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Hallo liebe Forummitglieder,

ich weiß nicht mehr weiter. Ich mache mir nur noch Sorgen um meine Freundin. Sie leidet seit Kindheit an einer Essstörung, aber mittlerweile ist es so schlimm, dass sie kaum noch etwas isst. Sie ist völlig abgemagert und sie ernährt sich mit dem Wenigen dazu noch so ungesund, dass es jetzt soweit ist, dass sie an schweren Vitaminmängeln leidet.
Ihr Körper wirkt krank und ausgezehrt, sie hat sehr starke Schmerzen in den Knochen und in den Nerven, kann sich zeitweise gar nicht bewegen, friert und kann sich kaum noch auf den Beinen halten, ihr Zahnfleisch blutet des Öfteren, sie leidet unter Juckreize, Hautausschläge, blaue Flecke, ihr Körper wirkt klein und eingefallen, so als würde sich alles zurückbilden.
Sie hat unkontrollierte Zuckungen, zittert und leidet unter Wahnvorstellungen.
Sie liegt am liebsten auf dem Sofa oder im Bett, schaut fernsehn oder schläft. Alles andere ist ihr oftmals zu anstrengend, ihr ganzer Körper ist völlig kraftlos und erschöpft und jede Tätigkeit bereit ihr Schmerzen.
Sie hat jetzt zwar vom Arzt ein Vitaminpräparat bekommen, aber essen tut sie dennoch nicht.
Sie glaubt, das würde reichen.
Und wenn sie dann mal was isst, nur aufgewärmtes Fast Food. Bloß nichts Gesundes.
Ich mache mir sehr große Sorgen, ich will nicht, dass sie noch kranker wird und ich will sie auf keinen Fall verlieren.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, ich will nicht hilflos und tatenlos zusehen, wie sie sich selbst zugrunde richtet.

Ich hoffe, ihr habt einen Rat für mich und könnt mir helfen. Ich weiß nicht mehr weiter.

Ich danke Euch im Voraus,

liebe Grüße Euch allen,

Euer Benny!

08.02.2014 21:11 • 14.02.2014 #1


10 Antworten ↓


Hallo Benny,
ich kenne mich mit Essstörungen nicht aus, aber dass was du schreibst, klingt sehr dramatisch.

Deine Freundin sollte dringend in eine Klinik, und wahrscheinlich erstmal in ein Krankenhaus, wo sie erstmal etwas stabilisiert wird und dann in eine Therapie. Aber ich befürchte, da wirst du nicht wirklich etwas machen können. Sie muss selbst einsehen, dass sie Hilfe braucht. Ist sie denn in ärztlicher Behandlung? Vieleicht kannst du ja soweit auf sie einwirken, dass sie zum Arzt oder in eine Klinik geht und sich behandeln lässt.

LG Suse

A


Große Sorgen um meine essgestörte und kranke Freundin

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Ich kenne mich damit aus habe es auch schon hinter mir. Wie suse74 schon sage sie muss in eine Klinik. Ich kann dir jetzt schon sagen das sie Zwangsernährt wird wenn sie nicht selbst dort essen kann. Das wünsche ich niemanden ich selber bin rückfällig geworden und wollte es zuerst auch nicht nur mit druck und Erpressung haben die Ärzte es geschafft mich zum essen zu bewegen. Aber wichtig ist es sofort in eine Klinik, wie du es beschrieben hast ist es sehr ernst.

Ich danke Euch für Eure netten Antworten.
Ich/Wir (Bekannte, Freundin) haben schon viele Dinge versucht, sie zum Essen zu bewegen. Wir haben sie eingeladen, für sie gekocht, ich versuche immer wieder mal, mit ihr auswärts essen zu gehen, oder sie abends zu besuchen und mit ihr gemeinsam zu kochen, aber viel kommt leider nicht dabei rum. Sie isst zwar etwas, aber viel zu wenig. Sie ist 30 und sie isst tagsüber fast Garnichts, ist bis Nachmittags meist nüchtern und isst oft erst mitten in der Nacht etwas. Sie vergisst das essen, wenn sie zuhause ist, das ist für sie nebensächlich, sie vergisst das regelrecht.
Ich empfinde mittlerweile neben meiner Sorgen auch langsam immer mehr Wut auf ihre Uneinsichtigkeit.
Unsere Sorgen und Ermahnungen werden überhaupt nicht ernst genommen, sie lacht uns regelrecht aus. Aber wenn sie sich kaum auf den Beinen halten kann oder ihr die Knochen so weh tun, dass sie vor Schmerz nicht weiß, wie sie sitzen oder liegen soll, jede kleine Belastung bereitet ihr große Schmerzen, dann darf ich sie wieder trösten.
Durch ihre mangelhafte Ernährung ist es jetzt soweit, dass sie einen Vitamin B12 Mangel, Mangel ist gut, da war Garnichts mehr von vorhanden, und gleichzeitig an Skorbut (Vitamin C Mangel) erkrankt ist.
Das ist ja noch mit das allerschlimmste, das Wenige, was sie isst, ist ja noch nicht mal was Gesundes, immer nur schnelle kleine Fertiggerichte.
Sicherlich helfen ihr jetzt die Vitaminkapseln, aber das ist ja nur eine vorübergehende Lösung und nicht auf Dauer ein Ersatz fürs Essen.
Ich denke nur, wenn man schon so eine Diagnose bekommt, muss man doch einsehen, dass man etwas ändern muss.
Sie ist dabei, sich selbst zu zerstören, aber wie soll man ihr das nur begreiflich machen?

Ich bin bald mit meiner Weisheit am Ende.

Ich wünsche Euch dennoch einen schönen Sonntag,

liebe Grüße

Benny!

@
Benny,
du KANNST deiner Freundin das Ausmaß Ihres Verfalls nicht
begreiflich machen,
denn die Wahrnehmung ist so schwer gestört,dass Sie es nicht mitkriegt!

Du solltest deine arme Freundin schnellstens Zwangseinweisen lassen,
sonst stirbt Sie dir praktisch unter deinen Händen weg.
Ich weiß das klingt hart,aber das ist nun mal Fakt.
Anders kannst du ihr nicht helfen,es funktioniert nur so...
alles Gute!

Oh, ich weiß nicht, ob ich ihr das antun kann, wo sie doch so labil ist. Ich befürchte, dass sie diesen Schock und die fremde Umgebung und die Angst und Panik dort nicht verkraften wird.
Denn sie hat ja nicht nur eine schwere Essstörung, sondern auch noch andere schwere psychische Erkrankungen, sie braucht immer ihre gewohnte Umgebung, die gewohnten Menschen um sich herum, ihr zuhause, ihre Sachen, das gibt ihr Sicherheit.
Ich hatte mir überlegt, ob es nicht so etwas wie eine Tagesklinik oder so gibt, damit sie wenigstens nachmittags oder abends ihr gewohntes Umfeld hat, weil ich möchte sie ehrlich gesagt, auch nicht von der Familie weg haben und die Familie will das auch nicht. Sie hat in den letzten zwei Jahren zwei liebe Familienmitglieder durch den Tod verloren.
Das verkraftet sie nicht, sie wird mit dem Verlust nicht fertig, gleichzeitig kann sie nicht wirklich trauern, warum weiß ich nicht, aber wenn sie weinen oder trauern will, hat sie sofort eine Blockade und ist wie erstarrt, und lenkt sich ab. Sie sagt selbst, sie würde gerne mal richtig weinen, und ihre Traurigkeit freien Lauf lassen, aber sie kann nicht.
Und ich glaube, das lastet sehr schwer auf ihr.
Und es ist ja auch noch recht frisch, gerade mal 1 1/2 und 1/2 Jahr her.
Ich glaube, sie verkraftet das nicht wirklich, obwohl sie sich nichts anmerken lässt.
Sie hat diese Woche wieder einen Arzttermin, da werde ich sie begleiten und vielleicht kann man ja mir dem Arzt mal besprechen, was er am sinnvollsten hält. Davon bekommt sie ja auch die Medikamente, er wird sicher auch wissen, was aktuell für sie am besten wäre.

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße an Euch

Benny!

Zitat von Benny32:
Oh, ich weiß nicht, ob ich ihr das antun kann, wo sie doch so labil ist. Ich befürchte, dass sie diesen Schock und die fremde Umgebung und die Angst und Panik dort nicht verkraften wird.


Und ich befürchte, dass sie ihre Essstörung nicht überlebt. Sie hat schon diverse Mangelerscheinungen und wenn es da jetzt nicht wichtig und richtig ist, sie einweisen zu lassen, weiss ich auch nicht.
Gerade auch, wenn sie psychisch eh so labil ist.

Zu Hause wird ja nichts besser, sondern alles nur noch schlimmer und ich denke sie braucht ganz dringend professionelle Hilfe, damit sie ihre Probleme angehen kann.

Das hier scheint mir am zielführendsten zu sein:
http://www.gesundheitsfrage.net/frage/z ... rt#answers

Ich würde sie auch nicht trösten, wenn sie wieder Schmerzen hat.

Zitat von Benny32:
Ich hatte mir überlegt, ob es nicht so etwas wie eine Tagesklinik oder so gibt, damit sie wenigstens nachmittags oder abends ihr gewohntes Umfeld hat, weil ich möchte sie ehrlich gesagt, auch nicht von der Familie weg haben und die Familie will das auch nicht.


In der körperlichen Verfassung, in der sie sich befindet, würde sie keine Tagesklinik nehmen, weil sie nicht imstande sein wird, die Therapieveranstaltungen durchzustehen. Da ist von 8.00-16.00 Uhr Programm in Form von Gruppentherapien, Einzeltherapien, viel Sport und Bewegung, Ergotherapie usw. Wenn man kurz vor dem Hungertod steht, kann man das keine halbe Stunde mitmachen.
Sie muss erstmal soweit körperlich hergestellt werden, dass sie therapiefähig ist.

Du schreibst sie wird die fremde Umgebung und die Angst nicht verkraften...
...was ist die Alternative? Sie verhungern zu lassen?
Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt sie in eine Klinik zu bekommen, dann ergreife sie.
Der aktuelle Zustand den du beschreibst klingt ja beängstigend.

Ja, das gleiche habe mir dann auch gedacht, und weil ich mir immer größere Sorgen gemacht habe, bin ich mit ihr vorgestern in eine Klinik gefahren. Ich habe mit den Ärzten gesprochen und mit ihrem Hausarzt und gehofft, dass sie eine Einweisung ins Krankenhaus bekommt, aber das ist wohl doch nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Man sagte mir zwar, dass sie eine Essstörung hat und daran schnellstens etwas tun muss, aber sie sei noch nicht abgemagert genug, dass man sie gegen ihren Willen hierbehalten könne oder sie gar Zwangsernähren könnte.
Wenn sie jedoch selbst den Wunsch hätte, in eine Klinik für Essgestörte zu gehen und sich dort behandeln zu lassen, könnte man sie dort einweisen, dafür bräuchte es aber ihr Einverständnis.
Tja, und das hat sie natürlich nicht gegeben.
Ich habe den Ärzten dann auch von ihren Mangelerscheinungen berichtet, die durch ihre Essstörung entstanden sind, und wogegen sie Medikamente bekommt. Da haben sie aber auch gesagt, Skorbut wäre kein Grund jemanden einzuweisen oder künstlich ernähren zu lassen, denn gegen Mangelerkrankungen geben es Medikamente, und diese nimmt sie ja.
Uns wurde lediglich geraten, einen Ernährungsberater aufzusuchen und ihr wurde geraten, eine Therapie zu machen, aber diese macht sie ja bereits.
Den Therapeuten ist auch schon aufgefallen, wie mager sie geworden ist, sie haben uns auch Alternativen angeboten, Ernährungsplan, und geregelte Essenszeiten, und Ernährungsumstellung, da sie der Meinung sind, das Problem liegt nicht im wesentlichen an der Menge, sondern daran, was sie ist, sie ernährt sich zu ungesund. Das, was sie isst, enthält z. B. kaum Vitamine und kaum Nährstoffe. Dadurch hat sie ihre Mangelerscheinungen und ihre Kräfte und ihr körperlicher Widerstand lässt merklich nach. Sie kennt keine geregelten Essenszeiten, isst tagsüber kaum was, bekommt mitten in der Nacht oft Heisshunger, stopft dann hastig irgendetwas in sich hinein, und ist nach wenigen Bissen schon wieder satt, ach was satt, ihr ist dann meist schlecht, weil sie sich völlig vollgestopft fühlt.
Was mich am meisten ärgert. als sie die akuten Vitaminmängel hatte, ich meine, bevor sie ihre Vitaminkapseln bekommen hat, hat sie wirklich nur noch schmerzverkrümmt im Bett gelegen. Es war zuletzt so schlimm, dass sie sich gar nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie hatte im ganzen Körper höllische Schmerzen und bereits Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen, sie konnte ihre Beine oft nicht bewegen und ihre Arme nicht heben, und manchmal ihre Finger nicht bewegen, Halluzinationen, Muskelsteifheit, und Taubheitsgefühle und unkontrollierte Zuckungen am ganzen Körper, Schwindel und Übelkeit und Zahnfleischblutungen und blaue Flecke.
Da hat sie nur rumgejammert, konnte sich kaum noch aufrecht halten, alles bereitete ihr Schmerzen im Körper, sie hat nur noch mit Schmerzen im Bett gelegen, da hat sie noch gejammert, was sie alles tun würde, damit ihre Schmerzen endlich weggingen. Dass sie sich zusammen reißen möchte, sich Hilfe holen möchte, ihre Ernährung umstellen will usw, usw,...
Hätte sie noch länger gewartet, mit ihren Vitaminmängeln, hätten diese mit einer Querschnittslähmung enden können.
Jetzt, wo sie seit 3 Wochen ihre Medikament nimmt, haben sich die Symptome schon gebessert, und ich höre nichts mehr von ihren guten Vorsätzen.
Ich möchte echt mal wissen, was sie eigentlich braucht, oder was ihr passieren muss, damit sie mal einsichtig wird...
Ich weiß echt nicht, was noch alles passieren soll, bis sie merkt, wie ernst ihre Lage ist?

Ich wünsche Euch eine angenehme Nacht,

liebe Grüße Euch allen

Benny!

A


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