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Zitat von Hotin:
Das sehe ich genau wie Du. Wenn wir in der Lage sind, unsere alten Gedankenmuster durch neue zu ersetzen, erst dann können wir uns frei fühlen. Manchmal merkt man auch, dass die neuen Gedankenmuster schlechter funktionieren als die bisherigen, die alten Gedankenmuster. Dann muss man ganz oder zumindest teilweise ...

Das finde ich eine gute Einstellung. Die kürzeste Begegnung zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln. Sowie eine Berührung.

@Hotin

Zitat.: Erst wenn man durch eine Krankheit das Gedächtnis verliert, gehen auch die Gefühle und die Erinnerungen unwiederbringlich verloren.

Nicht unbedingt, auch an Demenz erkrankte haben nach langer Zeit wieder Lichtblicke und erinnern sich, wenn auch nur kurz. Also gehe ich mal davon aus das Gedanken und Gefühle inklusive die Erinnerungen in irgendeinem Hauptspeicher oder Zwischenspeicher verweilen bis die abgerufen werden können.

Ich bin 1998 in meiner Reha in tiefe Gespräche gegangen und mein damaliger Therapeut erklärte mir eine Tatsache welche ich nie an mir wahr genommen hatte bis dahin. Ich konnte aus meiner frühsten Kindheit von Sachen berichten und erzählen im Detail. Aus meine Jugend und Schulzeit von Dingen erzählen die ich vor meinem geistigen Auge hatte und sozusagen erneut erlebte, konnte dabei Teile aus Zeitungsabschnitten vorlesen die in den 1970 Jahren geschehen waren. Gesichter, ich weiß heute noch wie Nachbarn ausschauten und mich an Namen erinnern, und kann mich an deren Stimmen erinnern, einige 50 Jahre zurück liegend. Erst 2004 konnte man mir sagen das ich so was wie ein fotografisches (langzeit) Gedächtnis besitze.

Für mich sind Vergangenheit und die Erinnerung daran immer wieder auf ein neues spannende Ereignisse die ich jeden Tag durchlebe. Meine Mutter Beispielsweise verstarb 1977 da war ich 15, schließe ich meine Augen und gehe in diese Zeit zurück ist Sie mir plötzlich wieder ganz nah, ich sehe ihr Gesicht und höre ihre Stimme (im Geiste), aber nur Dinge die wirklich mal Real passiert sind, es ist als spiele ich ein Video von damals einfach ab.

Bei den meisten Erinnerungen der Vergangenheit fühle ich mich wohl, es gibt aber auch einige die ich gezielt verdränge und nicht zulasse. Von ganz alleine komme die nie und deswegen fühle ich mich gut damit, ich möchte diese Tatsache wirklich nicht verlieren.

A


Die Vergangenheit nicht loslassen können

x 3


Was bringt es einem, an etwas festzuhalten, was einem nicht gut tut?
Warum ist man nicht konsequent und wirft über Bord, was einen belastet?

Wenn mir etwas nicht schmeckt, dann esse ich es nicht.
Wenn der Herd heiß ist und ich mich daran verbrenne wenn ich dort anfassen würde, fasse ich da nicht an.
Wenn starkes Gewitter ist, gehe ich nicht noch mit einer Eisenstange in der Hand raus oder setze mich auf einer Metallbank unter einen Baum.

Ich könnte noch tausend solcher Beispiele nennen, wo wir uns instinktiv oder nach Erfahrungen die wir gemacht haben, schützen.

Komme mir wie ein Messi vor, und zwar ein Seelenmessi. Ich vermülle, ich mülle meine Seele zu mit Dingen, die auf Dauer mehr schaden als nützen.
Ein Haus kann man mit dem Müll so weit kaputt machen, dass es abgerissen werden muß. Was ist mit unserer Seele / Psyche?
Welchen Schaden nimmt sie? Nimmt sie überhaupt Schaden oder ist man einfach nur zu sensibel?
Es gibt ja diesen "tollen" Spruch, von dem ich übrigens überhaupt nichts halte: Was uns nicht kaputt macht, macht uns stark.
Es gibt eben nicht nur 2 Seiten. Nicht nur kaputt oder stark. Dazwischen gibt es noch Krank. Und damit haben wir dann evtl. Jahrelang zu kämpfen.
Ob das unbedingt stark macht, weiß ich nicht.

Zitat von Mondkatze:
wo wir uns instinktiv oder nach Erfahrungen die wir gemacht haben, schützen.


Du sagst es, es sind die Erfahrungen, die uns prägen. Allerdings prägen sie uns unbewusst, situationsabhängig, und OHNE innere Reflektion. Und hier denke ich, liegt der Schlüssel zum Losslassen, verändern, andere Sichtweise einnehmen.

Ich schreibe mal von mir. Dadurch, dass ich mich zwischenzeitlich wirklich gut kenne, weiss, wo meine Baustellen sind, werden blöde Situationen dadurch gelöst, dass ich mir meine Sichtweisen anschaue.

Diese rechtfertige ich manchmal, allerdings nicht ständig. Fakt bleibt immer, es muss sich für mich ok anfühlen, ich muss,,egal mit was, klarkommen können.

Und hier gibt es kein nur rechts oder nur links. Es gilt, nur für mich, welchen Weg schlage ich ein, um mit Situation X umgehen zu können. Und hier steht einem vieles offen.

Selbst die Einsicht, nee, will jetzt nur maulen, will nix dagegen tun. Und alleine das bedeutet, ich weiss warum und was ich tue.

Loslassen heisst für mich, dass ich bildlich gesprochen etwas krampfhaft festhalte, dass mir Schmerzen bereitet. Um loszulassen muss ich den Schmerz aber zuordnen können. Und da es meistens darum geht, wie andere mit uns umgehen, muss ich definitiv über mich wissen, warum manches so schmerzhaft ist. Und hier setzt dann Eigenreflektion ein.

Das rettet einen zumindest vor dieser ständigen Spirale von Negativität, der man meint, machtlos ausgeliefert,zu sein..

Selbst Trauer kann man dadurch verbessern, indem man loslässt, weil nichts, aber auch wirklich nix die Tatsache ändert, dass geliebte Menschen gehen mussten.

Zitat von Mondkatze:
Was uns nicht kaputt macht, macht uns stark.


Das funktioniert, wenn man nicht schon kaputt ist. Und hier schau dir mal unser beider Sichtweisen an. Dir geht der Spruch auf den Zeiger, ich analysiere, was auf uns zutreffen könnte, und komm zum Ergebnis, Spruch passt nur auf die wenigeren Problemfälle, also, für uns gilt der schon mal nicht. Also, der passt null.
Der gefällt mir besser:

Wenn ich mache , was ICH will, ist wenigstens einer glücklich. Hihi

Allerdings bedeute es, dass ich weiss, was ich für mich machen muss, damit ich zufrieden sein kann.

Zitat von Mondkatze:
Was bringt es einem, an etwas festzuhalten, was einem nicht gut tut?
Warum ist man nicht konsequent und wirft über Bord, was einen belastet?


Einfach und eindeutig ist das wohl nicht zu beantworten.

Erstens bringt uns auch ein Verhalten, was uns im Grunde gar nicht mal gut tut, eine scheinbare
Sicherheit. Und nichts braucht der Mensch so nötig, wie Sicherheit.

Zweitens erkennt man sein Verhalten selbst, also ohne eine ehrliche Meinung von einen Menschen,
dessen Meinung man schätzt, eigentlich nie.
Deshalb haben es Menschen, die anderen Menschen nicht vertrauen können besonders schwer.
Drittens finde ich, steht das über Bord werfen ziemlich weit hinten. Erst wenn ich über Monate und Jahre
erkenne, dass mir eine neue Denkweise und Verhaltensweise mehr Vorteile bringt, kann ich nach und nach
alte Verhaltensweisen entsorgen.

Zitat von Mondkatze:
Wenn mir etwas nicht schmeckt, dann esse ich es nicht.
Wenn der Herd heiß ist und ich mich daran verbrenne wenn ich dort anfassen würde, fasse ich da nicht an.


Bei den beschriebenen Beispielen ist ein Zusammenhang sofort deutlich zu erkennen.
Bei seelischen Vorgängen sind immer gleichzeitig mehrere Gefühle beteiligt. Dies macht das Erkennen,
was mir eher schadet um ein Vielfaches schwieriger. Darüber hinaus werden viele Menschen von
Partnern, Freunden und Psychologen oft darin bestärkt, sich nicht von anderen beeinflussen zu
lassen. Dies führt leider dazu, dass ungünstige Denkweisen regelrecht zementiert werden. Angeblich soll
damit das Selbstbewusstsein leichter gestärkt werden.
Ich zweifele dies häufig an.

Zitat von Mondkatze:
Komme mir wie ein Messi vor, und zwar ein Seelenmessi. Ich vermülle, ich mülle meine Seele zu mit Dingen, die auf Dauer mehr schaden als nützen.
Ein Haus kann man mit dem Müll so weit kaputt machen, dass es abgerissen werden muß. Was ist mit unserer Seele / Psyche?


Ich habe nicht den Eindruck, das Deine Seele mit Unbrauchbarem überfüllt ist.
Immer dann, wenn Gespräche mit Dir in die Tiefe gehen, mag ich Deine klaren Worte und auch
einige Deiner Lebensanschauungen..

Zitat von Mondkatze:
Welchen Schaden nimmt sie? Nimmt sie überhaupt Schaden oder ist man einfach nur zu sensibel?


In meinen vielen Lebensjahren bin ich zu der Überzeugung gekommen. Die Psyche nimmt in der
Regel keinerlei dauerhaften Schaden. Deswegen kann jeder durch hilfreichere Denk- und
Verhaltensweisen sehr schnelle, dauerhafte Erfolge erreichen.
Dies beobachte ich ständig in Foren und auch im realen Leben. Leider haben einige,
denen es heute viel besser geht, frühzeitig das Forum verlassen. Ohne mal zu schreiben, dass es
ihnen besser geht als früher. Dies hinterlässt hier den Eindruck, das nichts hilft, egal was man sagt und tut.
Warum einige dies hier selten öffentlich schreiben, mir dies aber teilweise über private Nachrichten
indirekt mitteilen (mir bringen die Gespräche im Forum nichts mehr) und sich bei mir verabschieden,
bedauere ich manchmal.

Ich habe Heute Morgen etwas gelernt, idh möchte meine Unfähigkeit an Kritik, die mich betrifft, loslassen.

Loslassen von dysfunktionalen Verhaltens- und Gedankenmustern:
Verhaltens- und Gedankenmuster sind wie neuronale Datenautobahnen, sind sehr gut ausgebaut, wir haben schnell und ohne Schwierigkeiten Zugang, man fährt mühelos. Neue Gedanken- und Verhaltensmuster sind dagegen wir verwachsene Urwaldpfade, die man erst mühsam begehbar machen muss. Das ist anstrengend und ungewohnt, darum mag unser Gehirn/unsere Psyche das nicht und verfällt sehr leicht wieder in alte und vertraute Muster, darum ist es auch sehr schwer, verfestigte dysfunktionale Muster durch neue zu ersetzen.

Vertrautes vermittelt und ein Gefühl von Sicherheit, selbst wenn es schmerzhaft, toxisch und/oder dysfunktional ist. Unbekanntes macht erstmal Angst, und Angst ist ein Gefühl, dass wir versuchen zu vermeiden, wo immer das möglich ist.
Ein Therapeut beschrieb es mir mal so, als ich ihn danach fragte: In diesem Sumpf (als Sinnbild für Dysfunktionales/Schmerzhaftes) ist es dreckig, es stinkt und es lebt sich hier ganz furchtbar, aber hier kenne ich jeden Stock und jeden Stein, darum bleibe ich. Die Angst davor, den Sumpf zu verlassen ist zu groß, denn außerhalb des Sumpfs kenne ich mich nicht aus.
Es ist der Grund, warum viele Menschen oftmals viel zu lange in schlechten Beziehungen oder auch Jobs ausharren, sie fürchten die Veränderung so sehr, dass sie bereit sind, diverse Qualen auf sich zu nehmen, nur um sich nicht mit dem Unbekannten auseinandersetzen zu müssen, weil das so viel Angst macht.
Oder warum Menschen, die in gewalttätigen / vernachlässigenden Verhältnissen aufgewachsen sind, auch im Erwachsenenalter häufig bei Partnern landen, die sich ähnlich verhalten wie die frühkindlichen Bezugspersonen.
Man lernt, dass Beziehungen so sind und kann dieses Gedankenmuster nicht loslassen, das Vertraute gibt einem ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung, so paradox das auch manchmal sein mag.
Wir streben zu den Dingen hin, die uns vertraut sind, und halten diese fest, selbst wenn es uns schadet.

Das Problem mit dem Trauma-Gedächtnis und dem Loslassen
Das Gehirn ist in der Lage, normale (nicht-traumatische) Erinnerungen zu verarbeiten, abzulegen und irgendwann auch auszusortieren. Traumatische Erinnerungen werden nicht auf diese Art verarbeitet und können nicht losgelassen/abgelegt werden. Traumatische Erinnerungen kommen nicht als Ganzes, sondern zersplittert ins Gehirn, Inhalte und einzelne Sinneseindrücke werden getrennt, und das Gehirn kann diese Fragmente nicht verarbeiten und nicht ablegen. Traumatherapie setzt da an, diese Erinnerung-Fragmente wieder zu einer zusammengehörigen Erinnerung zusammenzusetzen, damit diese traumatische Erinnerung so in eine normale Erinnerung verwandelt werden kann, die dann vom Gehirn verarbeitet und abgelegt werden kann. (Am deutlichsten wird dieses Vorgehen in der EMDR-Behandlung.) Wenn das erfolgt ist, lassen bei vielen Patienten dann die typischen Symptome posttraumatischer Belastung nach, das Gehirn kann loslassen, Intrusionen und Flashbacks hören auf/ gehen deutlich zurück.

Kann die Seele dauerhaft Schaden nehmen?
Ich denke schon. Ich beziehe mich auf schwerst-traumatische Erlebnisse durch engste Bezugspersonen, über einen langen Zeitraum hinweg, ohne dass dem Kind irgendjemand hilft. Das führt dazu, dass bestimmte seelische Entwicklungsprozesse nicht erfolgen können, und diese können nicht nachgeholt werden. Für bestimmte Entwicklungsschritte gibt es sogenannte Fenster, in denen dies geschehen sein muss, ist dieses Fenster einmal geschlossen, kann das nicht nachgeholt werden.
Das bedeutet nicht, dass man nicht lernen kann, mit den daraus entstandenen Symptomen leben zu lernen und ein halbwegs normales Leben zu führen, aber es gibt psychische Diagnosen, die tatsächlich nicht heilbar im eigentlichen Sinn sind. Ich würde das als dauerhaften Schaden an der Seele bezeichnen.

Naklar kann die Seele dauerhaft einen Schaden bekommen . Das ist der Grund dafür das ich immer wieder bis jetzt umgeschwenkt bin .
Ich habe die Verletzungen nicht ernst genommen vor allem als empfunden, da ich es so eingetrichtert bekommen habe als Kind..
Heute bin ich kein Kind mehr und ich weiß das meine Seele verletzt worden ist, heute entscheide ich wieviel ich dem allen an Bedeutung gebe , so viel dass ich mich selber lähme und in selbstmitleid zerfalle oder meine stärken auskoste und mein Leben selbstbestimmt und erfolgreich lebe .

Egal, für was ich mich entscheide ,die Verletzungen bleiben, jetzt kommst darauf an ,

Ganz wichtig !
Wie fühle ich Mich wohler ?
Im Mitleid Prozess sozusagen, Stillstand oder
Beweglicher , freier, erfolgreicher, lebensfroh?.

Nehmen wir mal an vor uns liegt eine scala , 0 bis 100
Diese sollen die Depressive Stimmung aufzeigen.
Bei Selbstmitleid , Opferrolle, Stillstand,
Zeigt meine scala mknd 90 Plus an

Beweglicher, freier , selbstbestimmt, selbstbewusst,
Scala ,
10 bis 20.
Warum? Bleibt dann immer ein Rest?
Weil ,die Seele verletzt wurde und das vielleicht sehr oft .Bei mir zumindest.

Nichts, kann es wieder gut machen,, auch keine Entschuldigung von den Peinigern.
Das ist Fakt.


Ich kann aber die Segeln neuen Kurs geben in dem ich meine Segeln so ausrichte dass sie nur für meinen Kurs schippern .

So wie ich es möchte so wie ich viele Dinge verstehe und an Bedeutung gebe so viel und wenn s nich so weh tut , es bleibt immer dass Ich übrig , ist das nicht ein Grund für sich aufrecht zu stehen und die scala auf 10 oder weniger auspendeln zu lassen ,ich finde schon , denn wir sind es uns Wert.

Zitat von silverleaf:
Kann die Seele dauerhaft Schaden nehmen?
Ich denke schon. Ich beziehe mich auf schwerst-traumatische Erlebnisse durch engste Bezugspersonen, über einen langen Zeitraum hinweg, ohne dass dem Kind irgendjemand hilft.


Liebe silverleaf,

Deinem ausführlichen Beitrag stimme ich in vielen Teilen zu. Natürlich können schwerst-traumatische
Erlebnisse die Psyche eines Menschen schwer und auch dauerhaft belasten.
Mir gefällt jedoch der Begriff schädigen nicht so gut. Du beschreibst was im schlimmsten Fall
passieren kann.
In meinen vielen Lebensjahren habe ich in unzähligen Kontakten mit Menschen die Erfahrung machen
dürfen, dass auch sehr schwere psychische Belastungen im Kopf von Betroffenen so akzeptiert
und unter Erinnerungen abgelegt werden können, dass die Psyche (Seele) sich deutlich entspannen kann.
In günstigen Fällen passiert dann etwas besonders Positives, was viele nie für möglich gehalten hätten.

Damit will ich sagen. Niemand sollte frühzeitig aufgeben, seine seelische Situation zu verbessern und
sich dadurch zu stabilisieren.
Schwierig ist es nur häufig, weil die eigene Gedankenwelt mit Gedanken und Sätzen wie -
Ich kann das nicht. oder
Das geht bei mir nicht. oder
Andere vielleicht, aber ich möchte das nicht.

verhindert, dass man neben seine negativen Lebenserfahrungen zukünftig überwiegend angenehme,
entspannende und hilfreiche Lebenserfahrungen stellt.

Zitat von silverleaf:
Das bedeutet nicht, dass man nicht lernen kann, mit den daraus entstandenen Symptomen leben zu lernen und ein halbwegs normales Leben zu führen, aber es gibt psychische Diagnosen, die tatsächlich nicht heilbar im eigentlichen Sinn sind. Ich würde das als dauerhaften Schaden an der Seele bezeichnen.


Wenn Du davon ausgehst, dass ein Mensch auch später noch etwas lernen kann, dann kann
der Mensch meiner Ansicht auch lernen, sich von belastenden Gedanken im günstigsten Fall
gedanklich zu lösen (loslassen).

Natürlich muss niemand diesen positiven Weg nehmen. Aber wer will, der kann fast immer
einiges für sich verbessern.
Natürlich habe ich auch Respekt vor den Menschen die sagen. Ich kann oder will es aber nicht

Zitat von tuffie 01:
Nichts, kann es wieder gut machen,, auch keine Entschuldigung von den Peinigern.
Das ist Fakt.


Ich kann aber die Segeln neuen Kurs geben in dem ich meine Segeln so ausrichte dass sie nur für meinen Kurs schippern .


Hier stimme ich tuffie zu, die zu den starken, erfolgreichen Frauen hier im Forum gehört.
Ich finde, sie hat nicht nur mit Worten, sondern auch mit vielen Taten ihrem Leben einen neuen Kurs gegeben.
Folglich muss es funktionieren.

Guten Morgen,

schreibe mal kurz was dazu, wie Mondkatze es beschrieben hat...den Müll schleppt man mit sich. Geht mir auch so...,
Um die Vergangenheit loszulassen, muß man wirklich lernen zu vergeben und verzeihen. Hab ich bis jetzt nicht wirklich
hinbekommen ( trotz jahrelanger Therapie) . Ich denke je mehr einen die Situation verletzt hat desto schwieriger kann das werden.
Das Wichtigste ist sicher immer wieder an seinen positiven Gefühlen zu arbeiten.

Loslassen, ist schwer ..manchmal schwerer als die Verletzung selbst.
Die Negativität die man allgemein aufbaut, ist schleichend und vergiftet einen selbst. Das sollte nicht passieren und ist kein gutes Rezept für`s Leben.
Und immer wieder an sich arbeiten und dies auch wollen......

Hallo Hotin,

Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen

Vielen lieben Dank für das Kompliment.
Ich gebe mein Bestes und möchte mit meinen Erfahrungen und gelernten, verletze Menschen, Mut machen ,sich nicht aufzugeben ,auch wenn die Seele verletzt ist .
Das Leben ist ein Geschenk.
Auch wenn ich in meinem Gedchenkkarton nicht viel Drin war eher Schrott, aber da kann nun mal Ich nichts dafür.
Oder andere Menschen, wie so viele es doch auf der Welt geben mag.

Lasst uns den Kurs wechseln, zur Eigenverantwortung.
Und nicht das was andere meinen, es sei richtig für uns und über uns zu denken.

Zeigt die Flagge mit Regenbogenfarben, lässt sie wehen im Winde, diese Farben steht für Menschlichkeit, grob gesagt ,sie steht für viel mehr, für liebe für uns selbst und den anderen.

Lieber Hotin,

Zitat von Hotin:
... Mir gefällt jedoch der Begriff schädigen nicht so gut. Du beschreibst was im schlimmsten Fall passieren kann. ...


Ich verstehe, was Du meinst. Ich glaube, im Grunde genommen sind wir uns total einig, was das Thema angeht, sind nur von unterschiedlichen Seiten an die Argumentation herangegangen.
Dein Ausgangspunkt waren Menschen, die sich selber sagen (also von innen heraus), dass ihnen nicht zu helfen sei. Mein Ausgangspunkt waren Menschen, denen von anderen, also von außen, gesagt wurde, dass bei ihnen keine Verbesserung möglich sei.
Du bist von der Seite mangelnden Glaubens an Symptom-Verbesserung von Erkrankten gekommen, die Schwierigkeiten haben, sich auf die Therapie einzulassen, weil das in ihrem Fall ja eh nichts bringt, die also therapeutische Commitment-Probleme haben und schnell bereit sind, aufzugeben, selbst bei Erkrankungen, die sogar sehr gut therapierbar sind.
Ich bin von der Seite maximaler Schädigung gekommen (da ebenjene Beschreibung des worst case voll auf mich zutrifft), und da wirken Aussagen wie Die Psyche nimmt in der Regel keinen dauerhaften Schaden schnell mal schwierig und tendenziell invalidierend, wenn man persönlich von einer solchen dauerhaften Schädigung betroffen ist, denn zum einen gibt es diese Fälle halt doch und zum anderen ist das oftmals die Argumentationsschiene von Menschen (und damit meine ich ganz ausdrücklich weder Dich noch sonst ein Forumsmitglied!), die leugnen, dass psychische Probleme überhaupt ernstzunehmende tiefgreifende Erkrankungen mit irreversiblen Folgen sein können und die gerne denken, dass die Leute sich nur anstellen und rumjammern, sich einfach keine Mühe geben und schlicht und ergreifend nicht wollen.

Zitat von Hotin:
Damit will ich sagen. Niemand sollte frühzeitig aufgeben, seine seelische Situation zu verbessern und
sich dadurch zu stabilisieren. Schwierig ist es nur häufig, weil die eigene Gedankenwelt mit Gedanken und Sätzen wie -
Ich kann das nicht. oder: Das geht bei mir nicht. oder: Andere vielleicht, aber ich möchte das nicht.
verhindert, dass man neben seine negativen Lebenserfahrungen zukünftig überwiegend angenehme,
entspannende und hilfreiche Lebenserfahrungen stellt.


Absolute Zustimmung, zu 100%. Das ist ja auch genau das, was ich meinte und schrieb.
Ich weiß genau, was Du meinst, solche Patienten habe ich auch sehr, sehr häufig kennengelernt und fand es auch immer schwierig, das mit anzusehen, bei allem Verständnis für jeden Mitpatienten, ich verurteile ganz grundsätzlich niemanden, jeder hat seine Gründe.
Ich glaube auch fest daran, dass jeder seine Situation verbessern kann. Dafür kämpfe ich Tag für Tag, sonst wäre ich schon längst untergegangen. Auch gegen massive Widerstände von außen, so musste ich z.B. im letzten Jahr unfassbar heftige Kämpfe mit meiner Krankenkasse austragen, die mir im Endeffekt so etwas schrieben wie: Wir erkennen die extreme Schwere Ihrer Erkrankung an, die steht außer Frage. Bei einem so kranken Menschen macht es für uns aber wirtschaftlich keinen Sinn, weitere Therapie zu finanzieren, da sie keinen für uns ausreichenden Heilungserfolg erreichen werden, der für uns der Rede wert wäre.
Dass auch schwer erkrankte Menschen ein Recht auf Symptomlinderung haben und sehr wohl erhebliche Verbesserungen erreichen können, die zwar in den Augen und nach den Maßstäben gesunder Menschen vielleicht nicht der Rede wert sind, in meinem Leben aber einen ganz erheblichen Unterschied machen (was ein Gutachter auch bestätigt hat), wurde nicht gesehen.

Ich kämpfe täglich damit und mit meinen diesbezüglichen Ängsten. Ich weiß, dass ich nicht so tolle Heilungserfolge erreichen kann wie die meisten meiner Mitpatienten, aber im Rahmen meiner persönlichen Maßstäbe kann ich sehr wohl Fortschritte machen.
Darum raffe ich mich Woche für Woche auf, gehe zur Therapie und kämpfe für Verbesserung, immer in der Angst, dass meine Fortschritte vielleicht irgendwann auch meinem Therapeuten nicht mehr ausreichen. Es war bis hierhin ein steiniger Weg und der Weg ist auch immer noch lang, aber ich gehe ihn, Schritt für Schritt. Und es hat sich bereits eine Menge verändert.

Rückbezug zum Thema Loslassen: Loslassen sollte man negative Glaubenssätze, sowohl die von innen als auch die von außen.


LG Silver

Zitat von Icefalki:
Um loszulassen muss ich den Schmerz aber zuordnen können.

Genau. Sobald ich spüre, das etwas in mir passiert, muß ich gucken, woher das kommt. Woher kommt dieses negative Gefühl, der Schmerz? Denn da kommt dann wieder was hoch, was eben noch nicht be - oder verarbeitet wurde und somit kann man das noch nicht loslassen.
Zitat von Icefalki:
Und da es meistens darum geht, wie andere mit uns umgehen, muss ich definitiv über mich wissen, warum manches so schmerzhaft ist. Und hier setzt dann Eigenreflektion ein.

Ja, da ist es wieder. Erkennen, was gerade in mir passiert, dass wieder dieses Gefühl auftaucht. Es sind idR alte Erlebnisse in denen wir uns genauso gefühlt haben. Nur, dass wir damals nichts dagegen tun konnten. Weil wir klein oder hilflos waren. Und geschieht eine ähnliche Situation, behandeln uns Menschen ähnlich, kommt alles wieder hoch. Wenn ich das erkannt habe, kann ich ansetzen, etwas dagagen zu tun. Denn jetzt sind wir nicht mehr klein und hilflos. Wir können uns ganz gut allein helfen.
Zitat von Icefalki:
Selbst Trauer kann man dadurch verbessern, indem man loslässt, weil nichts, aber auch wirklich nix die Tatsache ändert, dass geliebte Menschen gehen mussten.

Hierbei würde ich sagen, dass es sehr auf die Beziehung ankommt, die man vorher zu dem Menschen hatte. In meiner Familie war es so, dass es zu niemandem eine einfache, lockere, schöne, herzliche Beziehung gab.

Einige Tage bevor meine Ma verstarb, hatte ich ein sehr schönes Erlebnis mit ihr. Ich hatte sie instinktiv besucht, bevor sie am übernächsten Tag wieder ins Krankenhaus kam. Und von da an lief ja alles chaotisch.

Aber an dem einen Tag war etwas anders. Sie war so zufrieden und glücklich, dass ich sie besuchte. Wir sprachen nicht viel, aber ich fühlte eine Verbundenheit, die ich so noch nie ihr gegenüber gefühlt hatte. Ich war innerlich so locker, irgendwie fühlte ich mich frei und auch glücklich.
Und genau das sollte mir zum Verhängnis werden bei der Trauer. Wäre die Beziehung so kühl und anstrengend wie immer gewesen, wäre es mir sicher leichter gefallen Abschied zu nehmen.
Aber es entstand ein Gefühlschaos. Ich war hin und hergerissen von frühen Erlebnissen mit ihr, und von den Gefühlen an dem einen Tag, als ich sie besuchte. Komischerweise überdeckten meine guten Gefühle für sie die schlechten Erinnerungen. Ich war ihr auf einmal nicht mehr böse. Ich verstand, dass sie auch nur so gehandelt hat, wie sie es wahrscheinlich selbst gelernt und immer schon gelebt hat. Und dass sie auch nicht aus ihrer Rolle entkommen konnte. Und das Loslassen fiel mir extrem schwer.

Als mein Bruder verstarb, hat mich das zwar auch traurig gemacht und auch bestürzt, weil es so plötzlich war. Aber unsere Beziehung war auch belastet. Wir hatten keine herzliche Bruder-Schwester Beziehung. Wir waren uns irgendwie fremd. Hatten nichts gemeinsam. Er tat mir sehr leid, weil er ein sch. ei ss Leben hatte. Doch konnte ich hier leichter loslassen.

Meine liebe Schwiemu ist ja auch in dem Jahr verstorben. Sie war so ein lieber und guter Mensch. Sie hatte ein erfülltes Leben und Kinder, Enkelkinder und Urenkel, die sie liebten und ehrten. Zu mir war sie wie eine Mutter. Sie war immer für mich da, wenn ich sie brauchte. Auch hier konnte ich leichter loslassen, weil sie am Ende auch nicht mehr wollte. Sie hatte genug gelitten wegen ihrer Schmerzen und hatte so viel erlebt. Auch wenn wir uns alle wegen der sch ei ss Coronazeit nicht von ihr verabschieden konnten. Wir sind alle der Meinung, dass es für sie eine Erlösung war. Und ich fühle keine Schwermut, sondern fühle mich leicht wenn ich an sie zurückdenke.
Zitat von Icefalki:
Allerdings bedeute es, dass ich weiss, was ich für mich machen muss, damit ich zufrieden sein kann.


Das wäre von Vorteil, lach.

Zitat von silverleaf:
Ich glaube, im Grunde genommen sind wir uns total einig, was das Thema angeht, sind nur von unterschiedlichen Seiten an die Argumentation herangegangen.


Liebe Silverleaf,

vielen Dank für Deine Antwort. Auch ich denke, wir sind uns in vielen Dingen einig, dass und wie
man Ängste abschwächen kann.

Zitat von silverleaf:
Auch gegen massive Widerstände von außen, so musste ich z.B. im letzten Jahr unfassbar heftige Kämpfe mit meiner Krankenkasse austragen, die mir im Endeffekt so etwas schrieben wie: Wir erkennen die extreme Schwere Ihrer Erkrankung an, die steht außer Frage. Bei einem so kranken Menschen macht es für uns aber wirtschaftlich keinen Sinn, weitere Therapie zu finanzieren, da sie keinen für uns ausreichenden Heilungserfolg erreichen werden, der für uns der Rede wert wäre.

Wenn sie das wirklich sinngemäß so formuliert haben, ist das bedauerlich. Ich kann mir das jedoch
durchaus vorstellen. Mitunter steht dahinter auch nur die persönliche Sichtweise einer Mitarbeiterin/
eines Mitarbeiters.
Trotzdem solltest Du weiter daran arbeiten, Angebote unseres Gesundheitssystems zu nutzen,
damit es Dir zukünftig noch besser gehen kann.

Zitat von silverleaf:
Ich kämpfe täglich damit und mit meinen diesbezüglichen Ängsten. Ich weiß, dass ich nicht so tolle Heilungserfolge erreichen kann wie die meisten meiner Mitpatienten, aber im Rahmen meiner persönlichen Maßstäbe kann ich sehr wohl Fortschritte machen.


Ich möchte Dich dazu ermutigen, weiter persönlich für Deine psychische Verbesserung zu kämpfen.
Es lohnt sich.
Zweifele nicht daran, dass vieles bei Dir nicht funktionieren kann. Es wird gehen!

Zitat von Mondkatze:
Denn da kommt dann wieder was hoch, was eben noch nicht be - oder verarbeitet wurde und somit kann man das noch nicht loslassen


Logo, denn ursächlich geht es doch darum, wie uns manche Menschen behandeln, und viel schlimmer, denen wir dieses Recht überhaupt nicht einräumen können oder wollen.

Zumindest geht es mir so. Ich weiss, dass ich sehr gut denken kann, und recht schnell erkenne, wie mein Gegenüber gestrickt ist. Und manchmal wird das blöd. Richtig blöd, weil ich nun arbeitstechnisch in Situationen kam, wo Vorgesetzte meiner Meinung nach saudumm agieren. Dann stecke ich rein verstandes - und gefühlsmäßig in der Zwickmühle. Einerseits muss ich akzeptieren, dass hier Vorgesetzte das Sagen haben, andererseits die Erkenntnis, mein Gott, sind die dumm.

Früher hat mich das an den Rande des Erträglichen gebracht und meine Reaktionen waren unsachlich und kindisch. Heute gelingt es mir viel besser, wenn's blöd wird, da ich nun sachlich und dem Chef zugewandt, Ideen oder Veränderungen vorschlagen kann und auch erkenne, dass manches Besserwissen gar nicht gewünscht wird.

Für mich heisst es, entweder ich kann meinen Job mit den negativen Seiten akzeptieren, oder ich entferne mich. Alles meine Entscheidung.

Und weil ich nun Entscheidungen treffen kann, fällt es mir viel leichter, gewisse Unannehmlichkeiten oder Doofheiten mit als ist eben so , zu akzeptieren.

A


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