Hallo ihr lieben,
direkt vorneweg. Ich versuche die Situation so gut wie möglich zu gliedern - verzeiht mir wenn ich das nicht schaffe.
Ich bin 26 Jahre alt und bin bis vor kurzem fester Überzeugung gewesen, erst seit einigen Jahren an Depressionen zu leiden.
Durch einen alten Blog aus meiner Jugend (da war ich 14) ist mir aber klar geworden, dass die Probleme viel tiefer liegen als gedacht.
Ich hatte eine normale - gut behütete - Kindheit, hatte allerdings schon während der Schulzeit immer das Gefühl vermittelt bekommen, nicht wirklich dazu zu gehören. Jeder hatte seine besten Freunde, ich war immer nur Mittel zum Zweck und wurde schnell durch andere ersetzt. In meiner Jugend mit 13 Jahren war ich stationär in einer Kinder und Jugendpsychiatrie, da ich den Druck im Leben nicht mehr ausgehalten habe und damit anfing mich aus Angst vor schlechten Noten mich selbst zu verletzen und von zu Hause abzuhauen. Die Klinik hatte mir damals sehr geholfen. Ich habe direkt danach die Schule gewechselt um einen Neuanfang machen zu können. Das Dazugehörigkeitsproblem hat sich aber nicht gebessert. Ich war immer irgendwie der gemobbte und hatte teilweise massive Angst davor überhaupt in die Schule zu gehen. Doch anstatt Hilfe von den Lehrern wurde ich immer klein gemacht Stell dich nicht so an, Werd doch mal ein richtiger Mann, usw.
In der Zeit ist auch damals meine Oma gestorben, die ein riesen Halt für mich war und ein großes Loch hinterlassen hat.
Ich dachte damals schon das ich an allem selbst Schuld bin aber hatte immer ein Ziel vor Augen. Nach der Schule eine Ausbildung in der Medienbranche, dort Fuß fassen. Nach der Schule habe ich viele Praktika in dem Bereich absolviert und es ging wirklich etwas aufwärts. Aber immer hatte ich das Problem, das meine Gutmütigkeit nur als Mittel zum Zweck ausgenutzt wurde. Ich habe immer versucht meine Probleme hinten anzustellen und für andere da zu sein. Solange man etwas von mir wollte, war ich immer der beste tollste Freund. Wenn ich allerdings jemanden benötigt habe, dann stand ich meist ganz alleine da.
Die depressiven Episoden kamen immer wieder zurück im Leben. Ich hatte niemals ein richtiges Dazugehörigkeitsgefühl. Aber das ist es, wonach ich mich immer sehnte. Bis ich irgendwann Leute kennen gelernt habe, von denen ich dachte, sie würden mich akzeptieren. Doch was dahinter steckte konnte ich einfach nicht ahnen. Ich wurde von diesen Menschen langsam an das Thema Dro. geführt, habe immer mehr und mehr Amphetamine zu mir genommen, hatte endlich Freunde die mich mögen und akzeptieren. Das zumindest hat mein Dro. Kopf sich zu der Zeit gedacht. Ich habe irgendwann nur noch funktioniert und das getan, was mir gesagt wurde. Somit bin ich leider in die Kriminalität gerutscht. Ich wurde erpresst und bedroht, musste tun was man mir sagt - und ich tat es, aus Angst vor den Konsequenzen. Das Ende dieser Geschichte ist, dass wir ein Jahr lang observiert wurden und ich eine Hausdurchsuchung hatte. Ich habe danach sofort mit den Dro. aufgehört und mir geschworen, dass so etwas NIE WIEDER passiert. Das ganze ist nun 6 Jahre her.
Ich bin seit zwei Jahren wegen schweren Depressionen (F33.1) und wegen einer ängstlichen Persönlichkeitsstörung (F60.6) krank geschrieben und an ein normales Leben ist nicht mehr zu denken. Ich habe etliche Psychopharmaka durch, alle ohne Erfolg. Es schlägt einfach kein Medikament bei mir an.
Ich versuche seit Monaten aktiv Hilfe zu bekommen, bin langsam aber zu Schwach dafür. Ein bestätigter Klinikaufenthalt wurde nun mehrfach von der Klinik aus verschoben, unter anderem Corona bedingt. Wartezeiten von 2 Jahren für einen Psychiater Termin sind hier leider Normal.
Vor einem Monat habe ich drei Briefe von verschiedenen Staatsanwaltschaften erhalten. Es geht um die Vergehen von damals. Alle beteiligten von damals geben mir die Schuld an allem was passiert ist und schüchtern mich ein, dass ich aufpassen solle was ich vor Gericht sage. Ich habe panische Angst vor diesen Menschen - und panische Angst vor dem Gerichtsverfahren. Ich weiß das ich viele Fehler begangen habe, aber das war zu der Zeit nicht ich, ich wurde ausgenutzt und muss jetzt für jeden Fehler der anderen - und jedem Fehler von mir gerade stehen. Das werde ich auch, aber ich habe trotzdem wahnsinnige Angst vor den Konsequenzen.
Zusätzlich ist vor zwei Wochen mein bester Freund gestorben. Er war jahrelang für mich so etwas wie ein Pfeiler, ein Halt. Ich habe diesem Typen so viel Kraft zu verdanken. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Und plötzlich hört sein Herz auf zu schlagen und er verstirbt. Mit gerade einmal 30 Jahren. Das hat mir den gesamten Boden unter den Füßen weggerissen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht innerlich durchdrehe, weil ich ihn so vermisse.
Von meinen restlichen Freunden wird viel meiner Depression abgetan als ist doch halb so schlimm, oder Das wird schon. Morgen ist ein neuer Tag. Ich weiß, es ist gut gemeint - aber es hilft mir garnicht. Ich mache mir selbst Vorwürfe Schuld an vielem zu sein, weil ich einfach nicht funktioniere wie man es erwartet.
Ich hatte noch nie im Leben konkrete Suizidgedanken und würde das auch niemals in Erwägung ziehen. Ich habe eine kranke Mutter um die ich mich kümmern muss, die ich über alles liebe - und sie mich. Aber in letzter Zeit wird kein Tag mehr irgendwo besser. Ich liege teilweise tagelang nur noch im Bett und warte darauf, das irgendetwas passiert. Der Tod meines besten Freundes. Meine großen Verfahren, die Einschüchterungen der Leute. Mein Kopf ist so voll wie noch nie - und gleichzeitig aber auch unfassbar leer. Besser kann ich es nicht beschreiben.
Ich möchte einfach einen Neuanfang im Leben endlich funktionieren. Für niemanden anderen will ich das tun, nur für mich. Aber verdammt nochmal, ich schaffe es nicht.
direkt vorneweg. Ich versuche die Situation so gut wie möglich zu gliedern - verzeiht mir wenn ich das nicht schaffe.
Ich bin 26 Jahre alt und bin bis vor kurzem fester Überzeugung gewesen, erst seit einigen Jahren an Depressionen zu leiden.
Durch einen alten Blog aus meiner Jugend (da war ich 14) ist mir aber klar geworden, dass die Probleme viel tiefer liegen als gedacht.
Ich hatte eine normale - gut behütete - Kindheit, hatte allerdings schon während der Schulzeit immer das Gefühl vermittelt bekommen, nicht wirklich dazu zu gehören. Jeder hatte seine besten Freunde, ich war immer nur Mittel zum Zweck und wurde schnell durch andere ersetzt. In meiner Jugend mit 13 Jahren war ich stationär in einer Kinder und Jugendpsychiatrie, da ich den Druck im Leben nicht mehr ausgehalten habe und damit anfing mich aus Angst vor schlechten Noten mich selbst zu verletzen und von zu Hause abzuhauen. Die Klinik hatte mir damals sehr geholfen. Ich habe direkt danach die Schule gewechselt um einen Neuanfang machen zu können. Das Dazugehörigkeitsproblem hat sich aber nicht gebessert. Ich war immer irgendwie der gemobbte und hatte teilweise massive Angst davor überhaupt in die Schule zu gehen. Doch anstatt Hilfe von den Lehrern wurde ich immer klein gemacht Stell dich nicht so an, Werd doch mal ein richtiger Mann, usw.
In der Zeit ist auch damals meine Oma gestorben, die ein riesen Halt für mich war und ein großes Loch hinterlassen hat.
Ich dachte damals schon das ich an allem selbst Schuld bin aber hatte immer ein Ziel vor Augen. Nach der Schule eine Ausbildung in der Medienbranche, dort Fuß fassen. Nach der Schule habe ich viele Praktika in dem Bereich absolviert und es ging wirklich etwas aufwärts. Aber immer hatte ich das Problem, das meine Gutmütigkeit nur als Mittel zum Zweck ausgenutzt wurde. Ich habe immer versucht meine Probleme hinten anzustellen und für andere da zu sein. Solange man etwas von mir wollte, war ich immer der beste tollste Freund. Wenn ich allerdings jemanden benötigt habe, dann stand ich meist ganz alleine da.
Die depressiven Episoden kamen immer wieder zurück im Leben. Ich hatte niemals ein richtiges Dazugehörigkeitsgefühl. Aber das ist es, wonach ich mich immer sehnte. Bis ich irgendwann Leute kennen gelernt habe, von denen ich dachte, sie würden mich akzeptieren. Doch was dahinter steckte konnte ich einfach nicht ahnen. Ich wurde von diesen Menschen langsam an das Thema Dro. geführt, habe immer mehr und mehr Amphetamine zu mir genommen, hatte endlich Freunde die mich mögen und akzeptieren. Das zumindest hat mein Dro. Kopf sich zu der Zeit gedacht. Ich habe irgendwann nur noch funktioniert und das getan, was mir gesagt wurde. Somit bin ich leider in die Kriminalität gerutscht. Ich wurde erpresst und bedroht, musste tun was man mir sagt - und ich tat es, aus Angst vor den Konsequenzen. Das Ende dieser Geschichte ist, dass wir ein Jahr lang observiert wurden und ich eine Hausdurchsuchung hatte. Ich habe danach sofort mit den Dro. aufgehört und mir geschworen, dass so etwas NIE WIEDER passiert. Das ganze ist nun 6 Jahre her.
Ich bin seit zwei Jahren wegen schweren Depressionen (F33.1) und wegen einer ängstlichen Persönlichkeitsstörung (F60.6) krank geschrieben und an ein normales Leben ist nicht mehr zu denken. Ich habe etliche Psychopharmaka durch, alle ohne Erfolg. Es schlägt einfach kein Medikament bei mir an.
Ich versuche seit Monaten aktiv Hilfe zu bekommen, bin langsam aber zu Schwach dafür. Ein bestätigter Klinikaufenthalt wurde nun mehrfach von der Klinik aus verschoben, unter anderem Corona bedingt. Wartezeiten von 2 Jahren für einen Psychiater Termin sind hier leider Normal.
Vor einem Monat habe ich drei Briefe von verschiedenen Staatsanwaltschaften erhalten. Es geht um die Vergehen von damals. Alle beteiligten von damals geben mir die Schuld an allem was passiert ist und schüchtern mich ein, dass ich aufpassen solle was ich vor Gericht sage. Ich habe panische Angst vor diesen Menschen - und panische Angst vor dem Gerichtsverfahren. Ich weiß das ich viele Fehler begangen habe, aber das war zu der Zeit nicht ich, ich wurde ausgenutzt und muss jetzt für jeden Fehler der anderen - und jedem Fehler von mir gerade stehen. Das werde ich auch, aber ich habe trotzdem wahnsinnige Angst vor den Konsequenzen.
Zusätzlich ist vor zwei Wochen mein bester Freund gestorben. Er war jahrelang für mich so etwas wie ein Pfeiler, ein Halt. Ich habe diesem Typen so viel Kraft zu verdanken. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Und plötzlich hört sein Herz auf zu schlagen und er verstirbt. Mit gerade einmal 30 Jahren. Das hat mir den gesamten Boden unter den Füßen weggerissen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht innerlich durchdrehe, weil ich ihn so vermisse.
Von meinen restlichen Freunden wird viel meiner Depression abgetan als ist doch halb so schlimm, oder Das wird schon. Morgen ist ein neuer Tag. Ich weiß, es ist gut gemeint - aber es hilft mir garnicht. Ich mache mir selbst Vorwürfe Schuld an vielem zu sein, weil ich einfach nicht funktioniere wie man es erwartet.
Ich hatte noch nie im Leben konkrete Suizidgedanken und würde das auch niemals in Erwägung ziehen. Ich habe eine kranke Mutter um die ich mich kümmern muss, die ich über alles liebe - und sie mich. Aber in letzter Zeit wird kein Tag mehr irgendwo besser. Ich liege teilweise tagelang nur noch im Bett und warte darauf, das irgendetwas passiert. Der Tod meines besten Freundes. Meine großen Verfahren, die Einschüchterungen der Leute. Mein Kopf ist so voll wie noch nie - und gleichzeitig aber auch unfassbar leer. Besser kann ich es nicht beschreiben.
Ich möchte einfach einen Neuanfang im Leben endlich funktionieren. Für niemanden anderen will ich das tun, nur für mich. Aber verdammt nochmal, ich schaffe es nicht.
09.05.2020 17:03 • • 10.05.2020 #1
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