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Ich mag mein Leben nicht mehr. Eine Bekannte meiner Mutter hat auch gesagt das sie nicht verstehen kann warum ich nicht zeitiger gehandelt habe. Eine Freundin meiner Mutter die mit im KH war macht mir Vorwürfe, weil ich ihrer Meinung nach das falsche gesagt habe. Sie war mit, hätte reinreden können, selbst was sagen, hat sie aber nicht. Ich glaube sie hat es nur schlimmer gemacht mit ihrer Anwesenheit.
Es ist so schwer zu ertragen. Ich sehe ständig die furchtbaren Bilder aus dem KH vor mir.

Zitat von Malin2:
Eine Freundin meiner Mutter die mit im KH war macht mir Vorwürfe, weil ich ihrer Meinung nach das falsche gesagt habe

Diese dumme Kuh! Entschuldige, aber sowas geht gar nicht!
Hättest du in der tragischen Situation noch einen Kommunikationskurs besuchen müssen oder was!? Wäre ja dann auch nicht recht gewesen.
Für deine Mutter war es wichtig dass DU bei ihr warst.
Du hast alles gemacht was du konntest und warst alleine! Diese Freundin war ja keine Hilfe und zudem zu feige, etwas zu sagen und jetzt dreht sie es ins Gegenteil um!


Ich wünsche dir viel Kraft!

A


Komplett verzweifelt

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Diese Person hätte ich nicht mitnehmen sollen. Leider war sie mit. Ohne ihrer Anwesenheit hätte ich mich vermutlich anders verhalten und gehandelt.
Ich kann nur noch an die Dinge im KH denken, seh ständig diese furchtbaren Bilder vor mir. Normalerweise hätte ich diese Woche dringend wieder zum Hausarzt gemusst aber hab mich nicht aufraffen können. Eigentlich schaffe ich fast nichts mehr.

Zitat von Malin2:
Meine eigenen Erfahrungen mit Ärzten in der Vergangenheit waren schon schlecht. Ich weiß eigentlich das man sich leider auf Diagnosen nicht ...

Mein aufrichtiges Beileid.
Es tut mir sehr leid.

Du hast alles getan, das du tun konntest. Alles. Das war sehr stark.

Wie bekommst du jetzt am schnellsten Hilfe?

Ich würde alles probieren, was geht. Denn diese Stellen sind vernetzt.

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117

Telefonseelsorge: 116123

Bei deiner Krankenkasse.

Vielleicht finde ich noch mehr....

Klingt für mich auch nach einem Trauma durch die Geschichte.

Falls du immer noch keine Hilfe bekommen hast, kannst du dich an den sozialpsychatrischen Dienst wenden. Die haben meist recht schnell Termine frei und können weitere Hilfe organisieren wie bspw. ambulante, psychiatrische Pflege oder weiteres.
Wichtig ist aber, dass du die Termine bei den Ärzten wahr nimmst. Ich weiß, wie schwierig das ist in einem Prozess, in dem man eigentlich nicht mehr weiter machen möchte.

Wirst du von deinem Hausarzt medikamentös eingestellt? Fände ich in deinem Fall schon wichtig, damit du mal zur Ruhe bekommst und dir Hilfe besorgen kannst.

Alles Gute für dich!

https://www.bezirk-oberbayern.de/Krisen...n%20Eltern.


Das wäre jetzt für Bayern.

Sozialpsychiatrische Dienste sind auf jeden Fall empfehlenswert.

Ich habe eine Nachbarin, die mich sah, als ich draußen war und immer ans Fenster klopfte. Bin sofort zu ihr hin. Sie war nur am Zittern und bekam schlecht Luft. Der ganze Körper war total am Zittern! Ich legte sie erst einmal auf die Couch und rief sofort den Notarzt. Der war nach 10 Minuten da. Sofort kam sie ins Krankenhaus. Die Ärzte dort meinten, ich hätte auf jeden Fall richtig reagiert, zumal sie einige Monate vorher einen leichten Schlaganfall hatte.
Die Familie sah das allerdings ganz anders. Ich wurde im nachhinein angemotzt, ich bräuchte mich für ihre Mutter nicht verantworlich zu fühlen und eine paar Kalium-Brausetabletten hätten gereicht. Nun hätten sie die Rennerei..., etc.!
Tja, so kann es auch gehen.

Lass dir von den anderen nichts einreden. Du hast alles richtig gemacht! Die Ärzte haben nicht richtig reagiert, das ist traurig. Tut mir sehr leid für dich. Dich trifft keine Schuld!

Alles Liebe und Gute für dich!
Maivi

@Malin2

Hallo Malin ,
herzliches Beileid.
Du hast doch dein bestes gegebe …
Ich finde es auch auch sehr traurig das Du gerade nicht die Hilfe gekommst die du
suchst/brauchst.
Leider habe ich mich auch auf die Ärzte verlassen ( blieb mit ja auch nichts anderes übrig)
als mein Bruder im Krankenhaus war . Ich hatte die bitte das sie mich in jedem fall anrufen wenn was ist ich mochte nicht das er alleine geht ….
Das beschäftig mich noch bis heute noch .
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und das du zeitnahe hilfe gekommst.

@Maivi
Da fehlen mir die Worte und kann nur denn Kopf schütteln.
Ich finde super was du gemacht hast .

Vielen Dank für eure Antworten.

Irgendwie muss ich es schaffen einen Arzttermin zu vereinbaren. Vielleicht schreibe ich am besten noch heute eine Email an die Praxis. Es ist auch eine zusätzliche ungünstige Situation, meine Hausärztin hat Ende des Jahres ihre Praxis geschlossen und ist in Ruhestand. Ich muss jetzt also zu einem neuen mir fremden Arzt, der die Patienten übernommen hat.

Zum sozial psychiatrischen Dienst zu gehen, fällt mir noch schwerer, dafür müsste ich in die Stadt fahren.

Zitat von Malin2:
Ich mag mein Leben nicht mehr. Eine Bekannte meiner Mutter hat auch gesagt das sie nicht verstehen kann warum ich nicht zeitiger gehandelt habe.

Ach man.. das tut mir so unfassbar leid. Alles, was du da durchgemacht hast.

Bei dir liegt überhaupt keine Schuld. Wenn die Ärzte im Krankenhaus das nicht richtig einordnen können, wie sollst du das dann schaffen?

Mag mir nicht vorstellen, wie du dich gerade fühlst und kann auch schlecht Tipps diesbezüglich geben. Mir ist nur wichtig, dass du weißt, dass du diese Art der Verantwortung gar nicht hättest tragen können. Dafür braucht man ein Studium und Arbeitszeit, danach nennt man sich dann Arzt.

Ich wünsche dir alles alles Gute

Ich hatte nach dem Tod meines Brudes auch mit starken Schuldgefühlen zu kämpfen. Ich las ein wenig über Schuldgefühle nach Todesfällen.
Sie vermitteln uns das Gefühl , dass wir etwas beeinflussen können oder hätten können. Genau erinnere ich mich nicht mehr.
Die Schuldgefühle lindern vielleicht auch die Trauergefühle , die noch schlimmer wären als die Schuldgefühle.

Es sind einige Monate vergangen. Die erste Zeit war die Hölle. Anschließend haben verschiedene Psychopharmaka geholfen die Tage und Wochen irgendwie zu überleben.
Die Wartezeit auf einen Therapieplatz ist leider sehr, sehr lang. Das ach so tolle Gesundheitssystem in diesem Land, scheint bei psychischen Erkrankungen nicht zu greifen.
Auch Psychiater nehmen hier keine neuen Patienten.
Mein Gehirn funktioniert nicht normal, die einfachsten Aufgaben überfordern mich oft. Soziale Kontakte gibt es fast nicht mehr. Irgendwie habe ich keinen Plan wie es weiter gehen soll.
Kann man nach einem Trauma irgendwann wieder normal leben?

Und wieder kann ich dir keine konkrete Antwort liefern, trotzdem will ich dir mit meiner Aussage zeigen, dass es doch immer weitergehen kann.

Da ich all meine Traumas in der Kindheit erlebt habe und in den ersten 20 Lebensjahren die Ereignisketten so eng fragmentiert sind, blieb mir dahingehend keine große Wahl.

Gegenfrage - was ist normal?
Du wirst lernen mit dem erlebten umzugehen. Manchmal braucht man länger und manchmal sein ganzes Leben.
Die Zeit - wie der Spruch es sagt, hat Unrecht, denn sie heilt nicht die Wunden, sondern man lernt den Umgang damit und dadurch kann es wieder ein wenig leichter werden.

So grau und dunkel deine Stimmung jetzt wahrscheinlich ist, wird sie nicht immer so sein. Du wirst an deinen Aufgaben wachsen, auch wenn du das jetzt nicht sehen willst, auch weil du im Grunde nichts mehr siehst, nicht mal mehr einen Ausgang. Doch den gibt es und es wird der Tag kommen, da wirst du ihn finden.

Könnte jetzt sagen: Glaube an dich, doch ich kenne das Düstere in einem, in solchen Lebenslagen, deshalb lasse ich nur folgendes hier. Ich hoffe es gibt dir die nötige Ausdauer, trotzdem dranzubleiben: 'Ich glaube an dich..'!

Manchmal kann es helfen, wenn völlig Fremde, einem zeigen, dass auch sie schon gleiches oder ähnliches erlebt haben und auch wieder es geschafft haben in diesem Leben einen Weg gefunden zu haben, weiter zu machen und sogar wieder Lebensmut und sogar wieder Glück fühlen zu können.

Glück findet man nicht, es entspringt aus einem selbst..

Alles Gute auf deinem weiteren Weg..

Zitat von Elisabeth71:
Ich hatte nach dem Tod meines Brudes auch mit starken Schuldgefühlen zu kämpfen. Ich las ein wenig über Schuldgefühle nach Todesfällen. Sie vermitteln uns das Gefühl , dass wir etwas beeinflussen können oder hätten können. Genau erinnere ich mich nicht mehr. Die Schuldgefühle lindern vielleicht auch die ...

Die Trauergefühle sind nicht schlimmer als Schuldgefühle. Schuldgefühle sind extrem schlechte Gefühle, denn sie sind eine negative Beurteilung und wenden sich gegen dich selbst. Trauergefühle hingegen sind Gefühle des Verlustes und der Einsicht in die Vergänglichkeit, auch die eigene. Sie sind keine Beurteilung sondern der adäquate Schmerz angesichts des menschlichen Lebens. Schuldgefühle werden von Menschen eingesetzt, um andere oder sich selbst zu zerstören. Das kann man mit Trauergefühlen nicht machen. Es gibt allerdings einen positiven Übergang vom Schuldgefühl zum Trauergefühl. Das ist die Reue. Mittels der Reue kann man ein Schuldgefühl auflösen und zur Trauer wandeln. Das ist ein tief persönlicher Prozess und er beendet das zerstörerische Schuldgefühl. Dieses Thema ist ein Hauptthema in unserer Religion, nämlich die Vergebung von Sünden durch Reue. Heute ist diese heilsame Wandlung überdeckt und überformt durch einen verwirrten und hysterischen Zeitgeist. Es geht sogar so weit, dass die Dinge verwechselt werden und jemand denken kann, Schuldgefühle seien besser als Trauergefühle.
Liebe Grüße

@Reconquista
Das ist ein großes Thema. Ich finde , dass Reue nichts bringt , denn sie beschäftigt sich nicht mit dem Grund für eine Fehlhandlung.
Jeder wird heute sagen , dass die Verbrennung von Hexen und Hexern falsch war. Man bereut vielleicht auch. Was bringt das ? Nichts ! Man beschäftigt sich nicht mit den Gründen für die falschen Handlungen . Aus dem Denken von damals heraus war das ja richtig so.
Ich persönlich lerne etwas : Man darf sich nicht vom Zeitgeist und von den anderen Leuten beeinflussen lassen. Man muss bereit sein , gegen den Strom zu schwimmen.
Für die Schuldgefühle ist eher der Psychologe oder der Psychiater zuständig.

A


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