Hallo @Horizon,
ich bin hier noch ganz neu und habe eben deinen Post gelesen - weil mich die Überschrift gleich angesprochen hat. Ich habe chronische posttraumatische Belastungsstörung, körperliche Erkrankungen und lebe seit einigen Jahren nun doch schlussendlich von einer kleinen vollen Erwerbsminderungsrente, die ich mit Grundsicherung aufstocken muss, also am Existenzminimum.
Meine PTBS kommt mit viel Angst daher, und, vielleicht noch schlimmer, mit einem konstanten Gefühl von Hilflosigkeit und Auswegslosigkeit. Und das, was da schon durch die psychische Erkrankung da ist, wird seit der Grundsicherung und durch die Grundsicherung noch erheblich verschlimmert. Ich weiß, was es heißt, länger- bzw. langfristig mit derart knappen Mitteln leben zu müssen, und, was das mit einem macht oder machen kann...
Ich habe auf deinen Post leider auch keine richtige Antwort... aber ich möchte dir hier lassen, dass ich das, was du geschrieben hast, gelesen habe und dass - ich hoffe, es ist ok, dass ich das so ausdrücke - deine Not durchgedrungen ist.
Und zu den Ängsten, der Panik usw.
Als ich noch sehr jung war, war PTBS noch gar nicht bekannt, auch nicht unter Fachleuten. Damals hatte ich mit viel Angst und Panik zu tun. Ich bin damals in eine psychosomatische Klinik gegangen - einfach, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste und jedes Hilfsangebot ausprobiert hätte. Dort habe ich Therapie gemacht (ohne Psychopharmaka) und aus heutiger Sicht, glaube ich, hat mir genau meine Kombination Klinik sehr geholfen, dass es mir bis heute dauerhaft (!) deutlich besser geht. Mit Kombination Klinik meine ich u.a. den Abstand zum echten Leben, mich um nichts kümmern zu müssen, sondern mich um mich kümmern zu dürfen, anderen zu begegnen, die dasselbe durchgemacht haben, und die Therapiearten (inkl. einer ganz bestimmten, sehr, sehr guten Therapeutin).
Besonders hat mir damals die Therapieart KBT (Konzentrative Bewegungstherapie) geholfen. Außerdem habe ich dort durch Therapeuten, aber auch Mitpatienten und anderem Lebensumfeld (örtlich, andere Läden (z. B. Bücher) usw.) in ganz andere Richtungen geblickt, also habe dann z. B. in einem Bücherladen auch Bücher entdeckt, die mir auch weitergeholfen haben.
Heute, wenn ich zurückschaue, kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern daran, wie diese massive Angst und Panik war (außer in ganz bestimmten Situationen, da ist es immer noch schlimm, ich habe aber gelernt, damit anders umzugehen (z. B. Zahnarzt unter Vollnarkose)) - und deshalb wollte ich dir das hier einfach mal schreiben. Vielleicht wäre eine Klinik hilfreich, vielleicht eine andere Therapieform, wie die KBT... Oder Reittherapie (die kam bei mir später, und man muss dabei nicht reiten, sie hat mir aber sehr beim Erden geholfen).
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du ein wenig Erleichterung findest bei all den Sorgen, auch, wenn es (erst mal) nur eine Kerze und ruhig Atmen ist.
Liebe Grüße,
Mantra
06.11.2023 21:08 •
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