Hallo (vorrangig an) blue1979 und Sara80,
Hallo auch an alle anderen LeserInnen,
vielen Dank erneut, dass ihr euch weiter die Mühe macht, meinem Thema zu folgen. Ich weiß, lösen kann ich Dinge entweder nur durch eigene Entscheidungen oder manchmal vielleicht sogar dadurch, Dingen eine Weile einfach ihren Lauf zu lassen.
Aber trotzdem tut es so unbeschreiblich gut, wenn man verständnisvolle Menschen gibt, die sich vielleicht sogar in ähnlichen Situationen waren/sind. So fühlt man sich ein kleines bisschen weniger allein...
Zitat von Sara80:Ich lese daraus, das du beruflich die richtige Entscheidung getroffen hast und damit auch festgelegt wo du die nächsten Jahre leben möchtest. Der Aufenthalt in Deutschland hat dir scheinbar geholfen eine Richtung festzulegen.
Nun ja, ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich nicht zu der anderen Firma wechseln möchte, da ich denke, dass sich dadurch nichts zum Guten verändern wird.
Aber ich bin schon immer noch unentschlossen, wo ich die nächsten Jahre leben werde. Immer, wenn ich über meine Rückkehr nach D. nachdenke, kommt auch der Gedanke, dass es mir dort wo ich bin doch gar nicht so schlecht geht.
Allein, entwurzelt, fühle ich mich auf beiden Seiten des Teichs. In D. wieder eine Wohnung zu finden dürfte schon schwer sein. Wie lange dem Ganzen noch eine Chance geben (das Visum geht immerhin bis Aug '21).
Zitat von blue1979:Leider bin ich nicht mehr so ganz wach doch möchte paar Worte da lassen .
Freundschaften außerhalb Kindes/Jugendalters zu Schließen, ist für mich eine Geduldssache und auch Zufall.
Du sagst es: Der Zufall oder eben auch Glückssache, so banal und dahergesagt das auch klingt. Der Meinung bin ich auch. Zwar soll bzw. kann man sich nie mit anderen vergleichen, aber ich sehe ja, dass ich selbst nichts anders mache, als andere. Und trotzdem habe ich mit Menschen in der echten Welt wenig Glück bislang/zurzeit.
Hier im Forum fühle ich mich wohl, habe Menschen gefunden, die mich verstehen, die da sind, denen ich helfen kann, die sich freuen, wenn ich da bin. In der echten Welt gelingt mir das irgendwie nicht (mehr?), obwohl ich rausgehe, versuche, das Leben trotz allem positiv zu sehen. Aber mehr als etwas Smalltalk gibt es meistens nicht...
Zitat von blue1979: Im Erwachsenenalter ist keine Zeit mehr für freundschaftspflege oder ausgiebige Suche nach neuen Freunden . Suchen ist das eine, Freundschaften halten das andere. Die letzten 2 tieferen Freundschaften haben sich in den letzten 10 Jahren entwickelt und das auch nur , weil ich immer wieder rausgegangen bin. Danach in den stressigsten Zeiten hab ich gar keine neuen Freundschaften geschlossen , weil ich innerlich nicht bereit war bzw ich hätte den anderen dauernd Energie geraubt und keine geben können .
Auch das ist richtig. Natürlich kann man sich nicht zuhause hinsetzen und sagen, dass man niemanden kennenlernt. Selbst aktiv werden ist schon Voraussetzung. Das weiß ich auch selbst.
Aber zurzeit ist eben auch meine Energie sehr verbraucht von den ständigen Rückschlägen.
Zitat von blue1979:Ich finde es richtig, nicht hinter Freundschaften herumrennen . Emotional sollte es schon auf beiden Seiten Ausgeglichen sein.
Vielen Dank für dein Verständnis, dass man nicht immer allen hinterher rennen kann. Ich tue es immer noch, zumindest bei den Menschen, wo ich weiß oder hoffe, dass sie sich nur nicht so häufig melden, weil sie eben selbst vieles an den Hacken haben und es ihnen einfach durchgeht. Andererseits sagt man, wenn einem etwas wichtig ist, dann vergisst man es nicht. Also muss man leider feststellen, dass man allen anderen nicht wichtig genug ist?
Naja, vielleicht - wie so oft - liegt die Wahrheit dazwischen... die schnelllebige Zeit tut ihr übriges.
Zitat von blue1979:Ich glaube, es könnte Dir mehr um das ankommen gehen. Um sich sicher u wohl zu fühlen , brauche ich auch ein stabiles Umfeld mit guten Bekannten /Freunden.
Du sagst es! Ankommen ist das große Wort. Partnerschaftlich, aber eben auch freundschaftlich. In den USA hatte ich eigentlich einen guten Start. Aber ich hatte unterschätzt oder nicht bedacht, wie schnelllebig vor allem dort Freundschaften sind, weil eben das Wegziehen schnell ein Thema werden kann (zumindest schneller als ich es aus D. kannte - und wenn dann sind die Distanzen ja wenigstens andere).
Darum stehe ich derzeit halt wieder bei null. Die gescheiterten Versuche mit dem anderen Geschlecht trugen ihr übriges bei.
Zitat von Sara80:Partnersuche ist halt etwas schwieriger. Hast du es schon mit Kontaktanzeigen probiert?
Das Übliche Online-Dating halt eben. Ein kleiner Trost ist, dass ich immerhin ab und zu dort gemocht werde. Vieles geht in der Welt ja über die ersten Bilder. Immerhin scheine ich dort nicht ganz so übel zu sein und ich habe ein paar Matches. Derzeit reise ich halt wieder viel (in D.) und somit ist nur leider das Problem, dass die Kontakte immer zu weit weg ist (sobald ich die nächsten Monate wieder in US bin, gar nicht zu reden).
Zitat von blue1979:Du hast bisher viele Reisen gemacht und viele neue Erfahrungen gesammelt ,das ist viel wert. Familie gründen kannst du später wenn es zu deiner Lebensplanung gehört.
Inzwischen habe ich einen Punkt erreicht, wo ich bereit bin, all diese Erfahrungen einzutauschen gegen die Chance doch noch eine Familie zu gründen. Wenn das möglich wäre... Oder zumindest jemanden zu finden, die für mich sowas wie den Lieblingsmensch darstellt. Leider geht das alles nicht.
Zurzeit kämpfe ich mit den Erinnerungen an jemanden, die mir sehr viel bedeutet hat. Aber damals als wir uns kennenlernten, war ich gerade 9 Monate weg und wollte unbedingt noch Erfahrungen sammeln in der Ferne. Heute sehe ich es als Fehler ein, kann diesen aber nie mehr rückgängig machen.
Wieviel später ist später, wenn man auch schon nicht mehr zu den Jüngsten gehört?
Es ist ja auch wieder problematisch, überhaupt noch jemanden zu finden, wenn man selbst noch voller Träume, Ideen, Fantasie für eine tolle Beziehung steckt, während die, die man trifft schon vollkommen desillusioniert zu sein scheinen, weil sie vorher wiederum jahrelang mit den Falschen zusammen waren...
Es klingt und fühlt sich alles so an, als bräuchte es insgesamt ein recht großes Wunder inzwischen...
Ich bin froh, dass es das Forum gibt!
Liebe Grüße
Yannick