[url]Und vor einigen Tagen hatten wir in der Uni auch noch nen Ästhetik-Seminar..[/url]
Oh je, Uni proffessor der einem einleuchtend argumentiert ästhetik sei absolut definiert und nicht Kulturell indoktriniert.
Das ist immer hart, weil man denk der hat das studiert der muss es ja wissen.
Ich sag dazu nur, ja es gibt körperliche merkmale die aus evolutionären gründen als schön emfpunden werden, zb muskeln bei männern und (und das wird eventuell überrasschend sein) große brüste bei frauen, üppige frauen, intelligenz (ist kein körperliches merkmal ich weiss) bei beiden geschlechtern.
Heutzutage muss in der westlichen Kultur kaum noch jemand den Hungertod sterben, schlank und fit sein ist ein zeichen von selbstdiziplin, und wird deshalb als Ideal hochstilisiert.
In Afrika, in der Gegend von Nigeria, gibt es einen Stamm bei dem das Schönheitsideal der Frau extremes übergewicht bedeutet, junge mädchen werden dort während ihrer pupertät gemästet (ja gemästet) damit sie im heiratsfähigen alter ein gewicht von 100kg + erreichen.
Die Lebenserwartung dieser Frauen (200kg ist dort keine seltenheit und dort quasi ein Top Model ) ist entsprechend kurz und die zwangsmästung ist folter.
Venus von Willendorf und Barockes schönheitsideal war mollig.
Ich weiss das hilft nicht dem heutigen gesellschaftlichen Druck standzuhalten.
Zitat:Jedenfalls.. hieß es in dem Seminar, dass das höchste Gut der Mensch und seine Gesundheit wäre.. und wenn man sieht dass jemand dieses Gut mit Füßen tritt, dann können die anderen ihm nur mit Verachtung begegnen.
In der Tat das höchste Gut ist die eigene Gesundheit.
Ich begegne in der Tat menschen mit Verachtung die absichtlich und wissentlich dazu beitragen das Menschen sich ihre gesundheit ruinieren um ein gesellschaftliches ideal zu erreichen.
Ob sie das tun indem sie den Gesellschaftlichen Druck erhöhen oder sie direkt zwingen (zb mästen) ist dabei egal.
In der westlichen Kultur heutzutage führt das häufig zu bulimie. In China und Japan führte das ideal von kleinen Frauenfüßen dazu das man ihnen die füße in jungen jahren regelmäßig unter massiven körperlichen schmerzen abgebunden hat damit diese nicht zu groß werden. Das abbinden der hüften (korsett) zur idealen wespentaillie im 19jhd.
Das Tellern von lippen, das abbinden von Köpfen uvm.
Ich kenn nicht alle Kulturen und Zeiten auswendig aber es zieht sich durch die menschheitsgeschichte und das einzige das diese verschiedenen ideale gemein haben ist das man sich fast immer nur auf 1kriterium fixiert hat und das dieses dermaßen hochstilierst wurde das dafür folterpraktiken und schmerzen wohlwolledn in kauf genommen wurden.
NIEMAND ruiniert sich die gesundheit mit absicht. Ich für meinen Teil bin starker Raucher, ich rauche nicht weils mir Spaße macht, es schmeckt mir nicht (ich hab mich nur dran gewöhnt) und der einzige Grund warum ich rauche ist der dass ich süchtig bin und es bislang nicht geschafft hab damit aufzuhören. Wenn andere Menschen mich dafür verachten dann kann ich nichts daran ändern aber ich muss mich nicht selbst dafür verachten. Man kann mir vorhalten ich bin zu willenschwach um aufzuhören, da gebe ich ihnen recht sonst hätt ich schon damit aufgehört aber auch dafür muss ich mich nicht verachten.
Diese Menschen bieten mir weder Lösung noch Hilfestellung für mein Problem. Sie können nur mit dem Finger auf einen zeigen. Wenn sie sich an den Problemen anderer erfreuen hat schon einen starken Anflug von saddissmus und ihre Meinung sollte mir egal sein.
Eine Ausnahme ist es wenn man weiss es Mensch verdrängt ein bestimmtes Problem dann kann es hilfreich sein es ihm vor augen zu führen aber meistens wissen es die betroffenen selbst.
Manche Menschen nehmen leichter zu als andere das ist einfach so und andere haben Probleme mit der Schildrüse. Ich glaub nicht das irgendein stark übergewichtiger Mensch gesagt hat wow ich will übergewichtig werden weil ich gern schief angeschaut werd und gelenkschmerzen stehe.
Essen löst die Erzeugung von Glückshormonen aus, dass fettes und zuckuerhaltiges essen besser schmeckt ist evolutionsbedingt. Ich denke/mutmaße das viele stark übergewichtige Menschen gelernt haben (sich ankonditioniert haben [natürlich nicht absichtlich]) auf Stress mit essen zu reagieren weil es ein positives gefühl gibt, und da fett und zucker mehr glücksgefühle auslösen als greifft man klarerweise zu solcher nahrung. Wenn man glaubt zu dick zu sein löst das wiederum Ängste und Schamgefühle aus auf die man gelernt hat mit essen zu reagieren ...
Bei mir ist es umgekehrt der fall, ich bin 183 groß und hab gerade mal 64kg, das ist für eine Mann nicht gerade viel. Ich hab mir lange zeit anhören müssen, du bist so dünn du musst mehr essen/trainieren, ich ess genug ich trainiere sporadisch (vieleicht ess ich zuviel Suppe ). Ich hatte früher Probleme damit schwimmen zu gehen weil ich mir keine blöden kommentare anhören wollte und ständig das gefühl ghabt hab die leute schaun mich an (ja das problem haben auch dünne :p). bei gesellschaftlichen anlässen immer doppelt so viel gegessen als ich eigentlich wollte bis mein Bauch geschmerzt hat nur um mir keien blöden kommentare anhören zu müssen, inzwischen ist es mir egal. Ich weiss das ich niemals wie Schwarzenegger aussehen werde und das stört mich nicht mehr.
Früher hab ich öfters versuche unternommen zu trainieren und im normalfall hörte das auf wenn die anfangsmotivation vorbei war (so nach 2-3 wochen ca.). Heute stört mich mein Untergewicht kaum noch und trainiere deutlich öfter, nicht weil ich aussehen will wie Schwarzennegger sonder weil ich das gefühl nach dem training wenn ich meine muskeln spüre richtig genießen kann.
Eine schöne Verpackung führt dazu das man lieber zugreift, aber wenn der Inhalt nicht schmeckt nutzt die Verpackung gar nix. Umgekehrt wenn die Verpackung schlicht is aber der inhalt genial stört einem die Verpackung überhaupt nicht mehr.
Je länger mein post desto schlechter die metapher...