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Hallo zusammen,
ich habe etwas auf dem Herzen wozu ich gerne Meinungen und Ratschläge von Außenstehenden hätte:

Anfang des Jahres kriselte es zwischen einer guten Freundin und mir. Wir waren 3,5 Jahre sehr eng befreundet, haben unheimlich viel unternommen und waren 8 mal zusammen im Urlaub. Es war irgendwie wie eine Ersatzbeziehung, ich war damals Single und sie in einer schlechten Beziehung. Anfangs ging alles von ihr aus, da ich eher unsicher bin , später war es ausgeglichener. Ich habe mich sehr an diese Freundin gegangen wobei ich auch vorsichtig war, da man mit zu viel klammern ja oft den Menschen einengt. Ich hatte oft Angst sie zu verlieren, ich hab ihr das auch gesagt, sie hat immer gesagt, alles ist gut.

Anfang des Jahres wurde es aber komisch, sie distanzierte sich irgendwie und es sind komische Dinge vorgefallen. Alles war irgendwie anders. Sie hatte einige Probleme, ich habe das Verhalten darauf geschoben und versucht ihr eine gute, verständnisvoll Freundin zu sein aber irgendwie war ich immer die Doofe und es sind immer mehr Dinge vorgefallen mit denen sie mich wissentlich verletze. Anfang Mai habe ich dann aus Selbstschutz den Kontakt abgebrochen. D.h. ich habe ihr einen Text geschrieben, da sie nicht reden wollte, als keine Antwort kam habe ich die Nummer gelöscht und mich aus diversen sozialen Netzwerken gelöscht, da ich nichts mehr von ihr mitbekommen wollte. Ich wurde tatsächlich mal schwach und habe ihre Seiten angeschaut, da mir die Posts wehtaten habe ich alles getan um nicht mehr nachzuschauen was so in ihrem Leben passiert.

Manchmal verspüre ich aber den unheimlichen Drang zu schauen. Oder sie zu kontaktieren. Ich denke noch jeden Tag an sie, mal mit Wut, mal mit Traurigkeit. Ich war mehrmals bei der Hypnose (u.a. wegen diesem Problem), versuche alles um einfach damit abschließen zu können aber es geistert immer noch in meinem Kopf rum. Ich frage mich ob sie auch noch an mich denkt, ob sie sich freuen würde, wenn ich ihr schreiben würde oder ob ich ihr total egal bin. Ich habe aber schon für mich entschieden , dass nach allem was passiert ist, ich die Freundschaft nicht mehr aufleben lassen möchte und kann. Dieses enge Verhältnis war einfach nicht gesund, ich hab mir irgendwann nur noch Gedanken gemacht, andere Freunde vernachlässigt und mich selbst sehr eingeschränkt, weil ich einfach am liebsten mit ihr zusammen war. Die Treffen waren meistens schön aber das dazwischen oft nicht mehr durch meine Verlustangst. Einfach keine gesunde Freundschaft auch wenn wir uns gut verstanden haben. Außerdem wäre die Gefahr einer Abfuhr zu groß, deswegen schließe ich es aus sie zu kontaktieren, ich möchte das endlich abschließen auch wenn ich so viele Fragen an sie hätte.

Seit ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe, habe ich neue Freunde gesucht und auch gefunden, alte Freundschaften aufleben lassen, mir einen Hund gekauft und war auch viel mit der Familie zusammen. Es gibt echt einige Menschen, die gerne Zeit mit mir verbringen, warum wurmt mich das so, dass ich dieser Person egal geworden bin? Warum ist ihr Meinung so wichtig? Ich fühle mich so verfolgt davon.
Wir wohnen zum Glück nicht in der selben Stadt sondern 20 Minuten entfernt also wäre es tatsächlich Zufall wenn wir uns irgendwo begegnen würden, da ich diese Stadt seit dem meide. Trotzdem habe ich panische Angst vor einer Begegnung. Wenn ich irgendwo bin, gerade in der nächst größeren Stadt auf Veranstaltungen schaue ich mich ständig um in der Hoffnung sie nicht zu sehen, schaue Leute an die ihr ähnlich sehen um mich zu vergewissern , dass sie es nicht ist, habe sogar Angst, dass irgendjemand den ich kenne, wie zum Beispiel Arbeitskollegen sie irgendwo kennenlernen und irgendwie eine Verbindung schaffen. Es ist wie ein Geist, der mich ständig verfolgt. Ich tue alles um einfach damit abschließen zu können aber es klappt nicht richtig. Es ist schon besser geworden als am Anfang aber ich habe Angst, dass ich nie ganz frei sein werde.

Und jetzt kommt das für mich kuriose: Meine Mutter ist letzte Woche nach langer Krankheit eingeschlafen. Heute war die Trauerfeier. Auch wenn es absehbar war bin ich so traurig. Nichtsdestotrotz habe ich jetzt zwei Nächte im Folge geträumt, dass ich die Profile meiner ehemaligen Freundin in den sozialen Netzwerken durchstöber. Der Drang war heute morgen so groß, dass ich geschaut habe. Ich habe nichts überraschendes gefunden auch wenn es schon etwas wehtat sie überhaupt auf Bildern zu sehen. Was mich am meisten aufgewühlt hatte war, dass sie tatsächlich im Sommer auf einer Veranstaltung war, wo ich auch war. Ich hatte vorher Angst sie dort zu sehen und jetzt weiß ich, dass es sogar hätte sein können. Was mich jetzt so schockiert: warum ist mir das alles gerade heute so wichtig? Möchte mein Unterbewusstsein das wirklich schlimme Erlebnis mit dieser Altlast verdrängen?

Mich nervt das alles so, ich möchte endlich mir keine Gedanken mehr dazu machen und frei sein und mich um die wesentlichen Dinge kümmern. Freitag gehe ich in der nächsten Großstadt essen und habe schon Angst sie dort zu sehen.

Ich hoffe, dass der ein oder andere mir Tipps geben kann wie ich diesen Geist aus meinem Kopf entfernen kann. Ich habe es mit Ablenkung, Reden mit Freunden, Hypnose, Meditation, Liebeskummertipps (ist ja so ähnlich auch wenn ich nicht verliebt war), Musik und Schreiben probiert, es hilft auch alles etwas aber nach heute bin ich wieder etwas verzweifelt. Meine Mutter ist doch viel wichtiger als das!

04.12.2019 19:48 • 05.12.2019 #1


2 Antworten ↓


Hallo ich grüße dich,du hast zwei schwere Verluste erlitten,du vermisst jemanden mit dem du alles besprechen kannst du sehnst dich nach Zuneigung,es ist normal dass du an deine Freundin denkst.Du vermisst was gewesen ist aber wie du schon selber sagst und festgestellt hast geht das mit deiner Freundin nicht mehr.Es ist schade und traurig aber so eine Freundin brauchst du nicht,du könntest ihr nicht mehr vertrauen und das gehört zu einer guten Freundschaft dazu.Besinne dich auf andere Menschen und lerne sie kennen,du findest jemanden der zu dir passt und mit dir Spaß haben möchte.Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid,es macht dich noch empfindsamer,nehme dir die Zeit alles zu verarbeiten und dann ergibt sich alles von alleine. Liebe Grüße

Herzliches Beileid, Hallyxx.

Ich denke auch, dass dein Rückfall damit zusammenhängt, dass du nun noch einen Verlust zu verkraften hast. Natürlich würdest du genau jetzt eine gute Freundin brauchen können, die dich tröstet und mit der du über den Verlust deiner Mutter reden kannst. Es ist nachvollziehbar, dass dir die ganz Geschichte nun noch mehr nachhängt.

Vielleicht fällt es dir schwer, abzuschließen, weil es keine richtige Aussprache gab. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du eher stillschweigend die Freundschaft beendet. Wenn du nach Monaten immer noch täglich darüber nachdenkst und keine Ruhe findest, ist das natürlich sehr belastend. Hast du mal darüber nachgedacht, eine Art Abschiedsbrief zu schreiben? Nicht jetzt, jetzt bist du gerade zu verletzlich um in so eine Konfrontation zu gehen, aber vielleicht später?




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