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Ich muss hier mal um Rat fragen, da meine Therapeutin nie Zeit hat.

Ich habe mich letztes Jahr im Oktober von meinem damaligen Freund getrennt, habe mir eine eigene Wohnung gesucht und bin ausgezogen.
Nach 10 gemeinsamen Jahren Beziehung. Es ist meine 1. eigene Wohnung. Also wirklich das erste Mal, dass ich alleine wohne.

Eigentlich könnte alles so schön sein, ich bin frei, habe einen neuen Freund, der gut zu mir passt, den ich liebe und die Zeit mit ihm ist wunderschön

Aber mich plagen seit dem Auszug vermehrt Panikattacken, Derealisation und die Zwangsgedanken kommen wieder. Besonders nett ist die Kombination aus allen 3. Bin dann jedes Mal kurz davor mich wieder selbst einzuweisen.

Grade eben merke ich wieder eine Attacke kommen. Bin unruhig, mein Herz rast und die Derealisation ist stärker.
Was ich schon festgestellt habe, ist, dass das auftaucht, wenn ich darüber nachdenke, wie sich mein Leben geändert hat.
Es scheint gar nicht angekommen zu sein, dass ich jetzt so anders lebe.
Ich gucke mich um und bekomme Panik.

Was zum Geier passiert hier? Warum tritt das auf? Warum ist mir das nicht bewusst, was jetzt ist? Und warum ist es so verdammt schwer, die neue Situation zu akzeptieren?

Kennt jemand ähnliches?
Ich vermisse tatsächlich die alte Wohnung. Irgendwie war das mein safe place. Ich habe mich da wohl gefühlt.

Zudem ist mir heute klar geworden, dass ich meinen Job wahrscheinlich hasse.
Arbeite im Verkauf und dieses andauernde freundlich sein macht mich fertig.
Heute hatte ich schlechte Laune und man muss so krampfhaft nett sein.
Zudem wird man wie ein Leibeigener behandelt. Da liegt ein Produkt 1 Meter entfernt aber die Kunden sind zu faul, das selbst zu holen.
Hach, ich weiß nicht weiter.

18.02.2021 20:22 • 10.06.2021 x 3 #1


132 Antworten ↓


Hmm ich denke da stimmen ein paar Dinge einfach nicht. Fühlst du dich in der Wohnung denn überhaupt wohl ? Ist mit dir und deinem Freund alles in Ordnung? Vielleicht musst du dich ja auch noch daran gewöhnen alleine zu wohnen ? Das kann lange dauern wenn man so lange mit jemanden zusammen gewohnt hat.
Und vielleicht darüber nachdenken umzuschulen? Es gibt doch sicher mit deiner Qualifikation eine Möglichkeit sich fortzubilden oder ? Vielleicht Mal das in Angriff nehmen.. ein sch. Job kann aufs Gemüt schlagen, da müssen nicht Mal andere Dinge nicht für stimmen.

A


Psychische Talfahrt seit Umstellung auf mein neues Leben

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Um ehrlich zu sein : ich kann die Wohnung manchmal nicht ab. Habe vielleicht zu voreilig gehandelt und suche aktuell nach einer anderen.

Mit meinem Freund ist so ziemlich das einzige was stimmt.
Das mit dem Job ist mir heute erst klar geworden.
Der Chef ist eigentlich super, aber er halst einem auch viel auf.
Und die Branche nervt einfach. Es nervt einfach immer quasi der Skla. der Kunden zu sein.
Letztens musste ich einen ekelhaften vertreter ertragen, der so schleimig war. Aber ich durfte nix sagen, weil der Chef mit dem einen Deal abschließen wollte.
Am liebsten hätte ich den mit dem locher abgeworfen.

Als ich diese Erkenntnis hatte, dass ich den Einzelhandel nicht mehr ertrage, ging die derealisation was weg.
Ich habe mir da lange was vor gemacht.
Aber ich hasse diese Branche!

Ich werde mich daraus bewerben. Das kann ich nicht mehr ertragen.
Eine andere Wohnung zu finden ist zurzeit leider schwierig.

Ich befürchte auch, ich bin zu ungeduldig mit mir selbst. Aber dieses Gefühl ist schlimm. Als wenn ich in der schwebe hänge.

Ich denke auch, dass einfache viel zusammen kommt. So eine Trennung nach 10 Jahren, so richtig und gut sie auch war, muss man verdauen. Ein Job, der einem keinen Spaß macht oder gar Leid verursacht ist ein großer Schädling fürs Wohlbefinden. Dann die ganze Situation durch die Pandemie... das haut z.T. den stärksten Optimisten um. Will sagen: nicht die neue Wohnung ist Schuld, sondern deine aktuelle Phase. Es wird wieder besser werden, ganze besrimmt. Bis dahin schiebe alle Gedanken, dass dein momentanes Befinden (auch) an der Wohnung liegt, sanft beiseite. Gib ihr die Chance zu deiner neuen safe zone zu werden.

Es ist so verdammt schwer.
Die Wohnung kann man sich ja auch nett machen, wohne ja erst seit knapp einem Monat hier.
Ich weiß halt nicht was ich gegen dieses übermächtige Angstgefühl tun kann.

In machen Momenten war sie auch schon mein Safe place. Zum Beispiel, wenn es auf der Arbeit wieder nervig war, bin ich immer froh, die Tür hinter mir zuzumachen, Amazon prime an und auf der Couch chillen.

Ich denke auch, dass ich mich an die neue Situation erst gewöhnen muss. Aber die derealisaton ist da kontraproduktiv. Die lässt mich gar nicht dazu kommen, die Situation zu verarbeiten.
Ich habe schon gemerkt, ich habe gute und schlechte Phasen. Zur Zeit überwiegt die schlechte...

kleine püppels das dauert alles seine Zeit. Das ist eine mega Umstellung solch eine veränderung. ich hab das auch ähnlich durch seit September 19. Meine allererste eigene Wohnung allein (ohne neuen Mann) und kenn das gar nicht so.
Ich hatte auch komische Phasen. Mein Kind ist schon seit Jahren raus in die weite Welt und jetzt fehlt sie mir ganz besonders. Sie war immer dabei, bei allem und jetzt bin ich das erste mal bei solch einem Umbruch allein. Allein mit mir und meiner Bedürftigkeit die ich manchmal richtig spüre

Ich finde Du solltest Dir schlechte Phasen erlauben dürfen. Auch eine lange Beziehung, auch wenn alles im guten endete, braucht Zeit um bei sich selbst abzuschliessen. Immerhin hat man viele Jahre das Leben geteilt und war miteinander verbunden.

Bei mir hats auch echt lange gedauert bis ich mich an meine neue Wohnung gewöhnt habe. Sogar morgens beim Kaffee fand ich die ungewohnte Küche nur doof und fremd und hab mich so nach meinem alten Platz gesehnt. Jetzt ist es meine Küche.
Und mein Schlafzimmer ist noch schlimmer gewesen. Alles fremd und anders. Am liebsten hätte ich alles so gemacht wie im alten Zimmer. Gleiche Tapete, gleiche aufstellung der Möbel

Es tut gut das zu lesen. Mir kommen grade tatsächlich Tränen.
Ich bin ein grenzenloser Optimist und ich weiß, es wird alles gut werden. Aber dadurch zu gehen ist so hart.
Hast du einen Tipp, wie man das alles akzeptieren kann?
Ich glaube, daran hakt es bei mir. Oder kommt das von selbst?

Warte bitte erst mal ab , du gewöhnst dich besser ein , und die neue Wohnung wird noch dein Sonnenschein

Ich sehe immer zu das ich es mir gemütlich mache. Letztens habe ich mir meine Pc Ecke komplett neu gestaltet. Mit einem Esstisch mit schwarzer Glasplatte, den ich eigentlich verkaufen wollte. Aus dem Ex Schreibtisch hab ich mir Teile für ein Regal (das wird noch schwarz mit Acryl angemalt) für den Schreibtisch genommen. mein ehemaliger Nachtschrank ist jetzt mein Schreibtischschubladenschrank (minikommode) und bei Ebay habe ich einen ganz tollen neuen Nachttisch gefunden.
Umdekorieren für wenig Geld. Immer dabei Ideen und Einfälle umzusetzen. Das sind so kleine Ideen, und wenn man es erstmal nur ausprobiert, die zu was großen werden und man immer gut beschäftigt ist und sich riesig freut wenn es noch toller wird als man erwartet hat.

So wird es dann nach und nach Dein zu Hause mit neuen Dingen die in der neuen Wohnung geboren wurden und dort hingehören

Geduld ist so leider gar nicht meine Stärke... Ich denke, wenn ich die Wohnung so eingerichtet habe, wie ich das will, ist es hier auch was besser.
Aber ich muss den Job wechseln.
Der Chef kann nicht genug dafür zahlen, für das, was man da durchmachen muss.
Ich habe mal gelesen, dass Verkäufer ein hohes Risiko für Depressionen haben, weil man immer so freundlich bleiben muss.
Ich verstehe es. Voll und ganz.
So oft muss ich die fresse halten. Wenn man mir auf der Straße so frech kommen würde, wäre aber Polen offen.
Wie kann man so herablassend sein? Als wenn ich ein Mensch 2.klasse wäre.

Bin grade mehr sauer als alles andere und das ist mal ganz nett ^^ habe mir das lange nicht erlaubt.

Zitat von Safira:
Ich sehe immer zu das ich es mir gemütlich mache. Letztens habe ich mir meine Pc Ecke komplett neu gestaltet. Mit einem Esstisch mit schwarzer Glasplatte, den ich eigentlich verkaufen wollte. Aus dem Ex Schreibtisch hab ich mir Teile für ein Regal (das wird noch schwarz ...

Mir fehlt grade die Kohle für neue Sachen. Muss noch die letzte Rate der Kaution stemmen.
Dann geht's bergauf.
Aber ich guck immer schon bei ebay oder wenn Sperrmüll ist ^^
Aber es hat zuviel geschneit und ich konnte die Sachen nicht retten... Zu nass und nach der Arbeit waren die weg...
Aber demnächst bekomme ich eine Couch und einen Wohnzimmertisch geschenkt...
Ich bin mit echt wenig ausgezogen... Hauptsache die Katze hat alles

Zitat von kleinpübbels:
Ich bin mit echt wenig ausgezogen..

dann wundert mich gar nichts. Kein Sofa passt zu -- nicht wohlfühlen. Warte mal ab wenn Du die Grundausstattung in der Wohnung hast. Das wird dann immer besser

Ja, in eine fast leere Wohnung zu kommen ist nicht so schön.
Ne Schlafcouch habe ich immerhin... Und regale! Hey!
Letztens habe ich mir den Wäscheständer ins Wohnzimmer gestellt, damit da was steht...

Ich brauch Geld und Möbel. Und einen anderen Job... Erst job, dadurch mehr Geld und dadurch Möbel... So ist jetzt der Plan...

Guter Plan

Alles Schritt für Schritt.

Ich bin echt froh über dieses forum.
Man kann auch gut hier seine Gedanken ordnen und das Feedback ist immer sehr hilfreich.
Jetzt ist mir wirklich klar, dass ich den Job wechseln muss.
Bekomme schon Atemnot wenn ich daran denke, morgen wieder zu arbeiten...
Ich brauch einen Job, wo ich stumpfsinnig vor mich hin arbeiten kann xD

Du sortierst Dich jetzt neu. Das ist nicht immer zuckerschlecken mit den Emotionen. Es wäre ja auch zu schön wenn immer alles sofort klappt und man glücklich ist bis in alle Tage

Ja das mit dem sortieren stimmt.
Ich muss mich komplett neu kennenlernen. Habe ich mich von meinem ex total abhängig gemacht.
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Dann fang jetzt mal mit einer Sache an die du gerne richtig schön hättest. Was willst Du? Was brauchst Du? Wie soll es sich anfühlen?

Am besten erstmal mit einer kleineren Sache anfangen. Für heute Abend zum Beispiel. Und die machst Du dann bewusst und geniest es

Die neue Überschrift passt besser...
Am liebsten möchte ich zuerst das Wohnzimmer schön haben. Da bin ich 99 Prozent der Zeit.
Und heute Abend... vielleicht was lesen...
Gestern habe ich ein paar neue Anziehsachen bekommen, das war so toll!
Vielleicht die noch mal begutachten und überlegen wie ich mich morgen style.

Das ist ja richtig viel was Dir so ad hoc eingefallen ist. Du bist also noch lange nicht verloren

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Mira Weyer
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