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Hallo zusammen,

seit einiger Zeit geht es mir nicht so gut, weil meine beste Freundin, die ich seit der Grundschule kenne, Krebs hat.

Wer sehr empfindlich ist, sollte hier bitte nicht weiterlesen, da ich denke, dass dies sehr viele Ängste verstärken oder hervorbringen kann!

Angefangen hat alles vor ca 9 Monaten, ständig schlief ihr rechtes Bein ein, irgendwann kam anhaltende Taubheit hinzu, die sich weiter bis in die Zehen ausbreitete.
Sie war bei sehr vielen Ärzten, kein Arzt kam darauf, dass es Krebs sein könnte. Zwischen den Terminen verging immer sehr viel Zeit, es dauerte jedesmal Wochen.
Es vergingen 5 Monate, bis ein MRT des gesamten Beines zeigte, dass sie einen schon sehr großen Tumor im Bein hat.

Dann ging alles ganz schnell, sie bekam ein MRT des gesamten Körpers und eine Biopsie.
Es stellte sich heraus, dass es ein aggressiver, sehr bösartiger Weichteiltumor ist, leider wurden auch viele Metastasen in Lunge und auch welche im Darm und in der Leber gefunden. Wie lange sie diesen Tumor schon hat? Wissen wir nicht, laut Ärzten wohl schon eine Weile.

Die Chance auf Heilung ist gering, eine Chemo könnte ihre Lebenszeit verlängern, aber die Ärzte sehen keine Chance auf eine vollständige Heilung. Auch eine OP wäre sehr risikoreich und nicht vollständig machbar, da die Tumore sehr ungünstig liegen. Sie geben ihr 2-3 Jahre mit Chemo, ohne Chemo wenige Monate.

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Der Schock ist groß, zumal keiner damit rechnete, selbst die Ärzte waren sprachlos, weil sie dies nicht in Betracht gezogen hatten.

Sie ist gerade mal 26 Jahre alt, hat ihr ganzes Leben noch vor sich, ist ein unglaublich toller und lebensfreudiger Mensch, hat so viele Pläne, sie ist meine beste Freundin, die mir alles bedeutet. Mit ihr habe ich bisher alles erlebt, regelmäßig haben wir uns getroffen, uns alles erzählt, viel zusammen durchgemacht, jeden Tag hatten wir Kontakt.

Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wie ich mit ihr umgehen soll. Sie ist natürlich völlig fertig, sie mag auch nicht mehr sprechen, keinen Kontakt haben, sie ist nurnoch am weinen und hat jede Hoffnung verloren.
Ich habe das Gefühl, das alles falsch ist, jedes Wort, jede lieb gemeinte Nachricht, jede Nachricht, die ihr sagen soll, dass es schon gut werden wird. Kann man das überhaupt noch sagen!? Ich weiß jedenfalls nicht mehr, was ich ihr sagen kann. Ich teile ihr immer mit, wie wichtig sie für mich ist, dass ich immer an sie denke, ihr immer beistehen werde, doch ich merke, dass sie das nicht hören will, was natürlich auch verständlich ist.
Ich bin wahnsinnig überfordert und selbst sehr fertig, ich könnte jeden Tag weinen und will es nicht wahr haben, ich schlafe kaum noch, fühle mich hilflos. Ich mag mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, sie ist einer der wichtigsten Menschen für mich, ich kann es noch gar nicht begreifen und hoffe jeden Tag, dass es doch noch anders wird, dass die Ärzte noch etwas finden, womit sie geheilt werden kann.

Sie will keine Chemo, das macht es nicht leichter. Sie will ihr restliches Leben ausnutzen und genießen können, nicht im Krankenhaus liegen. Ich kann diese Entscheidung nachvollziehen, doch gleichzeitig macht sie mich unglaublich traurig und lässt mich verzweifeln, oft denke ich mir: Warum bloß nicht? Vielleicht würde es helfen, besser so, als vielleicht nurnoch wenige Monate zu haben, doch das kann ich ihr so natürlich nicht sagen.

Kurz vor dieser Diagnose waren wir noch ein Wochenende zusammen, sie war so gut gelaunt, wir machten Pläne, lachten sehr viel, niemand ahnte, dass es so kommen wird.
Sie fühlt sich körperlich auch total fit, hat außer der Beschwerden im Bein keinerlei weitere Beschwerden, sie fühlt sich alles, aber nicht krank. Das macht es noch schwieriger.

Das sie sich kaum noch meldet und momentan immer seltener antwortet, ist auch etwas, womit ich nicht zurecht komme. Ich will für sie da sein, doch komme ich nicht mehr an sie ran.

Ich weiß nicht, wie ich mit ihr und der Situation umgehen soll, ich weiß auch nicht, was ich mir hier erhoffe, vielleicht einfach liebe Worte und Unterstützung?

13.08.2022 19:06 • 14.08.2022 x 2 #1


9 Antworten ↓


Erstmal tut mir das mit deiner Freundin richtig leid ,das muss für sie die Hölle sein wenn man so eine Diagnose bekommt .Ich persönlich würde ihr nicht sagen das alles wieder gut wird, weils einfach gelogen ist und genau das will sie nicht .Ich bin kein Hellseher aber ich denke sie braucht dich ,auch wenn das jetzt nicht so aussieht .Wenn sie deine beste Freundin ist sag ihr das du mit ihr Zeit verbringen willst das du sie begleiten willst egal was auch passieren wird--- das sie den Weg nicht alleine gehen muss -sondern das du an ihrer Seite sein wirst ( das wird auch für dich nicht leicht aber in erster Linie muss deine Freundin an erster Stelle stehen denn du wirst im Gegenzug weiterleben --du weisst wie ich das meine oder ? )
Das sie ihr restliches Leben auskosten will ist ja völlig klar -ich denke mal das sie die Nachricht das es unheilbar ist noch gar nicht richtig verarbeitet hat ( wenn man das überhaupt kann ) Ich persönlich würde nach so einer Nachricht auch erstmal nicht klarkommen aber ich bräuchte Kontakte aber jeder Mensch ist verschieden. Sag ihr das du sie ganz doll lieb hast und das du gar nicht weisst wie du mir ihr umgehen sollst das du Angst hast was falsches zu sagen .Das du unsicher bist ,wie du dich verhalten sollst .Sie wird dir helfen und dir sagen wie du dich verhalten sollst was sie nicht mag und was sie sich wünscht .Ich denke das dauert eine Weile wie lange weiß sie Bescheid was los ist ? Sie könnte auch mehrere Meinungen einholen bezüglich der Behandlungsmethode manchmal gibt es Ärzte die es anders machen würden .Das mit den Metastasen ist natürlich richtig kake .Hat sie ihre Familie an ihrer Seite und hat sie einen Freund ?

A


Meine beste Freundin hat Krebs

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@Bind99i
Hallo, es sehr traurig was euch da geschieht. Ich habe leider keine Ratschläge für diese Situation.
Trotzdem möchte ich dir wenigstens meine Anteilnahme ausdrücken.
Ich wünsche dir und deiner Freundin Kraft.
Gott möge euch beistehen.
Fühl dich umarmt

Ja,da fehlen einem wirklich erstmal die Worte...

Wenn ein Mensch,den man liebt krank oder gar sterbenskrank ist,kommt da diese Hilflosigkeit auf.
Schwer aushaltbar.

Du würdest sie gerne unterstützen ,sie selbst brauch momentan denke ich einen gewissen Freiraum und ich stelle es mir von Deiner Seite aus schwer vor,das nicht persönlich zu nehmen.

Für Dich ist es schon schwer aber für sie ungleich schwieriger.

Wenn Du für sie da sein möchtest,halte ihren momentanen Rückzug aus,auch wenn es weh tut.

Nichts ist mehr sicher und diese Unsicherheit gilt es mit zu tragen.
Ohne Worte.

Sie weiss,dass sie sich auf Dich verlassen kann und das ist das Wichtigste.

Was Du tun kannst ist ,für sie zu beten,auch wenn Du nicht gläubig bist.
Einfach in einem ruhigen Moment innerlich Energie rüber schicken.
Ansonsten respektieren,dass sie erstmal für sich klar kommen muss.
Du schaffst das.

@Bind99i schau mal ich hab mir den Link gerade mal durchgelesen ich finde das klingt ganz gut .

https://www.stern.de/gesundheit/weltkre...54442.html

Dankeschön, das ist total lieb von euch!

Ich habe mich noch nie so hilflos und schlecht gefühlt, gleichzeitig fühle ich mich dann noch schlechter, weil ich mir denke, dass es doch nur ihr schlecht gehen darf, sie darf ruhig traurig sein, nicht ich!
Ich kann und möchte sie nicht verlieren, ich wüsste nicht, wie es danach weitergehen sollte, alleine der Gedanke ist nicht auszuhalten.
In all den Jahren hat sich eine so starke Verbundenheit entwickelt, so eine starke Freundschaft, ich weiß nicht, was ich ohne sie tun soll, ist es nicht egoistisch? Mittlerweile fühle ich mich schon schlecht, überhaupt traurig zu sein, während sie um ihr Leben bangt und kämpft. Sie ist schließlich krank, nicht ich.
Alles scheint plötzlich bedeutungslos, nun wird mir klar, dass nichts selbstverständlich ist, wie oft habe ich mir Sorgen und Gedanken gemacht, als es mir nicht gut ging.
Ich frage mich, warum es ausgerechnet sie getroffen hat, sie hat so etwas nicht verdient, natürlich hat es niemand verdient, versteht mich bitte nicht falsch! Doch sie ist so ein toller, lieber und wunderbarer Mensch, warum muss es so sein?
Es ist so ungerecht, sie ist doch gerade mal 26, wollte nur ihr Leben leben.
Wir dachten zuerst noch, das alles gut werden wird, auch nach der Diagnose, dass sie einen Tumor im Bein hat, waren wir guter Dinge, wir scherzten noch, warum schon all diese Metastasen und keine Heilungschance? Das zeigt einmal mehr, dass das Leben nicht gerecht ist, es ist furchtbar.

Sie weiß seit ca 3 Monaten, dass es keine Chance auf Heilung gibt, leider hatte sich alles sehr hingezogen, es war eine ewige Warterei.
Ich weiß, dass es doch eigentlich gelogen ist, wenn ich ihr sage, das alles gut werden wird, doch ist es nicht einfach, die passenden und richtigen Worte zu finden, ich bin selbst sehr überfordert und fertig nach dieser Diagnose. Man will ja, das alles gut wird, also denkt man auch in diese Richtung, auch wenn man weiß, dass es wahrscheinlich nicht so sein wird, nur will man dies verdrängen.
Ich habe ihr oft gesagt, dass ich für sie da bin, ich habe ihr auch schon gesagt, das ich nicht weiß, wie ich mit ihr und dieser Situation umgehen soll, leider möchte sie momentan nur wenig Kontakt. Es ist egal, was ich ihr schreibe und sage, sie geht auf nichts mehr ein. Sie ist nicht wiederzuerkennen, was nachvollziehbar ist, aber das macht es nicht leichter. Ich habe das Gefühl, dass sie nurnoch alleine sein möchte, niemanden mehr um sich haben möchte und das macht mich traurig, weil ich genau weiß, dass sie nun doch eigentlich Hilfe und Unterstützung braucht.
Ich möchte weiterhin bei ihr sein, aber es ist schwierig. Würde ich mich nun zurückziehen, dann denke ich, wäre es auch nicht richtig, gleichzeitig möchte ich aber, dass es ihr so gut wie möglich geht. Versteht ihr das?

Ich merke einmal mehr, dass man nichts als selbstverständlich betrachten sollte, nicht die Gesundheit, nicht das Leben, wir planten zuletzt noch, im Dezember in die USA zu fliegen, wir wollten Weihnachten und Neujahr dort verbringen, das war schon lange unser Traum und Wunsch, nun weiß man nicht, ob es überhaupt noch möglich sein wird, nun weiß ich nicht, ob es sie überhaupt noch geben wird.
Man plant so viel und weiß nicht, wie es einmal sein wird, das ist erschreckend.
Ich fange schonwieder an zu weinen, noch nie habe ich mich so furchtbar gefühlt, es ist kaum zu ertragen.

Ich bin eigentlich ein ziemlich gläubiger Mensch, doch zur Zeit kommen mir einige Zweifel auf, ob es ihn wirklich gibt...

Ach, ich weiß es auch nicht, es ist grausam.

Zitat von ichbinMel:
@Bind99i schau mal ich hab mir den Link gerade mal durchgelesen ich finde das klingt ganz gut .

Vielen lieben Dank für diesen Link, den werde ich mir gleich durchlesen, das ist wirklich sehr lieb von dir!

@Bind99i ach nichts zu danken -vielleicht hilft es dir ein wenig .Das ist schon eine schwierige Situation -ich wünsche dir viel Kraft Bindi -- und wenn du mal verzweifelst bist oder was auch immer ,denk immer dran : du bist nicht ganz alleine-- hier im Forum ist eigentlich immer jemand der dir ein Ohr schenkt wenn du jemanden brauchst .

Noch nie habe ich geweint, nachdem ich einen Beitrag hier im Forum gelesen habe, jetzt weine ich...
Es ist furchtbar, was dieser junge Mensch zu ertragen hat. Auch ist es schlimm, was du, als die beste Freundin, ertragen musst. Ich lese so viel Verzweiflung aus deinen Texten heraus.
Mir fehlen die Worte und ich musste ehrlich gesagt mehrmals schlucken.
Ich hoffe, dass du und deine Freundin noch eine schöne Zeit zusammen haben werdet. Schreibe ihr zwischendurch mal, besuche sie, auch wenn alles danach aussieht, als würde sie dies nicht wollen, ich kann mir vorstellen, wie schrecklich so etwas sein muss.

Meine Güte, mir wird hier ganz anders...

Aber es ist toll, das du hier geschrieben hast, hoffentlich wirst du hier viel Unterstützung in dieser schlimmen Zeit finden. Ich drücke fest die Daumen für deine Freundin und wünsche alles Beste dieser Welt!



Schick ihr das. Auf YT im joe dispenza Kanal gibts viele solcher Testimonials. Sind echt. Habe schon mit einer Person geredet, die zum sterben nach Hause geschickt wurde und wieder krebsfrei wurde. Buch würde ich 'Du bist das Placebo' empfehlen. Viel Glück deiner Freundin.

A


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