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Hallo zusammen,

Ich leide unter einer dissoziativen Störung und bin deshalb in Behandlung. Nun frage ich mich, ob es andere Betroffene gibt, die mir vielleicht etwas dazu sagen können oder eine ähnliche Erfahrung gemacht haben.

Ich habe ein sehr komplexes Trauma bzw. mehrere über viele Jahre, worauf ich nicht näher eingehen möchte.

Ich hatte immer das Gefühl, dass in mir mehrere sind. Habe die Vergangenheit betreffend viele Erinnerungslücken in den einzelnen Persönlichkeiten. In meiner Therapie habe ich gelernt mich mit ihnen auszutauschen.

Nun ist es so, dass diese Anteile Dinge aufschreiben und Erinnerungen haben, die ich nicht glauben kann/möchte. Da ich mehrere Anteile habe, ist das auch nicht einfach diese Fetzen zu integrieren bzw. als meine Erinnerungen anzunehmen.

Ich habe diese Erinnerungen nicht und habe nun Angst, dass meine Diagnose einfach falsch ist. Vielleicht habe ich eine andere Krankheit, oder ich bilde mir Erinnerungen falsch ein. Ich fühle mich völlig verwirrt durch diese unterschiedlichen Erlebnisschilderungen die alle von meinen Anteilen kommen.

Hat jemand ein ähnliches Problem oder kann mir einen Rat geben?
Es fällt mir sehr schwer damit umzugehen. Ich schäme mich echt schon zur Therapie zu gehen weil irgendwas nicht passt in meinem Kopf.

05.04.2023 12:33 • 20.07.2023 x 1 #1


6 Antworten ↓


@Confusing

Du brauchst dich für überhaupt gar nichts schämen. Die dissozitative Identitätsstörung ist ein Überlebensmechanismus, du kannst verdammt stolz auf dich und deine Anteile (ich nenne sie der Einfachheithalber jetzt mal so) sein. Ich weiss dass das eine ganz komplexe Angelegenheit ist. Und in dem Therapieverlauf ist es völlig normal, dass es zu Verwirrung und manchmal Ungläubigkeit kommt.
Besonders wenn bestimmte Erinnerungen von anderen Anteilen in dein Bewusstsein treten.

Wann wurde dir denn die Diagnose gestellt? Da du ja in Therapie bist und anscheinend einen fähigen Therapeuten auf dem Gebiet hast, sollte dieser auch erkennen, falls doch etwas anderes dahinter steckt. Die meisten Betroffenen fragen sich jedoch, besonders zu Beginn der Therapie, ob das alles so sein kann. Weil es im ersten Moment so abwegig erscheint. So verwunderlich ist. Auch für Außenstehende. Weiss denn aus deinem engen Umfeld jemand davon?

A


Dissoziative Störung nach komplexem Trauma

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Hallo,

Danke für deine schnelle Antwort. Es wissen nur sehr wenige Menschen.

Ich halte meine Therapeutin für sehr fähig, aber sie ist eigentlich nicht für dieses Gebiet ausgebildet. Allerdings habe ich zuvor schon sehr viele Therapien gemacht, doch meine Anteile und auch ich, konnten mit den Therapeuten nichts anfangen.

Deshalb bin ich bei dieser Therapeutin geblieben, weil ich fühle, dass sie die einzige ist, die einen Zugang zu mir und den Anteilen hat.

Manchmal sprechen sie mit ihr. Dann kann ich im Nachhinein in meinem Kopf hören was sie geredet haben. In diesen Momenten jedoch fällt mir nicht auf, dass ich das nicht bin. Oft kann ich mich aber auch nur an sehr wenig erinnern.

Jedenfalls ist es sehr nervig, wenn einer etwas schreibt oder sagt, was nahezu das Gegenteil ist von dem, was ich eine Stunde zuvor gesagt habe.
Sinngemäß weiß ich wie viele Anteile denken und fühlen, aber es passt halt nie zusammen.

Wie in einem Kindergarten wo jeder etwas anderes gesehen haben will und jeder ist sich sicher, er hat Recht. Und einer denkt, es gibt keine Krankheit usw.

Ich war dort mehrere Jahre und habe die Therapie wieder begonnen, nachdem ich plötzlich wieder in wirre Einzelteile zerfallen bin. Davor war es 2 Jahre sehr gut. Ich habe super funktioniert und hatte vergessen, dass etwas nicht stimmt.
Durch einen Verlust wurde das dann wieder ausgelöst.

Ja das mit den Erinnerungen ist selbst für nicht Betroffene manchmal herausfordernd. Da sie eine ganz komplexe Sache sind und in dir sind da natürlich zusätzlich noch ein paar mehr, die alle unterschiedliche Dinge erlebt haben und auch mal ein und dieselbe Sache unterschiedlich erinnern.

Das mit deiner Therapie hört sich aber auf jeden Fall sehr gut an. So wie du es beschreibst seid ihr da erstmal gut aufgehoben in eurem Prozess.

@Confusing

Ich glaube nicht das du dir Erinnerungen falsch einbildest, wie du sagst.

Deine Persönlichkeitsanteile sind, so vermute ich, über die Jahre entstanden, in denen du dem Trauma ausgesetzt warst, und zwar genau deshalb, um dich vor einigen Erinnerungen zu schützen.

Falls du mit dieser Vermutung einverstanden bist, könntest du versuchen zu akzeptieren, das deine Anteile andere Erinnerungen haben als du ?

Es ist verdammt schwer zu akzeptieren, das weiß ich, aber meiner Meinung nach wäre das unbedingt notwendig und wichtig für dich

Zitat von SweetButPsycho1:
Deine Persönlichkeitsanteile sind, so vermute ich, über die Jahre entstanden, in denen du dem Trauma ausgesetzt warst, und zwar genau deshalb, um dich vor einigen Erinnerungen zu schützen.

Ja so ist das,bei einer PTBS.
Zitat von SweetButPsycho1:
Falls du mit dieser Vermutung einverstanden bist, könntest du versuchen zu akzeptieren, das deine Anteile andere Erinnerungen haben als du ?

Das geht nicht so einfach.
Weil man es nicht wahrhaben will..

Zitat von Schari1969:
Ja so ist das,bei einer PTBS. Das geht nicht so einfach. Weil man es nicht wahrhaben will..

Sie hat eine Dissoziative Störung, keine PTBS und das es nicht einfach ist erwähnte ich bereits




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