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Hallo zusammen,

wie entstehen Ängste, Panikattacken?

Mir ist aufgefallen, dass es meist Powermenschen trifft, die evtl. sehr ehrgeizig sind, ja fast perfektionistisch. Oder liegt es am geringen Selbstwertgefühl? Oder beides? Sind es Menschen mit dem sog. Helfersyndrom, die schlecht nein sagen können, wenn man sie um etwas bittet? Denken wir zu wenig an uns selbst?

Trifft es Menschen in Lebenskrisen (Hartz IV, Tod eines nahen Angehörigen))

Ich denke, es lässt sich vielleicht nicht pauschalisieren, aber was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Warum trifft es gerade Dich und mich?

Hast Du eine Idee?

Ich bin gespannt.

Liebe Grüße
bollywood

05.10.2008 18:26 • 06.10.2008 #1


19 Antworten ↓


Halli hallo,

ehrlich gesagt habe ich mir das hier etwas anders vorgestellt.

Nach einem regen Gedankenaustausch sieht das ja nicht gerade aus, wo ihr doch alle meine Leidensgenossen seid

Liebe Grüße
bollywood

A


Entstehung der Ängste

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Hallo bollywood !

Angststörungen können wohl verschiedene Ursachen haben.

Frühkindliche Prägung. Man lernt als Kind in der Prägungszeit das notwendige Urvertrauen nicht (alleinegelassen werden, Verlustängste etc.).

Traumatische Erlebnisse. Ein heftiges Erlebnis (z.B. Tod eines Menschen, Verlassenwerden, Unfall etc.) lösen dauerhafte Ängste aus.

Endogene Hirnfunktionsstörungen. Das Angstempfinden und/oder die Angststeuerung im Gehirn ist neurologisch/chemisch gestört.

Liebe Grüsse,

Helpness

Hallo Helpness,

an Hirnfunktionsstörungen glaube ich eher weniger, aber das macht ja nichts.

Glaubst Du, es ist wichtig, die Ursache herauszufinden? Wenn z. B. jemand auf einen hohen Turm steigt, um die Aussicht zu genießen und erlebt mit, wie ein anderer plötzlich einen Herzinfarkt bekommt... jetzt hat dieser jemand seitdem (oder auch später) Höhenangst. Dann ist es doch nicht unbedingt wichtig, diese Ursache zu wissen oder? Oder vielleicht doch?

Wie kommt dieser jemand dann aus diesem Kreislauf wieder heraus? Klar, man muss sich seinen Ängsten stellen. Aber ist das schon alles?

Grübelnde Grüße
bollywood

Hi Bolly,
die geringe Beteiligung liegt vllt daran, dass die meisten von uns genau wissen, wie die Angst entsteht und wenn jeder immer wieder danach fragt und die bereits geschriebenen Beiträge nicht liest, wirds ermüdend, bitte nicht falsch verstehen oder böse sein
Es liegt durchaus u.a. am Gehirnstoffwechsel, nachweislich. Ich sage nur : Hippocampus und Amygdala...
Der Kreislauf ist an beliebiger Stelle zu unterbrechen, man muss es nur üben und da die Symptome so grauenhaft sind, ist das die größte Hürde.
Man muss praktisch mehrfach und immer wieder vom Hochhaus springen. Dazu gesellt sich dann für gewöhnlich eine Depression. Nun ja, es ist alles schon mehrfach geschrieben worden.
Ich hoffe, ich konnte ein bissi Aufschluss bringen

Hallo Powerladyiris,

darüber hab ich hier noch gar nichts finden können, hm..

Ich bin mir nur einfach nicht sicher, ob es wichtig für mich zu wissen ist, wo die Ängste herkommen, also wann und wie sie entstanden sind. Ist das wichtig für meine Arbeit an mir?

Liebe Grüße
bollywood

nicht unbedingt.
Du kannst im hier und jetzt anfangen, da die Ängste nun mal gerade da sind, aber es sind auch einige der Meinung, dass man Analysieren sollte, ich persönlich sehe das nicht so.

Hallo bollywood !

Also ich habe zwar (noch?) keine generalisierte Angststörung, sondern nur extreme Ängste in ganz speziellen (aber wichtigen) Lebensbereichen (Beziehungen, Nähe und Verlustängste).

Das Angstempfinden (Gefühl) ist kein Gedanke, sondern ein realer biochemischer Vorgang im Gehirn. Die Auslösemechanismen für diesen Vorgang können jedoch erlernt (fehlgeprägt durch frühkindliche Erfahrung, traumatische Erlebnisse etc.) sein.

Eine Analyse kann helfen, wenn man absolut keine Vorstellung von den Ursachen seiner Ängste hat (verdrängte Kindheitserlebnisse, Missbrauch etc.). Mich selbst zieht aber die Form der Analyse (Selbstanalyse) nur noch tiefer in meine Ängste. Daher will ich nun versuchen, mich mit meiner Angst zu konfrontieren (bin ja bisher immer nur davon weggelaufen). Meine Hoffnung ist eine Umkonditionierung durch mögliche neue (positive) Erfahrung. Zu verlieren hat man (ich) dabei eigentlich nichts. Begleitend natürlich mit einer ärztlichen Kontrolle, Medikamente und ggf. auch einer Psychotherapie.

Liebe Grüsse,

Helpness

Öi, HL, du kriegst auch keine generalisierte *pöbel
Wenngleich ich vermute, dass du gar nicht genau weisst, was das heisst* kicher*
Nicht böse sein
Du wirst ratzi fatzi riesen Schritte nach vorne machen, davon bin ich absolut überzeugt, sei du es auch , wär n guter Trick

Hallo ihr zwei,

ob generalisierte Angststörung oder nicht, ist mir ehrlich gesagt piepegal

Bei mir vermute ich, dass es daran liegt, dass ich mich in meiner Kind- und Jugendzeit nie gut genug gefühlt habe. Das habe ich versucht damit zu kompensieren anderen zu helfen (Helfersyndrom?)

Bei mir sind die Ängste von jetzt auf gleich da, ein vermehrtes Unruhegefühl, welches sich bis zur Panik steigern kann, wenn ich mich in dieses Gedankenkarussel begebe.

Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich das abstellen kann.

Liebe Grüße
bollywood

Hallo PLI !

Wenn ich die nächsten 20 Jahre weiterhin, so wie die letzten etwa 5 Jahre, alleine in meiner Wohnung verbringen würde, dann würde ich aber bestimmt erfahren was das genau bedeutet.

Soweit wird es aber nicht kommen, meine Wissens- und Erfahrungslücken nehme ich dafür gerne in kauf.

Mir wird übrigens immer klarer, dass meine gefühlten Beziehungsängste eigentlich extreme Verlustängste sind, die ich durch Vermeidung (Flucht) jetzt schon lebenslang umgehe.
Ich (und bald auch mein Doc) können nun anfangen an dem wirklichen Problem zu arbeiten.

Danke, und liebe Grüsse,

Helpness

Hallo bollywood !

Ich vermute, dass bei dir das sogenannte Urvertrauen fehlt. Du hast als Kind erlebt, dass es Anerkennung und Zuwendung nur für eine Gegenleistung gibt.
Das erklärt dann auch das Helfersyndrom (kenne ich von mir auch).

Frühe Konditionierung:
Keine Leistung (Anerkennung, Zuwendung) ohne Gegenleistung.
Wirkung:
Gedankenkarussel Was muss ich dafür geben, bin ich gut genug?
Folge:
Unruhe, Unsicherheit und Angst.

Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir aufgrund deines Beitrages.

In welchen Lebenssituationen hast du verstärkt Angst?

Liebe Grüsse,

Helpness

Hallo Helpness,

bist Du eigentlich weiblich oder männlich?

Echt, gehst Du gar nicht mehr vor die Tür?

Ich reim mir meine Geschichte nur so zusammen, bin mir nicht sicher ob es stimmt. Aber im Berufsleben setzte sich das so fort. Ich habe sehr viel Lob und Anerkennung bekommen, jedoch bin ich bei meinem Verwaltungsjob nicht aufgestiegen. Immer waren die anderen zuerst dran. Und als ich dann zum Schluss die Briefwahl allein gemanagt habe und nicht wusste, was danach kommt, ich vielleicht wieder für irgendwelche Notzwecke eingesetzt werde, da kam der Zusammenbruch.

Wenn es das sein sollte, wie erlerne ich Urvertrauen Positive Affirmationen allein tun's irgendwie nicht.

Liebe Grüße
bollywood

Hallo bollywood !

Vielleicht ist es bei dir auch eine berufliche Stresssituation, und/oder eine sehr hohe Erwartungshaltung.
Wie gross ist ansonsten dein eigenes Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein?
Bist du irgendwie in medizinischer Behandlung wegen der Ängste?

Ich habe wirklich die letzten fünf Jahre meine Wohnung kaum noch verlassen, nur noch zum Einkaufen oder für Amtsgänge. Hatte völlig aufgegeben (Depressionen etc.), und bin dann auf dieses Forum hier gestossen.
Ich bin übrigens männlich.

Liebe Grüsse,

Helpness

nickt, HL ist männlich
Nein, Urvertrauen kann man nicht mehr erlernen und
Zitat:
Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich das abstellen kann.
Dazu gibts nen neuen Thread und ich habe einen Link dazu gestellt. Schau doch einfach mal rein.

Hallo,

Urvertrauen und ein intaktes Selbstwertgefühl sind die Stabilisatoren eines gesunden menschlichen Daseins. Bei Angststörungen fehlt in den meisten Fällen diese sichere Basis. Mit viel Energie und noch mehr Tricks müssen wir mühsam diese Lücke ausgleichen. Das das nicht immer gelingt ist eigentlich genauso normal wie die daraus resultierende Verzweiflung.

LG Elsa

Eben, was zerstört ist in frühester Kindheit ist für immer weg, aber man kann in hier und jetzt zumindest neu anfangen.
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Hallo Iris,

da stimme ich Dir zu. Nur manchmal fehlt einfach die Kraft für weitere Kämpfe. Die Leere frisst mich in diesen Momenten förmlich auf.

LG Elsa

Nicht kämpfen! Das macht die Sache noch viel schlimmer

Hallo zusammen,

aber ich finde es schon etwas eigenartig, dass diese Erkrankung dann so spät ausbricht. 40 Jahre lief alles gut und dann auf einmal schwupps. Vielleicht hat es damit zu tun, dass man irgendwann dieses Gedankenkarussel beginnt und sich immer mehr in dieser Negativdenkschleife (prima Wort, was?) verirrt.

Depris habe ich auch hinter mir, das kam direkt nach der ersten Attacke, habe mich völlig hängen lassen. Dann habe ich ein Jahr Psychotherapie gemacht, anfangs einmal wöchentlich, später, zum Ende hin alle 4 Wochen einmal.

Medikamente habe ich deswegen noch nie genommen - wir Frauen sind ja stark gell

Tja, mit dem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ist das so eine Sache, mal mehr, mal weniger. Ich arbeite dran. Ist auch nicht so leicht.

Ja, ich stimme euch zu, manchmal, wenn man so richtig tief am Boden ist, ist es schwer sich aus diesem Loch wieder herauszuziehen.

Ich stelle immer mehr fest, dass mangelnde Eigenliebe der Grundverursacher vieler Erkrankungen ist.

Liebe Grüße
bollywood

A


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