Ich komme ja ursprünglich aus Dro.. Also wirklich guten, wo es um Safer-Use, Missbrauch/Gebrauch, Kultur, Set, Setting etc. geht.
Sogar mal mit moderiert.
Tue mich mit so ner Aussage etwas schwer. Dro. ist ja eben auch ne psychische Störung bzw. resultiert aus massivsten Leidensdruck, den man so unter Kontrolle bringen möchte, weil man keinen anderen Ausweg mehr sieht. Da kann man noch so vernünftig und rational sein, was ich eigentlich bin. Das ist, auch wenn man Eigenverantwortung hat, wie ne sehr üble Fremdsteuerung.
Also gibts meiner Meinung nach den Einstieg immer durch sowas, keiner ballert sich nur hedonistisch oder grundlos weg. Als ich 2 Jahre komplett clean war (nicht mal Kaffee oder Alk.) gings mir auch einfach gut, ich war berauscht ohne Dro. quasi. Jetzt schlechtere Phase und auch das Verlangen sich zu sedieren oder zu vergessen.
Und von Leuten die Canna. verkaufen, bekommt man i.d.R. kein Dro. oder harte Dro., die meisten ticken nur Gras.
Stärkeres nimmt man, weil einem der Rausch nicht reicht, Toleranz, Wirkverlust + belastende Abhängigkeit.
Das kann einem genauso gut mit Alk., Benzos oder Ritalin passieren.
Die Leute sind halt Suchtler und am Boden, da ist gefühlt alles besser als die nüchterne Realität.
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Aber gut, dass es nur Canna. ist. Zwar auch nicht toll davon abhängig oder angewiesen zu sein. Meiner Meinung nach aber weit besser als Alk., Benzo oder Opiatabhängig.
Und wenns ihm beim Schlafen und den körperlichen Schmerzen hilft, naja auch therapeutisch irgendwo verständlich.
Ggf. hat er sogar, wenn er mehr Diagnostik, Krankeneinsicht und Behandlung hat ne Chance das medizinisch zu bekommen. Ne normale Schmerzversorgung / Medikation würde wohl auch Sinn machen.
Kannst du beim Einweisen auch mit dem Canna. erwähnen, das werden die wohl nicht substituieren können, aber da ist der Entzug auch eher Pipifax im Gegensatz zu anderen Sachen. Wird aber sicher trotzdem alles sehr sehr schwierig für ihn.
Würde dir wünschen, dass du mehr an deinen Sohn rankommst, er Krankeneinsicht hat, seinen Konsum etwas runterregelt und dann freiwillig stationär gehen würde.
Aber naja, das wird realistisch nicht passieren, ist auch als Mutter nicht deine Aufgabe und würde dich wohl mehr kaputtmachen als, dass es was bringt.
Berichte auf jeden Fall wie das mit dem Einweisen läuft. Drücke die Daumen!
28.05.2018 15:41 •
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