Scheidungskind und psychische Belastung im Leben

Ich habe irgendwie niemanden zum Reden

Folgende Situation.
Ich bin 31 habe zwei Geschwister und unsere Eltern haben sich 2008 getrennt und das war ein heftiger Rosenkrieg.

Vor allen Dingen vom Vater wurden wir da voll mit reingezogen.
Er hat uns die Anwaltsbriefe vorgelesen hat uns manipuliert.
Hat uns ausgequetscht und so weiter und so weiter.

Ich kann hier nicht alles aufzählen das würde einen Roman hinterlassen.

Jedenfalls bin ich zu dieser Zeit ungefähr 14 gewesen und ich war das erste halbe Jahr bei meinem Vater.
Es hat mir sehr geschadet weil er buchstäblich seine Augen bei mir ausgeheult hat er mir die Anwaltsbriefe vorgelesen hat und hat schlimme Dinge über meine Mutter gesagt die eigentlich schon ins strafbare ging und das habe ich als Kind nicht ertragen können und bin daher ein halbes Jahr später zu meiner Mutter gegangen.
In der Zeit die ich bei meinem Vater war, wenn ich Kontakt mit meiner Mutter hatte dann war die Hölle los weil ich aus deren Sicht Kontakt mit dem Feind hatte und mein Vater hatte null Empathie.

Lange war ich dann bei meiner Mutter und irgendwann war es auch nicht gut dort, es fing auch an zu kriseln und ich bin dann wieder zurück zu meinem Vater.
Es ist sehr viel passiert und für uns Kinder war es für uns alle eine sehr schwere Zeit.

Heute ist es so nach über 10 Jahren, ich habe die Vergangenheit hinter mir gelassen aber alle anderen irgendwie nicht.
Mein Vater wühlt regelmäßig die Vergangenheit auf und macht mir Vorwürfe meint er wäre das Opfer wir Kinder hätten ihn total verarscht und hintergangen weil wir zum Mutter gegangen sind das wirft er mir heute vor oder immer noch.
Unverständliches Misstrauen muss ich über mich ergehen lassen und musste ich all die Jahre über mich ergehen lassen.
Das belastet mich massiv.
Aber nicht nur mein Vater, meine Geschwister meine Mutter genauso.
Ja ich habe damals auch Fehler gemacht aber ich war nur ein Kind oder ein Teenie und es war für uns alle eine schwere Zeit.
Werfe ich mein Geschwister heute vor was sie mir angetan haben? Oder meiner Mutter oder meinem Vater? Nein.
Weil es aus meiner Sicht Quatsch ist. Zum einen kann man die Vergangenheit nicht ändern und zum anderen habe ich, denke ich damit abgeschlossen und beurteile was heute ist oder vielleicht morgen aber nicht das was gestern war.
So wie es aussieht bin ich die einzige die so denkt.
Dann hatte ich mir gedacht ich schreibe meinen Geschwistern und meiner Mutter einen Brief und entschuldige mich für all das was ich getan habe (was eigentlich nicht nötig ist aber ich habe es trotzdem gemacht)
Leider wird mir nicht geglaubt.
Ich bekomme heute das Gefühl vermittelt dass ich von allem das Problem bin was nicht stimmt.
Ich werde behandelt wie ein Schwerverbrecher der gerade schnell eine Rolex klauen könnte.
ich habe früher lange dafür gekämpft dass ich mit beiden Elternteilen Kontakt habe und dass das friedlich läuft aber leider ist meine Mission nicht gelungen.
Das tut mir in der Seele weh.
Und ich kann es nicht verstehen dass ich so behandelt werde und dass ich stark das Gefühl vermittelt bekomme dass ich von allem das Problem bin.
Ich finde das nicht fair, wie gesagt meine Eltern haben sehr viel falsch gemacht meine Geschwister haben auch Fehler gemacht aber ich werfe ihnen das heute nicht vor und behandle sie nicht mit massiven Misstrauen weil das aus meiner Sicht unverschämt ist und meine Geschwister waren auch nur Kinder so wie ich auch und sie haben es genauso schwer gehabt wie ich auch.

Ich habe niemanden mit dem ich darüber reden kann und vor allen Dingen niemanden der mich versteht.
Ich habe versucht mit meiner Tante darüber zu sprechen, ihre Antwort:

Was soll ich dir dazu sagen ‍️
Ich glaube ja nicht, dass du wie ein Schwerverbrecher behandelt wirst, aber vielleicht ist das Vertrauen halt erstmal hinüber. Da kann ich nur sagen, ist wie es ist. Die anderen haben auch ihr Recht auf Gefühle und wenn sie so empfinden, dann musst du das akzeptieren. Das ist zwar schwer zu ertragen, lässt sich aber nicht ändern und da musst du mit leben.

Ich hatte ein bisschen gehofft mehr Verständnis zu bekommen.
Wie schon geschrieben habe, das ist alles über 10 Jahre her.
Und ich denke einige von uns wissen wie sich Scheidungskinder fühlen und wie sie behandelt werden.
Mir werden sogar Dinge vorgeworfen die gar nicht stimmen.
Eine meiner Schwestern hat behauptet dass ich meine Geschwister geschlagen hätte was absolut nicht stimmt und da bin ich mir ganz sicher ich würde niemanden weh tun.
Wie schon geschrieben es war für uns alle nicht einfach und meine Geschwister haben auch einige Dinge gemacht die mir sehr weh getan haben.
Aber da denke ich heute nicht mehr drüber nach.
Es tut mir einfach nur so unglaublich weh und ich ertrage das irgendwie nicht mehr diese Last.
Ich habe mit mir selber einen Neuanfang gemacht.
Aber behandelt zu werden wie jemanden den man nicht trauen kann jemand der hinterlistig ist das tut mir so weh weil das bin ich nicht und das war ich auch nie ich war einfach nur ein Kind.

Ich bitte darum dass ihr einen Kommentaren nicht noch zusätzlich auf mich drauf haut.
Das kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen

@LadyLittleGreen Diese Gedanken müssen schrecklich für Dich sein, Du Arme! Aber es stimmt nicht, dass Du alleine bist. Zum einen gibt es ja genau zu diesem Zweck dieses Forum hier und zum anderen gibt es Menschen, die hier professionell helfen können. Ich würde Dir raten und gleichzeitig gut zureden, eine Psychotherapie zu machen! Wenn Du dieses Thema, ich möchte nach Deiner Schilderung schon von einem Traume sprechen, nicht aufarbeitest, werden Dich Deine Gedanken den Rest Deines Lebens quälen. Das musst Du verhindern. Hab den Mut, nimm Hilfe in Anspruch!