ich habe mich hier angemeldet da ich selber unter einem Problem leide, jedoch keine Ahnung habe wie ich das bewältigen soll.
Seit ich klein bin, bin ich schon anders als die anderen. Ich habe mir im Kindergarten schon schwer getan zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen, war lieber allein und habe mich mit Rätseln, Puzzle oder kreativen Dingen beschäftigt oder im Frühling alleine draußen nach einem Kleeblatt oder schönen Blumen gesucht während die anderen gemeinsam gespielt haben. Wollte auch nicht wirklich dazugehören und habe in meiner eigenen Traumwelt gelebt. Wurde deshalb aber natürlich von den anderen ständig schikaniert, ein Mädchen riss mir sogar ein großes Büschel Haare aus.
In der Volksschule war es nicht viel anders, war ein typischer Tagträumer der nie wirklich zugehört hat was Lehrer gesagt haben. Am ersten Tag musste ich mich schon in die Ecke stellen und zog den Hass der Lehrer auf mich weil ich ständig geistig abwesend war und in meinen Gedanken gelebt habe. Habe mich damals schon mit existentiellen Fragen gequält und mich gefragt was der Sinn des Lebens ist. Habe mich auch mit einem geistig eingeschränkten Mädchen angefreundet, da sie gemobbt wurde und mir das irgendwie ebenso weh getan hatte dass sie so behandelt wurde. Dann ging das Mobbing auf mich über und ich wurde ständig körperlich sowie verbal schikaniert.
Mit dem Wechsel in die Hauptschule wurde es auch nicht besser, da ich mit den selben Leuten wieder in die Klasse kam. Habe mich stattdessen wieder in meine Traumwelt geflüchtet, viel gemalt, gezeichnet und gelesen. Bücher über den Sinn des Lebens und das Leben nach dem Tod. Hatte ab dem Alter von 11/12 herum meine erste existentielle Krise, da ich nicht wusste was der Sinn des Lebens wäre und ich Angst hatte was denn danach kommt - dann wenn das ganze Leben vorbei ist. Hatte mich gedanklich mit Dingen wie Paralleluniversen, wie entstand das Leben, was ist Realität, Leben nach dem Tod etc. beschäftigt. War zum dem Zeitpunkt auch schon depressiv da ich niemanden hatte mit dem ich mich darüber austauschen konnte und malte auch recht düstere Bilder im Unterricht. Musste dann zum Schulpsychologen da die Lehrer dachten dass mit mir was nicht stimmen würde und mir wurde dann die ganze Zeit eingebläut dass ich mich einfach sozial anpassen solle, Kreativität allein wird mich in meiner Zukunft nicht weiterbringen, meine schulischen Leistungen müssen auch passen etc. (war in der Schule recht schlecht da ich nie gelernt oder aufgepasst habe. Mich hatten diese Themen nie interessiert, da ich mich gedanklich einfach anders beschäftigt habe und zu dem Zeitpunkt andere Dinge relevant fand).
Mit den weiteren Jahren und dem Hauptschulabschluss begann ich eine höhere Schule, die ich nach nicht ganz 2 Jahren wieder abgebrochen hatte aufgrund meiner fehlenden sozialen Kompetenz. Schaffte es einfach nicht zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen und wurde deshalb natürlich auch ausgeschlossen was sich wiederrum in meinen Noten spiegelte, die Anfangs von nem 1er Durschnitt zu nem 4er Durchschnitt innerhalb weniger Monate absackten. Fühlte mich ständig einsam und hatte einfach nicht die Motivation irgendwie zu lernen.
Danach war ich ca. 3 Jahre ohne Ausbildung oder ähnliches vom Psychologen krankgeschrieben. In der Zeit entwickelten sich auch mehrere Suchtprobleme bei mir die ich mittlerweile seit knapp 3 Jahren aber wieder im Griff habe und frei davon lebe. Nur ne schwere Nikotinabhängigkeit habe ich immer noch.
Ich plage mich ständig mit unendlich vielen Gedanken, hauptsächlich philosophischer Natur und um das ganze ein wenig zu bewältigen schreibe ich recht viel meiner Gedanken auf. Manchmal hilfts auch und sie sind für nen Moment ruhig.
Ich habe zahlreiche kreative Hobbys wofür mir aber immer wieder die Motivation abhanden kommt da ich mich recht schnell fortbilde dahingehend und ich dann keine Lust mehr habe da es mich geistig nicht mehr fordert.
Beim zeichnen bin ich zu perfektionistisch und wenn was nicht so wird wie es in meinem Kopf aussieht verliere ich ebenso die Motivation daran.
Ich gehe einem langweiligen Büroberuf nach und bräuchte geistig aber einen extrem fordernden Beruf, mich zog es schon in jungen Jahren zu wissenschaftlichen Berufen, was aber nun nix mehr wird da mir die schulische Ausbildung fehlt und ohne ein Studium so gut wie unmöglich ist. Abgesehen davon ist es finanziell sowieso zu schwierig um dem Traum nachzugehen. Habe niemanden der mich auch nur ansatzweise unterstützen könnte, komme aus sehr ärmlichen Verhältnissen.
Mittlerweile habe ich zwar einen tollen Freundeskreis und einen besten Freund mit dem ich mich auch recht gut über anspruchsvolle Themen unterhalten kann, jedoch fühle ich mich partnermäßig mittlerweile einsam und sehne mich auch nach körperlicher Nähe. Ich sehe gut aus, werde auch viel von Männern angesprochen, finde aber nie jemanden anziehend oder ähnliches da die geistige Basis einfach nicht passt. Ich kann mich erst zu jemandem hingezogen fühlen, wenn ich mit diesem Menschen tiefgründige, intelligente Gespräche führen kann die über Alltagskram und Smalltalk hinausgehen. Ich verspüre sonst null sexuelle Anziehung gegenüber einem Mann, auch wenn er aussieht wie aus einem Modemagazin entsprungen. Das ist doch nicht normal, oder?
Wenn ich aber zb jemanden kennenlerne bzw. besser kennenlernen versuche scheiterts meistens dennoch an der Kommunikation - dir mir ja wie gesagt heilig ist nur versteht das Gegenüber meine Art zu kommunizieren meistens nicht. Ich springe oft von einem Thema zum nächsten, da ich gedanklich schon wieder komplett woanders bin und für mich das natürlich irgendwie Sinn ergibt, für den Anderen aber nicht. Worauf der dann natürlich denkt dass mit mir keine längeren Gespräche über ein und das selbe Thema möglich wären und mir dann deshalb eine Abfuhr gibt. Ich rede auch gern stundenlang über ein einziges Thema, nur wenn es mich nicht fesselt passiert es eben automatisch dass ich zum nächsten Thema springe. Ich kann meine Gedanken und die daraus resultierenden Worte nicht immer beeinflussen, auch wenn es schon viel besser als früher geworden ist und es zu lernen versuche, normale Konversationen zu führen. Ich weiß, dass ich dahingehend einfach nicht bin wie andere und es bringt mich zum verzweifeln.
Bin ich irgendwie nicht normal? Hat sonst noch jemand so ein Problem oder ein Ähnliches hier? Würde mich sehr über einen Austausch freuen.
LG
11.03.2019 12:37 • • 13.03.2019 x 1 #1