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Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich bin 21 und arbeite gerade daraufhin auszuziehen. Das ist auch bitter nötig. Zu Hause komme ich gar nicht mehr klar. Zumindest nicht mit meinem Vater. Er verhält sich seit Jahren wie in seiner Firma. Alles was er sagt muss gemacht werden, wann, wo, wie er das will. In Gesprächen akzeptiert er keine andere Meinung, wird laut und aggressiv, wenn man ihm sagt, dass er irgendwo falsch liegt ( und ja, es sind Dinge, von denen ich Ahnung habe, die meine Arbeit betreffen und von denen er keine Ahnung haben kann). Es ist einfach nur ein einziger Kampf. Er ist der größe Pascha unter diesem Planeten. Ständig werde ich für irgendwas angemacht, obwohl ich es entweder nicht war oder einfach nur anderer Meinung bin. Man kann versuchen noch so ruhig und sachlich mit ihm zu reden..es geht einfach nicht. Er muss alles besser wissen und können. Ich verzeifel langsam daran und bin so froh, wenn ich endlich ausziehen kann. Ich weiß einfach nicht, wie ich noch mit ihm umgehen soll, außer nur das nötigste mit ihm zu reden. Ich weiß auch gar nicht, was ich mir gerade hier von erhoffe..vielleicht ein bisschen Trost..

27.10.2015 20:58 • 28.10.2015 #1


9 Antworten ↓


Zitat von Pünktchen17:
Ich weiß auch gar nicht, was ich mir gerade hier von erhoffe..vielleicht ein bisschen Trost..


Okay, kannst du haben.

Pünktchen, manchmal ist es halt einfach an der Zeit, dass Eltern und Kinder räumlich getrennte Wege gehen. Du bist ja schon dabei, eine Wohnung zu suchen oder sogar schon am Umziehen, das war sicher die richtige Entscheidung.

Ich versichere dir, wenn du erstmal in einer eigenen Wohnung bist, wirst du mit deinem Vater wieder besser klar kommen. Der Unterschied ist, dass du dann einfach nach Hause gehen kannst, wenn es Stress gibt. Und dein Vater wird sicher noch lernen, dass du erwachsen bist und ein Recht auf eine eigene Meinung hast.

Für ihn bist du momentan vielleicht noch das kleine Kind, dem man sagen muss, wo es lang geht. Das wird er schon noch kapieren, keine Sorge. Bis dahin versuche einfach Ruhe zu bewahren, auf den letzten Metern kein Porzellan (bildlich) mehr zu zerschlagen und dich nicht provozieren zu lassen. Stelle dir einfach vor, wie schön es wird, wenn du später mal zu deinen Eltern heim kommst, dich auf sie freust, dich von Mama lecker bekochen lässt und dann wieder in dein eigenes Reich gehen kannst.

A


Mein Vater, der Chef

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Danke Luna..ist im moment nicht einfach hier. Ständig kriegt man von ihm Sprüche gedrückt und man fühlt sich als wäre man zu blöd für alles. Das nimmt mich sehr mit gerade. Manchmal weiß ich einfach nicht mehr weiter..

Pünktchen, der hat ne Riesenangst, dass er sein Töchterchen ziehen lassen muss.

Und Bosse sind das nicht gewöhnt, dass man zuhause so hilflos ist. Darum poltert und schimpft er, dass sich die Balken biegen. Vor lauter Verzweiflung. Leider seine Art, mit der Situation umzugehen.

Luna hat es dir auch schön geschrieben, die Zeit, dass du wieder gerne zu deinen Eltern gehst, die kommt auch wieder.

Finde ich toll, den Rat von Luna, jetzt kein Porzellan zu zerschlagen..

Halte einfach durch. Rettung ist in Sicht..

Meinst du echt, er will mich nicht ziehen lassen? Momentan hab ich das Gefühl, dass er eher auf das Gegenteil hinaus ist. Fühle mich, als hätte ich bei ihm meinen Arbeitsvertrag unterschrieben, so verhält er sich.

Zitat von Pünktchen17:
Meinst du echt, er will mich nicht ziehen lassen? Momentan hab ich das Gefühl, dass er eher auf das Gegenteil hinaus ist. Fühle mich, als hätte ich bei ihm meinen Arbeitsvertrag unterschrieben, so verhält er sich.


Ja natürlich ist das so. Auch erwachsene Männer, die im Beruf sehr souverän agieren, verhalten sich manchmal in einer solchen Situation hilflos und unlogisch. Bist du das einzige Kind oder das erste, das das Haus verlässt? Die Situation kennt er vielleicht noch nicht. Er hat dann keine Kontrolle mehr über dich, muss dich ziehen lassen in ein selbstbestimmtes Leben und das tut Eltern eben weh. Im besten Fall gibt man das als Eltern zu, verdrückt ein paar Tränen wenn das Kind auszieht und orientiert sich neu. Wer das nicht so richtig gut kann, der tut dann womöglich so, als würde ihm das überhaupt nichts aus machen.

In ein paar Monaten sagt er dir vielleicht, wie stolz er auf dich ist, dass du alleine zurechtkommst.

Wenn dein Vater dich schikaniert, dann sehe ich dabei nichts Positives.

Ja, ich bin das erste und einzige Kind, was sich aus dem Staub macht. Von meiner Mutter weiß ich, dass sie unheimlich traurig ist, aber sie unterstützt mich trotzdem total, weil sie ja auch möchte, dass ich selbstständig bin und sich für mich freut.
Mein Vater versucht nur seine Ansichten durchzusetzen. Anstatt mich meine Erfahrungen machen zu lassen, sagt er mir, wie es bei ihm war und ich soll sofort genau so handeln, wie er es getan hat. Sowas ist Schwachsinn. Ich muss meine eigenen Erfahrungen machen und auch lernen, mich selbst um Dinge zu kümmern und das alles selbst in die Hand nehmen. Da wünsche ich mir halt, dass man mir die Freiheit gibt und mich bei Frage oder Problemen dann unterstützt, aber halt nicht von vorne herein direkt schon so reagiert. Er ist halt gewohnt auf der Arbeit der Chef zu sein und das Verhalten bringt er mit nach Hause. Meine Mutter kann sich das bald auch nicht mehr geben. Sie sagt je mehr Geld er verdient hat, desto unausstehlicher ist er geworden. Das ist langsam so weit, dass sie sagt, er liebt seinen Porsche mehr als sie. Das ist schon ziemlich traurig, wie er sich anderen, besonders seiner Familie gegenüber Verhält.

Ja, viel Geld verändert die Menschen manchmal. Gehe deinen Weg ruhig weiter. Dein Vater wird lernen müssen, dass du nicht mehr sein kleines Mädchen bist. Wird weh tun, ist aber nicht zu ändern. Alles Liebe für dich.

Nimms mir nicht übel, aber ich vermute, dass du - wie so viele andere auch - in 20 oder 30 Jahren verblüfft feststellen wirst, dass dein Vater in so manchem Punkt gar nicht so unrecht hatte

A


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