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Hallo,

ich leide unter Mancophilie, vielleicht auch besser bekannt unter dem Namen Amelotatismus.
D. h. ich habe eine Störung (?) oder zumindest eine etwas seltsame und seltene S.ualpräferenz.
Im speziellen fühle ich mich zu amputierten Frauen oder Frauen, die im Rollstuhl sitzen, hingezogen.
Wie viele Betroffene es gibt, weiß man nicht. Aber es scheinen gar nicht mal so wenige zu sein. Aber doch wohl deutlich weniger als z. B. homos..
Es geht dabei aber um Himmels Willen nicht darum sich an dem Leid anderer aufzugeil. oder ähnliches.
Auch wünsche ich niemanden solch eine Beeinträchtigung. Ich mag es sogar sehr, wenn jemand gut und selbstbewusst damit umgehen kann.

Nun ist es so, dass - wie man sich vielleicht vorstellen kann - viele Menschen wohl einen als krank/perv. abstempeln würden, der diese Neigung hat. Daher ist sie auch kaum bekannt, weil Betroffene, wenn überhaupt, mit kaum jemandem darüber reden.
Gegenüber den unmittelbar Betroffenen spiele ich immer direkt von Anfang an mit offenen Karten.
Also hab ich natürlich auch schon versucht eine entsprechende Frau kennen zu lernen. Beeinträchtige Personen selbst haben geteilte Meinungen zu dieser Neigung. Viele finden sie gut, viele finden sie krank/perv.. Die richtige war bisher allerdings noch nicht dabei. Was zum einen den Grund hat, dass man abgelehnt wird, zum anderen aber auch den Grund, dass es ansonsten nicht gepasst hat.
Denn natürlich zählen neben der Behinderung auch andere Dinge, wie Charakter, Aussehen etc.
Wenn man nicht auf einer Wellenlänge liegt, nützt auch die Behinderung nichts.

Was ich nun in erster Linie interessieren würde:
Wie denken Normalsterbliche über diese Neigung?
Einfach nur ein etwas anderer, seltsamer Geschmack? Wie wenn jemand auf große Brüs. oder braune Haare steht? Oder steckt doch eine Störung dahinter?
Natürlich hab ich mir schon desöfteren überlegt, mich einem (oder auch einigen wenigen) Freunden anzuvertrauen.
Allerdings bleibt natürlich die Befürchtung sich dadruch ins Abseits zu manövrieren.

Um ehrliche, offene Meinungen wäre ich dankbar.
Weitere Fragen beantworte ich auch gerne.

Danke

03.12.2014 22:26 • 03.12.2014 #1


1 Antwort ↓

Hi Hoffnungslos,

Deine Frage ist unglücklich gestellt, da Du versuchst die Frage selber in eine Normgröße zu packen, indem Du sie an Normale versuchst zu stellen. Du bist nicht mehr oder weniger Normal wie wir alle. Denn wer oder was ist schon normal?
Eine Störung hättest Du, meiner Meinung nach, erst dann, wenn Dich Deine Orientierung in Konflikten führt oder Du zunehmend psychische Probleme damit hast die Dein Leben beeinträchtigen. Für einen Psychoanalytiker, der die Psyche anhand eines Katalogs bestimmt, indem jede Abweichung von der Null-Linie (denn irgendwann hat jemand festgesetzt wie eine gesunde Psyche beschaffen zu sein hat) schon als sexuelle Devianz gilt, dann bist Du zumindest in dem Feld gestört.
Ich persönlich habe damit ein großes Problem, denn dann ist, per Definition, jeder Fetischist, jeder SMler, etc.. psychisch gestört.
Unglücklicher Weise sind aber auch diese Definitionen zu einer Art Norm in der Gesellschaft so angenommen und gesetzt worden. Das ist das Ausgangsproblem.

Meiner Meinung nach hast Du keine Störung, sondern ein andere Art der Orientierung. Sie schadet niemandem, weder Dir, noch der Frau mit Handicap mit der Du liiert oder sonst was bist. Wenn es Dir Glück und Befriedigung bringt, so ist das in Ordnung. Es gibt Foren und Plattformen, wo nicht darauf geachtet wird, welche sexuelle Orientierung jemand verfolgt, sondern wo diese als gegeben angenommen werden.
Ein guter Freund dürfte damit genauso wenig ein Problem haben, wenn es denn ein Freund ist. Diejenigen, die Deine Orientierung als krank oder perv. bezeichnen, sind meiner Meinung nach, Ignoranten, die sich an ihr selbstgesetztes Ideal klammern und somit alles was dem nicht entspricht, ausgrenzt. Quasi nach dem Motto: Ich bin gelb, meine Welt ist gelb, sie hat auch gelb zu sein und alles was in meiner homogenen gelben Welt Blau ist, ist nicht akzeptabel. Diese Intoleranz ist leider auch gegeben.
Deine Orientierung wird vielleicht im besonderen schräg angeschaut, weil ja schon Behinderte in dieser Gesellschaft nicht gerade einen sicheren Stand haben. Also wenn jetzt schon das Blaue nicht als Vollwertig anerkannt wird, dann kann der Rote, der auf Blaue steht nur noch eine Stufe schlimmer sein. Das ist jetzt alles sehr polemisch, bringt es aber wahrscheinlich auf den Punkt.

Ich an Deiner Stelle würde im Internet stöbern und nach Plattformen oder Foren suchen, die eben genau den anderen Orientierung eine Anlaufstelle bieten.

Für mich bist Du so normal wieder jeder andere auch. Und lass Dir bloss nichts anderes einreden.

HG
No_Smile



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