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Zitat von berliner:
Ja, also mit hilft das, wenn ich z.B. Angstgedanken habe und dann sagen kann, ach, das ist ja nur wieder einer der Tricks dieses Anteils, da brauche ich nicht drauf einzugehen.

Wenn tatsächlich eine PTBS vorliegt und aufgrund des Traumas eine unbewußte Abspaltung bereits stattgefunden hat, hat das Sich-Bewußt-Werden der inneren Anteile eine therapeutische Wirkung. Wenn aber aufgrund der Hypochondrie Anteile bestimmt werden, die für das Krankheitsbild bzw. das eigene Handeln verantwortlich gemacht werden sollen, ist es für meine Begriffe nur eine zusätzliche Verwirrung und ein weiterer Stein auf dem Weg der Genesung, falls diese überhaupt erwünscht ist.

Zitat:
Wenn aber aufgrund der Hypochondrie Anteile bestimmt werden, die für das Krankheitsbild bzw. das eigene Handeln verantwortlich gemacht werden sollen, ist es für meine Begriffe nur eine zusätzliche Verwirrung und ein weiterer Stein auf dem Weg der Genesung, falls diese überhaupt erwünscht ist.



...also hätte ich doch auf meine Mutter (!) hören sollen, die immer gesagt hat, geh nicht zu so 'nem Typen (sie meinte Therapeuten), die machen alles nur schlimmer ?
Nun hatte ich endlich einen Therapeuten, von dem ich den Eindruck hatte, dass er mir helfen konnte, und nun wird mir gesagt, das sei alles für die Katz gewesen oder würde mich schizophren machen.
Soll ich nun alles wieder vergessen, was ich da gelernt habe ? Wo stünde ich dann ? Dann würde ich wohl wieder, wie vor der Therapie alle paar Tage zur Rettungsstelle laufen, zu diversen Ärzten, auf Internetseiten nach Krankheiten suchen. Nein, das möchte ich nicht wieder. Also bin ich froh, dass mir mein Therapeut geholfen hat.

Was meinen denn die anderen zu dem, was ich da eben zitiert habe ?

Lg, Berliner

A


Innere Anteile / inneres Kind ect.

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Letztlich sind das alles bestimmte Erklärungsmodelle, die zwar für den Verstand nützlich sein können, an der Lage an sich aber nichts verändern. Du weißt doch selber ganz genau, wo das Problem liegt. Ob Du das jetzt inneres Kind nennst oder nicht, ist eigentlich unerheblich. Für mich klingt das ein bisschen wie eine Rechtfertigung, nicht weiter vorwärts zu gehen: Lasst mich doch, mein kindlicher Anteil will seine Ruhe haben....
Ob sich etwas Wesentliches ändert oder nicht, entscheiden alleine der Leidensdruck, den man hat, oder gewisse objektive Notwendigkeiten.
Du bist im Moment damit zufrieden, nur ab und zu einen kleinen Schritt zu tun. Dann ist es für dich auch ok so.

Zitat von berliner:
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Modell von inneren Anteilen oder dem inneren Kind ?
Dass man in der Therapie so eine Art Spaltung feststellt, dass man irgendwie ambivalent ist, verschiedene, sich entgegenstehende Interessen hat ? Oder das man die Angst sozusagen als Anteil sieht (oder eben z.B. als das innere Kind, oder so, dass sehr energisch Forderungen stellt) und abspaltet, und sie dadurch dann mit mehr Abstand betrachten kann ? Also z.B. ach, das kenne ich ja, das ist nur die Angst oder das macht sie nur schon wieder, weil... ?
Also z.B. das man die Angst als Methode des Anteils versteht.
Ja. Das ist ein sehr geläufiges Modell, um greifbar(er) zu machen, dass wir meist ambivalenten Motivationen ausgesetzt sind. Das innere Kind ist sozusagen der Klassiker, man geht oft noch viel weiter und spricht von einem inneren Team - da hat man dann z.B. einen Ängstlichen, einen Kontrolleur, einen Antreiber, vielleicht einen Abwerter oder was auch immer. Die Idee dahinter ist, diese einzelnen Anteile mit mehr Distanz betrachten zu können und ihnen situationsangemesseneren Spielraum zu geben. Wer morgens zur Arbeit muss, kann eben nicht ausgerechnet dann kindlichen Bedürfnissen nachgeben. Aber die Idee ist auch, die einzelnen Anteile zu würdigen. Eigentlich sollte man dann das innere, ängstliche Kind nicht missachten, sondern beruhigen - so als stünde da, außerhalb von einem selbst, tatsächlich ein verängstigtes Kind. Das schafft dann Distanz zur Angst. Alles in allem ist es aber nur ein psychologischer Trick, nichts Großartiges oder Weltbewegendes. Wenn's hilft - gut.

Zitat von berliner:
Glaubt ihr, dass man davon schizophren wird ?
Nein, und das brauche ich nicht zu glauben, das weiß ich. BTW ist es nicht möglich, durch Denken oder Phantasieren oder solche Modelle schizophren zu werden...

Liebe Grüße
Christina

Danke für Eure Antworten.

@ Christina:
Das freut mich total, dass ich weiß, dass das wohl doch kein Kololorus war, was ich da gelernt habe, und so wie Du es beschreibst, haben wir das auch in etwa gemacht.
Und freut mich auch, dass man davon nicht schizophren wird, das hatte ich persönlich ja auch nicht wirklich geglaubt.

Lg, Berliner




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