mich beschäftigt gerade etwas. Vor zwei Tagen habe ich erfahren, dass ein relativ junger Kollege plötzlich aufgrund einer Krankheit verstorben ist. Der Schock sitzt bei allen noch tief.
Normalerweise bin ich hart im Nehmen. Aber sein Tod beschäftigt mich doch irgendwie mehr als gedacht. Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Erkrankung (Panik Depression) aktuell einen Hochpunkt erreicht hat und meine Psyche derzeit auf Halbmast hängt.
Wir kennen uns noch nicht so lange. Wir haben vielleicht 3-4 mal zusammen gearbeitet. Unser letzter gemeinsamer Einsatz blieb mir nachhaltig in Gedanken. Immer musste ich daran denken, wie lustig es war. Wie gut das alles geklappt hatte und wie viel Spaß wir doch hatten. Und ich hatte mich auf künftige Einsätze gefreut. Hatte gehofft, dass wir bald wieder einen gemeinsamen Fall haben werden. Wir hatten uns auf Anhieb so gut verstanden, dass wir uns sogar das du angeboten hatten.
Manchmal trifft man Menschen, die erwärmen einem das Herz. Man sieht sich und man erfährt ein wohliges Gefühl. Die alleinige Anwesenheit des Menschen erzeugt Glücksgefühle. Er war so ein Mensch. Ich kann das nicht erklären. Es war absolut kein romantisches Interesse, es war einfach die gleiche zwischenmenschliche Wellenlänge. Ich finde so etwas sehr wertvoll, denn solche Menschen trifft man ganz ganz selten.
Und dann kam die Nachricht, dass er verstorben ist. Nächste Woche ist die Beerdigung ich bin nicht sicher, ob ich hingehen soll. Irgendwie habe ich Bedenken, dass es vielleicht zu distanzlos wäre. Immerhin haben wir uns kaum gekannt. Ich weiß quasi nichts über seine persönliche Situation. Nur dass er gerade in Trennung lebte und vorher gesundheitliche Probleme hatte. Auf der anderen Seite denke ich, dass es das einzige ist, was ich noch für ihn tun kann.
In meinem Kopf ist gerade Disco. Es sollte eigentlich eine Herzensentscheidung sein. Aber irgendwie habe ich Zweifel, immerhin war es ja ein für mich fremder Mensch. Übertreibe ich vielleicht, ich weiß es nicht. Eine weitere Kollegin geht auch hin, sie kannte ihn besser. Da fände ich es wiederum nicht unangemessen, wenn ich mitgehen würde.
Wegen der Panikattacken oder meiner emotionalen Situation habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Könnte vielleicht zum Problem werden. Auf der anderen Seite, bei einer Beerdigung ist immerhin normal, dass man sehr emotional ist.
Wie würdet ihr reagieren? Würdet ihr hingehen? Und ich möchte bitte keine Antworten mit das musst letztendlich du entscheiden
17.03.2023 15:50 • • 19.03.2023 x 5 #1