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Ich weiss gerade nicht in welches Forum mein Thema passt, aber Kummerecke hat mich schon sehr angesprochen!

Seit Ende der Elternzeit hab ich einen neuen Job.Ich war davor 7 Jahre in einem anderen Betrieb und arbeitete sogar als Leitung.Dazu kamen Weiterbildungen ect.
Wenn man meine Bewerbungen so sieht, dann bin ich hochqualifiziert in meinem Bereich!

Nach 7 Jahren dachte ich allerdings, es ist Zeit zu wechseln.
Mit Ängsten und Depressionen plagte ich mich schon ein paar Jahre zuvor, hatte es aber gut im Griff! Privat läuft es nämlich auch super!

Als ich im neuen Job anfing war ich hoch motiviert und es lief zunächst gut.Da es ein völlig neuer Fachbereich war und bei 9 Tagen im Monat eine Einarbeitung schwieriger ist als in Vollzeit, wurde ich zunehmend unsicherer.
Ausserdem hatte ich Schwierigkeiten, mich von meinem Sohn zu trennen, obwohl ich ihn in guter Obhut wusste! Verlustängste kannte ich aber auch schon vorher!

Als ich mir auf der Arbeit eine Nadelstichverletzung zuzog und ausserdem in ein paar Situationen total überfordert war und Fehler machte, brach alles zusammen!
Ich kam mir nur noch wie eine dummer Schülerin vor! Jede Nacht und jeden Morgen vor einem Frühdienst verbrachte ich weinend, panisch und völlig verzweifelt. Ich malte mir aus, was alles passieren könnte weil ich so unerfahren in diesem Bereich bin.
Da die Panik so stark wurde, meldete ich mich jedesmal morgens krank.

Meine Kollegen und die Chefin sind dementsprechend sauer auf mich und meine Art und Weise sie im Stich zu lassen!
Ich hatte auch schon ein Gespräch mit der Leitung.Bat um Versetzung in einem Bereich wo ich mich besser auskenne.Sie war verständnissvoll aber z.Zt. war dort keine Stelle zu besetzen.

Da ich in der Probezeit bin, werde ich wohl gekündigt werden.Wer will schon so einen Mitarbeiter?
Dabei war der Job wirklich passend, von der Diensteinteilung und dem Geld.Ich kann wegen meinem Kind nämlich nur volle Tage arbeiten.Woanders selten möglich.

Ich war auch bestimmt keine schlechte Arbeitskraft.Hätte bestimmt alles lernen können, was ich nicht weiss.Aber meine Ängste haben alles kaputt gemacht!

Zuletzt hatte ich diese Panik in der Ausbildung.Da hatte ich schon mal diese Phasen.

Ausserdem bei einem Nebenjob als Trainerin.Da hatte ich auch immer Angst zu versagen und hab den Job wieder geschmissen.Obwohl ich bestimmt nicht schlecht drin war.

Mit Tagonis hab ich es probiert.Hat mir in der Ausbildung mal geholfen.Aber die Nebenwirkungen sind so stark gewesen und nach einer Woche hab ich es wieder abgesetzt.

Ich hab sogar 2 Jobs in Aussicht zur Zeit.Aber was nützt es zu wechseln wenn es dort genauso läuft.Ausserdem sind sie viel schlechter bezahlt!

Ich bin wirklich verzweifelt und schäme mich, dass ich das Team so im Stich lasse....

Liebe Grüsse und danke fürs Lesen..

18.09.2010 10:52 • 18.09.2010 x 1 #1


3 Antworten ↓


hallo Johnita,

ich kenne deine situationen von früher. bei der post wurde ich rausgeschmissen, bin mit der arbeit und der mentalität nicht klar gekommen. in den letzten 10 jahren bei meinem letzten arbeitgeber hatte ich 9 cheffe. entsprechend unterschiedlich waren meine bewertungen. von übererfüllt bis teilerfüllt bis voll erfüllt. und das obwohl ich doch die gleiche arbeit erledigt habe.

das deine arbeitsumgebung sauer ist - ok. nur wenn jemand kündigt, tot umfällt, krank wird, dann ist das auch nicht änderbar.

vor 2 jahren hatte ich mehrere vergiftungen. nachdem endlich eine diagnose da war, bin ich zu meinen kollegen und auch zu meinem cheffe und habe es denen gesagt, ich habe da ein problem, das wird auch noch einige monate dauern.

ich glaube dir du kannst gut arbeiten. du hast zwei möglichkeiten. rede mit deiner cheffin. bitte um einen termin, rede da ganz offen, verheimliche da nichts. sucht nach möglichkeiten. 2 - 4 wochen auszeit, 1 monat erst mal nur halbtags, verlängerung der probezeit.

oder du wartest auf die probezeitkündigung und wechselst.

deine jobangabe(n) sind sehr allgemein - magst du etwas in's detail gehen?

du bist ein mensch und menschen sind keine maschinen, die immer funktionieren. vor 25 jahren hatte ich auch sehr viel angst aber das ist inzwischen weg.

versuche es doch mit einem offenen gespräch. wenn es einen betriebsrat gibt, nimm den mit und rede mal auch mit dem.

hm - gibt es bei dir so etwas wie privatleben - oder prio 1 = arbeit, prio 2 = arbeit, prio 3 = du weisst schon. oder verdrängst du mit arbeit etwa anderes? deine familie?

liebe grüße
dirk

A


Meine Ängste haben mir alles verdorben!

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Hallo Dirk,
schön dass du antwortest!

Du sagtest, dass du vor 25 Jahren auch Angst hattest.Wie hast du sie bewältigt?
Ich bin übrigens Krankenschwester und bin von der Psychiatrie in die Somatik gewechselt.Glaub das war ein Fehler!
Wollte mir wohl selber beweisen, dass ich dort noch arbeiten kann!

Ein Gespräch wird wohl stattfinden, nachdem ich nun wieder gefehlt hab.Aber, wie ehrlich kann ich da sein? Probezeit und in einem Beruf wo man als psychisch stabil gelten muss?
Ich werde ihnen anbieten, dass sie meine Probezeit verlängern können.Wenn sie mich noch dort haben möchten...Aber wirklich über meine Ängste reden?

Zum Privatleben: Wie schon erwähnt, fällt es mir schwer mich von meinem Kind zu trennen wenn ich arbeiten muss! Mein Kind und mein Mann sind mir das Wichtigste.Könnte mit ein Grund sein, dass ich nicht motiviert bin.Allerdings erklärt das nicht meine überzogenen Ängste.
Wenn ich frei hab ist meist alles ok.2 Tage vor Dienstbeginn fängt dann aber schon die Nervosität und die schlechte Laune an...

Ich hätte auch noch einen Nebenjob in petto.Patiententransporte ins Ausland.Hab ein Angebot durch Kontakte erhalten.Super bezahlt.Aber da ist wieder die Angst da, es nicht zu packen! Ich stehe mir immer selbst im Wege.Soviele Chancen die mir auf einem Silbertablett gereicht werden und ich versaue es mir!

hallo Johnita,

meine ängste kamen aus den folgenden ecken:
keine erziehung (mutter saß nur vor der glotze), mein vater starb sehr früh. die mutter hatte volkschule, (das ist so weil das so ist), ich wurde eingesperrt, schlecht ernährt, starke mangelerscheinungen, mit 20 jahren bei 188 cm, gewicht 58 kg.

mit 20 durfte ich dann mal raus und der schlechte körperliche und geistige zustand haben sehr viele ängste hervorgebracht. ich habe angefangen dieses komische runde ding genannt welt zu erkunden.

trotzdem bin ich wieder ein zurückgezoger mensch geworden. ich kann damit leben.

du hast nichts zu verlieren. in einem offenen gespräch solltest du auch offen sein und noch die eine oder andere angst vergessen. du zeigst damit deiner cheffin gegenüber ehrlichkeit. sie werde irgendetwas über dich denken. vielleicht das du faul bist (was ich nicht glaube). sie kann ja nun mal keine gedanken lesen.

tausche doch einmal die rollen in gedanken. du bist cheffin und hast da eine mitarbeiterin die fehlt. ich würde mir da klarheit wünschen. oder wenn nichts kommt den üblichen weg - wählen.

wunder müssen dort nicht geschehen - aber vielleicht bekommst du eine zweite chance - lass es auf einen versuch ankommen. gesprächsdauer 15 minuten, wenn möglich versuche deine cheffin morgen anzurufen. je länger du ein gespräch hinauszögerst umso schlechter wird es.

stabilität kann man sich erarbeiten.

liebe grüße
irk




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