@ArcoIris
Vielleicht setzt du dich mal.mit dem sozialpsychiatrischem Dienst deines Wohnortes zusammen.
Die kennen solche Begebenheiten und haben da eigentlich immer viele Ideen und Lösungen parat.
Ich verstehe deinen Ärger und deine Wut...aber so wie sich das liest habt ihr euch halt auf eurem gemeinsamen Weg komplett verloren. Ihr habt euch klassisch auseinander gelebt. Da hat auch nicht der eine oder die andere schuld dran. Auch nicht ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger.
Es ist eben im Sturm des Alltags so gekommen und ihr habt dem beide nicht stand halten können.
Und so wie sich das liest lebt ihr nicht erst seit neustem nebeneinander her. Also ich kann deinen ex zumindest in dem Punkt verstehen, dass er von der Trennung nicht mehr abrückt. Wenn da keine Liebe mehr ist, macht ein erneuter Versuch keinen Sinn. Wenn ich einmal beschlossen habe ich gehe, dann mache ich das auch.
Wenn er dir wirklich versprochen hatte dass du dir ohne Zeitdruck eine neue Wohnung suchen kannst, ist es nicht schön, dich jetzt schnellstmöglich raus haben zu wollen.
Ich für mich hätte von vorn herein abgesprochen, dass ein zeitnaher Auszug statt findet (ist für beide Seiten nicht schön uns meist will eine seite nur länger bleiben weil sie noch Hoffnung hat), daher hätte ich persönlich nie gesagt, dass man problemlos noch fast nen Jahr wohnen bleiben kann. Aber wenn man es versprochen hat ist es nicht fair.
Ich verstehe deine Situation mit den Hunden/dem Hund. Aber das ist halt kein Grund zusammen zu bleiben wenn da keine Liebe mehr ist und die scheint seinerseits nicht mehr vorhanden zu sein. Das sieht bei dir ganz anders aus. Vielleicht daher auch sein umdenken was das länger im Haus wohnen bleiben angeht.
Du weißt selbst noch nicht wo es dich hin verschlägt, es liest sich aber so als wolltest du definitiv zurück Richtung Stadt. Da wird dann auch ein geteiltes Umgangsrecht mit dem Hund schwierig.
Daher verstehe ich dein Argument nicht, dass du sagst, ihm sei das alles egal mit dem Hund?
Was hast du dir denn vorgestellt was er tun soll wenn du sagst du kannst dich um den hund nicht alleine kümmern?
Ich verstehe deine Verzweiflung, deine Wut, deine Traurigkeit. Aber da ist keine Hoffnung mehr drin. Ein länger da wohnen bleiben würde dein Leiden nur verlängern. Er möchte sich gern ein Leben nach dir einrichten, du möchtest aber an dem Leben mit ihm fest halten. So ist es aber meist am Ende einer Beziehung. Meistens (nicht immer) leidet einer immer mehr. Das macht deinen ex aber nicht zu einem schlechten Menschen.
Du nennst ihn weiterhin deinen Freund und das ist er nicht mehr. Und auch ist ihm nicht alles sch. egal. Das weißt du eigentlich auch, aber manchmal ist wut ein guter Kompensationsmechanismus.
Aber sei mal ehrlich zu dir selbst:
Er liebt dich nicht mehr. Soll er jetzt sein Leben lang aus Mitleid mit dir zusammen bleiben? Er ist durch vieles mit dir durch gegangen, auch Krankheitsmäßig. Vielleicht war da auch irgendwann seine Kraft zu Ende? Und Krankheiten können Menschen an sich und auch das Leben mit einem Menschen stark verändern. Aber man kann doch nicht mit jemandem zusammen bleiben, den man nicht mehr liebt, nur weil er krank ist?!
Ich hab mal in deinen Beiträgen hier gestöbert. Du bist eigentlich eine starke Frau mit einer starken, differenzierten Meinung.
Leider verliert man diese differenzierte Meinung häufig, wenn es um einen selbst geht, hier mal so ein paar Beispiele:
Zitat: Genau das meine ich, was mir viele so übel genommen haben. Das ist keine gesunde und normale Trauer mehr. Erst recht nicht in diesem Alter.
Zitat von ArcoIris: Ich sage ganz ehrlich, dass ich es egoistisch finde, mit einer Angststörung Kinder auf die Welt zu setzen.
Zitat von ArcoIris: Ich, ich, ich……etwas anderes lese ich hier nicht. Dein Sohn muss diese unnötige Untersuchung machen, damit du beruhigt in den Urlaub fahren kannst. Konsequent wäre, wenn dein Mann einfach allein mit den Kindern fahren würde.
Ja es sind nur Momentaufnahmen, aber hier beziehst du auch ganz deutlich Position. Also warum sprichst du deinem Ex genau diese differenzierte Meinung und das deutliche Position beziehen ab?
Vielleicht konnte er auch einfach nicht mehr? Er hat sich viele viele Jahre um dich und auch um deine Krankheiten gekümmert. Aber er war dein Partner und nicht dein Pfleger. Und wenn die Partnerschaft unter den diversen Krankheiten und damit verbundenen Einschränkungen immer mehr leidet und man sich so immer mehr auseinander lebt, dann finde ich es mehr als nur ehrlich und fair tu sagen du das bringt mit uns alles nichts mehr, ich trenne mich.
Er wird sich sein Leben mit dir zu Beginn der Beziehung auch anders vorgestellt haben, so wie du auch. Er ist durch ganz vieles viele Jahre mit dir durch gegangen. Er hat nicht bei der erstbesten Gelegenheit das Handtuch geschmissen.
ja, du hast dich wohnorttechnisch sehr viel nach ihm gerichtet, er war ja aber nun mal auch mal derjenige mit dem Job. Und du hast ja selber gesagt, dass es oft auch Job gebunden war. Das ist jetzt ehrlich gesagt für mich nichts, wo man sich mit brüsten könnte.
Immerhin warst du ja diejenige, die im Rentenbezug ist und daher zumindest nicht jobmäßig an einen Ort gebunden war.
Du hättest doch nicht mit ziehen müssen? Es war deine Entscheidung, das zu tun. So wie es auch seine Entscheidung war, trotz aller Widrigkeiten, Krankheiten, Umstände und so weiter, bis jetzt mit dir zusammen zu bleiben. Auch er hat viel aufgegeben gehabt um bei dir zu bleiben. Das wirft er dir auch nicht vor. Es ist wahrscheinlich mit ein Trennungsgrund, aber er wirft es dir nicht vor. Du hättest dich auch trennen können wegen dem Umzug und hast es nicht gemacht. Aber so wie bei dir die Sehnsucht nach Stadt immer größer würde, der er nicht nachkommen wollte/konnte, so wurde auch bei ihm vielleicht irgendwann die Sehnsucht nach einer erfüllten Beziehung immer größer, die ihr beide einfach nicht mehr hattet. Auch er hat viel aufgegeben für dich.
Beispiel:
Zitat: Ich habe auch Angst vorm fliegen, obwohl ich es früher jedes Jahr gemacht habe. Das war aber vor der Angststörung und der Agoraphobie. Deswegen werde ich wohl auch nicht mehr so viel von der Welt sehen, wie ich es gerne würde.
Zitat von ArcoIris: Bei mir hat jahrelange Therapie und Konfrontation auch genau null gebracht. Bei mir wurde es tatsächlich erst durch die Einnahme eines Antidepressivums besser, weil dies zumindest die Panikattacken verhindert. Die Angst vor der Angst ist aber geblieben und allein habe ich nach wie vor Probleme.
Ihr habt beide sehr viel in die Beziehung investiert. Auch wenn ich verstehen kann, dass in so einer Wut Situation wie jetzt, sowas leicht ausgeblendet wird.
Aber irgendwann kommt halt eben einfach der Punkt, wo einfach einer von beiden merkt: es funktioniert einfach nicht mehr.
Aber ihm jetzt vor zu werfen, er stellt sein Glück über deins finde ich unfair. Ist dein Glück weniger wert als deins? Weil du krank bist?
Wie gesagt, ich verstehe deine Wut. Und es ist okay, dass du wütend bist. Und normal. Als Verlassene/r ist das meistens so. Aber werd bitte nicht unfair.