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Hallo ihr Lieben,
ich habe echt ein Problem und das eigentlich schon immer. Es kam nur nie so zum Tragen, da ich mich nicht der Arbeitswelt stellen musste und immer Hausfrau und Mutter war.
Nach dem Tod meines Ehemannes bin ich zurück in die Arbeitswelt und nun prallen alle Schwierigkeiten wieder auf mich ein.
Entweder ich werde gemobbt in meinen Jobs oder ausgenutzt.
Es liegt an mir und dem was ich ausstrahle.
Ich bin fast 60 und komme rüber wie ein Kind, auch von meiner Stimme her,
Ich habe kein selbstbewusstes Auftreten.
Jetzt momentan nutzt mich meine Chefin aus und überträgt mir munter ihre Aufgaben, zu denen sie nicht befähigt ist, ich allerdings schon. Das wäre ja nicht so schlimm, nur, ich muss ihre Arbeiten in meiner Freizeit erledigen und darf mir keine Arbeitszeit dafür aufschreiben, denn sonst käme ja raus, dass nicht sie sondern ich die Arbeit gemacht haben und schlie0lich will sie sich damit ja profilieren. Sie möchte alles von mir haben, kopiert sich mein geistiges Gedankengut und Erfindungen.
Ich muss dazu sagen, dass ich hochbegabt bin, bei sehr hohem IQ und das soll nun keine Prahlerei sein, nur aufzeigen, dass Intelligenz gar nichts zu heißen hat.
Ich habe null Selbstwertgefühl, bin immer unsicher, habe Panik Fehler zu machen usw.
Wo bitte kann man ein Training absolvieren, Stimmtraining und Auftreten.
So geht das wirklich nicht länger weiter.
Ich kann auch niemanden die Meinung sagen, gehe allen Disputen aus dem Weg,
Das müsste ich auch lernen, dass ich nicht immer freundlich und höflich sein muss.
Dafür werde ich nicht ernst genommen und auch nicht geliebt, genau das Gegenteil ist der Fall.

20.08.2023 07:56 • 30.08.2023 #1


16 Antworten ↓


Liebe @KarlaB das finde ich echt unter dem Hund, wie Dich Deine Chefin ausnutzt. Ich bin sicher, dass das Dein Auftreten, Ausstrahlung, Selbstwertgefühl arg beeinflussen könnte. Ein Mensch der derart nicht geschätzt und honoriert wird, muss ja unsicher werden. Es ist dann wie ein Teufelskreis: weil Du unsicher bist, kannst Du Dich nicht mehr adäquat gegenüber dieser Chefin wehren. Und weil Du Dich nicht wehrst ( das weiss sie ja..) nutzt sie Dich immer mehr aus !

Ich meine , dass Du Unterstützung brauchst, und empfehle Dir eine Psychotherapie. Sehr gut möglich, dass es noch andere Dinge gibt, die Du verarbeiten könntest. Zum Beispiel den Tod Deines Mannes, der Dein Leben derart fest in nicht mehr jungem Alter tangierte...

Ich wünsche Dir alles Gute, und gönn Dir die Hilfe !

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Mangelnder Selbstwert

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Zitat von KarlaB:
Hallo ihr Lieben, ich habe echt ein Problem und das eigentlich schon immer. Es kam nur nie so zum Tragen, da ich mich nicht der Arbeitswelt stellen musste und immer Hausfrau und Mutter war. Nach dem Tod meines Ehemannes bin ich zurück in die Arbeitswelt und nun prallen alle Schwierigkeiten wieder auf mich ein. ...


Ich würde Dir auch eine Psychotherapie empfehlen. Das Grundmuster, dass Du beschreibst, erinnert mich sehr an mich.

Mir haben auch immer alle gesagt: Du musst Dich einfach durchsetzen, Du musst einfach mal Nein sagen etc., und ich kam mir immer wie ein absoluter Versager vor, weil ich es nicht konnte. Es war, als wäre bei mir eine Bremse eingebaut, die diese Dinge bei mir verhindern. Ich konnte es einfach nicht.

Erst jetzt in meiner aktuellen Therapie konnte ich dem auf den Grund gehen und es wurde mir klar, dass mein kompletter Ich-Raum und der normale, positive Egoismus und Selbsterhaltungstrieb, den eigentlich jeder Mensch hat, durch meinen Vater komplett zerschossen wurde. Das Grundmuster, was tief in mir wirkt, sagt mir, dass ich nicht streiten und mich nicht widersetzen darf, weil ich sonst nicht mehr geliebt werde - der Glaubenssatz dazu ist Streit führt zu Trennung. Erst seit mir das klar ist, kann ich anfangen, dagegen zu arbeiten.

Es hört sich für mich sehr danach an, dass bei Dir der Fall ähnlich gelagert ist. Daher glaube ich nicht, dass Dir ein Stimmtrainer oder Coach helfen würden. Du könntest es zwar lernen, würdest es aber nicht anwenden. Du musst das Grundmuster bearbeiten, dass dahinter liegt.

Da es im Moment allerdings schwierig ist, einen Therapieplatz zu suchen, könntest Du Dich ja erst mal auf die Wartelisten setzen lassen und es in der Wartezeit mit einem normalen Coach probieren. Wenn es klappt, kannst Du den Therapieplatz ja immer noch absagen.

Hallo liebe Lina,
vielen Dank für deine Antwort. Eine Psychotherapie strebe ich an, aber durch die Coronazeit haben viele psychische Probleme und die Wartezeiten sind sehr lange.
Ich war 54 als mein Mann verstarb und es war alles sehr dramatisch. Das hat mich sehr geschwächt und ich wurde auch sehr krank dadurch.
Meine Chefin hat zum Glück gekündigt, möchte aber weiterhin unbedingt mit mir in Kontakt bleiben, um mich weiterhin anzapfen zu können ( ihre eigenen Worte) .Sie hat ansonsten an mir, als Mensch, keinerlei Interesse. Das ist sehr offensichtlich.
Ich möchte bei der neuen Chefin anders auftreten, ernst genommen werden.
Vielleicht kann mir jemand auch Bücher zum Thema empfehlen.

Liebe Grüße von Karla

Zitat von KarlaB:
Vielleicht kann mir jemand auch Bücher zum Thema empfehlen.

Da fällt mir spontan Bis hierher und nicht weiter von Rolf Sellin ein.

@Kruemel_68
Vielen Dank

Hallo Karla,

es wäre vermessen von mir, Tipps zu geben wie man den Selbstwert steigern kann, denn ich hab in meinem Wertesystem selbst wenig für mich übrig.

Ich glaube aber außer einer Steigerung des Selbstwertgefühls mittels Coaching oder entsprechender Literatur, die sicher möglich ist, wäre eines noch recht wichtig. Nämlich sich schon mal ein dickes Fell für eventuelle Anfeindungen zuzulegen. Ich will Dir da keine Angst machen, aber wenn ein vorher nicht vorhandenes, selbstbewusstes Auftreten mehr oder weniger plötzlich an den Tag gelegt wird, könnte dies so manchem Mitmenschen mit dem man Umgang pflegt, nicht passen. Ein „so kenn ich Dich ja garnicht“ wäre da noch die harmloseste Reaktion. Wenn Andere sich dann noch intellektuell im Hintertreffen wägen, könnte man schnell als arrogant abgestempelt werden.

Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es wichtig, selbstbewusst aufzutreten, gerade im Job sogar eigentlich unerlässlich. Aber eine Änderung der Persönlichkeit und die ist ja dann gegeben, wenn plötzlich der Selbstwert und dass Selbstbewusstsein gesteigert ist, wo vorher nahezu keines war, wirkt sich auch auf Andere aus und darüber sollte man sich im klaren sein. Es muss nicht zwangsläufig alles besser werden. Ein zu beherrschendes Konfliktmanagement wäre also auch von Nöten. Im Grunde viel zu lernen, wenn vielleicht andere Defizite vorhanden sein könnten, die zu dem mangelndem Selbstbewusstsein möglicherweise bislang nicht so hervortraten.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du diesbezüglich für Dich etwas positiv verändern kannst.

@Kruemel_68 Genau so ist es. Es ist eben dieser Glaubenssatz durch die Erziehung meines Vaters. Wie gerne würde ich meiner Chefin sagen was ich von ihr halte und kann es einfach nicht.
Ich überlege ihr eine Mail zu schreiben, wenn sie weg ist und dann den Kontakt komplett abzubrechen, da sie mich ja weiterhin für ihre Zwecke ausnutzen möchte. Muss man sich mal vorstellen.

@Disturbed Oh ja, da hast du absolut recht. Ich muss die neue Karla peu a peu einführen, sonst wird mir das zu stressig. Danke für diesen wichtigen Aspekt.

Zitat von KarlaB:
@Kruemel_68 Genau so ist es. Es ist eben dieser Glaubenssatz durch die Erziehung meines Vaters. Wie gerne würde ich meiner Chefin sagen was ich von ihr halte und kann es einfach nicht. Ich überlege ihr eine Mail zu schreiben, wenn sie weg ist und dann den Kontakt komplett abzubrechen, da sie mich ja weiterhin für ...

Das ist doch ein guter Plan! Schriftlich ist es leichter.

Hallo @KarlaB Du musst Deiner Noch-Chefin keine Mail schreiben und Dich auch in keinster Weise erklären. Sobald sie Vergangenheit ist, brichst Du den Kontakt komplett ab: Blockiere sie am Telefon und bei WhatsApp Co. und lasse eingehende Mails unbeantwortet.

Ich bin der Meinung, dass ein guter Coach durchaus der richtige Weg für Dich sein kann, zumal Du schnell Unterstützung und Motivation brauchst! Du kannst ja parallel trotzdem auf einen Therapieplatz warten und diese dann später auch machen. Es ist immer gut einmal aufzuarbeiten und zu verstehen, welche Einflüsse aus unserer Kindheit uns zu dem Menschen haben werden lassen, der wir heute sind.

Deine Situation im Heute muss aber konkret und zügig angepackt werden, damit Du gewappnet bist und das Rüstzeug für die neue Vorgesetzte im Gepäck hast!

LG Perle

@Perle
Super! Vielen Dank Dann muss ich nicht mehr viel Energie in das Ganze stecken. Dachte ich müsste noch so höflich sein und ihr erklären warum ich den Kontakt abbreche.
Liebe Grüße von
Karla

Was hältst du von der Frage: Was springt für mich dabei heraus?

Diese Frage an Chefs zu adressieren - man kann sich ja vielleicht einen höflicheren Wortlaut überlegen, doch die Botschaft muss klar sein -, halte ich für sehr angemessen.

Willkommen @KarlaB,

klug und wenig Selbstwertgefühl - das ist auf den ersten Blick so ziemlich das exakte Gegenteil von dem, was in den meisten Arbeitswelten meiner Vergangenheit so vorherrschte. Und heute ist es nicht viel besser geworden; man blicke nur auf den Fachkräftemangel vom Tellerwäscher rauf bis in die Bundes- und Weltpolitik.

Ich möchte keine Illusionen rauben aber ich denke, man kann sich in unserem Alter nicht mehr neu erfinden. Die Prägung nach einigen Jahrzehnten im eigenen Sud ist idR schon stark. Es könnte allerdings sein, dass da eine grundsätzlich vorhandene KarlaB schon immer schlummerte, die man jetzt (vielleicht erstmals?) zum Leben erweckt!?

Zudem glaube ich, dass man ein gewisses Grundgerüst mitbringt ins Leben, welches nicht allzu groß veränderbar ist. Lediglich der Umgang mit dieser Grundveranlagung kann entscheidend das weitere (Er-)Leben beeinflussen. Der soziale Austausch mit Anderen besteht m. E. aus zwei Komponenten: Handeln und Haltung.

In Rhetorikkursen wird zwar ein wenig über die (geistige) Haltung gesprochen aber viel mehr Augenmerk (und Praxis) legt man dort auf Sprechen (mit Körper und Sprache) und Strategie, was m. E. auch eine gewisse manipulative Absicht mit-lehrt. Ich persönlich lehne Letzteres strickt ab.

Ich habe in Meditationskursen sehr viel gelernt, was mein Selbst(trug)bild angeht. In der Erkenntnis, dass Bewertungen letztendlich sehr individuell und wandelbar sind fand ich insofern Trost und sogar etwas Mut, mich selber a) nicht zu ernst zu nehmen und b) die Anderen nicht zu ernst zu nehmen...

Versuche, herauszufinden, wie Du eigentlich bist außer intelligent und mit wenig Selbstwertgefühl ausgestattet. Es gibt Dich in irgendeiner Weise und zu dieser Weise darfst (und musst Du eigentlich letztendlich) stehen! Dieses Du hat mit den vorgenannten Attributen nichts zu tun. Man kann es eigentlich verbal nicht ausdrücken. Eher findet man sich im Suchen nach sich - und diesem Wesen kann man vertrauen.

Der Rest wird sich fügen. Es geht also weniger um die Wirkung auf Andere sondern um Dein Wirken an sich.

@moo
Das stimmt schon, das man sein Ich finden und leben sollte, denn nur dann ist man wirklich authentisch. Das bin ich auch in meinem Privatleben, was es aber anrichten kann in der Arbeitswelt, dessen wurde ich leider zu oft gewahr.
Ich möchte wenigstens in dem Bereich ernst genommen werden. Man muss mich nicht lieben, aber doch wenigstens respektieren und ernst nehmen. Da wäre ich schon zufrieden. Ich habe keine Lust mehr auf ausgenutzt oder sogar gemobbt zu werden.
Liebe Grüße von Karla

@PQhope2023
Richtig! Nur in den Sozialjobs sind die oberen 10000 asozial, erwarten aber vom Fußvolk absolut soziales Verhalten und vor allem auch in der Freizeit zu dienen, unentgeltlich natürlich.
Die meisten machen das auch mit. Ich bin umgeben von Gutmenschen im Job.

@Perle
Hallo Perle,
habe ihr doch noch eine freundliche Email geschickt und ihr klargemacht, dass ich keinen weiteren Kontakt mehr wünsche.
Zuletzt fühlte ich mich echt ausgehört. Ein Foto im Whatsapp Status und es kamen Fragen wie: Hast du Besuch. Ist deine Kollegin da? Alleine oder mehrere Gäste usw.
Lauter Dinge, die sie doch gar nichts angehen.
Und dann alle Sprachnachrichten im Zuckerschockmodus. Liebreizend ist untertrieben. Hatte schon Sodbrennen davon .
Nachdem ich mehrfach gefragt wurde, ob ich sauer bin und sie dann auch anfing Arbeitskolleginnen auszuquetschen, dachte ich, es ist an der Zeit den Kontakt entgültig abzubrechen, Was soll ich sagen, es geht mir so viel besser seitdem.
Herrlich!
Ich hatte ja im Grunde 1,5 Jahre lang rund um die Uhr Nachrichten von ihr bekommen, ob ich Urlaub hatte, Freizeit, egal, Immer war was. Bin echt erlöst.m Gut, dass die abhaut!

A


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