Nun denn, meine Mutter war schon seit meiner Schulzeit immer darauf erbricht, dass ich lerne, fragte pausenlos darüber nach etc., was ohnehin nicht viel brachte. Als ich damals zum studieren begann, hatte ich die Hoffnung, dass sie sich das irgendwann abgewöhnen kann, dass sie mich nicht täglich mit dem Studium sekiert.
Nun hatte ich heute meiner Mutter gesagt, dass ich das Wochenende wohl bei meiner Freundin verbringe und konnte mir wieder einen 30 Minuten Vortrag zum Thema lernen anhören, dass ich ja Prüfungen bald habe und dass ich sonst ewig studiere und dieses und jenes schaffen muss. Vor allem seit ich meine Freundin habe, belastet mir das lern-Gerede von meiner Mutter noch mehr. Ständig wenn ich bei ihr bin, mache ich mir Sorgen, dass ich eigentlich schon bald nach Hause sollte, sonst habe ich wieder Stress mit meiner Mutter und ich bin kein Streittyp. Gleichzeitig ist meine Freundin aber sehr anhänglich und hätte mich am liebsten jeden Tag bei mir, weswegen es mir wiederum Schuldgefühle bringt, wenn ich nach Hause fahre oder oft hin und her pendle.
Egal was ich mache, es geht immer ums lernen, egal welche Noten kriege, ob ich am Tag eine Prüfung hatte, schon redet meine Mutter schon wieder von der nächsten Prüfung. Andere Studenten fliegen während dem Semester im Urlaub oder fahren mal 3 Tage wohin, wenn ich ins Kino gehe, höre ich schon na du musst aber viel Zeit haben, quasi werden mir immer Schuldgefühle gemacht.
Meine Freundin hätte mich also am liebsten immer bei mir, meine Mutter dass ich immer lerne und ich stehe dazwischen. Ich werde bald 24, da bin ich nicht mehr bereit extra so zu tun als ob ich lernen täte, nur dass ich daheim eine Ruhe habe. Viele werden sich jetzt denken, dann machs nicht, aber meine Mutter ist ein sehr aufbrausender Mensch und obwohl ich schon seit Jahren nicht mit ihr klar komme, liebe ich sie natürlich doch, auch weil ich seit der Kindheit immer eine enge Bindung hatte (Scheidungskind). Also einen großen Streit von Zaun brechen fällt mir schwer. Auf der anderen Seite haben mir meine Eltern für die Zukunft ein Haus gekauft, das momentan 2 Jahre lang noch umgebaut wird. Das heißt ich müsste mir der Situation noch 2 Jahre klar kommen.
Jetzt werden sich wieder einige denken, ich könnte doch zur Freundin ziehen. Dann wiederum müsste ich aber neben dem Studium viel arbeiten, meine Eltern können mich wegen dem Haus nicht mehr noch mehr finanzieren, sprich mir bliebe finanziell fast gar nix und ich hätte viel weniger Freizeit, aber ein bisschen mehr Freiheit.
Ich kann nicht einfach so über meine Eltern drüber fahren, das habe ich charakterlich nicht drauf, einen Menschen zu enttäuschen.
Kurzzeitig mit der letzten Angstzeit war Besserung in Sicht, als sie nach lies und sagte ich sei alt genug alles selbst zu entscheiden, jetzt geht es schon wieder los, Mama ich bin am Wochenende nicht daheim und ich kann mir stundenlang was anhören.
Logik bringt auch nichts, sage ich, ich habe gestern Nachmittag und heute in der Theorie 15h zum lernen gehabt (was ich freilich nicht getan habe) und noch 3 Wochen Zeit für die Prf (normal lerne ich 2 Tage), bringt es auch nichts. Ich habe sie auch schon damit konfrontiert, dass ihr Kontrollwahn einer der Hauptgründe für die Angststörung ist, das sieht sie aber als Ausrede an bzw. findet einfach keinen Fehler bei sich, auch wenn ich ihr immer wieder sage, dass es andere Eltern anders handhaben, dass ich alt genug bin zu wissen wann und was ich lerne und wie viel. V.a habe ich ohnehin noch nie gemacht was sie gesagt hat. Seit sie mir das Haus kauften, hat sich noch verstärkt, weil meine Mutter eben wohl die Angst hat, dass ich vl bis 30 studiere und das Haus zieht ihnen viel Geld aus der Tasche, weswegen ich bald einmal was verdienen sollte. Dass ich bis 30 studiere ist sowieso absurd.
Würde ich wiederum neben dem Studium arbeiten, hätten wir wieder das Problem, ich verdiene zwar Geld, aber dann heißt es, und wann will ich lernen? Treffe ich mich dafür weniger mit der Freundin, schmollt die wieder.
Zusammengefasst: Ich pendle hin und her, wenn ich bei der Freundin bin, dann muss ich immer wieder vorgetäuschte Lernpausen zuhause einlegen, Freundin traurig. Bleib ich einfach lange bei ihr, gibts Zoff daheim, enttäuscht oder wütend ist immer wer. Ausziehen finanziell schwierig, auf die Meinung meiner Mutter zu gacken und einfach sagen du kannst mich gern haben, ich schlaf jetzt eine Woche bei der Freundin bringe ich charakterlich auch schwer zu Stande und hinzu kommt, dass ich dann die Befürchtung habe (wenn ich auf sie gacken würde), dass sie sagt weißt was Bua, des Haus kriegst aber dann auch nicht.
Bei mir trifft das Wort goldener Käfig wie bei keinem Zweiten hinzu, stehe zwischen zwei Frauen die ich liebe und nicht enttäuschen will, bin aufgrund eines Hauses handlungseingeschränkt, da ausziehen schwer und bin somit irgendwie fremdbestimmt, sodass es mich unglücklich macht, ich es daheim nur schwerlich aushalte und quasi permanent Schuldgefühle habe...
Hat irgendwer Tipps für mich?
Sorry für den langen Text!
30.10.2015 00:01 • • 30.10.2015 #1