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Hallo,

habe mich heute das erste mal durchgerungen in dieses Forum zu schauen. Ich habe mir schon vor längerer Zeit eine soziale Phobie diagnostiziert. Heute habe ich mich dann mal im Internet schlau gemacht und musste feststellen, dass ich wohl richtig liege.

Ich bin w und 30 Jahre alt. Vieles was hier steht kenne ich ganz gut, manches auch etwas anders. Es tut aber gut zu lesen, dass es noch einigen anderen geht wie mir.

Auf mich wirken alle anderen immer so stark und selbstbewusst.

Viele schreiben hier, dass sie sich nicht unter fremde Leute trauen und auch nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollen. Das ist bei mir nicht ganz so schlimm. Solange ich die Leute nur einmal sehe, ist das kein Problem. Da kann ich meine sichere Fassade noch ganz gut aufrecht halten. Beim zweiten Mal habe ich schon angst durchschaut zu werden und das dritte Mal gibt es dann, wenn möglich, nicht.

Ich arbeite in einem Beruf mit vielen Männern, wo der Ton natürlich auch etwas derber ist. Ich glaube, da ahnt niemand von meinen Problemen, obwohl ich an privaten Aktivitäten nicht teilnehme und mich, wenn ich mich unsicher fühle zurück an den Computer ziehe.

Viele Menschen schätzen mich auf anfang, höchstens mitte zwanzig. Ich glaube, dass liegt nicht nur an meinem jungen aussehen, sondern daran, dass ich einfach ein unsicheres, schüchternes und unerfahrenes Auftreten habe. Oft finde ich, dass teilweise 14-jährige schon erfahrener und erwachsener wirken als ich.

Irgendwie komisch hier so alles reinzuschreiben. Aber ich hoffe so sehr, verstanden zu werden.

Ich freue mich auf Beiträge und darauf, weiter in diesem Forum zu lesen und schreiben.

LG an alle und auf hoffentlich guten Austausch

02.11.2008 15:45 • 16.11.2008 #1


12 Antworten ↓


Herzlich Willkommen hier im Forum Mina.
schau dich in Ruhe um und schau dir vielleicht auch mal die Videos an.

A


Ich wäre gerne stark und selbstbewusst

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hallo mina,

alles nur fassade, der eine ist eben selbstsicherer wie der andere und dann noch je nach Bereich verschieden, wenn ich privat so selbstsicher wäre wie in meinem Beruf ... würde ich rote+blaue Kleidung tragen und Kryptonit essen (Superman) ... aber so ist das leben nunmal nicht.
manche menschen sind hypersensibel und andere brauchen es mit der Plattschaufel vorn Kopp gehauen bevor sie überhaupt was merken.
älter wirst Du von alleine, in ein paar jahren freut es auch Dich das Dich alle jünger schätzen. die vermeintliche reife bei den 14 jährigen (ich habe eine patentochter in dem alter - supercool, durchgestylt) ist nichts als show - und das ist auch gut so - wäre ja traurig in dem alter schon so abgebrüht zu sein.
wenn du den mut findest ... schreib mal wovor du angst hast was man hinter Deiner fassade zusehen bekommt ... das ist denke ich das kernproblem ... hier solltest du auch ansetzen denn mit den jahren werden die ängste größer ... man muß sich rechtzeitig um sie kümmern, klar man verdrängt sie so gut es geht ... ich natürlich auch ... aber irgendwann brechen sie dann durch .... das buch Ängste verstehen und überwinden ist sehr gut um die Systhematik der Angst zu verstehen ... kommt nur aus unseren Gedanken ... und dann kann man dran arbeiten.
viele Grüße solong

Hallo Mina12

ja, herzlich willkommen hier im Forum. Ich hoffe, es leistet Dir ein bisschen Beistand. Mir hat es schon sehr geholfen zu wissen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist.
Das mit der Selbstsicherheit ist so ein Ding. Ich habe zwar keine soziale Phobie, aber ich habe auch öfter das Gefühl, das andere viel cooler und anscheinend selbstsicherer durch's Leben gehen und nicht so Duckmäuser sind wie ich. Aber wenn man dann einige Leute doch wirklich auch etwas länger kennt, merkt man, das niemand ohne Probleme ist und auch die nicht Superman sind.
Eine Bekannte von mir ist selbst Psychotherapeutin und ich kenne auch ihr privates Umfeld, glaub mir, auch da ist nicht alles in Butter und so wie es sein sollte. Man denkt doch immer bei Psychologen oder Therapeuten müsste alles supi sein und die sind über alle Probleme erhaben.
Das Buch Ängste verstehen und überwinden ist wirklich gut. Mir hat es in den letzten Tagen allein sehr gute Dienste geleistet, einfach meine Gedankenwelt zu verstehen und gegenzuwirken. Ich dachte immer, dass was man denkt, denkt man eben und man ist dem ausgeliefert. Aber man kann aktiv gegensteuern und sich dadurch einfach besser fühlen. Die letzten 4 Tage waren bei mir durch diese Erkenntnis wirklich wie befreit. Ich weiss, die Angst wird in den kritischen Situationen sicher wieder auftreten. Aber jeder Tag, den man die Hoffnung hat, das man stärker als die Angst wird, ist ein wirklich guter Tag und fühlt sich nicht so ausgeliefert. Manchmal braucht man nur einen Strohhalm, um wieder an die Oberfläche zu kommen. Mal schaun, wann wieder ein Tief kommt (und das hat jeder Mensch), und das kommt sicher. Das Buch ist sicherlich ein ständiger Begleiter in solchen Phasen und darüber hinaus, jedenfalls wird es das für mich bestimmt.

Glaub an Dich!

Ciao

Hallo!

Lieben Dank für die Antworten. Habe heute mal wieder in das Forum geschaut, weil es mir heute wirklich nicht gut geht.

Wovor ich Angst habe, was andere hinter meiner Fassade entdecken könnten? Hm, bewusst weiß ich das gar nicht, aber ich glaube, ich habe immer Angst davor, dass andere mich langweilig, unsicher und dumm finden. Vielleicht weil ich mich oft so sehe.

Es gibt Leute, die könnten wahrscheinlich nie glauben, dass ich mich so schrecklich fühle und schon echte Depressionen habe und teilweise gar nicht aufstehen möchte und mich irgendwie tot und antriebslos fühle.

Heute fühle ich mich übrigens so schrecklich weil ich aus der Nachtschicht komme. Das alleine ist nicht der Grund. Ich gehe mal sehr gerne arbeiten, denn eigentlich liebe ich meinen Job und manchal habe ich angst vor den ganzen Kollegen. Warum, weiß ich nicht, denn eigentlich habe ich mit niemand persönlich Probleme. Heute Nacht war das Problem, dass ich sehr erfolgreich gearbeitet habe. Es mussten viele Kollegen mitarbeiten um die Situation zu lösen. Und viele kamen zu mir und meinten, dass ich dass toll gemacht habe und dass ich super gearbeitet habe. Aber ich bin innerlich davon überzeugt, dass ich eigentlich nur belächelt werde. Warum weiß ich nicht. Ich habe es gehasst so im Mittelpunkt zu stehen und schäme mich dafür so, dass es mir heute so schlecht geht und ich am Samstag am liebsten krank machen würde (was ich allerdings dann doch nie tue). Zu dem muss ich samstag mit einem Kollegen arbeiten, mit dem ich mich frührer verstanden habe und auch da das Gefühl habe, dass er ein Problem mit mir hat. Ich bin überzeugt, dass ich mir das alles nicht einbilde auch wenn ich nie Gründe nennen kann.

Mein Freund und ich denken eigentlich seit längerer Zeit auch schon an Kinder. Wir lieben beide Kinder. Nur ich habe immer Angst, dass ich es nicht schaffen würde, diese mal selbstbewusst und fröhlich zu erziehen und das fände ich so schrecklich. Auch wenn mein Freund ein absolut selbstbewusster und lustiger Mensch ist. Ich bin froh, dass er immer für mich da ist, weil er so viel stärke hat, aber ich lasse mir schwierige Sachen oft von ihm abnehmen.

Vielleicht ist mein Problem auch, dass ich ein Zwilling bin. Ich war mein Leben nie alleine. War immer sehr eng verbunden mit meiner Schwester. Dann war ich abhängig von meinem ersten Freund und heut zu tage arbeite ich mit meinem Freund auf einer Dienststelle. Wenn meine Ängste zu groß werden, dann übernimmt er mir viel, was wahrscheinlich nicht gut ist. Ich wohne nun fast 600 KM von meiner Schwester entfernt und fühle mich hier oft sehr einsam.

So. Jetzt habe ich einfach mal geschrieben und es tut gut einfach mal zu schreiben.

Lieben Gruß und Danke fürs zuhören.

Hi Mina12,

also, wenn ich das richtig verstehe, ist Dein Problem, dass Du sehr erfolgreich gearbeitet hast und Dich Deine Kollegen dafür lobten, Du ihnen das Lob aber nicht abnimmst uns Du denkst, sie verspotten Dich Mensch, warum denkst Du denn das nur? Warum sollten Dich denn die anderen belügen. Sieh Dir doch die Situation mal von aussen an. Hast Du nun gut gearbeitet oder nicht? Ich denke Du kannst das mit JA beantworten. Warum sollten Deine Kollegen dann das Gegenteil denken - mal ganz objektiv betrachtet.

So kritisch und selbstzerstörerisch, wie Du gerade mit Dir umgehst, dass würde Dir sicherlich niemand anderes antun, wage ich mal zu behaupten. Weisst Du, was ich meine? Für mich liest sich das so, als würdest Du Dich gerade innerlich selbst zerfleischen. Du kannst überhaupt kein Lob annehmen, denkst, die wollen bestimmt nur freundlich zu Dir sein. Hey, glaubst Du das wirklich selbst? Wirklich wirklich?
Schreib Dir doch mal alles so auf, Deine Überzeugungen und Ängste und lies Dir das dann alles nochmal gut durch oder lies nur nochmal Deine mail hier oben. Bist Du so ein schlimmer Mensch, dass man Dich immerzu nur anlügt und Dich belächelt. Nein, ganz bestimmt nicht. Und wenn das vereinzelte vielleicht doch denken sollten. Na und? Das ist deren Meinung. Mein Gott, lass sie doch. Man kann nie mit jedem und allem auskommen. Das Wichtigste ist, mit sich selber auszukommen. (daran arbeite ich auch gerade fieberhaft).
All das liest man auch in dem oben erwähnten Buch. Aus der Serie gibt's dann auch noch was für's Selbstvertrauen.

Ich muss auch noch an meinem Selbstwertgefühl arbeiten und ich weiss, dass man dazu neigt, ich über andere zu identifizieren, aber wenn jemand einem ein Kompliment macht, einen lobt und die geleistete Arbeit für gut befindet, warum sollte derjenige lügen? Dann müssten ja ständig und immer alle Menschen um Dich herum und Deine Kollegen sich ganz schön anstrengen, und Dir immer das Gegenteil von dem was sie denken erzählen.
Natürlich gibt es Floskeln, die man manchmal von sich gibt, wie hey, schön Dich mal wieder zu treffen, wie geht's Dir denn, obwohl es einem völlig schnuppe ist.

Mache Dir die Dinge mal ganz bewusst, und wenn Du weisst, was Du geleistet hast und dieses für gut ansiehst, auch wenn Du die Bewertung Deiner Kollegen in Frage stellst, dann ist alles okay.
Im Buch ist auch darüber geschrieben, dass man nur mit sich selbst zufrieden und im reinen sein muss und niemand anderen braucht um dies zu bestätigen.

Kopf hoch und glaub an Dich!!

Hallo, Mina,

herzlich willkommen im Forum!

Mir kommt vieles von dem, was Du schreibst, sehr bekannt vor. Ich leide auch an einer sozialen Phobie, kann zwar rausgehen und auch öffentliche Verkehrsmittel benutzen und solche Dinge, aber ich bin sehr damit beschäftigt, meine Fassade hochzuhalten und bloß niemanden meine Unsicherheit merken zu lassen. Alle anderen scheinen immer selbstbewußter zu sein als ich, obwohl ich auf andere sicher sehr selbstbewußt, wenn nicht sogar arrogant wirke.
Ich sehe übrigens auch jünger aus, als ich bin (32), und ich glaube, daß ist auch ein Grund dafür, daß ich oft nicht recht ernst genommen werde.

Daß Du Schwierigkeiten hast, Lob als erstgemeint zu empfinden, kann ich auch gut nachvollziehen. Ich denke dann auch, die Leute wollen nur höflich sein oder was auch immer. Manchmal denke ich, daß ich eigentlich gar nichts denke

Ich finde es jedenfalls toll, daß Du es nicht nur schaffst, täglich unter Menschen zu gehen und Deinen Beruf auszuüben, sondern dabei auch noch - objektiv gesehen - sehr erfolgreich bist. Deine Kollegen respektieren Dich, auch wenn Du das nicht so richtig glauben willst. Gib Dir eine Chance, die anderen tun es doch auch

LG Solitudo

Hallo Solito und Drea2000,

ganz lieben Dank für eure Beiträge. Es tut mir richtig gut verstanden zu werden und ich finde es immer noch erstaunlich, dass hier alle die Problematik wirklich verstehen. Auch ist es echt gut zu merken, dass man mit solchen Ängsten nicht alleine ist. Heute geht es mir eh wieder besser und gerade stört es mich auch nicht morgen mit besagten Kollegen zu arbeiten. Es ist halt so ein auf und ab.

Das mit ständig damit beschäftig sein die Fassade aufrechtzuerhalten trifft die Sache schon sehr auf den Punkt. Und ich habe auch schon so oft gehört, dass ich arrogant wirke. Ich glabe, dass liegt daran, dass ich einfach oft nicht so einfach frei heraus lachen kann. Jedenfalls nicht überall und mit jedem. Kennst du das auch? Du schreibst mir jedenfalls aus der Seele Solitu und findest die absolut treffenden Worte. Ich finde es sehr interessant, was du und alle anderen hier berichten. Nicht, dass ich es schön finde, dass es anderen auch schlecht geht, aber die Dinge werden irgendwie von allen so klar angesprochen.

Warum ich denke, dass die anderen gutes nicht ernst meinen, weiß ich auch nicht. Ich habe das Gefühl, ich bin in der lage jede kleine negative Aussage ganz prima und groß aufzunehmen. Aber in keinster Weise auch nur positives ernst zu nehmen. Manchmal werde ich sogar richtig sauer, wenn mein Freund mir sagt, dass er mich hübsch finde, weil ich denke, er sagt dass nur um mich aufzubauen. Ja, ich glaube wirklich, wirlklich selbst, dass Lob nie ernst gemeint sein kann. Das ist ja mein Problem.

Das empfohlende Buch von dir, werde ich mir auf jeden Fall zu legen. Es klingt auf jeden Fall gut. Ich meine, ich weiß genau mein Problem, aber es zu beseitigen ist leider nicht so einfach?

Sind Leute mit solchen sozialen Phobien vielleicht einfach zu tiefsinnig, weil wir über alles nachdenken müssen? Manchmal denke ich, oberflächlichen Leuten geht es besser und die haben vielleicht mehr spaß im Leben.

Liebe Grüße

hallo mina,
mir geht es fast genauso und dazu bin ich auch 30. ich denke so oft, dass ich doch so langsam meine ängste abbauen sollte.
ich kann aber einfach nicht anders sein. manchmal kommt es mir so vor als beobachte ich mich selber und weiß wie ich mich verhalten möchte aber es geht nicht.
ich sitze jemandem gegenüber und kann nur über arbeit reden, sobald es persönlicher wird, blocke ich und kriege nichts mehr raus.
vielleicht können wir uns ja austauschen und noch mehr gemeinsamkeiten entdecken und so vielleicht unterstützung in dem anderen finden...

Hallo Krümmelchen,


ja, das wäre toll wenn wir uns austauschen könnten. Das wird uns bestimmt beiden gut tun.

Bin auch sehr interessiert daran, wie es dir geht und was du zu erzählen hast.

Freue mich darauf. Weiß leider nicht, wie ich dir eine private Nachricht schicken kann.

Ganz lieben Gruß

Hallo, Mina,

was Du schreibst, kenne ich auch. Wenn mein Freund etwas Positives über mich sagt, werde ich auch leicht ärgerlich. Verar***en kann ich mich schließlich auch selber

Ich finde es auch irgendwie tröstlich, daß es so viele andere gibt, die dieselben Probleme haben wie ich. Ich war schon erleichtert, als ich zum ersten Mal gelesen habe, daß es so etwas wie soziale Phobie gibt. Das Kind hatte einen Namen, und offensichtlich war ich mit dem Problem nicht allein. Als ich damals meiner Mutter davon erzählt habe (in der heimlichen Hoffnung auf Hilfe) sagte sie, wenn man über Symptome einer Krankheit lese, denke man immer, man hätte sie. Thema erledigt, vielen Dank .

Ich hoffe, Du bist heute zuversichtlich zur Arbeit mit den Kollegen gegangen. Erzähl doch bei Gelegenheit mal, wie es war.

LG Solitudo

Hallo Solitudo,


ich kanndich sehr gut verstehen. Ich fand es auch gut, von sozialer Phobie zu hören und fand es auch gut, dass mein Problem nun einen Namen hat. Ich sehe das eher wie du und nicht wie deine Mutter. Wenn ich von Kleptomanie lesen würde, würde ich schließlich auch nicht denken, dass ich das hätte. Man kennt sich halt doch wohl selbst am besten, gell?


Ich habe mir gestern eine Seite im Internet durchgelesen über das Thema, zusammen mit meinem Freund und wir haben mich beide darin sehr wieder erkannt. Ich möchte ab März unbedingt eine Therapie machen. Wann bist du denn darauf gekommen, dass du an sozialer Phobie leidet und wie macht es sich bei dir am meisten bemerkbar? Hast du schon mal eine Therapie gemacht?

Versteht dein Freund dein Problem und kann dir dabei zur Seite stehen, oder fühlst du dich auch von ihm unverstanden?

Mir hilft es übrigens so sehr, hier Menschen zu finden und zu merken, dass ich wirklich nicht alleine bin, dass ich zur Zeit ganz oft hier bin und mir all die Erlebnisse durchlese und mich auch immer freue, wenn ich mich mit jemanden autauschen kann.

Oh, ich hatte heute übrigens einen sehr guten Tag. Es ist halt so ein auf und ab. Vielleicht liegt es daran, dass ich den Kollegen für nicht besonders helle halte und ich keine Angst davor haben brauchte, dass er mich auf Fehler aufmerksam machen möchte. Weiß nicht, habe mich heute auf jeden Fall gut gefühlt. Gott sei dank gibt es auch solche Tage, auch wenn sie zur Zeit eher selten sind.

LG Mina

Es freut mich, daß Du einen guten Tag hattest, die muß es doch schließlich auch mal geben, oder? Jeder gute Tag ist ein Etappensieg im Kampf gegen die Angst.
Ich fühle mich den meisten Leuten, die ich so kennenlerne, unterlegen und habe deshalb Angst, daß die anderen mich auch für eine Niete halten, um es mal salopp auszudrücken. Aber es gibt auch immer mal wieder welche, bei denen das nicht so ist. Ich weiß auch nicht recht, woran es dann liegt. Wenn ich jemanden für etwas schlicht in der Birne halte, hilft mir das auch.

Meine Ängste waren eigentlich schon fast immer da, wenigstens seit ich aufs Gymnasium kam. So richtig schlimm wurde es aber, als ich angefangen habe zu studieren. Kurz danach habe ich dann zum ersten Mal über soziale Phobie gelesen (das muß so 1997 gewesen sein), und die Beschreibung paßte so perfekt, daß mir sofort klar war, daß das mein Problem ist. Ich mußte mich da nicht mühsam hineindiskutieren, ein Hypochonder bin ich nämlich nicht

Ich war dann einmal zu einem Vorgespräch bei einer Psychologin, aber die ganze Sache war mir so unangenehm, daß ich ihr nicht alles erzählt habe. Sie sagte, ihr erster Eindruck sei, daß ich keine Therapie bräuchte. Ich habe mich dann nicht mehr getraut, mich noch einmal bei ihr zu melden. Eine Therapie habe ich erst einige Jahre später gemacht, so ungefähr von 2002 bis 2005. Anfangs hat es mir geholfen, mir mal alles von der Seele reden zu können, aber langfristig hat es leider nichts gebracht. Was die Ursachen für meine Phobie waren, war mir vorher schon klar, es ist auch recht offensichtlich, finde ich. Es geht mir erst besser, seit ich vor zwei oder drei Jahren endlich den Mut gefunden habe, mein Studium aufzugeben. Aber mein Selbstwertgefühl ist dadurch nicht gerade gewachsen, und ich habe das Gefühl, das Leben irgendwie zu verpassen.

Mein Freund hat mir zum Glück immer geholfen. Er nimmt mir sehr viel ab und akzeptiert es, daß ich nicht arbeite.

Einen schönen Sonntag wünsche ich noch!

GlG Solitudo

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