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Hallo ihr lieben,

nachdem ich jetzt schon einige Zeit stiller Mitleser bin will ich jetzt auch mal etwas schreiben, denn so langsam bin ich im falschen Film.
Ich weiß auch gar nicht womit ich eigentlich anfangen soll. Ich fühl mich grad wie der komorbideste Mensch auf diesem Planeten. Ich vermute das ich eine PTBS hab, dazu oder deshalb eine derzeit für mich subjektiv sehr ausgeprägte GAS mit diversen körperlichen Symptomen bis hin zu (erstmals aufgetreten vor 12 Monaten) unwirklichkeitsgefühlen wobei ich dann das erste mal geglaubt habe ich werde jetzt verrückt. Dieser Eindruck war so extrem für mich das ich jetzt hin und wieder wenn ich einen Angstanfall bekomme, der sich leider Wochen hinziehen kann dieses Symptom feststelle das ich jetzt wie bescheuert auf meinen Körper und Sinne fixiert bin, diese untersuche, ob ich jetzt verrückt werde. Das das allerdings ein Symptom der Angst ist weiß ich erst seit ein paar Wochen. Das macht mir alles so ziemlich zu schaffen und ich habe diese Form der Angst noch nie so erlebt.

Vor 12 Monate hatte ich eine akute Belastungsreaktion. Das war das schlimmste was ich je erlebt habe. Flashbacks. Erinnerungen die sich permanent in meinen Schädel drücken wollten und mich vollkommen überflutet haben mit Emotionen und Angst. Dann bin ich 2 wochen ca im Kreis gelaufen, konnte mir währenddessen aber trotzdem einen Therapeuten suchen weil ich absolut keine Ahnung hatte was da mit mir geschieht. Diese diagnostizierte dann diese.
Diese Therapeutin dachte ich damals, hat mir der Himmel geschickt. Mir viel aber von Anfang an auf, das ich nicht so mit ihr kommunizieren konnte wie ich es mir gewünscht hätte. Zum Beispiel war es sehr schwer zu akzeptieren das ich plötzlich nicht mehr funktioniere, arbeitsunfähig geschrieben bin vom Amtsarzt und mich diese Reaktion so vollkommen aus den latschen gehauen hat und somit meine ganzen beruflichen Pläne ruiniert hat. Ich hätte auch sehr gerne mal diese Symptome analysiert um das alles besser verstehen zu können. besonders das mit dem verrückt werden war ja vollkommen neu für mich.
Nach mehreren Monaten ging es mir wieder besser, so das ich glaubte mich beruflich neu orientieren zu können. Zwischenzeitlich habe ich mir ein Ehrenamt bei einer Suppenküche gesucht damit ich wenigstens ein paar stunden in der Woche beschäftigt bin und es macht auch sehr großen Spass gemeinnützig zu arbeiten. Tatsächlich in so einem ähnlichen Bereich in dem ich laut Amtsarzt arbeitsunfähig bin. Aber nun gut ein paar Stunden die Woche kann man ja auch nicht mit einer Vollzeitbeschäftigung vergleichen.

Vor einigen Monaten kam dann ein krasser Rückfall für mich. ich hatte ein paar Auslöser die mich wieder vollkommen aus den Latschen gehauen haben wo ich dann auch geahnt habe das ich jetzt nicht mehr nur eine Belastungsreaktion habe. Oder ich habe sie jetzt chronisch ?!?
Ich hing dann Wochenlang in meiner Angst fest. Hab nur noch an mir gezweifelt, war hochgradig alamiert und hatte vor der Fliege an der Wand Angst. Am liebsten wäre ich zum Arzt gegangen und hätte mir Benzos geholt. Ich konnte zwei Wochen kaum was essen. Es war schrecklich. Das dauerte so insgesamt 6 Wochen ca.
Meine Therapeutin hab ich immer weniger verstanden mit ihren Vorschlägen. z.B. sollte ich mir eine Gestalt vorstellen wenn ich merkre das etwas hochkommt. Das hatte zur Folge das ich nur noch dieses Gestalt dingens was ich mir vorher visualisiert habe, gesehen habe. Irgendwann habe ich Sie gefragt wie lange denn so eine akute Belastungsreaktion anhalte, das ich nicht den Eindruck habe das es nur das ist und zweifelte damit die ganze Therapie an und äußerte das dann auch so. Ich habe ihr versucht zu erklären das mir manche äusserungen nicht gefallen und ich manche Fragen nicht stellen kann und ich befürchte das ich diese Emotionen, an den wir ja gerade arbeiten, NICHT regulieren kann, denn sonst würde ich mich ja nicht so lange so fühlen.
Manche Verhaltensweisen von anderen Menschen lösen neuerdings so dermaßen starke Reize in mir aus das ich sie nicht verarbeiten kann und mich überfordern. Ich werde regelrecht weggebeamt in Gefühlszustände wie ich sie vor vielen Jahren hatte. Und genau diese Therapie soll mir doch eigentlich Wege aufzeigen das ich das kann und nicht noch schlimmer machen. Daraufhin offenbarte sie sehr indirekt ihre Überforderung mit mir. Sie erklärte das ich ihr unbedingt Vertrauen muss. Ich soll mir überlegen ob ich die Therapie abrechen will, es gäbe ja auch noch genug andere leute die auf einen solchen Platz warten, oder weitermachen wie sie es für richtig hält. Sie empfiehlt mir auch ganz dringend stationären Aufenthalt und Psychopharmaka. Ich sei ambivalent und hätte ja vor Allem Angst was sie sagt. Sie hat mich innerlich komplett aus der Fassung gebracht, ich habe nur noch gestottert. Sie hat meine Bedenken auf MEIN Krankheitsbild geschoben was mich am meisten getroffen hat.
Daraufhin habe ich mich bei einer externen Beratungsstelle gemeldet und mich dort beraten lassen. Über dieses Gesprächserlebnis, denn ich war dadurch extrem durch den Wind und glaubte ich bin jetzt reif und ganz tief unten.
Diese Beratungsstelle hat mich für NICHT verrückt erklärt und mir zu verstehen gegeben das ich das gut erkannt habe und jetzt Konsequenzen ziehen sollte. Es hat noch zwei Wochen gedauert und dann war ich auch erstmal wieder Angst und Symptonfrei und hab mich wieder gut gefühlt. Aber das gibt mir alles sehr zu denken wie stark Körper und Psyche plötzlich aus dem Ruder laufen und ich möchte das behandeln lassen.
Meine Rehaberaterin vom Arbeitsamt schickte mich für zwei Wochen (Ende August) in ein Berufsförderwerk für Rehabilitanten die besondere Unterstützung dort bekommen um eine Umschulung zu machen incl. Internatsunterbringung. Wochen vorher und wochenlang habe ich mir eine Riesen Platte gemacht was da auf einen Zukommt und ob da vll viele psychisch kranke rumlaufen könnten. Wie muss man sich das Internatsleben vorstellen... Wie sich mein derzeitiges Leben, Freunde und Partnerschaft und meine Therapie, die ich dann abbrechen müsste, für diese Zwei Jahre verändern würden, wenn man nur alle zwei Wochenenden zu Hause ist. Ich hab auch diesen Gedankenstress nicht bewältigen können der zu meinem obigen Rückfall u.a. begünstigt hatte.
Ich hatte nun ernsthafte Zweifel ob ich das aushalten kann und nachdem diese Angst erstmal vorbei war beschloss ich, es einfach gut zu finden und die vielen Vorteile und Chancen zu sehen. Ich bin dann dahin. War so ziemlich stabil und habe mich gut und wohl gefühlt. ich fand die Dozenten sehr nett und wohlwollend. Den Medizinischen Dienst und die anderen Rehabilitanten waren auch schwer in Ordnung. Die Eignungstest habe ich überwiegend im Durchnittsbereich erledigt.
Nach einer Woche im ersten Feedbackgespräch teilte man mir mit das für mich diese Maßnahme vorzeitig beendet sei und ich mich mit meiner Vorgeschichte zuerst eine vernünftige Psychotherapie oder somatische Reha machen soll. Da war ich platt. Ich könne danach wieder kommen.
Bin dann abgereist, habe mich erstmal gesammelt und bin dann zu meiner Hausärztin und habe mir einen Rehaschein von ihr geholt.

Kurz zu meiner Hausärztin; Sie sagte damals bei meinem ersten Vorfall ich soll in den Urlaub fahren dann wird es mir besser gehen, auf meinen Vorschlag vll in eine Tagesklinik zu gehen winkte sie lachend ab da ich ja meinen Alltag (was ja immernoch so ist, außer arbeiten) im Griff habe. Schrieb mich wegen Bournout krank. für 8 wochen dann Alg1. Habe sie seit der Zeit nur selten gesehen und nur sporadisch neuste Neuigkeiten erzählt. Also eigentlich weiß sie nicht viel. Bei ihr habe ich auch den Eindruck das sie in keinster Weise nachvollziehen kann was eine Angststörung ist oder generel psychische Abstürze sind. Deshalb Thematiesiere ich das auch nicht gern im Detail bei ihr.

Diesen Antrag habe ich dann bei der KK ausgefüllt und bin dann wieder zu Ihr weil sie noch was ausfüllen sollte und wollte mir dann auch mal (wurd Zeit) eine AU ausstellen lassen. Sie meinte dann allenernstes das sie nichts von so einer reha hällt, das sei doch nichts. Da wären tausend Leute die...... Sie würde mich in eine Psychatrie einweisen lassen wollen. Ich war so perplex das könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich fragte sie nur wie sie denn jetzt darauf kommt?
Das ist nun wirklich das allerletzt was mir helfen würde. Am besten noch bei meinem alten Arbeitgeber scherzte ich in der Hoffnung sie würde jetzt wirklich nur Witze machen. Aber sie meinte es ernst. Sie war sicher das man dort eine psychotherapie bekommt oder keine Ahnung was sie sich dabei gedacht hat.
Ich habe gerade einen Reha Antrag ausgefüllt damit ich wieder arbeitsfähig werde und Sie wollen mich in die Psychatrie schicken? Der Psychater hat davon abgesehen mir Psychopharmaka zu verschreiben und ist der selben Ansicht mit der Reha wenn es mit dem Internat nichts wird und Sie wollen mich in die Psychatrie schicken?

Hört sich jetzt vll nicht so an aber ich bin ruhig geblieben und war, als ich dann aus der Praxis bin etwas aufgelöst gewesen und wartete auf meine Panikattacke des Jahres.
Nachdem ich dann eine Freundin anrief die mir mal wieder erklären musste das ich nicht verrückt bin und auch auf keinen Fall ein Psychatriefall bin beruhigt sie mich.
Abends erzählte ich meinem Partner vom meinem Erlebnis mit meiner Hauserztin, er sah mich mit großen Augen an und sagte mir ruf doch da mal an wo ich damals war. Und da viel es mir wie schuppen aus den Augen. Dann habe ich mich im Internet nach Traumakliniken umgesehen mich beim Sozialpsychatrischen Dienst gemeldet um übergangsweise mit Fachleuten zu sprechen wenn ma wieder was sein sollte so wie jetzt mein Hausarzt Fall und bin auf mehrere Fachkliniken gestoßen mit Traumastation, welche ich auch sogar sehr viel besser finde als eine Reha in der man ja leider auch nur Oberflächlich ankratzen kann in der kurzen Zeit. Hier bei mir auch in der Nähe mit sehr vielen sehr guten Bewertungen. Habe dort am nächsten Tag angerufen und mich sozusagen angemeldet.. weiteres Anmeldeprozedere folgt.
Mit diesen neuen Informationen bin ich dann heute zu meiner Hausärztin, habe ihr Adresse, Tel. Nr. gegeben (damit sie bescheid weiß) und gesagt das ich dort hin will und mich bereits angemeldet habe.

Ihre Reaktion war Filmreif und für mich absolut unverständlich. Sie sagte gar nichts...gar nichts.... Ich fragte sie ob was nicht stimme.... dann rang sie nach Worten und fragte mich warum ich denn dahin will? Ich soll arbeiten gehen und was aus meinem Leben machen. Ihr Gesichtsausdruck war: Meint die das jetzt wirklich ernst mit der Trauma Klinik?
Ich erinnerte sie daran das sie mich vor zwei Tagen in eine Psychatrie einweisen wollte. Ich fragte mich ob sie das bereits vergessen hat. Da bekam ich keine Antwort. Sie sagte ich soll machen was ich meine und wenn sie was ausfüllen soll dann wird sie das machen.
Ich bin völlig verdattert aus dieser Praxis gegangen.
Wenn ich nicht selbst dabei gewesen wäre würde ich das wohl nicht glauben können. Ich bin wirklich entsetzt wie manche Fachleute noch mehr verwirrung anrichten können.

Das mit der Klinik werde ich jetzt machen. Weil Angststörung habe ich schön länger. Aber jetzt seit 12 Monaten ist es gewaltig geworden.

Danke fürs Lesen

P.s. Skills die mir sehr helfen sind z.B tröstende Selbstgespräche, mein inneres visualisiertes Kind im Arm halten und streicheln mit beruhigenden Worten. Meditieren im hier und jetzt

14.09.2018 18:15 • 16.09.2018 #1


3 Antworten ↓


ich hatte das Glück, einige Ärzte, Psychologen, sogar zwei Nervenärzte privat kennenzulernen. Wenn ich mich daran erinnere, wird mir heute noch ganz komisch. Ich fragte mich schon damals, wenn die so wenig mit sich und anderen Menschen in ihrem Leben klar kommen, wie die dann erst mal ihren Patienten helfen wollen, Menschen, die ihnen vertrauen, manchmal gar ausgeliefert sind. Es ist fast wie in der Lotterie an welchen Arzt oder Psychologen man gerät.

A


Ich soll in die Psychiatrie aber trotzdem arbeiten gehen?

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Ein Hausarzt ist eben ein Hausarzt, der alltägliche körperliche Krankheiten behandelt und kein Facharzt für Psychiatrie und kein Psychotherapeut. Ich verstehe nicht, warum du über ihre Reaktion so perplex bist. Hauptsache, sie füllt dir die Unterlagen aus und du kannst in die Klinik.

Da hast du natürlich vollkommen recht dass es nur ein Hausarzt ist. Deshalb habe ich das ja auch niemals ausführlich detaillierte und sie hat mir ja auch nie wirklich groß Fragen gestellt. Ich war halt bei meiner Therapeutin und dort wurde alles auf den Tisch gepackt.

Das was mich jetzt irritiert und schockiert ist einfach nur ihre Gegensätzlichkeit wo ich wirklich beim besten Willen dieses Verhalten nicht mehr rational erklären kann.
Auf meine Frage, wie jetzt ihr Sinneswandel kommt und warum sie jetzt auf einmal so reagiert ist sie überhaupt nicht eingegangen.
Es fällt mir auch wirklich schwer dazu Worte zu finden. Es macht mich sprachlos
Ich fühle mich natürlich auch total veräppelt




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