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Ich habe momentan ein riesiges Problem damit, anderen zu glauben, dass sie mich mögen.

Selbst wenn mir jemand direkt sagt: Ich mag dich oder sogar Ich liebe dich bekomme ich ein ganz unangenehmes Gefühl und kann das nicht akzeptieren. Ich denke immer, sie würden lügen oder das nur aus Höflichkeit sagen bzw. um Konflikte zu vermeiden.

Deswegen schränke ich den Kontakt zu diesen Leuten meistens ein, weil ich nicht will dass sie genervt sind oder sich verstellen müssen. Dadurch werde ich aber langsam ziemlich einsam.

Mittlerweile erkenne ich zwar, wenn ich es als Außenstehender einfach rational betrachte, dass das meistens ernst gemeint ist. Wenn mein bester Freund mir zum Beispiel nach vielen Jahren immer noch zur Seite steht, immer wieder als erster nach Treffen fragt und mir bspw. Geschenke macht, gehe ich davon aus, dass er mich mag. Mir ist das aber extrem unangenehm mich mit ihm zu treffen oder seine Hilfe anzunehmen, weil ich nicht glauben kann oder will, es fühlt sich einfach so schrecklich an.

Ich mag mich selbst auch nicht besonders, daran wird es liegen. Aber ich weiß nicht wie ich das ändern soll und habe Angst meine Freunde zu verlieren

04.07.2020 07:09 • 04.07.2020 #1


3 Antworten ↓


Zitat von Pfeffee:
Ich mag mich selbst auch nicht besonders

Dann könnte es vielleicht eine Idee sein, das zu verändern? Im Augenblick sieht es so aus, als wolltest du dich bestrafen, indem du anderen absprichst, dich zu mögen.

Du selbst entscheidest aber ja vermutlich auch gern selbst darüber, wen du leiden kannst und wen nicht. Das darfst du anderen auch zutrauen.

A


Ich kann anderen nicht glauben, dass sie mich mögen

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Ja, das ist auch mein Ansatz. Aber es ist so schwer das zu verändern.

Und wenn ich ehrlich bin, wenn jemand umgekehrt deswegen den Kontakt mit mir abbrechen würde, fände ich das zwar schade, aber es ist doch seine Entscheidung. Also will auch ich die Kontrolle darüber haben.

Zitat von Pfeffee:
Also will auch ich die Kontrolle darüber haben.

Verlassen werden bedeutet Schmerz und den kann keiner leiden. Indem man vorwegzunehmen versucht, dass man eh niemandem vertrauen kann, will man diesen Schmerz verhindern oder zumindest mindern.

Wer nichts erwartet, kann nichts verlieren, glaubt man. Aber die Rechnung geht nicht auf, weil man unter den Gedanken, die einen eigentlich schützen sollen, mindestens ebenso leidet. Meist sogar dauerhafter und schwerer als unter einem echten Verlust. Der ist nämlich situativ, während der andere Zustand permanent an einem nagt.

Vertrauen in das, was kommt und in die eigene Fähigkeit, damit umzugehen, macht einen letztlich zufriedener als der Drang nach einer Kontrolle, die ohnehin nur unzureichend greift.




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