Bisher versagt im Leben

Dann sind wir wohl beide Loser.
Aber ich finde, dass das ok ist.
Wie viele schon schrieben, muss man lernen zu sehen, wie man leben möchte. Sich mit anderen zu vergleichen ist anstrengend und bei dem Stress, den du hast, ist es nur unnötig zusätzlicher. Die Energie, die dafür drauf geht, wäre woanders viel besser aufgehoben.
Aber ich weiß, dass man das gut schreiben kann. Ich selbst arbeite da auch noch dran.

Ich habe ebenfalls die mittlere Reife und statt dem Führerschein eine ausgeschlossene Ausbildung. Durch diese habe ich mich aber wirklich nur geschleppt. Ich bin wirklich froh, dass das vorbei ist.
Ich lebe auch noch bei meinen Eltern und werde wohl auch nie alleine leben. Das ist hart, wenn ich das mit den Wegen anderer vergleiche. Ich finde es traurig, dass ich nicht so funktionieren kann wie andere.

Inzwischen habe ich aber gelernt, dass man aufhören soll das Ziel wie andere erreichen zu wollen. Es gibt nicht nur das große Hauptziel. Es gibt noch den Weg. Der Weg kann auch ein Ziel sein.
Natürlich möchte man am Hauptziel ankommen, aber es ist so wichtig sich kleine Ziele bis dahin zu stecken, die man gut erreichen kann. Jeder Schritt, den du gehst, ist ein Erfolg und wertvoll. Vor allem wenn dieser Schritt dafür da ist dich in deinem eigenen Leben glücklich zu machen.

Jeder Weg ist anders. Jeder Mensch ist es. Das Problem ist, dass wir leider damit aufwachsen, dass wir einen bestimmten Weg gehen sollten. Dass es den einen optimalen Weg gibt. Aber wie soll das gehen, wenn nicht alle gleich sind?
Du schaffst das, auch wenn es gerade schwer ist. Du hast schon viel geschafft.



Das mit deiner Familie tut mir ebenfalls sehr leid. Ich kann mir nur vorstellen, wie es ist.
Ich wünsche deiner Mutter alles Gute und dass es ihr bald besser geht.

@Krylla danke dir für deine Worte. Ja man wächst mit dem Druck auf leider

@Luaa Dankeschön..

Hoffe nur das der Wechsel klappt und es die nächsten Monate besser wird..

Jetzt schreibe ich dir auch mal länger:
Zum Glück hat mich meine Therapeutin noch nicht gefragt was ich geschafft habe. Um ehrlich zu sein hätte das mich schon mindestens irritiert oder sogar verärgert.
Es kommt ja zunächst erst einmal darauf an was du willst vom Leben. Hast du überhaupt konkrete Ziele? Wenn nein kannst du nicht versagt haben. Wenn ja, bist du auf dem Weg dahin? Wenn nein, ist es denn überhaupt noch dein Ziel? Ich finde die schwierigste Frage ist die nach den eigenen Wünschen. Oft kennt man die gar nicht sondern macht eben das was vermeintlich von uns verlangt wird. Als Jugendlicher habe ich entweder versucht das zu machen was von mir verlangt wurde oder ich habe trotzig gar nichts gemacht. Einen Erfolg habe ich dadurch nicht gewonnen. Und das erreicht was meine Eltern wollten habe ich auch nicht.
Allerdings fühle ich mich auch nicht als Loser denn es waren ja nicht meine eigenen Wünsche.
Trotzdem fühle ich oft die Angst etwas nicht zu können. Und das nicht unbegründet, denn ich kann ja auch nicht viel. Das was ich heute bräuchte habe ich weder gelernt noch weiß ich wie ich das je anfangen soll.
Ich bin gerade in einer tiefen Trauerphase und denke es ist völlig normal dass du jetzt gerade nicht die Energie hast einfach weiter zu machen. Aber vielleicht kannst du dir die Zeit nehmen und überlegen was du wirklich willst. Und bitte zerrede die Ideen nicht gleich wieder. Das ist für mich so schwer. Immer wenn ich eine Idee habe kommt eine innere Stimme mit Bedenken. Die zu überlisten ist vermutlich die große Kunst.
Wenn du die Ausbildung fertig machen willst kannst du bestimmt konstruktiv mit allen Beteiligten an einem Plan arbeiten. Vermutlich ist die Bürokratie in Deutschland die größte Hürde aber da kenne ich mich gar nicht aus.