Chronisches Erschöfungssyndrom?
Hallo allerseits,
Ich bin Michel, 20, neu auf dem Forum und brauche dringend Unterstützung. Ich fühle mich seit ca. 3 Monaten unnormal müde/erschöpft, leide an Durchschlafstörungen und weiteren körperlichen Symptomen (auf die ich gleich eingehe), bin dadurch erheblich eingeschränkt und mache mir seit vielen Wochen große Sorgen, dass ich am CFS erkrankt bin! Viele Symptome passen und ich habe mir das in den Kopf gesetzt und kriege es nicht mehr raus.
Die Angst ist vor Allem dadürch größer geworden, dass ich seit ca. 3-4 Wochen Muskelschmerzen in verschiedenen Bereichen habe: Nacken, Schultern, Hüfte, Waden. Ich wache nachts auf und liege ne gute halbe Stunde wach und wache auch morgens ziemlich früh wieder auf (mehr als 6 zerstückelte Stunden Schlaf krieg ich nicht hin). Ich habe Kopfschmerzen, vor allem nach Anstrengungen, doch diese haben sich in letzter Zeit etwas gebessert. Ich wache ziemlich energielos auf und bin dann den ganzen Tag etwas gerädert. An guten Tagen schaffe ich einige Sachen wie 10 000 Schritte laufen, Einkaufen, ins Kino gehen usw. An manchen Tagen geht das aber nicht so gut (Oft zwei Tage aktiv und 1/2 Tage weniger Enegie). Außerdem habe ich mittlerweile auch täglich etwas Durchfall und huste auch schon ein paar Wochen.
Ich habe mich außerdem total auf meine Lymphknoten fixiert. Ich habe seit einem Monat das Gefühl, dass sie im Hals leicht angeschwollen sind und bei Druck Schmerzen. Das gehört ja auch zu den Symptomen von CFS. Zwei Ärzte haben mir versichert, dass sie zumindest nicht geschwollen seien aber ich will es nicht wahr haben.
Zur Entstehung der Erschöpfung: Sie ist in einer ziemlich hohen Belastungsphase aufgetreten: Ich bin in eine neue Stadt gezogen, hab ein neues Studium begonnen, eine neue (Fern-)Beziehung angefangen, einen neuen Job (2 Mal die Woche in einer Bar bis spät nachts gearbeitet) und hatte über mehrere Monate keine Wohnung und hab bei meinen Brüder gepennt. Das alles hat ca. 2 Monate gut geklappt bis ich dann nach 2 ziemlich anstrengenden Wochen (Bararbeit, nach Hamburg zu meinen Eltern mit meiner Freundin, kleine Grippe und Erstiwochenende mit wenig Schlaf) beim Basketballspielen auf einmal nicht mehr konnte und ein starkes Derealisationserlebnis hatte, welches ca. eine Woche in der Stärke anhielt und sich dann zu diesem Erschöpfungsgefühl entwickelt hat. Ich habe aber erstmal einfach weitergemacht, auch wenn es mir natürlich Sorgen bereitet hat. Das ging dann einen weiteren Monat gut, aber nur mit großer Müdigkeit und vielen Mittagsschläfchen.
In den Weihnachtsferien, wo ich mir Erholung erhofft habe, bin ich dann psychisch etwas zusammengebrochen, weil ich gemerkt habe, dass mir der Urlaub nicht hilft. Da bin ich auch auf CFS gestoßen und hatte starke depressive Symptome.
Seitdem begleiten mich die Angst vor CFS und die Symptome täglich. Parallel dazu steht meine Beziehung seit Wochen vor dem Ende und das belastet mich auch sehr. Einzige Verbesserungen: Gefühl, an einzelnen Tagen wieder mehr machen zu können, ohne Mittagsschlaf. Abends aber dann meistens ziemlich erschöpft. Und Kopfschmerzen sind wie gesagt besser. Aber: Muskelschmerzen und Durchfall und Angst vor Lymphknoten sind dazu gekommen.
Zu meiner psychichen Vergangenheit: Habe jahrelang immer wieder unter leichten bis mittelschweren depressiven Episoden gelitten, hab etwas unter einem Jahr Verhaltenstherapie gehabt und war schon immer, auch schon als Kind, ein Hypochondrer.
Nun hatte ich ein paar psychologische Sprechstunden und Arztbesuche, die mir alle versichert haben, dass das alles Burnout/Depression/Hypochondrische Störung sei, und dass ich meine ständigen Sorgen somatisiere. Klingt alles auch plausibel aber trotzdem verfolgt mich diese Angst vor CFS und macht mich verrückt, das liegt vor Allem an den ganzen körperlichen Symptomen, die ich aufzeige. Es macht mich echt verrückt. Meint ihr, das kann alles von Angst und Stress kommen? Und dass die Muskelschmerzen zb durch Muskelverspannungen entstehen?
Ich checke täglich krankhaft meinen Körper und google quasi jeden Tag meine Symptome, obwohl ich mir das mehrmals verboten habe aber ich halte mich nicht daran.
Ich habe einfach große Angst vor CFS, weil es nicht wirklich heilbar ist und einen ein Leben lang einschränkt .
Das einzige, was gegen CFS sprechen würde ist, dass ich kein krasses Post Effort Malaise habe (also quasi eine noch krassere Erschöpfung die mindenstens 24 Studen nach Anstrengung anhält- wobei ich mich nach relativ wenig Anstrengung schon unnormal fertig fühle), und dass die Erschöpfung sich ja irgendwie erklären lässt.
Ich bitte euch, mir zu helfen, um meine Angst zu überwinden! Danke!