Zitat von portugal:Hi Nax, was wäre do schlimm, wenn Du Deinen Eltern Beichten würdest, dass du Kratom abhängig bist? Natürlich wäre es erstmal ein Schock aber ich bin mir sicher, die würden Dich unterstützen.
Meine Eltern hatten/haben schon ein Verdacht, aber haben empfindlich darauf reagiert, in Richtung ziehst dir doch die ganze Zeit das grüne Zeug rein, du bist doch schon süchtig und sie haben ein paar mal die Lieferungen unterschlagen. Diese Lieferungen waren ihr Indiz über meine Konsummenge, da ich natürlich nicht vor ihnen konsumiert habe. Ich habe dann angefangen das über Paketstationen laufen zu lassen, damit das nicht mehr auffällt.
Um es kurz zu halten, ich glaube ihr Verständnis wäre sehr begrenzt. Ich habe mit sowas auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Mein Vater weiß (wahrscheinlich/hoffentlich) auch nichts von der Psychotherapie, die ich jetzt schon einmal besucht habe (ging extrem zügig). Nicht das er mir das übel nehmen würde, aber es wäre komisch. Meine Mutter weiß von der Redeangst, die Psychotherapeutin hat als Verdachtsdiagnose aber Sozialephobie angegeben, da ich auch vor ihr (online per Video) angefangen habe etwas zu zittern und wie ein unsicherer 7 Jähriger geklungen habe, bin mir aber nicht sicher ob das sein kann, da es nur in extremen sozialen Situationen wirklich zu deutlichem Zittern kommt. Andere Sachen wie einkaufen oder auch mal jemand nach dem Weg fragen erledige ich normalerweise ziemlich souverän.
Ich stehe jetzt vor dem Problem, dass ich nicht weiß, ob ich der Psychotherapeutin von der Sucht erzählen soll. Sie hat meine illegale Dro. abgefragt und ich hab ehrlich geantwortet und ihr auch versichert, dass ich während der Therapie nicht konsumiere. Der starke Zig. findet sie natürlich nicht gut, aber akzeptiert ihn, bei Alk. ist es ok, solange es im kleinen Rahmen bleibt. Da Kratom in Deutschland legal ist (da es relativ unbekannt ist und auch nur solange es als pflanzliches Fußbad oder Färbemittel verkauft wird) war da eine kleine Abfragelücke, sodass ich ihr davon nichts erzählt habe.
Eure Meinung ist ziemlich sicher, dass ich es sagen soll, aber wenn sie so darauf reagiert wie ich es erwarte, dann hab ich ein Problem. Vermutlich will sie, dass ich sofort entziehe oder sie bricht direkt die Therapie ab. Beides wäre fatal. Ich habe ja bereits gesagt gehabt, dass Kratom bei mir keinen Rausch auslöst, also eine Therapie für mich nicht wirklich hindert. Die Sucht ist in meiner Prioritätsliste gerade ganz weit hinten, weil ich bereits jetzt das Problem habe, dass ich kein Ausbildungsplatz finden werde, weil ich in Bewerbungsgesprächen vermutlich unglaublich unsicher auftrete, so schon spät dran bin und dazu aus einem abgebrochen Studium komme. Falls ich keinen Platz finde wollen meine Eltern, dass ich in der Zwischenzeit (1,5 Jahre bis September '22) als Hilfskraft auf dem Bau arbeite, was so etwa der letzte Ort ist wo ich mich sehe. Dort habe ich schon gearbeitet, aber 1,5 Jahre mach ich das nicht mit, schon gar nicht ohne Suchtmittel. Ich fang dann mit fast 25 meine Ausbildung an und wäre mit 28 fertig. Das frustriert mich schon ziemlich, da möchte ich jetzt nicht noch ein Enzug durchmachen, bei dem ich deutliche körperliche und psychische Entzugssymptome abbekomme und der meine Stimmung sicherlich noch weiter nach unten drückt. Ich kann einfach nicht an allem gleichzeitig arbeiten und die Sucht ist noch das beste an meiner Situation.
Ich weiß, dass ist alles ziemliches rumgejammer, aber deswegen lautet meine Überschrift auch Komplett überfordert mit dem Leben :')
Aktuell bin ich zwiegespalten und egal was ich mach, es ist falsch.