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Hallo Zusammen,
bin neu hier und mein Betreff sagt alles - das schlimmste dabei ist von jeder Seite zu hören - bist doch selber Schuld!

25.12.2017 18:33 • 26.12.2017 #1


11 Antworten ↓


Du bist ausgebrannt und hast jetzt das Recht für dich selbst da zu sein...Tu das auch!
Wo aus BA-WÜ bist du denn her?

A


Jahrelange Aufopferung - jetzt ausgebrannt

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Hi,

bin aus der Nähe von Sindelfingen - Mercedes Benz wird ein Begriff sein oder?
Ja Zeit für mich - das ist echt schwierig. Ich versuche es aber ertappe mich immer dabei,
zuhause noch putzen zu müssen, oder auf Arbeit noch die allerletzte (ist es aber meistens
doch nicht!) Mail zu beantworten, weil auf der anderen Seite sonst die Welt zusammenbricht.
Bin jetzt seit 2 Wochen krankgeschrieben und es ist megaschwer für mich. Ich muss immer
das Gefühl haben gebraucht zu werden. Sonst gehe ich ein.

Woher kommst Du?

Hallo pupa, willkommen bei uns.

Überlege dir mal, was ist nun schlimmer? Dich aufzuopfern, oder ohne das Gefühl gebraucht zu werden, zu leben.

Kannst auch überlegen, warum du der Meinung bist, dass gebraucht zu werden so wichtig für dich ist.

Hallo Icefalki,

ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Ich bin soweit zu sagen, daß ich wirklich allein an meiner Situation selbst Schuld bin,
weil ich einfach nie Nein sagen kann. Auf der Arbeit: kommt jemand ins Büro aus der Produktion und hat eine Frage/Problem
kann ich nicht sagen: nö Du keine Zeit oder sorry ich bin dafür nicht die Richtige. Nein, ich lasse das liegen, was ich in
diesem Moment getan habe und erledige das Problem/Frage eines Kollegen. Zuhause: ZUERST die Familie und dann iwann
mal ich wenn ich Zeit habe - das Schlimmste ich bin so doof und motze dann darüber. Ich denke nur motzen und nichts
ändern ist wesentlich schlimmer als das Aufopfern oder gebraucht werden von anderen. Was mich nun einholt ist, daß jeder
andere ein Leben hat nur ich nicht. Keine Freunde (weil immer erst Familie/Haushalt/Job), keine Hobbies usw...
Ich funktioniere nur noch. Job/Zuhause. Mehr nicht...

Also, erstmals streiche das Wort Schuld aus deinen Gedanken. Du kannst auch ruhhig tiefer gehen, wenn du mal nachdenkst.

Sich für andere opfern, nicht nein sagen zu können, bedeutet Angst vor den Reaktionen anderer zu haben? Oder bedeutet es, dass man wichtig ist? Was bedeutet es tatsächlich?

Vielleicht dient dieses Verhalten dazu, Ängste, die du nicht konfrontieren willst, fern zu halten?

Das kann ein allgemeines, tiefes Bedürfnis nach Sicherheit sein, dass du dann findest, wenn du Grund hast, anzunehmen, dass andere Menschen mit dir zufrieden sind.
Oder vielleicht auch andere Ängste (Verlassenwerden, alleine auf sich gestellt sein usw.).

Das Problem ist, dass Angst-Situationen, die in der Kindheit erlebt, aber nicht adäquat verarbeitet und bewältigt wurden, abgespalten werden und man oft den Rest seines Lebens damit verbringt, Strategien zu entwickeln, um nie wieder diese Ängste zu spüren.
Damit begibt man sich, ohne es zu ahnen, in eine Falle, aus der man oft nur schwer wieder heraus kommt.
Der Preis der Sicherheit ist oft hoch, sehr sehr hoch.
Es muss bei dir nicht unbedingt daran liegen, aber es könnte (bitte Konjunktiv beachten ).

Zitat von pupa74:
Hi,

bin aus der Nähe von Sindelfingen - Mercedes Benz wird ein Begriff sein oder?
Ja Zeit für mich - das ist echt schwierig. Ich versuche es aber ertappe mich immer dabei,
zuhause noch putzen zu müssen, oder auf Arbeit noch die allerletzte (ist es aber meistens
doch nicht!) Mail zu beantworten, weil auf der anderen Seite sonst die Welt zusammenbricht.
Bin jetzt seit 2 Wochen krankgeschrieben und es ist megaschwer für mich. Ich muss immer
das Gefühl haben gebraucht zu werden. Sonst gehe ich ein.

Woher kommst Du?



Vom Bodensee

Vielleicht ist das allein gelassen werden doch eine Angst in mir. Wenn ich z.B. weiß mein Mann ist geschäftlich ein paar Tage
nicht zuhause, kann ich allein deswegen schon davon ausgehen, daß ich Nachts nicht schlafen kann. Entweder ich wache mit Herzrasen
auf oder ich wache einfach mitten in der Nacht auf und kann nicht mehr einschlafen. Allerdings kann er mir wiederum bei einer PA gar nicht
helfen - er ist da machtlos. Zeitweise auch sauer auf mich - akzeptiert es einfach nicht. Meine tiefste Angst ist bei einer PA einen Herzinfarkt
zu erleiden - mein Herz pocht wie wild und hört erst nach qualvoll langen Minuten auf. Ich hab Angst, meine Jungs bleiben alleine ohne mich
und das macht mich verrückt. Ich möchte gerne eine Therapie machen, um zu verstehen, was mit mir nicht stimmt...

Also du scheinst dein Problem ja zu kennen, ich denke du wirst es auch lösen können.
Vieles haben wir uns halt über die Jahre antrainiert und das läuft dann schon fast automatisch ab. Jemand bittet dich um einen Gefallen und du sagst dann wahrscheinlich nur aus Gewohnheit zu. Oder so wie du es mit dem Putzen schreibst, auch eine Gewohnheit. Und diese Gewohnheiten können positiv oder negativ sein. Aber da dir deine Gewohnheiten zu viel Zeit und Nerven rauben, würde ich sagen änderst du sie lieber.^^

Etwas sehr effektives um automatisierte Gewohnheiten und Reaktionen abzugewöhnen ist Meditation. Das Nicht-Reagieren auf deine Gedanken und Gefühle und sie einfach nur zu beobachten. Das kann man einerseits zu Hause für sich üben, in dem man sich einfach hinsetzt und versucht an nichts zu denken und sich auf seine Atmung konzentrierst, und jedesmal wenn du wieder abschweifst lenkst du deine Aufmerksamkeit wieder auf die Atmung. Andererseits kannst du es aber auch im Alltag üben, wenn z.B. jemand zu dir kommt und dich um einen Gefallen bittet, nimmst du dir einfach ein wenig Zeit und hältst kurz inne ohne zu reagieren. Dann reagierst du nämlich nicht auf deinen ersten Impuls zuzusagen und überlegst dir in Ruhe, ob du dem anderen denn wirklich helfen möchtest / kannst.

Das ganze ist eigentlich recht simpel, aber weil wir halt alle ständig gestresst sind, fällt es uns sehr schwer einen Gang runterzuschalten und reagieren nur noch auf die Reize von aussen.

Zitat von TomTomson:
Also du scheinst dein Problem ja zu kennen, ich denke du wirst es auch lösen können.
Vieles haben wir uns halt über die Jahre antrainiert und das läuft dann schon fast automatisch ab. Jemand bittet dich um einen Gefallen und du sagst dann wahrscheinlich nur aus Gewohnheit zu. Oder so wie du es mit dem Putzen schreibst, auch eine Gewohnheit. Und diese Gewohnheiten können positiv oder negativ sein. Aber da dir deine Gewohnheiten zu viel Zeit und Nerven rauben, würde ich sagen änderst du sie lieber.^^

Etwas sehr effektives um automatisierte Gewohnheiten und Reaktionen abzugewöhnen ist Meditation. Das Nicht-Reagieren auf deine Gedanken und Gefühle und sie einfach nur zu beobachten. Das kann man einerseits zu Hause für sich üben, in dem man sich einfach hinsetzt und versucht an nichts zu denken und sich auf seine Atmung konzentrierst, und jedesmal wenn du wieder abschweifst lenkst du deine Aufmerksamkeit wieder auf die Atmung. Andererseits kannst du es aber auch im Alltag üben, wenn z.B. jemand zu dir kommt und dich um einen Gefallen bittet, nimmst du dir einfach ein wenig Zeit und hältst kurz inne ohne zu reagieren. Dann reagierst du nämlich nicht auf deinen ersten Impuls zuzusagen und überlegst dir in Ruhe, ob du dem anderen denn wirklich helfen möchtest / kannst.

Das ganze ist eigentlich recht simpel, aber weil wir halt alle ständig gestresst sind, fällt es uns sehr schwer einen Gang runterzuschalten und reagieren nur noch auf die Reize von aussen.


Ich habe schon öfters probiert zu meditieren, aber wie Du sagst schweife ich viel zu oft einfach ab. Hab´s auch mit Yoga probiert - selbst da eine PA bekommen =(

Ich dachte zu Beginn auch immer, dass man beim Meditieren keine Gedanken haben und nicht abschweifen darf. Also war ich auch immer recht schnell frustriert und habs wieder sein gelassen. Dabei stimmt das gar nicht, es gehört zum Meditieren dazu bzw. ist sogar der wichtigste Teil beim Meditieren. Der durchschnittliche Mensch schafft es vielleicht 3 Atemzüge lang an nichts zu denken und dann schweift er ab. Aber der Übungseffekt vom Meditieren kommt genau dadurch zustande, dass wenn man sich dabei ertappt wie man in Gedanken abschweift, die Gedanken einfach fallen lässt und sich wieder auf den Atem fokussiert. Wieder und wieder und wieder. Hunderte und Tausende Male wird man abschweifen. Doch es wird von mal zu mal einfacher und je öfters man es tut, desto ruhiger wird man im Geiste und kann unerwünschte Gedanken einfacher ziehen lassen.

Es ist ein sehr häufiger Irrglaube, dass man beim Meditieren an nichts denken darf. Ist eigentlich noch witzig. Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie das entstanden ist, vielleicht liegts einfach an den Erklärungen die da etwas ungenau sind, dass man da das Gefühl hat man darf irgendwie nicht abschweifen und hat dann versagt wenn es passiert. Jeder meiner Freunde, der sich mit Meditation beschäftigt hat, hatte den selben Irrglauben.^^
Dabei soll man sogar abschweifen. Denn nur wenn man abschweift kann man lernen die Gedanken loszulassen und sich wieder auf das Jetzt (hier der Atem) zu konzentrieren.

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