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Hallo Zusammen,

ich mal wieder, die letzten zwei Wochen waren recht stabil und gut.
Jedoch habe ich heute einen Rückfall und Fühle mich total schlecht.

Angst, Panik und Trauer haben wieder die Oberhand.

Mich lässt das Thema mit meinen Eltern nicht los.
Meine Kindheit war nicht die rosigste, Rosenkrieg bei der Trennung meiner Eltern mitbekommen.
Meine Mutter abgehauen, später bin ich zu Ihr gezogen. Sie war jedoch überfordert.
Dann zu meinem Vater gezogen. Dieser war Arbeitsmäßig immer sehr einbezogen.
Also war ich früh auf mich allein gestellt.

Nun ist es so das ich mich in einer Insolvenz befinde.
Interesse ist nicht sehr viel da. Mehr wurde ich von meinem Vater fertig gemacht das es dazu gekommen ist.

Ich werde auch kaum von meinen Eltern gefragt wie es mir geht oder ob ich was brauche, und das macht mich traurig. Ich kann nicht viel von meinen Eltern erwarten, aber irgendwie erwarte ich doch was.
Seid dem ich selber Vater geworden bin und diese Liebe zu einem Kind verspürt habe, stell ich mir die frage, warum ich noch nie so eine Liebe von meinen Eltern verspürt habe.

Nichtmal in so einer Situation, wo das Geld wirklich knapp mit einem Kleinkind ist zu fragen ob ich was benötige oder der kleine mal paar stunden bei denen sein kann, damit ich und meine Lebensgefährtin entspannen können.

Erwarte ich zuviel ?
Eigentlich habe ich garkein Lust mehr darauf und würde am liebsten meine eltern vergessen.
Ich ruhe mich jedoch schwer mit dem loslassen.
Weil es mich unglaublich traurig macht, das desinteresse.

Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht oder konnte sich abnabeln von den Eltern ?
Habt ihr Tipps für mich ?

17.06.2024 12:00 • 17.06.2024 #1


2 Antworten ↓


Zitat von Schwarzer_Kater:
Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht oder konnte sich abnabeln von den Eltern ?
Habt ihr Tipps für mich ?

Schreibe deinen Eltern mal einen Brief, in dem du Ihnen mal alles sagst, wie DU deine Kindheit erlebt hast.
Besser ohne Vorwürfe, aber schon ehrlich sein.
Erzähle es denen doch einmal, wie es für dich WAR und heute IST.
Frage, warum sie sich nicht für deine kleine Familie und ihren Enkel interessieren.
Frage, warum du geschimpft bekommst, anstatt Unterstützung.
Sag Ihnen, was Du dir heimlich von Ihnen wünscht.
Kannst ja ein Foto von Euch dazu legen.

Und dann wartest du ab, wie sie drauf reagieren.
Und dann siehst du weiter.

Hm, ich kann dich gut verstehen. Du scheinst ja in der Kindheit zu kurz gekommen zu sein, deine Eltern konnten dir nicht die Zuwendung geben, die du gebraucht hast. Und das wirkt nach. Und ein Teil in dir wünscht sich das immer noch, dass es doch wenigstens jetzt gut wird und deine Eltern dir jetzt das geben, was du brauchst, um innerlich heilen zu können. Aber das tun sie nicht und das macht dich noch immer traurig. Sehr verständlich - ist bei mir, und vermutlich vielen anderen, auch so.

Ich weiß ja nicht, wie alt deine Eltern sind, aber das könnte noch die Generation sein, die noch so ein bisschen das Nachkriegsfeeling mitbekommen haben. Da ging es darum, durchzukommen. Emotionen waren eher im Weg. Deine Eltern sind eben auch auf ihre Art geprägt.

Irgendwie will ich dich fragen, was passiert, wenn du deine Eltern um das bittest, was du dir von ihnen wünschst. Also diese ganz konkreten Sachen, die du genannt hast - mal aufs Kind aufpassen oder sowas. Könnte mir auch gut vorstellen, dass sie eher besser darin sind, praktisch zu helfen, als emotional (also z. B. zu fragen, wie es dir geht).

Trotzdem werden sie halt nicht deine Wunscheltern werden (können). Schon mal toll, dass du es mit deinem Kind jetzt anders machst als sie. Dazu gehört auch etwas. Aber auch deine Kindwunde möchte versorgt werden. Am besten funktioniert das, wenn man anfängt, für sich selbst der Elternteil zu werden, den man gebraucht hätte. Also im Prinzip liebevoll mit sich zu sein, sich zu trösten, wenn man traurig ist. Sich gut zuzureden. Für sich da sein. Sich was Gutes tun - regelmäßig. Sich also zu zu behandeln, wie man sein Kind behandelt.

Das kann schwierig sein und braucht Zeit, weil man es ja erstmal lernen muss. Und dann braucht es noch Zeit, bis die Wunde nach und nach heilt. Es kann sinnvoll sein, das mit professioneller Unterstützung zu machen. Je mehr du dich selbst heilst (ggfs. mit Unterstützung), desto weniger wird dich das Verhalten deiner Eltern schmerzen.

Ich hoffe, das gibt dir zumindest eine Idee, was du tun kannst.




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