Ich habe Agoraphobie mit Panik, episodische Depression und bin ein 'Nerd' (notorischer Einzelgänger, schizoide Persönlichkeit) Diese bedingen sich alle gegenseitig und untereinander.
Ich habe 2,5 Jahre Therapie gemacht. Das war Verhaltenstherapie und ich fand die Therapie sehr hilfreich, auch wenn es anfangs gedauert hat, bis sich meine Therapeutin und ich eingespielt hatten. Am Anfang der Therapie dachte ich total überflüssig, bringt nix ist einfach nur blöde Termine. Aber Therapie ist Arbeit und als meine Therapeutin begann, mir kleine Wochenaufgaben zu geben und darauf dann eine Gesprächsbasis entstand, fand ich die Therapie gut. Ich war am Ende traurig, daß sie vorbei war und hatte auch einige Wochen zu tun, mich wieder von dieser Regelmäßigkeit zu lösen.
Ich war auch auf einer psychosomatischen Reha - diese brachte mir allerdings sehr wenig. Ist auch klar, wenn man einen Nerd auf die Gesellschaft losläßt, wird das nichts. Ich wurde dann vom Klinikchef als 'rehauntauglich' entlassen.
Ich habe auch zwei Kinder, die sind jetzt allerdings schon erwachsen. Aber als sie kleiner waren, war das auch für sie sehr schwierig, mit so einer angespannten und gestressten Mutter fertig zu werden. Wir reden heute manchmal noch darüber und natürlich bin ich dann traurig, daß sie es mit mir nicht immer leicht hatten. Allerdings sind beide auch sehr gut geraten und die Große (26) steht auf eigenen Beinen und meine Jüngste (19) ist auf einem guten Weg dahin. Also alles habe ich wohl nicht falsch gemacht.
Zu einer Therapie rate ich dir sehr. Es kann anfangs sein, daß man große Zweifel hat. Manchmal sind diese Zweifel aber auch Selbstschutz und den muß man vernachlässigen, wenn Therapie erfolgreich sein soll.
13.03.2016 11:46 •
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