Hallo da draußen,
ich bin siebzehn Jahre habe wahrscheinlich kaum einen Grund, mich über mein Leben zu beschweren. Trotzdem finde ich mich oftmals in Situationen wieder, in denen ich mit dem Leben einfach nicht klar komme und ich mich frage, wozu ich eigentlich lebe. Ich bin Einzelkind, habe materiell und finanziell eigentlich alles, was mein Herz begehrt und besuche auch ein Privatgymnasium. Ich habe überhaupt keine schulischen Probleme, im Gegenteil, ich schreibe wirklich gute Noten, um die mich viele beneiden und mir macht es auch Spaß, neues zu lernen, die Schule zu besuchen und vor Herausforderungen zu stehen (Referate, Projekte etc. ...). Ich werde später auch Lehramt studieren, habe also einen relativ fixen und für mich guten Zukunftsplan. Eines meiner Probleme ist, dass ich viel zu perfektionistisch bin und dieser Perfektionismus, der sich besonders im letzten Jahr gezeigt hat, Überhand nimmt. Mit Fehlern komme ich nicht klar, ich muss alles perfekt machen (meistens notenmäßig), und ich kann es nicht akzeptieren, wenn jemand besser ist als ich oder etwas weiß, das ich nicht weiß. Ich tue mir einfach schwer damit, es anzuerkennen, wenn jemand besser ist, ganz zu schweigen davon, diesen dann zu loben. Jedes Versagen, jede Kritik ist für mich ein halber Weltuntergang, obwohl ich mir sage, dass es nicht so schlimm ist. Dass dies ein Problem ist und ich mir damit das Leben selbst schwer mache, ist mir bewusst, ich habe aber bis jetzt noch keinen Weg gefunden, es zu lösen.
Ich komme in meiner Klasse mit allen sehr gut aus und bin in einer Gruppe von neun Leuten (vier Buben, fünf Mädchen) integriert, was ich auch sehr schätze. Wir haben schon viel erlebt und kommen meist sehr gut miteinander aus. Trotzdem fühle ich mich oft allein und im Stich gelassen, und wenn ich verzweifelt bin, habe ich das Gefühl, niemanden auf dieser Welt zum Reden zu haben. Grund dafür sind auch meine Eltern, die eigentlich eine harmonische Ehe führen, sich in letzter Zeit aber immer häufiger streiten. Mit meiner Mutter habe ich eine sehr gute Beziehung, zu meinem Vater finde ich kaum einen Bezug, was auch manchmal auf mir lastet.
In einem Jahr schreibe ich meine Matura (Abitur) in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathe und mache mir deswegen oft das Leben schwer: Ständig zwinge ich mich, soviel wie möglich zu lesen (um gut schreiben und reden zu können, meinen Wortschatz und mein Wissen zu erweitern etc.), soviel wie möglich zu lernen und und und ... Wenn ich einmal etwas Sinnloses mache (zB Serien anschauen), denke ich mir sofort wieder Hey, das ist verschwendete Zeit, in der du wieder etwas lesen könntest! Auch das ist ein Problem, da ich damit kaum einmal abschalten und entspannen kann, ohne dass sofort dieses schlechte Gewissen kommt. Ich bin gerne ehrgeizig, nur hat dies leider Überhand genommen.
Ihr seht also, grundsätzlich könnte ich mit mir völlig zufrieden sein. Meine Gedanken verhindern dies jedoch, indem sie immer denken noch besser, noch mehr Leistung bringen etc.... Genau dies bringt mich dazu, mich sofort völlig zu hassen, wenn ich einmal versage, sei es ein noch so unwichtiges Versagen. Weiters frage ich mich in diesen Situationen dann, ob es einen Sinn macht, was ich leiste, und welchen Sinn es hat, dass ich lebe. So etwas zieht einen natürlich dann hinunter.
Soweit so gut, ich schreibe schon wieder Romane ... ich bin jedoch froh, mir meine Probleme von der Seele geschrieben zu haben, vielleicht gibt es da draußen ja noch jemand, der ähnliche Probleme mit Ehrgeiz/Perfektionismus hat. Wie geschrieben, man könnte sagen, ich solle mich verdammt noch einmal nicht aufregen und zufrieden mit mir sein, so einfach ist dies jedoch nicht. Ich habe schon oft versucht, mich einfach grundlegend zu ändern, diese ständigen Zwänge abzulegen, doch die Psyche ist nun einmal hartnäckiger, als man glaubt. Wie geht ihr mit solchen Versagensängsten und mit Leistungsdruck um?
Ganz Liebe Grüße,
Maxl
ich bin siebzehn Jahre habe wahrscheinlich kaum einen Grund, mich über mein Leben zu beschweren. Trotzdem finde ich mich oftmals in Situationen wieder, in denen ich mit dem Leben einfach nicht klar komme und ich mich frage, wozu ich eigentlich lebe. Ich bin Einzelkind, habe materiell und finanziell eigentlich alles, was mein Herz begehrt und besuche auch ein Privatgymnasium. Ich habe überhaupt keine schulischen Probleme, im Gegenteil, ich schreibe wirklich gute Noten, um die mich viele beneiden und mir macht es auch Spaß, neues zu lernen, die Schule zu besuchen und vor Herausforderungen zu stehen (Referate, Projekte etc. ...). Ich werde später auch Lehramt studieren, habe also einen relativ fixen und für mich guten Zukunftsplan. Eines meiner Probleme ist, dass ich viel zu perfektionistisch bin und dieser Perfektionismus, der sich besonders im letzten Jahr gezeigt hat, Überhand nimmt. Mit Fehlern komme ich nicht klar, ich muss alles perfekt machen (meistens notenmäßig), und ich kann es nicht akzeptieren, wenn jemand besser ist als ich oder etwas weiß, das ich nicht weiß. Ich tue mir einfach schwer damit, es anzuerkennen, wenn jemand besser ist, ganz zu schweigen davon, diesen dann zu loben. Jedes Versagen, jede Kritik ist für mich ein halber Weltuntergang, obwohl ich mir sage, dass es nicht so schlimm ist. Dass dies ein Problem ist und ich mir damit das Leben selbst schwer mache, ist mir bewusst, ich habe aber bis jetzt noch keinen Weg gefunden, es zu lösen.
Ich komme in meiner Klasse mit allen sehr gut aus und bin in einer Gruppe von neun Leuten (vier Buben, fünf Mädchen) integriert, was ich auch sehr schätze. Wir haben schon viel erlebt und kommen meist sehr gut miteinander aus. Trotzdem fühle ich mich oft allein und im Stich gelassen, und wenn ich verzweifelt bin, habe ich das Gefühl, niemanden auf dieser Welt zum Reden zu haben. Grund dafür sind auch meine Eltern, die eigentlich eine harmonische Ehe führen, sich in letzter Zeit aber immer häufiger streiten. Mit meiner Mutter habe ich eine sehr gute Beziehung, zu meinem Vater finde ich kaum einen Bezug, was auch manchmal auf mir lastet.
In einem Jahr schreibe ich meine Matura (Abitur) in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathe und mache mir deswegen oft das Leben schwer: Ständig zwinge ich mich, soviel wie möglich zu lesen (um gut schreiben und reden zu können, meinen Wortschatz und mein Wissen zu erweitern etc.), soviel wie möglich zu lernen und und und ... Wenn ich einmal etwas Sinnloses mache (zB Serien anschauen), denke ich mir sofort wieder Hey, das ist verschwendete Zeit, in der du wieder etwas lesen könntest! Auch das ist ein Problem, da ich damit kaum einmal abschalten und entspannen kann, ohne dass sofort dieses schlechte Gewissen kommt. Ich bin gerne ehrgeizig, nur hat dies leider Überhand genommen.
Ihr seht also, grundsätzlich könnte ich mit mir völlig zufrieden sein. Meine Gedanken verhindern dies jedoch, indem sie immer denken noch besser, noch mehr Leistung bringen etc.... Genau dies bringt mich dazu, mich sofort völlig zu hassen, wenn ich einmal versage, sei es ein noch so unwichtiges Versagen. Weiters frage ich mich in diesen Situationen dann, ob es einen Sinn macht, was ich leiste, und welchen Sinn es hat, dass ich lebe. So etwas zieht einen natürlich dann hinunter.
Soweit so gut, ich schreibe schon wieder Romane ... ich bin jedoch froh, mir meine Probleme von der Seele geschrieben zu haben, vielleicht gibt es da draußen ja noch jemand, der ähnliche Probleme mit Ehrgeiz/Perfektionismus hat. Wie geschrieben, man könnte sagen, ich solle mich verdammt noch einmal nicht aufregen und zufrieden mit mir sein, so einfach ist dies jedoch nicht. Ich habe schon oft versucht, mich einfach grundlegend zu ändern, diese ständigen Zwänge abzulegen, doch die Psyche ist nun einmal hartnäckiger, als man glaubt. Wie geht ihr mit solchen Versagensängsten und mit Leistungsdruck um?
Ganz Liebe Grüße,
Maxl
09.05.2015 17:56 • • 09.05.2015 #1
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