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Hallo zusammen,
Ich glaube es geht mir vor allem darum, mir das von der Seele zu schreiben und eventuell Leute zu hören, denen es ähnlich geht / ging.
Ich hab Mittwoch mein erstgespräch beim Therapeuten und hoffe einfach dass es gut wird
Zum eigentlichen Thema: ich hab extreme Angst, meinen Partner zu verlieren. Immer wenn er nicht da ist, denke ich er könnte jemand „besseren“ kennenlernen. Auch würde ich am liebsten alles kontrollieren, wo er ist, mit wem er sich trifft usw.
Das Ding dabei ist, dass ich eigentlich ganz genau weiß dass er mich liebt. Wir passen perfekt zusammen. Aber ist er nicht da, überkommt mich so eine arge Angst. Ich möchte dann am liebsten ständig anrufen und hören was er macht, verbiete mir das aber mittlerweile selbst. Ich weiß auch ganz genau, dass mein Verhalten und meine Gedanken nicht normal sind, trotzdem kann ich sie nicht abstellen.
Eventuell liegt es daran, dass meine Mama zwei mal Krebs hatte als ich sehr klein war und ich hatte unfassbare Angst sie zu verlieren.
Wie gesagt, ich hoffe die Therapie hilft mir, weil es mir ja auch keinen Spaß macht so zu leben

01.07.2024 10:49 • 04.07.2024 #1


7 Antworten ↓


Hey, ich habe die gleichen Verlustängste. Ich war 14 als meine Mama gestorben ist. Das war ein großer Verlust in meinem Leben. Ich hatte immer die Angst das meinem Papa was passiert. Das überträgt sich auch auf meinen Mann. Aber nicht das er eine andere Frau kennenlernt sondern das ihm was passiert. Genau so mit meinem Hund. Wenns dem nicht gut geht, hab ich auch Angst es könnte was schlimmes sein.

Mein Papa ist vor 3 Jahren leider auch verstorben nach einem Schlaganfall. Daher ist die Verlustangst immer allgegenwärtig für mich.

Ich bin in therapeutischer Behandlung wegen der verschiedensten Dinge, mir hilft das sehr gut, aber die Angst kann ich leider nicht so gut abstellen.

A


Große Verlustangst

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In der Therapie wirst du sicher lernen, wie du mit der Angst umgehen kannst.
Ich hatte und habe noch Verlustangst meiner Eltern, da sie schon alt sind und ich dann die einzige aus der Familie bin, die übrig bleibt. Aber ich habe mich damit auseinandergesetzt und konnte sie für mich akzeptieren und somit gehts mir besser.
Ich kann mein Leben nicht kontrollieren, das ist schon mal das eine. Ich kann aber das Beste aus jedem Moment machen (der eigentliche Lebensmoment, der oft durch zu viele Gedanken und Sorgen verpasst wird), den ich bei meinen Liebsten sein kann bzw. Zeit mit ihnen verbringen darf. Dankbarkeit kann helfen, das wert zu schätzen.
Mein Gedanke zu dir ist, liebst du dich denn selbst? Wenn du mit dir im Reinen bist, kann es besser werden und Anhaftung bedeutet Leid und Schmerz. Deshalb kann es hilfreich sein, sich von Anhaftung zu lösen. Denn wenn ich an etwas krampfhaft festhalte, verliere ich mich darin, verpasse mein eigenes Leben und wenn dann etwas fehlt, könnte ich in eine Abwärtsspirale rutschen. Das will ich nicht und deshalb genieße ich jeden Moment, den ich bei meinen Eltern und bei meinen Partner sein darf.

Puh ja gute Frage mit der Selbstliebe. Aber wenn ich darauf keine Antwort habe, ist es wohl eher ein Nein
Ich bin vor kurzem in eine neue Stadt gezogen - zu meinem Freund. Ich tu mir tatsächlich noch schwer, mir hier mein eigenes Leben aufzubauen, bin aber dran. Auch einfach damit ich nicht so sehr an ihm „hänge“

Manchmal frage ich mich, ob Verlustängste zwangsläufige Folge starker Gefühle sind.
Dieses Angst ist nachvollziehbar und auch nicht völlig unbegründet.
Anders als Eltern (in der Regel), werden manche von ihren Partnern verlassen.

Und Deine große Angst könnte dazu führen, dass Dein Partner - realistischerweise - weniger/keine Sorgen macht.
Der mit den stärkeren Gefühlen ist in der schwächeren Position in einer Beziehung.
Ich hoffe, es geht nicht so weit, dass Du Dich/Deine Bedürfnisse nicht zu sehr vernachlässigt.
Die Folge dieser Gefühle könnte sein, dass man aus Angst versucht, der perfekte Partner zu sein. Es kann sich auf den Intimbereich auswirken.
Man will vlt. gefallen - um jeden Preis.

Das Wichtigste - vlt. noch wichtiger als ein Therapeut - wäre, dass ihr das thematisiert.
Ich nehme an, der Partner ist informiert.
Ist nicht auch der ausgesprochene, zugegebene Neid fast schon positiv?
Und falls das Gespräch gut läuft u. es Dir gut tut: Wiederholen - bestenfalls auch drüber lachen...
Du könntest versuchen, ihn zu überzeugen, dass er immer ehrlich sein soll etc.

Und wenn er verständnisvoll reagiert - dann hast Du ja wirklich einen großen Schatz ergattert, den niemand hergeben würde.

Oft hat man gewaltige Angst vor Dingen, von denen man antizipiert, ahnt, dass sie einen seelisch völlig aus der Bahn werfen würden... Insofern ist diese Angst irgendwie doch auch nicht ganz unützlich.
Es ist natürlich nicht optimal, derart emotional abhängig zu sein.

Ja, mein Partner weiß Bescheid und hat zum Glück auch großes Verständnis. Wir reden oft darüber wie es mir geht wenn er nicht da ist. Dass ich ganz genau weiß, es ist alles ok, aber sobald er nicht bei mir ist, fangen die Gedanken wieder an. Von denen ich ja eigentlich weiß dass sie Quatsch sind!
Ich „experimentiere“ auch gerade ein wenig mit meinen Gefühlen, haben ausgemacht dass ich mich mal zwei Tage nicht melde, damit ich danach merke, es ist ja trotzdem alles ok. Ich hoffe mein Hirn kann das irgendwann verknüpfen

In Deinem Profil steht depressive Phase.

Nimmst Du ADS oder geht es auch nich so ohne?

Ich muss ADS nehmen u habe eines, dass ich abends einnehme, da es u.a. auch noch schlaf fördernd ist. Mirtazepin.

Nein, ich nehme gar nichts. Meine Kurzzeittherapie ist seit dieser Woche zu Ende, nun warte ich darauf, eine neue anfangen zu können. Aber wie wir alle wissen ist das gar nicht so leicht




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