Hallo.
Ich glaube ich befinde mich auf dem besten Weg des Bore-Outs. Für diejenigen die diesen Begriff noch nicht gehört haben sei gesagt, es handelt sich dabei um Unterforderung bzw. Langeweile am Arbeitsplatz. Alle Burn-Out Gefährdeten können sich wahrscheinlich nicht vorstellen wie quälend es sein kann bei der Arbeit Zeit dafür zu haben private Dinge zu erledigen. MAL ist das sicherlich ganz schön, aber nicht, wenn dieser Zustand einen 9 Stunden Arbeitstag bestimmt.
Ich fange mal von Vorne an um meine Situation zu erklären. Ursprünglich war ich ab 2009 Fuhrpark-Disponent in einem Unternehmen. Dieser Job bringt von Natur aus recht viel Stress mit sich und es gab Tage, da habe ich geflucht und konnte vor Sorgen oder Ärger kaum schlafen und es gab Tage an denen ich stolz auf mich war, wenn ich einen hektischen Arbeitstag soverän mit guten Entscheidungen gemeistert habe. Ein auf und ab der Emotionen. Soweit so gut.
In meinem Betrieb wurde jedoch Ende 2013 umstrukturiert, der Bereich in dem ich disponierte fiel weg. Ich wurde innerbetrieblich versetzt und kam in eine andere Abteilung mit einem alteingesessenen Disponenten und gleichzeitigem Fuhrparkmanager. Seine rechte Hand sollte ich sein und ihn unterstützen.
Das Übel fing an, als in mir das Gefühl aufkam, dass ich jede meiner Entscheidungen mit ihm abstimmen musste. Aber ich biss mich da durch und ich bekam in Aussicht gestellt seinen Bereich fortan übernehmen zu können, wir waren bereits in 2014. Im August des Jahres 2014 starb meine Mutter mit nur 59 Jahren, ich selber bin Anfang 30. Ihr Tod kam sehr plötzlich und unerwartet und er warf mich aus der Bahn. Ich erledigte meinen Job, doch bekam ich seitens meines Kollegen nur sechs Wochen nach dem Tod meiner Mum die Frage gestellt, ob irgendwas wäre, ich wirke zerstreut. Nun ja, die Dinge nahmen ihren Lauf. Der Fuhrparkleiter teilte mir im Februar 2015 mit, dass ich irgendwie überfordert wirken würde, was ich angesichts der Tatsache, dass meine Mum gerade ein halbes Jahr Tod war und ich zum ersten mal Weihnachten und ihren Geburstag ohne sie erlebte und dass die Trauer sich langsam den Platz des Schockes erkämpfte sogar nachvollziehen konnte. Dennoch habe ich keine Fehlentscheidungen getroffen, ich wurde mangels Durchsetzungsvermögen abgewählt, was mir zu jeder Zeit tätsächlich auch fehlte.
Stattdessen fiel meine hohe Affinität zu Zahlen und Controlling auf und ich wurde gefragt, ob ich nicht lieber den Abrechnungs- und Controllingbereich übernehmen wolle, der Fuhrparkleiter würde die Dispo wieder alleine machen.
Ich bejahte und dachte sogar, dass ich mir was Gutes tue, da der Dispostress der bis dato ganz schön an den Kräften zerrte nun wegfiele und ich die Möglichkeit sah mich wieder ein bisschen neu zu orientieren. Dennoch war die Tatsache, dass ich degradiert wurde offensichtlich, störte mich aber zunächst gar nicht so. Gutes Gehalt, tolle Kollegen, was will man mehr, dachte ich....
Das ist jetzt zehn Monate her und ich verbringe den Arbeitstag damit Rechnungen zu schreiben und Kosten auf Kostenstellen zu buchen. Ich erschöpfe daran tagtäglich Zahlen in Excel-Tabellen zu tippen und fange schon an Arbeit vorzutäuschen wenn mein stinklangweiliger Papierkram erledigt ist. Ich habe gemerkt, dass mich das unterfordert und habe im August eine Abendschule begonnen, die drei Jahre lang geht. Meine Vision war es in meiner Position auszuharren, neben der Arbeit für die Schule zu lernen (Zeit hätt ich ja) und in drei Jahren zu sagen Auf Wiedersehen.
Aber nach nur 5 Monaten merke ich, wie es mich erschöpft. Nicht die Abendschule, sondern die Arbeit. Aber es wirkt sich auf die Schule aus, ich bin abends kaputt vom Nichtstun bzw. meiner monotonen Arbeiten und habe keine Lust für die Schule zu lernen, obwohl ich in deren Abschluss meinen Ausweg sehe.
Es kam ein Hoffnungsschimmer, der Fuhrparkleiter hat gekündigt. Ich habe mich nicht aufgedrängt, hoffte aber intuitiv, dass ich aufgrund meines Könnens und Wissen quasi zurückbeordert werde in den Dispobereich. Das passierte allerdings nicht was meinem Selbstwertgefühl nicht gerade zuträglich war, stattdessen wurde jemand vollkommen neues eingestellt. Und seitdem ist es noch schlimmer, da diese Person branchenfremd ist, und die Probezeit wohl nicht übersteht. Dennoch wird ersteinmal an ihr festgehalten in der Hoffnung, dass sie sich doch noch um 180 Grad wenden wird. Ihre Unfähigkeit geht bereits über die Firmenmauern hinaus und ist für mich ein herber Rückschlag. Denn bis dato hat mein Abteilungsleiter zwar seine Skepsis gegenüber der neuen Arbeitskraft geäußert, mich aber nicht angesprochen ob ich zumindest aushelfen könnte. Das zerrt an meinem Selbstwertgefühl, immerhin waren von 2009-2014 alle zufrieden. Nun habe ich den wohl langweiligsten Job der Welt.
Ich frage euch, was würdet ihr tun? Meine Abendschule mache ich um 2018 den Abflug zu machen. Ich möchtemir eigentlich meine Lebenslauf nicht durch Jobhobbing zerschießen weiß aber gerade nach nem Tag voller Langeweile wie heute nicht, wie ich noch 2,5 Jahre in diesem Zustand rumbekommen soll.
Gehts wem ähnlich und kam er daraus ?
Ich glaube ich befinde mich auf dem besten Weg des Bore-Outs. Für diejenigen die diesen Begriff noch nicht gehört haben sei gesagt, es handelt sich dabei um Unterforderung bzw. Langeweile am Arbeitsplatz. Alle Burn-Out Gefährdeten können sich wahrscheinlich nicht vorstellen wie quälend es sein kann bei der Arbeit Zeit dafür zu haben private Dinge zu erledigen. MAL ist das sicherlich ganz schön, aber nicht, wenn dieser Zustand einen 9 Stunden Arbeitstag bestimmt.
Ich fange mal von Vorne an um meine Situation zu erklären. Ursprünglich war ich ab 2009 Fuhrpark-Disponent in einem Unternehmen. Dieser Job bringt von Natur aus recht viel Stress mit sich und es gab Tage, da habe ich geflucht und konnte vor Sorgen oder Ärger kaum schlafen und es gab Tage an denen ich stolz auf mich war, wenn ich einen hektischen Arbeitstag soverän mit guten Entscheidungen gemeistert habe. Ein auf und ab der Emotionen. Soweit so gut.
In meinem Betrieb wurde jedoch Ende 2013 umstrukturiert, der Bereich in dem ich disponierte fiel weg. Ich wurde innerbetrieblich versetzt und kam in eine andere Abteilung mit einem alteingesessenen Disponenten und gleichzeitigem Fuhrparkmanager. Seine rechte Hand sollte ich sein und ihn unterstützen.
Das Übel fing an, als in mir das Gefühl aufkam, dass ich jede meiner Entscheidungen mit ihm abstimmen musste. Aber ich biss mich da durch und ich bekam in Aussicht gestellt seinen Bereich fortan übernehmen zu können, wir waren bereits in 2014. Im August des Jahres 2014 starb meine Mutter mit nur 59 Jahren, ich selber bin Anfang 30. Ihr Tod kam sehr plötzlich und unerwartet und er warf mich aus der Bahn. Ich erledigte meinen Job, doch bekam ich seitens meines Kollegen nur sechs Wochen nach dem Tod meiner Mum die Frage gestellt, ob irgendwas wäre, ich wirke zerstreut. Nun ja, die Dinge nahmen ihren Lauf. Der Fuhrparkleiter teilte mir im Februar 2015 mit, dass ich irgendwie überfordert wirken würde, was ich angesichts der Tatsache, dass meine Mum gerade ein halbes Jahr Tod war und ich zum ersten mal Weihnachten und ihren Geburstag ohne sie erlebte und dass die Trauer sich langsam den Platz des Schockes erkämpfte sogar nachvollziehen konnte. Dennoch habe ich keine Fehlentscheidungen getroffen, ich wurde mangels Durchsetzungsvermögen abgewählt, was mir zu jeder Zeit tätsächlich auch fehlte.
Stattdessen fiel meine hohe Affinität zu Zahlen und Controlling auf und ich wurde gefragt, ob ich nicht lieber den Abrechnungs- und Controllingbereich übernehmen wolle, der Fuhrparkleiter würde die Dispo wieder alleine machen.
Ich bejahte und dachte sogar, dass ich mir was Gutes tue, da der Dispostress der bis dato ganz schön an den Kräften zerrte nun wegfiele und ich die Möglichkeit sah mich wieder ein bisschen neu zu orientieren. Dennoch war die Tatsache, dass ich degradiert wurde offensichtlich, störte mich aber zunächst gar nicht so. Gutes Gehalt, tolle Kollegen, was will man mehr, dachte ich....
Das ist jetzt zehn Monate her und ich verbringe den Arbeitstag damit Rechnungen zu schreiben und Kosten auf Kostenstellen zu buchen. Ich erschöpfe daran tagtäglich Zahlen in Excel-Tabellen zu tippen und fange schon an Arbeit vorzutäuschen wenn mein stinklangweiliger Papierkram erledigt ist. Ich habe gemerkt, dass mich das unterfordert und habe im August eine Abendschule begonnen, die drei Jahre lang geht. Meine Vision war es in meiner Position auszuharren, neben der Arbeit für die Schule zu lernen (Zeit hätt ich ja) und in drei Jahren zu sagen Auf Wiedersehen.
Aber nach nur 5 Monaten merke ich, wie es mich erschöpft. Nicht die Abendschule, sondern die Arbeit. Aber es wirkt sich auf die Schule aus, ich bin abends kaputt vom Nichtstun bzw. meiner monotonen Arbeiten und habe keine Lust für die Schule zu lernen, obwohl ich in deren Abschluss meinen Ausweg sehe.
Es kam ein Hoffnungsschimmer, der Fuhrparkleiter hat gekündigt. Ich habe mich nicht aufgedrängt, hoffte aber intuitiv, dass ich aufgrund meines Könnens und Wissen quasi zurückbeordert werde in den Dispobereich. Das passierte allerdings nicht was meinem Selbstwertgefühl nicht gerade zuträglich war, stattdessen wurde jemand vollkommen neues eingestellt. Und seitdem ist es noch schlimmer, da diese Person branchenfremd ist, und die Probezeit wohl nicht übersteht. Dennoch wird ersteinmal an ihr festgehalten in der Hoffnung, dass sie sich doch noch um 180 Grad wenden wird. Ihre Unfähigkeit geht bereits über die Firmenmauern hinaus und ist für mich ein herber Rückschlag. Denn bis dato hat mein Abteilungsleiter zwar seine Skepsis gegenüber der neuen Arbeitskraft geäußert, mich aber nicht angesprochen ob ich zumindest aushelfen könnte. Das zerrt an meinem Selbstwertgefühl, immerhin waren von 2009-2014 alle zufrieden. Nun habe ich den wohl langweiligsten Job der Welt.
Ich frage euch, was würdet ihr tun? Meine Abendschule mache ich um 2018 den Abflug zu machen. Ich möchtemir eigentlich meine Lebenslauf nicht durch Jobhobbing zerschießen weiß aber gerade nach nem Tag voller Langeweile wie heute nicht, wie ich noch 2,5 Jahre in diesem Zustand rumbekommen soll.
Gehts wem ähnlich und kam er daraus ?
23.12.2015 21:51 • • 25.04.2016 #1
3 Antworten ↓