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Hallo an Alle,

ich bin einfach nur sauer! Ich weiß nicht wie es woanders aussieht, aber hier in Berlin bekommt man so gut wie keine wirkliche Hilfe von den Ärzten und oder Psychotherapeuten.
Sie nehmen keine Neupatienten mehr an.
Wenn doch, bekommt man alle drei Monate einen Termin, um dann in 3 Minuten abgefrühstückt zu werden.
Wenn man dann nach 3 Monaten wieder da ist, wissen sie schon lange nicht mehr um was es geht (gerade bei komplexen Sachen) und man muss von vorne erzählen und schwups sind die 3 Minuten rum.

Da die Ärzte/Praxen in einem Quartal nur einmal Abrechnen können, glaube ich, dass sie deshalb alle 3 Monate einen Termin vergeben. Das ist meine Vermutung.
Ich dachte mir, wenn die ca. 50 euro im Quartal von der KV bekommen, dann machen sie ja miese, wenn es 2 oder sogar 3 Termine im Quartal werden. Denn dann haben sie mehr gearbeitet für das gleiche Geld.

Sehe ich das falsch? Gibt es andere Gründe? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

11.11.2024 09:40 • 11.11.2024 #1


16 Antworten ↓


@sun7
Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen berichten.
Aktuell habe ich auch alle 3 Monate einen Termin, weil es mir relativ gut geht, die Termine dauern ca 15-20 Minuten.
Es gab aber schon Zeiten, als es mir wirklich schlecht ging, dass ich alle 3-4 Wochen einen Termin bekommen habe.
Und auch als Notfall konnte ich ohne Termin problemlos hin und da hat sich mein Psychiater auch wirklich Zeit genommen.

A


Ist man den Ärzten / Psychologen egal - Geldmacherei?

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@TheCrazyTeam danke für deinen Erfahrungsbericht.
Freut mich, dass es nicht allen so geht wie mir

Laut meinen Erfahrungen eindeutig NEIN

Meine Psychiaterin nimmt sich einmal im Monat 1 Stunde Zeit für mich und ruft mich im Notfall auch an wenn was ist oder ich kann 2 mal im Monat hin

Meine Therapeutin würde mich sogar jede Woche für eine Stunde sehen wollen
Aber ich gehe einmal im Monat das reicht mir

Es gibt sie noch die guten Ärzte und Therapeuten

Ich hatte mit beiden viel Glück

@sun7
Ich denke, manche haben da einfach echt Pech, dass sie an jemanden geraten, dem es wirklich nur ums Geld geht.

Da haben wir tatsächlich mit unserem Sohn bei einer Kinderärztin Pech gehabt.
Und meine Oma hat da aktuell mit ihrem neuen Hausarzt auch Probleme wegen der Blutzuckerteststreifen.

Ja, ich schätze meinen Psychiater wirklich sehr dafür.

Ich denke, dass dieses Problem sehr vielschichtig ist und da ganz viele Gründe mit rein spielen. Ich denke aber nicht, dass die alle nur möglichst viel Geld abkassieren wollen.

Wo ich lebe habe ich ehrlich gesagt sehr gute Erfahrungen mit Ärzten und Therapeuten gemacht. Ich habe eine Freundin, die wo ganz anders lebt und bei der sieht es aber ähnlich aus wie bei dir. Und sie lebt nicht in einer Großstadt.

Auf jeden Fall ein interessantes Thema, bin gespannt was da andere noch zu berichten haben.

Beim Psychiater bin ich einmal im Quartal zum Update weil ich medikamentös gut eingestellt bin und es nichts zu berichten gibt. Bei meiner Therapeutin bin ich einmal wöchentlich.

Ich meine auch eher wenn man BEGINNT hilfe zu suchen.
vielleicht habe ich das nicht richtig erläutert. wenn ich schon eine diagnose und die richtige bahandlung habe, dann wären 1 Termin alle 3 Monate auch okay. das meine ich

@TheCrazyTeam das tut mir leid! ich hoffe, ihr findet super ärzte und es läuft besser. gerade bei kindern und alten menschen macht mich das noch wütender

@sun7
Eine neue Kinderärztin haben wir zum Glück sehr schnell gefunden gehabt.
Bei einem 11 Monate alten Kind eine Untersuchung zu verweigern war echt unter aller Sau.

Für meine Oma finden wir leider keinen anderen, ihr ehemaliger Hausarzt hat ziemlich zeitgleich mit 2 anderen Praxen geschlossen.

Ich denke das ist mit ein Teil des Problems, dass es auch einfach zu wenige Ärzte, in allen Bereichen, gibt.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass du auch mal bessere Erfahrungen sammelst.

@TheCrazyTeam vielen dank!

Zitat von sun7:
Ich meine auch eher wenn man BEGINNT hilfe zu suchen.
vielleicht habe ich das nicht richtig erläutert.


Das ist ein bundesweites Problem.

Damals, in den 90ern und Nullerjahren wurden die falschen gesetzlichem Anreize für Mediziner gesetzt, weil man meinte, es gäbe zu viele niedergelassene Ärzte, die zu viel und lange behandeln. Geld sollte gespart werden.

Kurz: Leistung lohnt sich nicht mehr, Ärzte werden lieber BWLer.

Der Nachbesetzungsbedarf (Studium Humanmedizin) liegt bis 2025 bei 16.000 Medizinern und fällt bis 2040 auf 5000 Nachbesetzungen pro Jahr.

Insgesamt fehlen um die 50.000 Mediziner. Migrationsbereinigt. Mit Migration geht man von 35.000 Medizinern aus, die ausgebildet werden müssten.

Quelle:

Zi-Studie (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung)

https://www.zi.de/fileadmin/Downloads/S...e_2024.pdf

Sowohl Ärzte als auch Therapeuten sind einfach total überlaufen, so dass sie gar keine oder alternativ nur sporadische kurze Termine anbieten können.

Habe beide Erfahrungen gemacht.
Den einen war ich egal, die anderen haben sich wahnsinnig viel Zeit genommen.

Mein Hausarzt bspw. hat mich in meinen schlechten Zeiten 1 x monatlich einbestellt, einfach nur um zu schauen, das ich noch lebe. Dann haben wir bei Kaffee 15 Minuten gequatscht, er war beruhigt und ich habe mich ernst genommen gefühlt.

Hatte aber auch schon Ärzte, die dem Medikamentenplan der Klinik nicht geglaubt haben und mir ins Gesicht gesagt haben, ich sehe nicht krank aus, also verticke ich das Zeug bestimmt irgendwo am Bahnhof. Die haben mich dann nie wieder gesehen.

Ich hab einmal wöchentlich einen Termin. Ich kann wirklich schreiben das meine Therapeutin das sicher nicht nur wegen dem Geld macht. Die Arbeit die sie sich schon wegen mir gemacht hat würde kein Geld das sie für mich erhalten hat aufwiegen.

Ich glaube nicht, dass ich meiner Hausärztin egal bin.
Alle 3 Monate habe ich Kontrolltermin Zucker. Bin im DMP - Programm der TK.
Dann war so 2 Tage später eine Auswertung.
Die gibt es heute nicht mehr. Sie ruft an, wenn was nicht in Ordnung wäre.
Jetzt mache ich immer einen Zettel, wo ich drauf schreibe, was ich so an Medikamenten, Verschreibungen, Impfungen und Überweisungen brauche, neue Termine und auch mal eine Frage. Die Kommunkation läuft dann über die Sprechstundenhilfen oder die Ärztin kommt dann kurz raus und beantwortet mir das.
Allerdings muss ich sagen, dass ich sehr gut eingestellt bin und ewig nicht mehr krank war.
Natürlich könnte ich einen Termin mit ihr machen, wenn es Probleme gibt.
Trotzdem fehlt mir der direkte Kontakt irgendwie.
Morgen wieder Labor plus Kombitetanusimpfung.

Zitat von sun7:
Sehe ich das falsch?

Kommt drauf an, welche Informationen Du bezüglich der Situation im Gesundheitswesen hast. Es gibt ein Gesetz, dass Ärzte und Therapeuten eine gewisse Zeit vorhalten müssen, in der sie Patienten „bedienen“ müssen, die nirgendwo anders eine zeitnahe Untersuchung bekommen können. Das wird von KV gesteuert über den 116117 Dienst gemacht.

Natürlich haben diese Ärzte und Therapeuten dann schon Patienten, die sie kontinuierlich betreuen und behandeln. Klar, dass ein Kontingent auch irgendwann am Limit ist. Der Gedanke dahinter ist ja auch nur, denjenigen schnell helfen zu können, bei denen eine schnelle Hilfe auch ausreichend ist. Braucht es eine langanhaltende Behandlung. Können die Ärzte und Therapeuten die nur anbieten, wenn einer Kapazität vorhanden ist. Also wenn eine Therapie zuende wäre und nun ein Platz frei ist, oder ein Patient verstorben ist, oder diesen Arzt weshalb auch immer, nicht mehr frequentiert.

Darüber kann man sich natürlich ärgern. Ob das hilfreich ist, muss man selbst entscheiden.

A


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