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Hallo zusammen,

ich wäre euch für ein bisschen Input dankbar. Ich bin 34 Jahre alt und habe Asperger-Autismus.

Kommenden Freitag wird meine Oma 85 Jahre alt. Am Samstag findet da eine große Feier statt, die mich wahrscheinlich aufgrund der Reize sehr überfordern wird, wo ich aber meiner Oma zu Liebe hingehen werde.

Problematisch ist es mit dem Geschenk für meine Oma. Ich habe ihr bereits Anfang Dezember etwas schönes gekauft und denke auch, dass es ihr gefallen wird.

Leider möchte ihr jetzt die Verwandtschaft etwas Gemeinsames schenken. Ich wurde da erst letzte Woche von meiner Tante darüber informiert. Es geht um einen gemeinsamen Kurzurlaub über Pfingsten, wozu ich überhaupt keine Nerven habe, weil ich danach bestimmt eine Woche Erholung davon brauche. Dazu habe ich noch über 200 Kilometer Anreise zusätzlich, weil ich aus der Region, in der ich aufgewachsen bin, aufgrund von Arbeit weggezogen bin. Das wären zwei Übernachtungen und somit zwei Urlaubstage zusätzlich, weil ich autismusbedingt kein Auto fahren kann.

Ich wurde über nichts vorher informiert und jetzt werde ich von meiner Mutter und dieser Tante moralisch erpresst, dass meine Oma traurig sei, wenn ich nicht mit käme und sie sehr enttäuscht sei. Als ich nochmal gegenüber meiner Mutter am Telefon bekräftigte, dass ich nicht mitkommen werde, weil ich ja auch schon ein anderes Geschenk habe, schrie sie mich durch den Hörer an.

Das mit diesem Urlaub wurde wohl nur zwischen den Geschwistern abgestimmt, dass das geschenkt wird. Warum meine Mutter mich aber nicht irgendwie vorher vorgewarnt hat und warum ich dann von meiner Tante gefragt wurde, weiß ich nicht. Mir erscheint das alles sehr unlogisch.

Meine Cousinen und Cousins und alle anderen scheinen sich darauf aber schon sehr zu freuen. Die wohnen allerdings noch alle zuhause. Meine Mutter ist mindestens zehn Jahre älter als ihre Geschwister.

Ich habe jetzt aber schon richtig Bauchschmerzen vor Samstag. Das Thema wird ja bestimmt darauf kommen, weil ich den Urlaub nicht mit schenke. Ich möchte da nicht als Schuldiger dastehen, möchte es aber auch nicht eskalieren lassen, weil es ja Omas Geburtstag ist.

Irgendwie ist das aktuell sehr belastend. Mein Verhältnis zu meinen Eltern und meiner Oma ist sehr gut. Zum Rest der Verwandtschaft ist es aber sehr angespannt. Ich gehe seit Jahren auf keine Feiern mehr mit, weil es mir zu viel ist. Meine Mutter meinte zu mir, man nehme mir das persönlich. Dabei mag ich die Menschen in der Verwandtschaft sehr gerne, nur eben nicht im Pulk.

Reagiere ich da falsch und wie soll ich mich am Samstag verhalten, sollte man mir die Verantwortung für das Nicht-Mitfahren übertragen wollen?

Ich danke euch allen für eure Unterstützung.

Quadflieg

Heute 17:22 • 20.01.2025 x 1 #1


5 Antworten ↓


Du brauchst keine Gründe, dem fernzubleiben. Sie werden darüber hinwegkommen, sehr wahrscheinlich leichter, als du mit dem Trip klarkommen wirst.

Ich finde, du solltest das einfach direkt mit deiner Oma klären, wenn möglich. Was alle anderen sagen, ist eh völlig irrelevant.
Vlt. kannst du sie ja mal zwischendurch nochmal alleine besuchen und mit ihr was Schönes machen.

Wenn du da mitgehst, nur um dabei zu sein, hilfst du niemandem. Im schlimmsten Fall ziehst du die Stimmung runter, weil dir das alles zu viel ist.

A


Kurzurlaub mit der Verwandtschaft bereitet mir Sorgen

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@colitis9439

ganz lieben Dank für deine Antwort. Nur leider habe ich ja aktuell deswegen auch den Ärger mit meiner Mutter. Damit muss ich ja auch klarkommen und das stresst mich.

Zitat:
ganz lieben Dank für deine Antwort. Nur leider habe ich ja aktuell deswegen auch den Ärger mit meiner Mutter. Damit muss ich ja auch klarkommen und das stresst mich.


Ja, das kann ich verstehen Dennoch solltest du dich nicht erpressen lassen. Die Folgen von sowas sind schwerwiegender. Das wird sicher nicht das erste Mal sein, dass deine Mutter dich emotional erpresst. Ich würde sogar vermuten, dass das eher die Norm ist? Mutter-Kind-Verhältnisse sind ja oft toxisch.

Das ist eine Sache alleine zwischen dir und deiner Oma. Dieses Machtgehabe deiner Mutter ist völlig daneben.

Du machst nichts falsch hier. Deine Mutter muss damit klarkommen, dass du ein eigenes Leben hast. Alleine schon dafür, dass man mich ungefragt in ein Geschenk einspannt, würde ich aus Prinzip nicht mitmachen.

Du bist alt genug, um nun auch mal deine Mutter zu erziehen.

So sehe ich das jedenfalls. Ob das so auf deine Situation passt, weiß ich natürlich nicht

Viel Erfolg!

Ich finde du hast nicht falsch reagiert. Es ist eher traurig, dass deine Familie anscheinend so kein Verständnis für deinen Autismus hat und sie sich anscheinend noch nicht darüber informiert haben. Dir da so ein schlechtes Gewissen zu machen ist nicht richtig.

@Coru

Auch dir danke. Meine Eltern wissen von dem Autismus. Meine Mutter kann das glaube ich nicht immer so ganz nachvollziehen.

Der Verwandtschaft habe ich davon nie erzählt. Ich wurde erst vor 13 Jahren diagnostiziert.

Früher bin ich immer aus Pflichtbewusstsein zu den Veranstaltungen gegangen. Nach dem Ende der Lockdowns bin ich noch reizempfindlicher als früher und habe mich fast überall zurückgezogen, weil es mich alles überfordert hat nach fast zwei Jahren Ruhe.




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