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Hallo!
Ich habe ungeplant ein Kind bekommen. Mit dem Vater meines Kindes war ich nicht zusammen. Er hat mich nicht zu einer Abtreibung gedrängt, aber von Anfang an klar gemacht, dass er sich nicht persönlich um das Kind kümmern und lediglich Unterhalt zahlen wird. Eine Abtreibung konnte ich nicht übers Herz bringen. Die Entscheidung war aber sehr sehr schwierig für mich. Nun ist meine Tochter 2 und ich muss im Alltag oft darüber nachdenken, dass ihr Vater sie nicht will, nicht lieb hat und ich ihm auch egal bin. Es ist nicht so, dass ich ihn super toll finde, ich weiß genau dass er charakterlich nicht zu mir passt und kein guter Vater für meine Tochter wäre. Aber ich bin traurig darüber, dass ich mit einer Person ein Kind habe, zu der ich keine Bindung habe. Ich habe einfach das Gefühl, mir würde etwas fehlen. Das Gefühl erwünscht und geliebt zu werden. Ich bin der Meinung, dass auf jeden Topf ein Deckel passt und ich irgendwann einen Partner gefunden hätte, der gerne ein Kind mit mir haben möchte. Ein Kind zu bekommen ist was sehr persönliches und intimes für mich. Und dass ich das mit einer Person geteilt habe, die weder mich noch das Kind wertschätzt. das tut mir unendlich weh. Im Alltag denke ich oft daran und muss anschließend weinen. Ich habe das Gefühl, dass ich nun weniger wert bin als vorher bzw. dass ich mir die Familiengründung kaputt gemacht habe. Es gab weder eine Babyparty noch hat sich irgendjemand über mein Kind gefreut Heute ist meine Mutter eine tolle Oma und meine Familie freut sich über die Kleine, aber so richtig begeistert sind sie nicht darüber dass ich jung und ungeplant ein Kind bekommen habe. Ich habe oft das Gefühl versagt zu haben und es nicht wieder gut machen zu können. Denn selbst wenn ich alles perfekt mache hat meine Tochter keinen Vater was ich absolut schrecklich finde.
Meine Tochter wird keine leiblichen Geschwister haben und wer weiß ob ich überhaupt noch einen Partner finde, der meine Tochter liebevoll behandelt.
Ich wünsche mir ja auch wieder einen Partner, aber es ist so schwer jemanden zu finden.
Meine Tochter ist sehr liebenswert und ich bin froh darüber sie zu haben, aber ich bin dennoch oft traurig und verzweifelt.
Mich macht das irgendwie fertig wie alles gelaufen ist .
Wie gehe ich nun am besten damit um? Ich hab weder Wut auf den Vater meiner Tochter noch lehne ich meine Tochter ab. Ich bin eher wütend auf mich, enttäuscht und fühle mich wie eine Versagerin, ungeliebt.

10.04.2022 17:19 • 11.04.2022 x 1 #1


5 Antworten ↓


Ich denke das Stichwort hier ist Selbstliebe.

Warum sollst du nicht noch einen Partner finden? Viele alleinerziehende finden Partner. Und dein Kind wird dann ein Halbgeschwisterchen haben und einen Papa, der keinen unterschied macht.
Aber du musst dich selbst dazu auch lieben um sowas zulassen zu können.

Ich habe einen Partner und wurde nach der Hochzeit schwanger. Ich werde nie die Reaktion der Familie vergessen als wir die Schwangerschaft verkündet haben. Da hat keiner gejubelt. Zumindest meine Schwiegermutter hat sich dann aber richtig gefreut und war immer eine tolle Oma. Babyparty und so gab es damals noch nicht. Habe ich deswegen viel verpasst?!

Du bist mehr wert als vorher. Denn du hast ein kleines Wunder an der Hand und ziehst sie bisher alleine groß. Das ist eine beachtliche Leistung.

Liebe dich und du wirst geliebt

A


Kind nicht geplant - Umgang damit

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Hallo Trucki,

ich sehe das wie @SaraLinton:
Zitat von SaraLinton:
Ich denke das Stichwort hier ist Selbstliebe.

Es klingt, als würdest Du im Außen (bei anderen Menschen) suchen, was Du nur im Innen (bei Dir selber) finden kannst,
also als würdest Du versuchen, ein Bedürfnis durch andere Menschen erfüllt zu bekommen, dass Du Dir eigentlich erstmal selber erfüllen musst.

Selbstliebe ist ganz wichtig, nur wenn man mit sich selber im Reinen ist, kann man Liebe von anderen Menschen auch wirklich annehmen und nachhaltig empfinden. Ansonsten ist dieses Gefühl von Mangel wie eine Art von Faß ohne Boden, das sich nie nachhaltig füllen kann.
Sprich: Solange Du Dich nicht selber lieben kannst, wird auch Zuneigung von außen immer nur kurzfristig wirken können und dann sehr schnell wieder verpuffen und ein Gefühl von Leere hinterlassen.

Darum denke ich, dass es für Dich ein Weg sein könnte, erstmal eine Therapie zu machen und in dieser zu lernen, zu Dir selber zu finden und Dich selber anzunehmen.
Wenn dann ein Gefühl von Selbstwert zunehmend in Dir wächst, wird es Dir auch leichter fallen, Dich von anderen Menschen bzw. der Meinung anderer Menschen unabhängiger zu machen.
Dann kann es Dir irgendwann egal sein, was andere Menschen über Dich denken oder über Deine Tochter denken,
dann wird nur zählen, was Du für Dich und Deine Tochter empfindest.

LG Silver

@Trucki hey Trucki, wichtig ist dass du deine Tochter liebst. Und das Ihr beiden gut zurecht kommt. Soll ich dir etwas sagen? Mein Sohn ist auch von einem anderen Mann und mein jetziger Mann liebt ihn genauso wie jetzt unsere Tochter. Es ist kein Unterschied. Er hat ihn ab seinem 5 Lebensjahr mit großgezogen. Jetzt ist seit 4 Jahren unsere Tochter da und auch da ist kein Unterschied zu vernehmen. Viele denken sogar das er der leibliche Vater ist. Die beiden Kinder lieben sich als Geschwister ohne den Halbgeschwister Faktor. Alles ist möglich ich möchte dir mit unseren Beispiel viel Mut machen. Glaub an dich und deine Tochter ️

Ich denke schon, dass ich liebenswert bin aber der Kindsvater an mir einfach kein Interesse hatte. Das ist ja nicht schlimm, aber dass ich ein Kind mit ihm habe, das macht es so schlimm für mich. Ich habe mich da völlig unter Wert verkauft und hätte auf einen Mann warten sollen, der vernünftig mit mir umgeht. Ich finde das hätte ich verdient, weswegen ich nicht glücklich damit bin unter den Umständen ein Kind zu haben. Mir fehlt da wie gesagt etwas Wichtiges, um eine gute Bindung zu meiner Tochter zu haben. Manchmal wird der Schmerz so groß, dass ich meiner Tochter nicht nah sein will und auf Distanz gehe. Also ich will dann einfach für mich sein.

Also ich möchte jetzt einfach mal etwas allgemeiner sprechen:

Es ist ja selten so im Leben,dass alles läuft,wie geplant.

Die meisten Menschen glauben,sie erschaffen die Realität oder müssten sie erschaffen.
In Wirklichkeit passiert die Realität und dann gilt es zu lernen,damit bestmöglich umzugehen.

Ich denke,dass sich jede Mutter einen guten Vater wünscht für das Kind und gleichzeitig eine Partnerschaft,in der man sich gegenseitig unterstützt.

Wenn das nicht realisierbar ist,ist das einfach schmerzhaft.
Die alleinige Verantwortung für ein Kind zu übernehmen ist eine grosse Aufgabe.

Und es ist denke ich auch normal,dass einem phasenweise alles zuviel wird,zumal ein Kleinkind intensive Betreuung braucht.
Dass man sich da nach Auszeiten sehnt,ist vollkommen natürlich.

Mein Gedanke dazu ist,für Deine Tochter einen Platz in einer Kinderkrippe zu suchen.
Vielleicht wäre das einen Versuch wert?




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