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Ich lasse mich leider leicht ablenken und tue mir schwer etwas ordentlich durchzuziehen was ich mir entweder vorgenommen habe oder wenn ich etwas tun muss.
Ich lasse mich außerdem schnell von meinen Gefühlen aus der Bahn bringen, sprich teilweise sind gewisse Emotionen oder Gedanken so stark, dass ich dann meine Konzentration verliere und mich innerlich dazu gezwungen sehe mich mit den Gefühlen auseinander zu setzen. Während der Arbeit oder teilweise auch beim Lernen/Lesen etc. kommen Gedanken oder Emotionen, wo ich dann manchmal nicht anders kann außer die Arbeit/Tätigkeit zu pausieren und mich meinen Emotionen zu widmen. Kommt aber auch darauf an wie stark diese Emotion eben ist und welche Art von Emotion. Manchmal sind es aber auch irrationale Gedanken die mich in dem Moment so beschäftigen, dass ich mich nicht auf das Wesentliche konzentrieren kann. Ich behaupte Mal, dass ich schon viele Arbeitsstunden bei der Arbeit vergeudet habe mich mit diesen Gedanken/Emotionen zu beschäftigen.
Förderlich ist halt leider auch nicht der Umstand, dass meine Arbeit eine reine Computertätigkeit ist und teilweise auch eintönig sein kann.

Wenn ich in meiner Freizeit lese oder etwas fürs Studium lesen muss, dann passiert es auch öfters, dass ich kaum ne Konzentration habe weil irgendwas wieder mir durch den Kopf geht oder mich etwas (irrationales) belastet usw.

Mal überkommt mir das Gefühl der Einsamkeit, mal hinterfrage ich mein aktuelles Leben bzw. wie ich mein Leben besser gestalten kann. Dann kommt das Gefühl hoch, dass ich glaube im Leben Stillstand zu erleben und mich nicht wirklich weiterentwickle. Mal kommen Gefühle der Eifersucht / Neid auf, auf Menschen die es leichter haben im Leben z.B. weil sie intelligenter sind, schöner, usw. Oder weil sie etwas beherrschen was ich nicht kann, aber können möchte. Diese Neid gibt mir einen leichten Motivations-Push, um das auch zu erreichen, bringt mich dann aber zum Verzweifeln weil ich nicht weiß wie ich dies letztlich wirklich erreiche oder überhaupt erreichen kann.
Arbeite ich daran dies zu erreichen, passiert es, dass wieder Zweifel hochkommen und ich dann letztlich wieder nicht voran komme weil ich entweder aufgebe oder es nicht wirklich ordentlich durchziehe.

Was ich leider auch habe, ist dass ich nicht wirklich weiß was ich will und was ich in meinem Leben noch machen möchte. Was macht mir wirklich Spaß? Wo möchte ich hin bzw. was möchte ich später machen?
Ich laufe aktuell eher orientierungslos herum und weiß nicht welche Schritte ich machen sollte.


Ich bewundere Leute, die einen starken Fokus haben und sich nicht wegen Kleinigkeiten aus der Bahn bringen lassen. Ich hab leider keinen richtigen Fokus und lasse mich leider schnell von meinen Emotionen oder Gedanken aus der Bahn bringen.
Kann man irgendwie es sich antrainieren mehr mit dem rationalen Teil im Gehirn zu arbeiten und mehr Fokus zu entwickeln?

15.08.2022 01:20 • 15.08.2022 #1


2 Antworten ↓


Hallo lonelyberry,

vielleicht findest Du in diesem Thread ja ein paar Anregungen und Ideen, dort geht es viel um Emotions-Regulation und Fokussierung:

posttraumatische-belastungsstoerung-f127/skill-des-tages-t110011-420.html

LG Silver

Hallo lonelyberry,
Zitat von lonelyberry1:
Kann man irgendwie es sich antrainieren mehr mit dem rationalen Teil im Gehirn zu arbeiten und mehr Fokus zu entwickeln?

Frag mal Mr.Spock Nein, im Ernst, es gibt diverse Techniken um Emotionen und Gefühle als solche wahrzunehmen und auch dann entsprechend damit umzugehen. Fakt ist ja, sie sind erstmal da und welche Gedanken daraus resultieren und wie diese dann die eigene Handlung beeinflussen ist so unterschiedlich, wie es die Menschen sind.

Einem kann ein Achtsamkeit basiertes Training dabei helfen, jemand anderem etwas ganz anderes. Es ist auch immer abhängig von den Möglichkeiten, die einem zu Verfügung stehen.
Prinzipiell kann das Hirn schon "umprogrammiert" werden, aber sicher ist es nicht einfacher und meistens auch nicht leicht. Da spielen viel Faktoren eine Rolle.
Eine psychotherapeutische Behandlung kann da manchmal sehr aufschlussreich sein, doch am Ende liegt es an einem selbst, wie und ob eine wie auch immer geartete Änderung des eigenen Verhaltens stattfindet. Denn eines ist klar und wird von Psychotherapeut:innen auch immer dargelegt, Gefühle und Gedanken sind erstmal Da, beeinflusst werden kann nur die Handlung die daraus resultieren kann, also das eigene Verhalten.

Will jemand ergründen, weshalb bestimmte Gefühle oder Gedanken immer wieder aufkommen und erkennt diese Person keine schlüssigen Gründe, kann das auch mit Hilfe von Psychotherapeut:innen herausgearbeitet werden. Immer vorausgesetzt, es gibt keine Hirnorganischen Gründe.
Zitat von lonelyberry1:
Was ich leider auch habe, ist dass ich nicht wirklich weiß was ich will und was ich in meinem Leben noch machen möchte. Was macht mir wirklich Spaß? Wo möchte ich hin bzw. was möchte ich später machen?
Ich laufe aktuell eher orientierungslos herum und weiß nicht welche Schritte ich machen sollte.

Dies ist etwas, dass mich auch immer wieder beschäftigt, wobei ich mir da in jüngeren Jahren wohl tatsächlich weniger Gedanken gemacht habe. Da gab es oft inspirierende Einflüsse, die mich in eine bestimmte Richtung gelenkt haben. Ob mir das eine oder andere wirklich Spaß gemacht hat, weiß ich bis heute nicht, aber ich denke, ich habe mich dabei nicht schlecht gefühlt und es interessierte mich, denn sonst hätte ich es wohl nicht gemacht.
Orientierung ist sicher wichtig. Es ist sinnvoll zu wissen wo ich hin will. Aber mittlerweile weiß ich, dass ich immer im Hinterkopf haben muss, dass es dazu kommen kann, das ich mich umorientieren muss. Also Ziele, die in weiter Ferne angepeilt werden, vielleicht nur über Umwege oder eventuell auch garnicht erreicht werden können. Und egal welche Schritte in welche Richtung gehen oder gegebenenfalls in eine ganz andere, vielleicht sogar entgegengesetzte führen würden, sie sind nur Schritt für Schritt gehbar. Und da ist es auch ganz normal, mal stehen zu bleiben und sich deswegen keinen Stress zu machen.

Fokussiert zu sein ist oft gut und bisweilen auch wichtig. Den Fokus zeitweise zu verlieren, sofern dadurch keine einschneidenden negativen Resultate daraus entstehen, ist aber nicht per se schlecht und manchmal vielleicht sogar hilfreich um neue Perspektiven erkennen zu können.

Das Gehirn hat ja nicht ohne Grund Teile für die Ratio und Teile für Emotionen. Es nur in eine Richtung zu trainieren, würde den Rest ungenutzt in eine Ecke schieben und vielleicht später zu der Erkenntnis führen können, dass dies auch nicht so toll ist. Bei mir ist im Laufe der Jahre viel emotionales dem rationalen gewichen und hat mich deswegen auch nicht glücklich gemacht. Reflektieren ist absolut wichtig, aber besser nicht in einem Spiegelkabinett. Balance ist meiner Erkenntnis nach, viel wichtiger.

Ich hoffe Du findest die für Dich richtige Balance zwischen Ratio und Emotion. Und die Stellschrauben um die Waage, die das Anzeigt, gegebenenfalls auch mal zu eichen, bei völlig normal vorkommenden Abweichungen.

Okay, das war jetzt viel, wohl philosophisch angehauchtes, Zeug von mir und vielleicht trifft es auch nicht den Kern Deiner für Dich angesprochenen Problematik. Falls das so ist, entschuldige ich mich für meine Ausschweifungen.

Ich habe mich irgendwann an eine Psychotherapeutin gewandt, weil ich alleine zu keinen schlüssigen Erkenntnissen, die mir weiterhelfen konnten, kam. Vielleicht wäre dies auch eine Option für Dich. Es gibt auch viel Literatur zu bestimmten Themen, die Du angesprochen hast und natürlich das Internet. Aber eine allgemeingültige Vorgehensweise gibt es sicher nicht.




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