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SELBSTBEWUSSTSEIN
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Glaubenssätze, die das Selbstbewusstsein blockieren und durchsetzungsfähiges Verhalten im Alltag verhindern, können in mehrere Gruppen unterteilt werden. Hier sind die Hauptgruppen:

1️⃣ Negative Überzeugungen über sich selbst
„Ich bin nicht gut genug.“
„Ich bin schlechter als andere.“
„Ich mache alles falsch.“
Diese Überzeugungen untergraben das Selbstwertgefühl und lassen einen Menschen an seinen Fähigkeiten und seinem Wert zweifeln.

2️⃣ Angst vor Kritik oder Beurteilung
„Wenn ich einen Fehler mache, wird man sich über mich lustig machen.“
„Niemand wird mich so akzeptieren, wie ich bin.“
Die Angst, beurteilt oder abgelehnt zu werden, führt dazu, dass Menschen neue Chancen und soziale Interaktionen meiden.

3️⃣ Perfektionismus
„Ich muss alles perfekt machen, sonst scheitere ich.“
„Fehler sind inakzeptabel.“
Perfektionismus erzeugt ständigen Druck und blockiert selbstbewusstes Verhalten, da die Angst vor Fehlern lähmend wirkt.

4️⃣ Einschränkende Überzeugungen über Möglichkeiten
„Das ist für mich nicht möglich.“
„Ich habe keine Chance, erfolgreich zu sein.“
„Ich bin zu alt/jung/unerfahren.“
Solche Überzeugungen begrenzen das Handeln und verhindern, dass man überhaupt versucht, Ziele zu erreichen.

5️⃣ Abhängigkeit von der Meinung anderer
„Ich brauche die Zustimmung anderer, um mich sicher zu fühlen.“
„Wenn jemand nicht mit mir übereinstimmt, wirke ich lächerlich.“
Die Abhängigkeit von äußerer Bestätigung macht das Selbstbewusstsein instabil und das Verhalten unehrlich.

6️⃣ Negative Überzeugungen über die Welt
„Es gibt zu viel Konkurrenz; ich werde das nicht schaffen.“
„Menschen suchen immer nach Gründen, um zu urteilen.“
„Diese Welt ist nichts für mich.“
Solche Überzeugungen erzeugen Pessimismus und erschweren es, Chancen zu erkennen.

7️⃣ Vergangene Erfahrungen und Misserfolge
„Wenn ich früher gescheitert bin, werde ich wieder scheitern.“
„Menschen haben mich enttäuscht, und das wird wieder passieren.“
Negative Erfahrungen verstärken die Überzeugung, dass Erfolg unmöglich ist, und schaffen einen Teufelskreis.

Wie man diese Überzeugungen überwindet

Um an diesen Glaubenssätzen zu arbeiten, ist es wichtig:
Erkennen und identifizieren. Verstehen Sie sie, welche Gedanken Sie zurückhalten.
Ihre Realität überprüfen. Fragen Sie sich: „Stimmt das wirklich?“
Durch positive Überzeugungen ersetzen. Zum Beispiel: Statt „Ich bin nicht gut genug“ sagen Sie: „Ich habe Stärken und kann mich verbessern.“
Auf Erfolge konzentrieren. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Erfolge, auch wenn sie klein sind.
Professionelle Hilfe suchen. Arbeiten Sie mit einem Psychologen oder Therapeuten, wenn diese Überzeugungen tief verwurzelt sind.

Schrittweises Arbeiten an diesen Gedanken kann das Selbstbewusstsein stärken und zu einem durchsetzungsfähigeren Verhalten führen.

30.11.2024 00:03 • 01.12.2024 #1


17 Antworten ↓


Zitat von Tala25:
Durch positive Überzeugungen ersetzen. Zum Beispiel: Statt „Ich bin nicht gut genug“ sagen Sie: „Ich habe Stärken und kann mich verbessern.“

Ich persönlich sehe es kritisch, Glaubenssätze durch andere zu ersetzen, welche einfach nur positiv sein müssen. Denn es wären ja auch erstmal nur Glaubenssätze und vielleicht ist das festhalten an Glaubenssätzen per se ja ein Problem. Es ist ja leider nun mal möglich, dass ein Glauben an etwas, nicht der Realität gerecht werden muss. Was ich persönlich aber auch als nicht tragisch empfinde.

Überzeugungen zu „ersetzen“ ließe sich meiner Meinung nach nur durch tatsächliche Erfahrungen erzielen und nicht dadurch, mir etwas einzureden, was eventuell so auch nicht stimmt. So habe ich ja selbstverständlich auch Stärken, doch wenn die da liegen, wo sie mir im Leben und Umgang mit Anderen nicht viel bringen, beweist dass doch nur, ja ich kann etwas. Dies kann ich aber nur auf andere Bereiche anwenden, wenn ich mich traue, es zu probieren und das ist ja auch manchmal abhängig davon, ob Andere eine Möglichkeit bieten oder sich eine Chance eröffnet, Erfahrungen zu sammeln.

Kurzum, wäre denn ein Arbeiten mit kognitiver Diffusion nicht die zielgerichtetere Alternative bezüglich dem Denken von Glaubenssätzen um sich selbst bewusst zu werden, wo der „Fehler“ liegt, als nur Glaubenssätze, die negativ behaftet sind, durch positiv gestimmte zu ersetzen? Denn es ist ja das festhalten an Glaubenssätzen, was das eigentliche Problem sein kann. Und etwas glauben, ist ja nicht gleich, etwas wissen.

A


Glaubenssätze und das Selbstbewusstsein zu stärken

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Danke für die Gedankenanstöße., @Tala25.

Nur interessehalber: Welche Quellen verwendest du für deine schön gestalteten Ratgeber?

Zitat von Disturbed:
Ich persönlich sehe es kritisch, Glaubenssätze durch andere zu ersetzen, welche einfach nur positiv sein müssen.

Aber dennoch wichtig zu erkennen, dass Glaubenssätze nicht in Stein gemeisselt sind.

Was du ansprichst, ist wichtig und aus meiner Sicht durch den Punkt
Zitat von Tala25:
Schrittweises Arbeiten an diesen Gedanken kann das Selbstbewusstsein stärken und zu einem durchsetzungsfähigeren Verhalten führen.

auch von Taras Ratgeber empfohlen.

Die Welt ändert sich, die Lebenssituation entwickelt sich, man stellt vielleicht auch fest, dass Verhaltensmuster aus ggf. fehlinterpretierten oder aus heutiger Sicht falschen im Kind- und Jugendalter erlernten Einstellungen resultieren.

Spontan würde ich sagen, dass ich meine Glaubensätze nicht ersetze, sondern prüfe und durch Impulse von Aussen (erfahrungen,ratgeber, bücher, selfhelptipps, foren, gespräche,...) verändere bzw. anpasse.

Zitat von Disturbed:
Überzeugungen zu „ersetzen“ ließe sich meiner Meinung nach nur durch tatsächliche Erfahrungen erzielen und nicht dadurch, mir etwas einzureden, was eventuell so auch nicht stimmt. So habe ich ja selbstverständlich auch Stärken, doch wenn die da liegen, wo sie mir im Leben und Umgang mit Anderen nicht viel bringen, beweist dass doch nur, ja ich kann etwas. Dies kann ich aber nur auf andere Bereiche anwenden, wenn ich mich traue, es zu probieren und das ist ja auch manchmal abhängig davon, ob Andere eine Möglichkeit bieten oder sich eine Chance eröffnet, Erfahrungen zu sammeln.

Ich selbst habe einige Glaubenssätze teils proaktiv, teils durch Erfahrung umgestellt:

* Ich werde in erster Linie von anderen abgelehnt -- Ich bin gleichberechtigt.

* Menschen wollen von mir in Ruhe gelassen werden -- In erster Linie sind Menschen an mir interessiett, ich gebe ihnen die Chance, mich kennenzulernen, akzeptiere dann aber auch wenn einer von beiden nicht interessiert ist.

* Kritik an mir vernichtet mich (Angst mit fachlich besseren Menschen zusammenzuarbeiten, früher konnte man mich mit Kritik leicht aus der Fassung bringen) --Menschen die mich kritisieren meinen nicht mich persönlich sondern geben sachliche Hinweise, die ich für mich einschätzen kann und darauf reagieren.

* Frauen wollen nicht belästigt werden -- ein gemeinsames, gegenseitiges, gegenseitig erlaubtes Erkunden von individuellen Grenzen kann sehr reizvoll sein. Das aufmerksame Ausloten und vorsichtige Verschieben von Grenzen im gegenseitigen Austausch löst starke Gefühle aus


Zitat von Disturbed:
Dies kann ich aber nur auf andere Bereiche anwenden, wenn ich mich traue, es zu probieren und das ist ja auch manchmal abhängig davon, ob Andere eine Möglichkeit bieten oder sich eine Chance eröffnet, Erfahrungen zu sammeln.

Probieren und Trauen setzt oft einen Vertrauensvorschuß voraus. Ich denke, dass dies genau das meint, dass man manchmal Glaubensätze zunächst erweitern muss um zu trauen und. zu probieren. Dann kann man dorthin korrigieren, wie es sich im Leben richtig anfühlt. Beispiel:

1) Prägung aus der Kindheit: Ich bin es nicht Wert, Gutes zu verdienen
2) Andrew Tate will deinen Glaubenssatz ersetzen: Nimm dir, was immer du willst
3) Sinnvolle Anpassung der beiden Glaubensätze durch Lebenserfahrung. Wenn man genau hinschaut, stellt man für sich fest: ich darf mich selbst nicht in meiner Entwicklung bremsen lassen, weil meine Eltern mal gesagt haben, dass nur der fleißige große Bruder das Stück Pizza verdient hat. Aber ich sollte meine Wünsche im Einklang mit verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen meiner Mitmenschen umsetzen.


Zitat von Disturbed:
Denn es ist ja das festhalten an Glaubenssätzen, was das eigentliche Problem sein kann. Und etwas glauben, ist ja nicht gleich, etwas wissen.


Ich habe das Gefühl, dass es häufig dann hier im Forum laut wird, dass immer dann, wenn Glaubenssätze in Frage gestellt werden.

Einfach, weil es zwei fundamentale Ansichten gibt, die sich vermeintlich nicht in Einklang bringen lassen. Genau das sind die Glaubenssätze:
Beispiele von Forumsdiskussionen, die auf folgende Konflikte heruntergebrochen werden können:

* Nur Putin ist böse-Nur die USA sind böse

* Familie und Karriere beider Partner sind vereinbar geschlechtsspzifische Rollenteilung hat ihre Berechtigung

* Ich darf Frauen nicht ansprechen Ich bin der tolle Hecht, der sich jeden Hintern, den er sieht nehmen darf



* ich bin Opfer und kann an meiner Situation nichts ändern Wer sich beklagt ist selbst schuld

* vegan nicht vegan

Meine Empfehlung: Glaubenssätze lassen durch einfache Anpassung und Kombination verallgemeinern und zusammenfassen. Manchmal ist Toleranz und Akzeptanz gefragt.

Je allgemeiner die Glaubenssätze gefasst sind, desto mehr Spielraum hat man im eigenen Leben. Ich selbst verlasse mich darüber darauf, dass ich mit meinem Bauchgefühl, meiner Erfahrung, meinem Gewissen, und Vernunft (und meiner Bereitschaft, Fehler einzugestehen und nach möglichkeit zu korrigieren) eine Instanz habe, die mich intuitiv in die richtige Richtung leitet, auch wenn ich durch weitgefasste Glaubenssätze viele Handlungsoptionen habe.

Zitat von Azure:
Einfach, weil es zwei fundamentale Ansichten gibt, die sich vermeintlich nicht in Einklang bringen lassen. Genau das sind die Glaubenssätze:
Beispiele von Forumsdiskussionen, die auf folgende Konflikte heruntergebrochen werden können:

Ich denke, es geht der TE aber schon eher um Glaubenssätze, die man bezüglich sich selbst und über sich selbst hat. Was Du als Beispiele für gegensätzliches Glauben geschrieben hast, würde ich eher im Bezug auf Meinungen gegenüber anderen Meinungen einordnen und dann wäre das keine Frage des Selbstbewusstseins als solches, sondern der Überzeugung von Etwas. So gibt es Menschen die, nicht unbedingt selbstbewusst, eine Meinung teilen, weil sie von Anderen als „richtig“ suggeriert wird und sich darauf verlassen, dass es so wäre, obwohl man vielleicht doch im Inneren anderer Meinung ist, aber eben die Erfahrung gemacht hat, das Opportun zu sein, oft leicht ist und weniger anstrengend oder gar gefährlich. Ob alleine etwas bejahen oder positiv zu besetzen wirklich das Selbstbewusstsein stärken kann, wenn es einen selbst vielleicht doch in einen Konflikt bringt, wird sich halt auch nur zeigen können, wenn man entsprechend handelt.

Es wird ja dargestellt, in der Therapie, dass Glaubenssätze (über sich selbst) nicht die Tatsachen darstellen müssen. Also wär es nach meinem Dafürhalten wichtig, die Relation von Glaubenssatz (Denken) und Tatsache (Ist) so zu beleuchten, dass generell nicht an einem Glaubenssatz festgehalten werden muss. Das würde aber auch für einen positiv gestimmten gelten. Daher sprach ich die Empfehlung ja an, einen negativen durch einen positiven zu ersetzen, wäre ein probates Mittel. Denn kommt es dann doch nicht so wie man glaubt, könnte das zu Enttäuschung führen. Da ist es mMn besser, dass man erstmal erkennen lernt, dass Enttäuschungen halt auch zum Leben gehören und damit auch selbstbewusst umzugehen wäre.

Zitat von Azure:
Danke für die Gedankenanstöße., @Tala25. Nur interessehalber: Welche Quellen verwendest du für deine schön gestalteten Ratgeber?

Wirkt KI generiert. Ist heute so in wie Filter und Co.

Zitat von Islandfan:
Wirkt KI generiert. Ist heute so in wie Filter und Co.

Selbst falls es so wäre, so holt sich KI ja die ohnehin schon vorhandenen Daten aus Texten, die eben publiziert wurden. Man kann die aber auch ohne KI finden, denn das ist ja alles aus der klassischen Verhaltenstherapie entnommen und könnte somit jedem der mal eine gemacht hat, geläufig sein. Und für diejenigen die es bislang nicht kannten, hat es halt zumindest ja einen Informationsgehalt.

Aber vielleicht sagt die TE ja noch was dazu.

@Disturbed,

das bloße Ersetzen negativer Glaubenssätze durch positive reicht nicht aus. Wichtiger ist es, den Umgang mit Glaubenssätzen zu verändern, z. B. durch kognitive Diffusion, die hilft, Gedanken nicht als absolute Wahrheiten zu sehen. Veränderung geschieht nachhaltiger durch praktische Erfahrungen, die neue Überzeugungen verankern.

Das Problem ist oft das starre Festhalten an Glaubenssätzen, unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ sind. Flexibilität im Denken und Handeln ist entscheidend, unterstützt durch Verhaltensexperimente und Reflexion.

Weniger „Was glaube ich?“, sondern „Wie gehe ich mit meinen Glaubenssätzen um?“…das führt zu langfristigem Wachstum.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Zitat von Azure:
Welche Quellen verwendest du für deine schön gestalteten Ratgeber?

Laut ihrem Account ist sie Diplom-Psychologin. Ob das wirklich so ist, wissen wir natürlich nicht. Es würde aber einiges erklären.


Zitat von Disturbed:
Denn es ist ja das festhalten an Glaubenssätzen, was das eigentliche Problem sein kann.

Blind überzeugt und ohne Nachdenken an solchen Sätzen festhalten, wird wahrscheinlich wie du sagst auch nicht viel Gutes bringen.

Ich stelle mir oft die Frage bei so Themen mit Glaubenssätzen, ob manche das Wort Glaubenssatz vielleicht etwas falsch oder zu extrem interpretieren.
Ich sehe z.B. die Gefahr, dass man denkt, man müsste sich diese Glaubenssätze einfach hart einhämmern und sozusagen fast sektenartig blind daran glauben (=Glaube im Sinne von totaler Überzeugung ohne Wenn und Aber).
Dabei ist das vermutlich eher nicht so.

Ich für meinen Teil sehe Glaubenssätze als eine Art Hilfe an, wegzukommen von pauschalen, negativen Überzeugungen/fest verankerten, pessimistischen Sichtweisen (die natürlich auch viel durch unsere Erkrankungen antrainiert wurden/sich eingenistet haben).
Ein positiver Glaubenssatz, z.B. Ich bin gleichberechtigt hilft mir, wegzukommen von diesem Schwarz-Weiß-Negativ-Denken und führt mich sozusagen in eine Welt, in der die Wahrscheinlichkeit, dass eben die meisten Dinge nicht einfach nur schlecht/negativ sind, ziemlich hoch ist. Wichtig auch hier: Keine Absolutheit, dass alles super und perfekt ist, sondern eben, dass diese totale Negativität der negativen Glaubenssätze eben ein falsches und irreales Konstrukt ist und die Wirklichkeit zu 90% irgendwo zwischen neutral und oft positiv liegt.
Daher sind diese überzogenen, total übertrieben positiven Glaubenssätze wie z.B. Ich bin der Beste/wunderschön! logischerweise auch nicht wirklich hilfreich, weil sie eben unrealistisch sind und unser Unterbewusstsein weiß das ja (total blöd sind wir ja auch nicht).

Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll. Hoffentlich versteht man ungefähr, worauf ich hinaus will.

Zitat von Disturbed:
Ich denke, es geht der TE aber schon eher um Glaubenssätze, die man bezüglich sich selbst und über sich selbst hat. Was Du als Beispiele für gegensätzliches Glauben geschrieben hast, würde ich eher im Bezug auf Meinungen gegenüber anderen Meinungen einordnen und dann wäre das keine Frage des Selbstbewusstseins als solches, sondern der Überzeugung von Etwas.

Ja, hast recht. Mir sind im Moment keine besseren Beispiele bzgl Selbstbewußtsein eingefallen, bilde mir aber ein, dass a) sich das beschrieben Prinzip sowohl ins Innen (Selbstbewusstsein, Verhaltenssteuerung) als auch Außen (Meinung, Überzeugung, Verhaltenssteuerung Kommunikation) übertragen lässt.

Und b) auch Überlappungen möglich sind.

Ich erkäre mir selbst persönlich das Thema Glaubenssätze/Grundwerte so, dass ich in allen Bereichen, in denen ich agiere, meine Glaubenssätze und Grundannahmen habe, mit denen ich andere bewerte und mein Verhalten dagegen ausrichte.

Die Summe dieser Grundannahmen prägen meinen Charakter.

Zitat von Disturbed:
Es wird ja dargestellt, in der Therapie, dass Glaubenssätze (über sich selbst) nicht die Tatsachen darstellen müssen. Also wär es nach meinem Dafürhalten wichtig, die Relation von Glaubenssatz (Denken) und Tatsache (Ist) so zu beleuchten, dass generell nicht an einem Glaubenssatz festgehalten werden muss.

Unbedingt. Stimme ich dir voll zu. Aber ich freue mich auch, wenn mit fortschreitendem Alter einige meiner Fern-Zielsetzungen, Glaubenssätze und Grundannahmen konvergieren, also sich über Monate und Jahre nicht mehr
stark verändern. Dies festigt meinen Charakter und bescheingt mir, dass ich auf dem Weg bin, meine eigene Weisheit zu erlangen. (keine Sorge: ist noch ein weiter Weg)

Kann sein, dass wir beide gar nicht so weit voneinander entfernt sind, was unsere Meinung zu diesem Thema anbelangt, ich tue mich bei solchen Themen oftmals mit dem Formulieren schwer.
---
Nach ein paar Experimenten mit KI basierten Sprachmodellen:
KI kann mir helfen, meine Gedanken zu sortieren (das Ergebnis will aber geprüft werden, einzelne Satzumstellungen ändern die Bedeutung hier oft)

Zitat von Tala25:
das bloße Ersetzen negativer Glaubenssätze durch positive reicht nicht aus. Wichtiger ist es, den Umgang mit Glaubenssätzen zu verändern, z. B. durch kognitive Diffusion, die hilft, Gedanken nicht als absolute Wahrheiten zu sehen. Veränderung geschieht nachhaltiger durch praktische Erfahrungen, die neue Überzeugungen verankern.

Dann sind wir beide ja dahingehend einer Meinung, denn genau das hatte ich ja schon angemerkt. Trotzdem ist die kognitive Diffusion nicht leicht umzusetzen, jedenfalls nach meiner Erfahrung. Immerhin habe ich sie aber bezüglich der Wirkweise verstanden. Ich tue mich schwer, mit dem aufschreiben und wandeln aus der „ich bin ….“ zur „ich denke, dass ich …. bin“ und letztlich zum „ich habe den Gedanken, dass ich …. wäre“, was ja das Merkmal der kognitiven Diffusion ist, darüber erfolgreich einen Umgang mit meinen diesbezüglich gearteten Gedanken zu finden.

Zitat von Disturbed:
Ich tue mich schwer, mit dem aufschreiben und wandeln aus der „ich bin ….“ zur „ich denke, dass ich …. bin“ und letztlich zum „ich habe den Gedanken, dass ich …. wäre“, was ja das Merkmal der kognitiven Diffusion ist, darüber erfolgreich einen Umgang mit meinen diesbezüglich gearteten Gedanken zu finden.

Einfacher vielleicht Wandel von
Ich muss... zu Ich will.../will nicht

Oder von

Ich darf nicht... zu Ich darf...

Zitat von Azure:
Einfacher vielleicht Wandel von Ich muss... zu Ich will.../will nicht Oder von Ich darf nicht... zu Ich darf...

Das ist nicht das Konzept der kognitiven Diffusion. Da geht es eher darum, den Gedanken tatsächlich von der Überzeugung/Glaubenssatz als solchen zu trennen und eben als Gedanken zu erkennen und nicht automatisch als belegte Tatsache zu sehen.

Wollen und Dürfen ist selbstverständlich etwas das so ist und das man kann. Vielleicht kann die TE mal anschaulicher erläutern, was kognitive Diffusion genau ist und bewirken soll. Ich schreibe im Grunde nur wie ich es verstanden habe und falls ich mich irren sollte, wäre das so.

Ich versuche es mal:

Kognitive Diffusion beschreibt eine Technik, die darauf abzielt, den Einfluss von Gedanken auf das Verhalten und das emotionale Erleben zu verringern. Es geht darum, den Zusammenhang zwischen Gedanken und der eigenen Identität zu lockern, sodass diese nicht mehr als unveränderbare Wahrheiten oder Handlungsanweisungen erlebt werden.
Anstatt sich mit einem Gedanken zu identifizieren (z. B. Ich bin ein Versager), wird der Gedanke als das erkannt, was er ist: nur ein Gedanke, der vorübergehend im Geist erscheint. Dies hilft meist, die emotionale Belastung zu reduzieren, die durch die Gedanken entstehen kann, und ermöglicht eine flexiblere Reaktion auf die Gedanken, anstatt automatisch nach ihnen zu handeln.

Beispiele für kognitive Diffusionstechniken sind:
- Den Gedanken in einer lustigen Stimme zu wiederholen, um ihm seine Macht zu nehmen.

- Den Gedanken zu benennen (z. B. Dies ist der Gedanke, dass...).

- Den Gedanken mit der Formulierung Ich habe den Gedanken, dass... zu distanzieren.

Diese Ansätze können dabei helfen, die Kontrolle über die Gedanken zurückzugewinnen, statt von ihnen kontrolliert zu werden.

Ich wollte dich nicht

@Disturbed,

Kindheitserfahrungen spielen in der Tat eine entscheidende Rolle in der Entwicklung unserer Denkmuster und Glaubenssätze. Wenn man in der Kindheit bestimmte emotionale oder kognitive Muster erlernt hat, wie etwa die Identifikation mit negativen Gedanken oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein, kann es sehr schwierig sein, diese später im Leben zu verändern.

In Bezug auf die kognitive Diffusion bedeutet dies, dass diese tief verwurzelten Glaubenssätze oder Denkmuster oft aus der Kindheit stammen und daher mit mehr Geduld und Sensibilität bearbeitet werden müssen. Man könnte auch sagen, dass die Kindheitserfahrungen als Grundlage dienen, auf der sich unsere Denkgewohnheiten entwickelt haben. Daher ist es besonders wichtig, beim Üben der kognitiven Diffusion auch mit Mitgefühl auf sich selbst und seine Vergangenheit zu schauen.

Eine Möglichkeit, diese Kindheitserfahrungen zu integrieren, wäre es, sich bewusst zu machen, dass diese alten Denkmuster aus der Kindheit nicht mehr die aktuelle Realität widerspiegeln. Es geht darum, sich von diesen erlernten Glaubenssätzen zu befreien und sich selbst als jemand zu betrachten, der sich verändert und weiterentwickelt hat. Die Akzeptanz der eigenen Vergangenheit und der Auswirkungen der Kindheit kann der erste Schritt sein, um sich von alten Denkmustern zu lösen.

Ich hoffe, das bringt die psychologische Sichtweise bezüglich der Kindheitserfahrungen klarer zum Ausdruck. Wenn diese Kindheitserfahrungen immer noch einen starken Einfluss auf die Denkprozesse haben, ist es wichtig, diese bei der Arbeit mit kognitiver Diffusion zu berücksichtigen und mit Selbstmitgefühl anzugehen.

@Hypochonder-Man
Genau so habe ich die Technik der kognitiven Diffusion auch verstanden und im Rahmen einer Therapie kennengelernt.
Hätte jetzt gedacht, die TE führt das, also die Technik, als Profi mal näher aus. Denn für diejenigen die keine Therapie oder Therapieerfahrung haben, wäre es ja eine Möglichkeit von diesen abwertenden Gedanken über sich selbst wegzukommen.

Stattdessen ist jetzt das Thema Kindheitserfahrungen aufgekommen, dass natürlich auch mit der in der Vergangenheit stattgefundenen Prägung zu tun hat, aber eben auch wieder nur einen Erklär-Faktor darstellt, weshalb man diese oder jene Gedanken für bare Münze nehmen kann. Das mag ja hilfreich sein, dennoch war meine Frage ja nicht die des warum, sondern die bezüglich, wie kommt man davon weg. Denn spannender, jedenfalls nach meiner Meinung, wäre weniger das allgemeine Selbstbewusstsein, sondern die, wie ich finde, viel wichtigere Selbstwirksamkeit. Und eben wie und wodurch, also mit welcher Technik, diese erlangt werden könnte.

Dazu finde ich kognitive Diffusion durchaus geeignet, aber ich bin ja Laie (weil kein Behandler) und wenn ein Psychologe oder Therapeut das hier auch so sehen würde und es den mitlesenden vermitteln könnte, wäre das ja mal ein Benefit in diesem Forum.

Das hier im Forum oft Ursachen und Schuldtragende benannt werden, ist zwar nachvollziehbar und im Rahmen eines Verarbeitungsprozesses auch nicht unwichtig, ändert aber ja an den Ursachen nichts mehr und ebensowenig an denjenigen, den man die Verantwortung oder Schuld beimisst. Bestenfalls wird man sich wohl dessen auch bewusst, was ja generell mal für ein Selbstbewusstsein spricht. Und um da was dran zu ändern, dass einen dies oder jenes oder auch alles so mitnimmt, wie es das tut, brauch es Selbstwirksamkeit und Wege, wie man sie erlangt.

Eine Liste oder Arbeitsblätter aus der Psychotherapie zu posten, kann hilfreich sein. Allerdings ist das für Therapieerfahrene nichts neues und für diejenigen, die keine diesbezügliche Erfahrung haben, eben eine Liste oder ein Arbeitsblatt, dass ohne nähere Informationen oder Erklärungen zu liefern, vielleicht seinen Zweck verfehlen könnte.

Da dieses Forum aber keine Einzeltherapie ersetzen kann, jedenfalls meiner Meinung nach, wäre es eventuell vorteilhaft, auch nicht den Anschein zu erwecken, dass es das können sollte. Es kann nichtmal eine professionelle Gruppentherapie nachbilden, oder Äquivalent für eine Selbsthilfegruppe darstellen, weil es dazu die grundsätzlichen Bedingungen für eine solche nicht so vorgeben kann, wie sie üblicherweise nötig sind. Denn richtige Gruppen halten sich in der Regel an diese Vorgaben oder sorgen in ihrem Verbund für die Einhaltung, weil es anders nicht funktionieren kann. Wenn man aber keine konkreten Vorgaben hat, oder sich bewusst oder unbewusst nicht an die nötigen hält und auch keine entsprechende Moderation stattfindet, wird es eben mitunter chaotisch oder zwecklos. Auch dieser Umstand, der jetzt keine Kritik an der Foren Moderation ist, oder sein soll, könnte einem bewusst sein, was ja im Rahmen des Selbstbewusstseins auch einen Platz hätte, indem man für sich erkennen kann, ob, wie und in welcher Weise, einem das tatsächlich hilft, was man hier so liest und mitnimmt.

Wenn es also hilft, so what.
Wenn es hilft, seine Symptome mit denen Anderer zu vergleichen und dies immer wieder und wieder, ohne das sie nach und nach verschwinden, dann hilft es.
Wenn es hilft, Erkenntnis Listen zu lesen, die es ja zu Hauf im Netz gibt und die medizinischen Ursprungs sind, oder einem Lifecoach so eingefallen sind und das ultimative Mindsetting darstellen sollen, dann holft es.
Wenn es hilft, einfach nur was zu erzählen, dann hilft es.

Im Grunde muss einem nur selbst bewusst sein, ob es hilft. Und das merkt man eigentlich nur, wenn es tatsächlich so ist.
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Zitat von Tala25:
Kindheitserfahrungen spielen in der Tat eine entscheidende Rolle in der Entwicklung unserer Denkmuster und Glaubenssätze. Wenn man in der Kindheit bestimmte emotionale oder kognitive Muster erlernt hat, wie etwa die Identifikation mit negativen Gedanken oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein, kann es sehr schwierig sein, diese später im Leben zu verändern.

Ja, das stimmt so. Mich hätte eher nur die Erklärung der Technik die hinter der kognitiven Diffusion interessiert, weil ich denke, dass es Andere, die den Begriff nicht kennen, vielleicht hätte interessieren können. Da ich im Rahmen einer Therapie diese Technik kennengelernt habe und es ja ursprünglich um Gedanken/Glaubenssätze ging und wie man eventuell die Falle, die sie darstellen können erkennt und dem entgegen wirken könnte.

Das hier im Forum ein Thread aber mit der Zeit am ursprünglichen Thema vorbei geführt wird, ist nicht außergewöhnlich. Oft ist es einfach zu komplex um beim Thema bleiben zu können. Manchmal wohl auch zu eintönig, wer weiß. Daher lässt sich das kaum vermeiden.

Aber danke für die Erläuterungen.

Meine Meinung ist, wenn man sich hier im Forum das mitnimmt, was einem selbst hilfreich und nützlich erscheint und auch nachvollziehbar, so zeugt es diesbezüglich ja schon von vorhandenem Selbstbewusst sein. Ob sich daraus Selbstwirksamkeit entwickelt, ist ein anderes Thema. Wenn man meint, man bekäme hier die Führung, ohne die man nicht im Leben bestehen kann und könnte ohne eigenes zutun damit leben, dann wäre tatsächlich mal am Selbstbewusstsein zu arbeiten, beziehungsweise ein gegebenenfalls nicht vorhandenes zu generieren.

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