radioaktiv
Der Beitrag wird sehr lang und wird sich um verschiedene Bereiche drehen (meine momentan angefangene Therapie, meine Kindheit, meine Eltern, Schule, Beziehung; Freundschaft wie auch Partnerschaft..). Ihr werdet vermutlich etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen müssen um euch durch mein Chaos zu wühlen und gegebenenfalls zu antworten. (Ich entschuldige mich im Voraus).
Ich bin momentan in Behandlung bei einer Psychiaterin/Psychotherapeutin (VT) und komme nicht recht voran.
Ich sollte erwähnen, ich vertraue Menschen kaum was ihr 'gutes und nettes' Verhalten gegenüber mir betrifft.
Ich habe meiner Therapeutin erzählt, dass ich mich ritze (wie so oft ist der Grund, um mich selbst Bestrafen zu können). Sie riss daraufhin einen Witz alá: Wenn du dann es nächste mal wieder zu mir kommst gibt es Bestrafung. Ich weiß, sie meinte es nicht ernst, sie lachte und ich stimmte zögernd ein.
Ich sagt ihr öfter, ich bin sehr sensibel und habe angst zu narzisstische Züge zu haben, vielleicht wollte sie nur ihre Grenzen testen, schauen wie ich auf so etwas reagiere?
Sie sagte mir, wir würden uns im Kreis drehen mit unseren Gesprächen und hat mir auch schon Fluoexitin verschrieben. Ich finde es seltsam denn ich habe bis jetzt erst drei mal mit ihr richtig gesprochen (jeweils ca. 20-30 min. lang; brauche Zeit um mich zu öffnen), den Rest der Zeit habe ich Tests gemacht. Und ich habe bei weitem noch nicht alles angesprochen womit ich einfach nicht zurecht komme.
Zudem habe ich mir im Internet eine Seite angeschaut, auf der Therapeuten bewertet werden. Sie wurde zwei mal bewertet und beide male mit: würde ich nicht weiter empfehlen. Gut, sie ist Psychotherapeuten, man kann sich mal verschachteln was Gründe an geht oder auf am Patienten vorbei reden.... Ich weiß nicht. Was meint ihr? Sollte ich wechseln? Ich frage mich generell ob eine VT richtig für mich. Ich kann mit einer Verhaltensänderung nichts anfangen wenn ich nicht die Gründe weiß, warum ich mittlerweile allgemein so handle wie ich es tue. Ich möchte es verstehen, die Gründe wissen UND daran arbeiten...
Jetzt zu einem anderen Punkt:
Meine Familie.
Ihr habt schon erfahren, dass ich mich ritze. Meine Schwester hat es in meinem alter auch getan, meine Mutter früher auch.
Meine Mutter war früher ein etwas schüchternes Mädchen, mein Vater war ein schüchterner Junge.
Allerdings ist meine Mutter die Selbstsichere. Mein Vater weiß heute manchmal immer noch nicht was er will oder wie er sich verhalten soll. Ich hasse ihn schon seit Jahren, meine Schwester hat auch kaum etwas nettes für ihn übrig. Er ist rücksichtslos (er war der Jüngste von drei Kindern..), sein Vater ging immer fremd, seine Mutter machte sich trotzdem für ihn schick (meine Oma ist Mitte 80, für frühere Zeiten ist das Verhalten eigentlich keine Seltenheit). Nun, mein Vater geht auch ständig fremd (er wusste bis nach dem Tod seines Vaters nicht, dass er ebenfalls ständig fremd gegangen ist). Mein Vater bringt gerne dumme Sprüche, trinkt gerne, und wenn er trinkt, schreibt er SMSen an jeden über den er sich aufregt und zieht über diesen her. Beispiel: meine Mutter ist mittlerweile depressiv wegen ihm, er schreibt ihr: du faule Sau, du bist auch ein Vorbild für unsere Kinder, reiß dich zusammen. Du kannst nicht kochen, du kostest mich Geld, du fängst mit Arbeiten im Haus und und beendest nichts, du faules Stück. Usw. Mir hat er als ich zwölf war (ich war an dem Tag beim Friseur und habe mir Strähnen machen lassen) geschrieben: neue Strähnchen aber dumm wie Brot. Ich sehe mich selbst als dumm und (Entschuldigung) schei. an, also hat es mich im Nachhinein nicht wirklich verletzt. Meiner Schwester hat er als sie jünger war geschrieben, sie wäre eine (Entschuldigung, nochmal) *beep*. Letztes Jahr hat er ihr aufgelistet, was sie ihn schon alles gekostet hat. Er ist schnell gereizt (er hat zB mal meinen Hasen mit dem Fuß weggedrehten, worauf hin meine Schwester dazwischen ging, sie hat er dann gegen die Türe geschubst.. . Er versucht jetzt, sich um mich zu kümmern und ich könnte kotzen. Ich hasse ihn.
Meine Mutter will sich nicht 'mehr' von ihm trennen (sie waren eine Zeit lang ml getrennt, ich habe mit meiner Mutter, meiner Schwester weiter weg gewohnt). Sie hat meiner Schwester und mir immer erzählt, was er ihr zugefügt hat durch seinen (ich nenne es jetzt so) psychischen Missbrauch. Sie erzählt es mir (meine Schwester wohnt nicht mehr zuhause seit 2010/2011) jeden Tag und ich versuche ihr zu helfen wo ich kann (obwohl ich eher ein großes Problem bin als eine Hilfe..). Sie hat keinen wirklichen Kontakt mehr zu ihren Freundinnen, hat sich komplett zurückgezogen....
Bei mir sieht es kaum anders aus. Ich kann keine engen Beziehungen mehr aufbauen, ich zerstöre nur. Ich war in einer zwei-jährigen Beziehung bis Mitte letztes Jahres und habe meinem Ex Freund viel zugemutet mit meinem extrem Minderwertigkeitskomplexen, er hat selbst problematische Verhältnisse zuhause, ich habe versucht ihm zu helfen aber war selbst eine Belastung, wie immer. Ich wollte mich 2010 das erste Mal umbringen und seit dem bereue ich es jeden Tag, es nicht gemacht zu haben (zu der Zeit war ich 12/13). Ich werde dieses Jahr 17.
Ich hasse mich. Manchmal bin ich wie mein Vater, ich bringe manchmal genauso dumme Sprüche gegenüber anderen. Ich bin im übrigen schüchtern seit dem ich denken kann. Ich wünschte, ich könnte normal mit anderen Menschen umgehen, aber ich schaffe es nicht. Ich habe solche Angst nicht gemocht, ausgelacht oder kritisiert zu werden, dass ich oft kalt rüber komme, obwohl ich gerne normal mit ihnen reden würde und keine Angst davor hätte. Meine Therapeutin sagte auch, dass mein Verhalten aus Angst heraus entsteht. Ich weiß es nicht...
Ich konnte früher als Kind eine ziemliche Zicke sein, wofür ich mich heute schäme. Früher, in der Grundschule gab es mal ein Grillfest im Wald, an dem Tag habe ich bei meiner Mutter auf dem Schoß gesessen, geweint und gesagt: Warum sollte ich hingehen? Mich wird keiner vermissen, wenn ich nicht komme, da möchte mich eh keiner haben, mich mag eh keiner. Das denken habe ich heute noch. Ich liege mittlerweile seit 1 1/2 Wochen nur noch in meinem Bett, ich war nicht in der Schule. Ich weiß morgens nie wofür ich aufstehen soll. Habe keine Lust. Ich will mich einfach umbringen.
Ich habe keine spezielle Frage, glaube ich. Vielleicht wollte ich mir alles einfach mal von der Seele schreiben. Ich hoffe ihr könnt hiermit irgendwas anfangen.. Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder habt einen guten Rat..
Tut mir leid, der Text ist wirklich lang und spiegelt so ziemlich das Chaos in meinem Kopf wieder.
Ich hoffe ich habe es halbwegs gut aufgeschrieben...
01.04.2014 15:32 • • 04.04.2014 #1