Ich traue mich ja kaum es zu schreiben bei meiner Depression, aber laecherlicherweise studiere ich Psychologie. Ich stehe allerdings noch am Anfang, daher meine Unwissendheit. nd das auch noch mit 28 Jahren, was sagt man dazu. Was fuer eine Spaetzuenderin ich doch bin. Naja, besser spaet als nie.
Aber wenn man den ganzen Tag ueber Psychosen liest, verstaerkt das die Angst verrueckt zu werden (was wiederum ironischerweise typisch neurotisch ist). Ich bin sogar recht gut im Studium. (Sagen meine Noten zumindest). Eben hat mich auch jemand angerufen, bei dem ich ein Praktikum in human resources (Ich glaube auf deutsch heisst das Personalabteilung) machen kann und ein bisschen Geld gibt es dafuer auch.
Mein Anfall von eben ist fast weg und ich gehe jetzt gleich lernen. Wie bescheuert, dass ich jeden Morgen soooo depri werde und dann bis 12.00h mittags brauche, um mich da wieder rauszuholen. War das bei dir auch so?? Ich wuerde wirklich gern eine Therapie machen, aber das kann ich mir finanziell im Moment nicht leisten. Das Problem ist auch, dass ich zwar seit Jahren hier lebe, aber immernoch keine Aufenthaltserlaubnis habe, womit mir die Jobsuche stark erschwert wird.
Was mich hierher verschlagen hat?? Das ist ja die Sache: Ich bin in Deutschland mit niemandem klar gekommen, oder nur mit wenigen, aber ich musste feststellen, dass es mir hier nicht anders geht, weswegen ich eben in diese bloede Depression gefallen bin. Ich denke, ich komme mit niemandem klar und umgekehrt, das macht mich einsam und ich ziehe mich immer mehr von anderen zurueck.
Das Problem ist auch, dass ich im Leben dermassen viel angelogen wurde, dass ich ein extremes Beduerfnis nach Wahrheit habe und das oft fuer besserwisserisch gehalten wird. Dabei geht es mir nicht darum recht zu haben, sondern darum, etwas wahres gesagt zu bekommen d.h. bei einer Meinungsverschiedenheit will ich mich immer analytisch mit der andren Person darueber auseinandersetzen. Das Problem ist: in der costaricanischen Kultur ist Diskussion ein Synonym fuer Streit und ich werde missverstanden, kann es aber auch nicht lassen (obwohl ich hart daran arbeite). Ich bin mit Menschen aufgewachsen, die mir praktisch Unwahrheiten eingeredet haben diesem im Stile:
Wir stehen vor einem blauen Haus. Ich sehe: das Haus ist blau und sage es auch: Sieh mal, ein blaues Haus Die Antwort die ich erhalte ist: Nein, das Haus ist rot.
So ging das mein Leben lang, so dass ich in einer Wolke von Unwahrheiten gelebt habe, die ich dann mit der Zeit natuerlich geglaubt habe. 2 Mal konnte ich mich aus dieser Wolke befreien (1. Wolke: MeinVater, 2. Wolke: Mein erster Freund- beides notorische Luegner, jeder wusste es, nur ich war zu blind/unsicher/ beeinflussbar) Daher mein Beduerfnis Meinungsverschiedenheiten zu analysieren, da ich Angst habe, jemand koennte mir wieder das Gehirn waschen. Wenn der andere gute Argumente hat sehe ich aber meistens, dass es nur eine Meinungsverschiedenheit ist, aber ich muss diese Argumente gesagt bekommen um sie einschaetzen zu koennen!Ein bisschen crazy, ich weiss.
Was machst du eigentlich fuer einen Job?? Gefaellt er dir, oder bist du nur gut??Oder beides??Erzaehl mal mehr von dir. Wie bist du in stationaere Behandlung gekommen? Wolltest du das, oder kam das von anderen?? Ich wuerde wie gesagt gerne Therapie machen. Dank meiner jetzigen Situation ist meine Therapie dieses Forum. Du hast mir bisher jedenfalls sehr geholfen (weswegen du dich aber nicht verpflichtet fuehlen sollst). Danke fuer`s Daumen druecken. Ich geh jetzt lernen! Mine