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Ich danke dir das du mir viele Antworten geschrieben hast, aber ich habe das Gefühl das du denkst er ist faul und eine Mimose.
Ich kenne meinen Freund sehr gut und er ist definitv kein fauler Mensch der einfach aufgibt wenn er an einer Sache keinen Spaß mehr hat.
Er sagt er hätte das schon seit etwa einem Jahr und er hat ja versucht die Situation zu ändern durch Firmenwechsel und Standortwechsel.
Ich habe es ja anfangs auch erstmal als Phase abgetan.
Aber als er mir das unter Tränen noch mal erzählt hat wusste ich das es kein harmloser Spaß mehr ist.
Er sagt ja auch das er nicht kündigt bevor er nicht etwas anderes hat.

Also das fand ich jetzt schon ein bisschen unfreundlich von dir GastB.

Ich denke nicht, dass er faul ist. Aber das mit der Mimose geht schon in die Richtung.

Ich möchte nicht unfreundlich sein, aber effektiv. Was würde dir, ihm und euch ein Mitleid und Zuspruch in die falsche Richtung nützen, wenn es das Problem gar nicht trifft?

Gerade WEIL er es schon mit Job- und Personenwechsel probiert und das nichts gebracht hat, halte ich es für möglich, dass er nicht angemessen mit diesen Dingen umgeht und in diesem Punkt Nachhilfe (z.B. Verhaltenstherapie, Coaching, Rollenspiele) braucht.

Und wenn er schon ein Jahr lang diesbezüglich so auf dem Zahnfleisch geht, hat er damit schon viel zu lange gewartet. Auch das muss man lernen, dass man rechtzeitig zu sich selbst Halt sagt und nach Ursachen und Lösungen sucht. Nicht erst, wenn man total fertig ist und dann andere für einen sorgen (sollen oder wollen). Auch Burnout befällt einen ja nicht wie eine ansteckende Krankheit aus heiterem Himmel, sondern beruht auf der Unfähigkeit, rechtzeitig gegenzusteuern. Die Diagnose Burnout muss daher dazu führen, bessere Selbstbeobachtung und angemesseneres Verhalten zu erlernen.

A


Mein Freund will nicht mehr arbeiten

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Ich denke eben das er vielleicht die Angst hatte auf mich als Versager zu wirken.
Vielleicht hat er deswegen solange damit gewartet.
Eigentlich ist dieser Computerkram auch sein Hobby, also er bastelt zu Hause auch rum und deswegen wundert es mich ja auch.
Er findet es auch selber blöd und hätte lieber das er weiterhin glücklich mit seiner Arbeit wäre.

Ich bin ja irgendwo froh das er sich es eingesteht das er unglücklich ist und etwas ändern will, besser als würde man das sein Leben lang hinnehmen und sich im nachhinein darüber ärgern das man nie etwas verändert hat.

Ich hoffe sehr das der Arzt ihm mal die Levitten liest oder ihm zumindest sagt wo er hin soll, bzgl. Therapie.

Zitat von LaCuppycake:
Ich hoffe sehr das der Arzt ihm mal die Levitten liest oder ihm zumindest sagt wo er hin soll, bzgl. Therapie.

Ja, ich auch.

Hi!
Bei mir wurden zwei Leute wegrationalisiert und Einer ist im wahrsten Sinnes des Wortes verrücktgeworden.
60 Stunden Wochen waren schon fast normal. Aber die Führungselite meinte, das müsse gehen, man müsse sich halt zusammenreißen, wir seien einfach alle zu blöd, wurde wortwörtlich so gesagt... solche Dinger kamen jeden Tag vor. Nichts für sensible Gemüter.
Ich musste mich ja kaum noch entscheiden. Psychiatrie, man riet mir zur Kündigung, ich wollte nicht kündigen.
Da sagte der Arzt zu mir: Hey, es ist nur ein Job! Sowas finden Sie überall. Ihre Gesundheit nicht!
Damit haben sie mich überzeugt. Also weg da.
Danach Therapie.
Ich habe gelernt, auf mich selbst zu achten. So ganz 100% klappt das immer noch nicht, aber es ist schon besser.
Also auf jeden Fall zum Arzt und kein Blatt vor den Mund nehmen. Der Rest zeigt sich dort.

Teresa

Hallo Teresa,

das ist ja schrecklich was dir da passiert ist!
Ich merke das auch in meinem Job das man immer mehr leisten soll für das gleiche Geld.
Und dann immer dieses 'Reiß dich mal zusammen'.
Es gibt Leute die können das, es gibt aber auch Leute die einfach etwas sensibler sind.

Mein Freund viel im Prinzip den Job ja auch nicht aufgeben, eigentlich sollte man heutzutage froh sein überhaupt eine feste Arbeitsstelle zu haben, sagt er auch immer.
Aber was bringt ihm das wenn er mit 26 Jahren einen Horror davor hat und sich denkt ich schaff das nicht bis zur Rente, ich hasse diesen Job.
Ich denke es ist eben besser vorher die Reißleine zuziehen, so wie bei dir.

Und wie du ja schon sagtest war das, dass beste was dir passieren konnte.
Wie hat denn dein Umfeld darauf reagiert?
Ich hab ein bisschen Angst das seine Familie ihn, naja, verurteilen würde.
Er kommt aus einer extrem Arbeiterfamilie wo sogar in der Freizeit das Hauptthema Arbeit ist. Schrecklich

Meine Familie hat das auch nicht verstanden. Hauptsache man hat Arbeit... Versuch doch noch ein bisschen durchzuhalten...
Mein Freund hat zum Glück gleich auf Anhieb verstanden, dass das so nicht weitergeht. Seine Eltern konnten das aber auch nicht akzeptieren. Am schlimmsten war noch so ein Kerl, der mir helfen wollte.
Der ist komplett ausgerastet und hat mir meine Zukunft in den schwärzesten Farben ausgemalt. Hartz 4, nie wieder einen Fuß auf die Erde... Er war noch nieeee arbeitslos, er könne sich das ja auch gar nicht vorstellen.
Da hat sogar mein damaliger Chef kontrollierter reagiert.
Ich würde sagen, das Ganze hatte den Vorteil, dass man in der Not erkennt, wer seine wahren Freunde sind, klingt abgedroschen, ist aber erstaunlicherweise wirklich so.

Zitat:
Meine Familie hat das auch nicht verstanden. Hauptsache man hat Arbeit... Versuch doch noch ein bisschen durchzuhalten...
Mein Freund hat zum Glück gleich auf Anhieb verstanden, dass das so nicht weitergeht. Seine Eltern konnten das aber auch nicht akzeptieren


So ist es bei uns auch.
Hauptsache Arbeit! Nix anderes ist wichtig nur Arbeit.
Natürlich ist es wichtig aber nicht DAS wichtigste. Die Gesundheit ist das wichtigste, denn wenn man krank ist kann man nicht arbeiten. Und ich habe einfach Angst das er da in etwas reinrutscht was man verhindern kann. Ich merke das ja das etwas nicht stimmt.
Wie ging das denn bei dir weiter? Hast du dann einen Job gefunden der dich glücklich macht oder warst du in Therapie?

Zitat von Notre Dame:
Hartz 4, nie wieder einen Fuß auf die Erde... Er war noch nieeee arbeitslos, er könne sich das ja auch gar nicht vorstellen.

Solche Leute werden immer Chefs haben und angestellt bleiben, weil sie sich von der Mär des Hartz4-Makels beeindrucken lassen und genau das dient den Interessen der Chefetage, weil das garantiert loyale, aber uncreative Mitarbeiter.

[nostradamus]uiuiuiuiuiuiuiuiuiui...[/nostradamus]

So, heute ist mir die Hutschnur geplatzt und ich hab ihn kommentarlos zum Arzt gefahren.
Als er nach Hause kam war er total verheult und fiel mir weinend und erleichtert in die Arme.
Er ist erstmal 2 Wochen krankgeschrieben, wird aber danach weiter krankgeschrieben werden.
Auf dem Schein stand V.a Depression, bitte Berufswechsel.
Mit einer Überweisung zum Psychiater.
Er ist jetzt erleichtert und will später mit mir spazieren, so kenne ich ihn garnicht, normalerweise lehnte er jegliche Aktivitäten ab geschweigedenn schlug diese vor.
Es scheint der richtige Weg gewesen zu sein und ich bin froh das ich die Reißleine gezogen habe.
Am 9.12 hat er einen Termin zur klinischen Kontrolle.
Wisst ihr was das genau heißt?

Ja, scheint richtig gewesen zu sein. Gut, dass Bewegung in die Sache gekommen ist.
Die klinische Kontrolle hat er in einer psychiatrischen Klinik, oder wo?
Wenn auf dem Schein stand Verdacht auf Depression, dann werden sie dort diese Diagnose überprüfen, schätze ich.
Kann ich aber nicht genau sagen. Auf jeden Fall alles gute für Euch!

Hallo Notre Dame,

danke für den guten Zuspruch! Ich bin auch erleichtert das jetzt wenigstens der erste Schritt getan ist.
Nee, die Kontrolle hat er beim Hausarzt.
Wahrscheinlich wird er durchgecheckt, oder so?
Ich hoffe das er jetzt so schnell wie möglich einen Termin beim Psychiater bekommt.

A


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