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Hallo,

ich habe nun herausgefunden, dass meine Mutter mit meinem Vater 10 Wochen auf Weltreise war, als ich noch nichtmal ein halbes Jahr alt war. Ich war in der Zeit bei meiner Oma. Dort wurde ich auch gut versorgt.
Die Frage , die ich mir aber stelle, wie gut verkraftet es ein Säugling in dem Alter 10 Wochen von der Mutter getrennt zu sein? Gibt es hier vielleicht Psychologen oder Menschen , die sich gut auskennen , und wissen was das mit einem macht? Ich frage mich , ob all meine Probleme , Schwierigkeiten , Ängste nicht vielleicht auf genau dieses Trauma zurückzuführen sind.

06.08.2020 05:56 • 07.08.2020 #1


9 Antworten ↓


Hallo,

sicher kannst du das in einer Therapie rausfinden...., wenn du gut versorgt wurdest und es dir bei deiner Oma gut ging,
muß das nicht Ängste usw. bei dir ausgelöst haben. Aber sicher kann das ein Therapeut besser beurteilen.

A


Baby von 6 Monaten von Mutter verlassen

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Aber ich kann mich ja an die Zeit nicht wirklich erinnern. Auch mit einem Therapeuten wäre es ja eher ein Stochern im Nebel, oder nicht ?

Zitat von UnfinishedStory:
Die Frage , die ich mir aber stelle, wie gut verkraftet es ein Säugling in dem Alter 10 Wochen von der Mutter getrennt zu sein?


Die Untersuchungen, die ich kenne, besagen, dass es für eine sichere Bindung eines Kindes und das damit eng verbundene Urvertrauen entscheidend ist, dass es eine verlässliche Bezugsperson gibt.

Es ist aber prinzipiell egal, wer diese Person ist und muss sich dabei nicht um die Mutter handeln.

Wenn deine Großmutter diese Rolle gut übernehmen konnte, sollte hierin also nicht das Problem liegen. Anders wäre es, wenn du Vernachlässigung erfahren hättest - aber auch hier grundsätzlich unabhängig von der Person.

Denkbar wäre möglicherweise, dass du später von deiner Großmutter oder anderen Leuten negative Äußerungen über das Verhalten deiner Mutter dir gegenüber gehört hast, welche dir den Eindruck des nicht gewollt Werdens vermittelt haben.

Und natürlich spielt auch das weitere Leben nach der Rückkehr deiner Mutter eine Rolle.

Zitat von UnfinishedStory:
Hallo,ich habe nun herausgefunden, dass meine Mutter mit meinem Vater 10 Wochen auf Weltreise war, als ich noch nichtmal ein halbes Jahr alt war. Ich war in der Zeit bei meiner Oma. Dort wurde ich auch gut versorgt.Die Frage , die ich mir aber stelle, wie gut verkraftet es ein Säugling in dem Alter 10 Wochen von der Mutter getrennt zu sein? Gibt es hier vielleicht Psychologen oder Menschen , die sich gut auskennen , und wissen was das mit einem macht? Ich frage mich , ob all meine Probleme , Schwierigkeiten , Ängste nicht vielleicht auf genau dieses Trauma zurückzuführen sind.

Ich kann mich an diese Zeit auch nicht erinnern, ich weiß nur, das ich überbehütet aufgewachsen bin und das dadurch die Ängste gekommen sind. Natürlich kann das ein Auslöser sein, aber nicht generell. Selbst wenn es an dem lag, wird es Zeit, daran zu arbeiten, es aufzuarbeiten, denn zurück drehen können wir die zeit nicht mehr. Was gewesen ist, ist gewesen.

Ja mir fiehl es an nichts bei meiner Oma, aber ich kann mir schon denken, dass dies irgendwas in mir ausgelöst hat und ich deswegen nie Urvertrauen hatte. Ich habe ständig später extreme Verlustangste gehabt in Beziehungen, Todesängste ohne Grund uvm. Mein Bruder hat das alles nicht, aber der war damals eben auch schon fast zwei einhalb Jahre älter als ich und ihm konnte man schon erklären, dass die Mutter wieder kommen wird.
Es heisst ja immer dass die ersten drei Jahre sehr prägend sind und besonders eben das erste Jahr,
Es macht auch Sinn warum ich bis heute ein sehr gespaltenes Verhältnis zu meiner Ma habe, Irgendwie ist eine unterschwellige Wut schon immer da gewesen, aber ich wusste nie wieso.
Ich frage mich ob man dieses Trauma irgendwie auflösen kann heute noch im Erwachsenenalter. Mit Hypnose oder so?

Wenn dich das jetzt und heute so belastet, dann kannst du das in einer Therapie ver/bearbeiten.
Hypnose soll auch erfolgreich sein, muß man sich drauf einlassen.
Mir hilft die Therapie, da ich auch die ersten Jahre bei meiner Oma aufgewachsen bin...sicher fehlte Mutter und Vater.

Ich würde da anders rangehen und mir überlegen, ob deine Mutter insgesamt vom Typ her anders ist.

Jetzt ohne irgendwelche Schuldzuweisung an deine Mutter bzgl. 10 Wochen Urlaub, irgendwie scheint was schief gelaufen zu sein. Wahrscheinlich nicht die 10 Wochen, sondern eher ein Gefühl, dass du bei ihr etwas vermisst. Denk einfach in Ruhe darüber nach.

Viele hier haben durch eine sonderbare Kindheit mit sich zu kämpfen. Fakt bleibt aber, dass man das alles verarbeiten kann, das dauert eben seine Zeit. Deshalb macht man Therapie und erkennt, dass zwar Mist geschehen ist, aber man jetzt, als erwachsener selbstständiger Mensch alles ändern kann.

Mag man auch nicht so geliebt geworden sein, wie man es sich gerne gewünscht hätte, dann sollte man eben beginnen, sich selbst zu lieben.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bewertung des mütterlichen Verhaltens durch andere ebenfalls Einfluss auf deine Wahrnehmung genommen hat.

Dinge wie *Eine gute Mutter lässt ihr Neugeborenes nicht im Stich* sind schnell geplappert, weil es nicht in das Bild vieler Leute passt.

Als ich ein Jahr im Ausland lebte und meine Tochter bei ihrem (von mir getrennt lebenden) Vater ließ, schäumte das umgebende Volk auch munter vor sich hin. Nichtsdestotrotz hat das ganz wunderbar und ohne schädigende Folgen für das Kind funktioniert.

Es könnte also auch einen Blick darauf wert sein, was man dir eingeredet haben könnte.

Zitat von UnfinishedStory:
Ich frage mich , ob all meine Probleme , Schwierigkeiten , Ängste nicht vielleicht auf genau dieses Trauma zurückzuführen sind.


Ich versuche das mal von einer anderen Seite zu beleuchten:
Ab einem Alter von ca. 3 Jahren beginnt beim Menschen langsam die Fähigkeit, sich bewusst zu erinnern.
Allerdings scheint der Körper Erfahrungen, die vor diesem Bewusstsein gemacht werden, trotzdem wahrzunehmen, zu speichern und Konsequenzen daran zu ziehen. Völlig unbewusst, wie eine Art Instinkt.

Eine Bekannte von mir ist im Alter von ca 2 Jahren in einen Teich gefallen, wurde aber sofort gerettet - keine Schäden, nix passiert, alles gut, sie war nur patschnass.
Aber: Sie hat bis heute ein Problem damit, wenn Wasser von oben über den Kopf kommt.
Nicht beim Duschen, denn das hat man ja selbst in der Hand, aber Dinge wie beim Schwimmen untertauchen, im Meer unter den Wellen durchtauchen oder vom Beckenrand springen -- geht nicht. Kann sie absolut nicht ab.
Da ist jetzt keine großartige psychische Störung draus geworden, aber es ist uns irgendwann aufgefallen und wir haben mal überlegt, warum das so ist.

Scheinbar erinnert sich unser Körper an Dinge, die unser Hirn nicht bewusst kennt.
Von daher könnte ich mir das schon vorstellen, dass so diffuse Angst irgendwie dort verwurzelt ist.
Ist aber nur 'ne Vermutung.

A


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