Senioren wie in diesem Heim, was ich ausgesucht hatte.

Leider kam mein Mann nicht mehr in den Genuß, dort noch einen schönen Lebensabend zu verbringen

Wenn Die Mutter ansonst noch gut zuwege ist, kann man einen ambulanten Pflegedienst ordern, der ab und zu vorbeischaut.

Es gibt z.B. auch Essen auf Rädern, dass sie nicht mehr selbst kochen muss.

Wegen der großen Entfernung kannst Du Dich unmöglich so um Deine Mutter kümmern, wie sie Hilfe braucht.
Auf keinen Fall solltest Du Dir irgendwelche Vorwürfe zu Herzen nehmen. Du kannst sie anhören, sie beraten, ihr aus der Entfernung Hilfe verschaffen, aber Du hast schließlich auch noch ein Leben.

Ist oft sehr schwierig.

Bekannte hatten einmal das gleiche Problem.
Sie haben eine polnische Kraft engagiert, die rund um die Uhr für die Mutter gesorgt und auch während dieser Zeit in dem Haushalt gewohnt hat. Ist natürlich nicht gerade preiswert gewesen. Die Familienangehörigen einschl. Mutter haben sich die Kosten geteilt, damit es bezahlbar war.

Alle Beteiligten waren damals sehr zufrieden mit dieser Lösung.

Nach einiger Zeit war die Mutter dann von selber bereit, in ein Seniorenheim zu ziehen und fühlte sich dort wohl.

Das schlechte Gewissen...Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Hilf Deiner Mutter wo Du kannst und wie es für Dich möglich ist, aber lass Dich nicht von Kommentaren oder Schuldzuweisungen runterziehen. Das macht die Situation für alle Beteiligten nicht leichter.

Das sind ausschliesslich gewinnorientierte Träger, die diese Häuser betreiben. Das heisst es wird an der Verpflegung gespart und am Personal, was automatisch das Niveau dieser Heime sinken lässt.
Wenn du dir die Bewertungen im Internet anschaust, siehst du meistens nicht auf den 1. Blick ob das Heim untere Kategorie ist. Die Bewertungen setzen sich aus der Nachschau der Heimaufsicht und den Bewertungen der Qualitätsprüpfungen des Medizinischen Dienstes zusammen. Also die Bewertungen sollten wirklich bei der Note 1-2. liegen, alles was schlechter ist, ist kein gutes Heim.
Die Heime können auch Widerspruch gegen Bewertungen einlegen, das heisst es kann die Bewertung dann nochmal nach oben korrigiert werden. Den Heimen ist natürlich dran gelegen, dass die Bewertungen positiv sind um Klienten zu bekommen.
Der Personalschlüssel ist fast in jedem Heim zu niedrig. Leider liegt bei uns in Deutschland schon sehr lange ein massiver Fachkräftemangel vor. Nicht nur bei den Pflegefachkräften, sondern auch bei Hilfskräften, Reinigungskräften und Hauswirtschaftskräften. Dies wirkt sich auf die Pflegequalität aus. Teurere Heime haben häufig mehr personal, weil die Kräfte besser bezahlt werden.

Als Einzelkind und Tochter einer narzisstischen, an Alzheimer erkrankten Mutter war in einer ähnlichen Situation.
- Meine Mutter wohnte dagegen aber auch noch ganz in meiner Nähe und nicht wie deine 400 km entfernt. -

Ich habe vieles versucht, um meiner Mutter zu helfen. Sie wollte sich nicht helfen lassen. Alles war falsch.
Ich wurde nur beschimpft. Auch schon bevor sie an Alzheimer erkrankte.

Irgendwann war es soweit, dass ich zwischen meinem Mann (der hatte nämlich für sich schon die Notbremse gezogen) und meiner Mutter stand.
Einmal habe ich ihr sogar meinen Schlüssel auf den Tisch gelegt und bin gegangen. Sie kam dann aber doch hinter mir her und hat eingelenkt.
Auf Anraten meiner Psychotherapeutin habe ich sogar versucht, meine Vorsorgevollmacht zu widerrufen.

Ich kann mich aus daher aus eigener Erfahrung den Meinungen von Hotin, Icefalki und Iro-Nie nur anschließen.

Vielen lieben Dank für eure Antworten! Ja, alles schwer. Gestern hat sie einige ihrer Freunde gebeten, mich anzurufen, um mich zu überreden, sie öfter zu besuchen. Ich denke wirklich manchmal, ich bin im falschen Film. An dem Tag, an dem sie aus dem Heim nach Hause kommt, bin ich nichtmal im Lande... kein Urlaub, sondern beruflich. Darüber macht sie sich nun auch Gedanken. Ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass es das Sicherste wäre, wenn sie im Heim bleibt. Nein, sie will ja NUR dass jemand da ist, wenn sie nach Hause kommt. Hab ihr gesagt, dass ich alles plane... und das tue ich wirklich, aber eben von hier aus. SIE möchte allein wohnen. Was soll ich da machen? Sie versteift sich nun extrem auf den ersten Tag und setzt alle Hebel in Bewegung dass ich empfangskomittee machen soll...

Zitat von Mupsi:
Ich hab ihr klipp und klar gesagt, dass es das Sicherste wäre, wenn sie im Heim bleibt.

Das ist sicherlich das Beste, was Du machen kannst.
Wer kann denn überhaupt einigermaßen neutral beurteilen, ob Deine Mutter in der Wohnung
ohne Hilfe allein zurecht kommt.
Kann sie sich selbst versorgen? Selbst kochen? Sich pflegen. Wer kauft ein und wer reinigt die Wohnung?
Gibt es einen Arzt, der das mitentscheiden könnte?
Natürlich darf man sie gegen ihren Willen kaum im Heim festhalten. Dafür müßte man für sie eine
Betreuung beantragen. Das macht es besonders schwer.

Zitat von Mupsi:
sie will ja NUR dass jemand da ist, wenn sie nach Hause kommt.

Damit versucht sie Dich mit in die Verantwortung zu ziehen. Offensichtlich kommt sie ganz allein nicht
zurecht, kann alles selbst nicht organisieren.

Zitat von Mupsi:
Sie versteift sich nun extrem auf den ersten Tag und setzt alle Hebel in Bewegung dass ich empfangskomittee machen soll...

Von außen ist es schwierig da mehr zu zu sagen. Die Entscheidung, was Du machen solltest
liegt da leider bei Dir. Hast Du Kontakt zu ihrem Hausarzt?

Die pflegedienst Leitung aus dem Heim sagt, es würde gehen, wenn ein pflegedienst kommt. Ob sie den nimmt, ist fraglich, weil sie ja niemanden in der Wohnung haben will, der dann morgens um sieben klingelt. Hausarzt kenne ich, ja. Mittags kommt ein bekannter von ihr vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Das reicht ihr aber offenbar nicht. Wie gesagt, wir haben kein gutes Verhältnis und meine Therapeutin sagte schon, dass andere den Kontakt schon abgebrochen hätten. Ich möchte ihr ja helfen, aber von hier aus. Ich brauche die Distanz.

Außenstehende können mein Verhalten da oft nicht verstehen. Aber mir wurde als 8jährige anerzogen, dankbar zu sein, dass sie mich nicht allein lässt, weil ich ja so böse wäre.

Zitat von Mupsi:
Außenstehende können mein Verhalten da oft nicht verstehen.


Verstehen kann ich Dein Verhalten und auch Dich vermutlich sehr gut.
Mein alleinstehender Cousin hatte mich vor etwa 2,5 Jahren versucht, auf ähnliche Weise in
die Verantwortung zu ziehen.
Nun ist es hier natürlich etwas anderes, weil es Deine Mutter ist.

Zitat von Mupsi:
Die pflegedienst Leitung aus dem Heim sagt, es würde gehen, wenn ein pflegedienst kommt. Ob sie den nimmt, ist fraglich, weil sie ja niemanden in der Wohnung haben will, der dann morgens um sieben klingelt.

Genau da beginnen die Probleme bei älteren Menschen. Was macht der Pflegedienst, wenn Deine Mutter
morgens nicht die Tür aufmacht? Dann kann es schnell problematisch werden. Würde Deine Mutter
jemandem den Wohnungszweitschlüssel in der Nachbarschaft überlassen?
Vielleicht kannst Du das mal mit ihrem Hausarzt besprechen. Und vor allem auch, wer übernimmt dann
die Verantwortung, wenn es nicht funktioniert?
Denn, wenn das nicht funktioniert, dann wird irgendjemand für Deine Mutter vermutlich eine fremde
Betreuerin beantragen müssen.
Es sei denn, Du willst die Betreuung übernehmen. Bei der Entfernung kann das aber wohl kaum funktionieren.

Liebe Mupsi, ich finde Du hast nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht Dich insofern ernst zu nehmen, als dass Du Deine Bedenken UND psychosomatischen Erfahrungen als Wegweiser siehst. Sie sagen Dir deutlich, dass Du nicht mehr annähernd so sehr für das Wohlergehen Deiner Mutter verantwortlich sein kannst. Und ja, die Schuldgefühle die sie Dir schon früh in Deinem Leben machen, die darfst Du nicht mehr annehmen: Kinder werden von den Eltern in die Welt gesetzt. Die Eltern sind für ihre Kinder bis zu einem gewissen Alter verantwortlich. Umgekehrt ist dem jedoch nicht so ! Und es liegt einzig allein an DIR diese Schuldgefühle weiterhin zu akzeptieren, bzw. Dir Dein Leben davon noch diktieren zu lassen.

Sicher ist es schön, wenn die Mutter-Kind-Beziehung so weit intakt ist, dass Kinder ihre pflegebedürftigen Eltern unterstützen, doch die Zeiten in denen das um jeden Preis ein MUSS war , sind längst vorbei.

Auch meine Mutter weigerte sich in ein Pflegeheim zu gehen, bis sie morgens in ihrer Wohnung aus dem Bett fiel, und nicht mehr alleine aufstehen konnte. Sie und ich hatten bis ein paar Tage vor ihrem Tod eine gespannte Beziehung ( Mutter missbrauchte mich genau wie Dich Deine Dich als Prellbock ), doch ich konnte ihr klar machen, dass ich ihr helfe ein gutes Pflegeheim finden ( was ich dann auch tat...brauchte einiges an Energie und Zeit), und sie ab und an besuchen würde, aber mehr ginge nicht.

Du tust halt was du kannst und was dir möglich ist. Mehr geht halt einfach nicht, gerade wenn du nichtmal im Land bist. Leidet deine Mutti an Demenz im leichten Stadium, wenn sie das nicht einsehen kann und von dir erwartet, daß du da bist, wenn sie es möchte?
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Im Krankenhaus wurde ihr eine ganz leichte Demenz diagnostiziert, aber generell war sie eigentlich schon immer so...

Die narzisstische Persönlichkeitstörung macht es natürlich besonders schwierig.
Aber wenn Deine Mutter nur eine leichte Demenz hat, kann sie über ihren Aufenthaltsort ja noch selber entscheiden.

Wenn die Fachleute meinen, es könne zu Hause mit einem ambulanten Pflegedienst klappen, wäre es vielleicht einen Versuch wert.
(Ich würde hierzu aber auch noch ihren Hausarzt befragen.)


Was ist aber, wenn das nicht (mehr) klappt ? Wenn die Demenz weiter fortschreitet ?

Hast Du eine Vorsorge- und Betreuungsvollmacht ?
Wenn Du eine hast, musst Du sie im Falle des Falles auch nutzen (oder verheimlichen, daß Du eine hast).
Wenn Du keine hast, wird im Falle des Falles ein Betreuer vom Gericht bestellt.
Hier wird gerne jemand aus der Familie genommen. Wenn sich niemand bereit erklärt, wird eine externe Person bestimmt.

Wenn eine Heimunterbringung erforderlich wird - willst Du sie in einem Heim an Deinem Wohnort unterbringen ?


Am Wichtigsten ist aber, dass Du dabei nicht auf der Strecke bleibst.
Du musst Deine Grenzen respektieren.
Wenn es Dir nicht gut geht ist damit keinem geholfen.



Ich habe viele Therapiestunden gebraucht, um meine Probleme mit meiner narzisstischen Mutter aufzuarbeiten.
Mein Therapeut empfahl mir, mich von ihr fernzuhalten und mich mit ihr nur auf neutralem Boden zu treffen.

Im Jahr 2010 (nach dem Tod ihres Lebensgefährten) - sie war da bereits 80 Jahre alt - tauchten bei ihr die ersten Anzeigen von Demenz auf. Ich habe ihr im Rahmen meiner eingeschränkten Möglichkeiten zu helfen versucht.
Ich konnte es ihr nicht recht machen.

Betreutes Wohnen lehnte sie ab - eine Dame von der Pflegeberatung wurde von ihr fast rausgeschmissen -
ein Notrufsystem, welches ich finanziert habe, wurde von ihr nicht genutzt und und und

Die Demenz verstärkte sich aber immer mehr ..

Nachbarn, die sich bisher gelegentlich um sie gekümmert hatten, zogen sich zurück.
Bekannte meldeten sich nicht mehr.

Ich hatte gemeinsame Gepräche mit ihr bei ihrem Hausarzt - ohne Erfolg. Sie schaltete auf stur.
(Der Hausarzt hat es dann auch aufgegeben.)

2016 (die Demenz hatte sich verschlimmert) gelang es mir dann endlich, sie - gegen ihren Willen - in einer Fachklinik für Demenzerkrankungen begutachten zu lassen.
Die Demenz (vermutlich Alzheimer) war so weit fortgeschritten, dass die Ärzte empfahlen, sie nahtlos in einem Heim unterzubringen.
Meine Mutter wollte aber unbedingt wieder in ihre Wohnung zurück.

Das ging mit einem ambulanten Pflegedienst, der mir täglich telefonisch Bericht erstattete, knapp drei Wochen mehr oder weniger gut.

Dann kam an einem Freitag gegen 11 Uhr der Anruf des Pflegedienstes mit der dringenden Empfehlung, meine Mutter am gleichen Tag noch in einem Pflegeheim unterzubringen.
Ich war froh, als ein Heim an diesem Tag noch einen Platz zur Verfügung stellen konnte.

Es gibt mittlerweile sogenannte Betreuungsdienste. Die sind nicht für die medizinische Betreuung zuständig, sondern kümmern sich um Haushalt, Putzen, Wäsche, Einkauf, Bespassung etc. Je nach Bedarf des zu Betreuenden. Der ambulante Pflegedienst arbeitet mit dem BEtreuungsdienst Hand in Hand. Einige Pflegedienste haben bereits einen eigenen Betreuungsdienst integriert. Wie gesagt, es handelt sich beim Betreuungsdienst nicht um PFlegefachkräfte sondern nur um Hauswirtschaftspersonal. Man will mit diesen Betreuungsdiensten die SeniorInnen möglichst lange im häuslichen Umfeld wohnen lassen können. Welche Leistungen von der Krankenkasse bezahlt werden hängt vom Pflegegrad ab, aber genau weiss ich es auch nicht.

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