HI!
Zitat:Eher wenn ich auf mich selbst oder mein Umfeld wütend bin.
Teilweise verziehe ich mich dann auch irgendwohin und fange einfach an zu heulen, weil ich nicht verstehe warum die Personen mich wütend machen.
Ich bin dann immer total fertig und eigentlich den ganzen Tag zu nichts mehr zu gebrauchen.
Wenn ich allerdings auf jemanden in meiner Schulklasse wütend bin oder mir jemand auf die Nerven geht schlucke ich meistens alles runter, und wenn jemand fragt was los ist tue ich so als ob nichts wäre...
Irgendwie ist das falsch, ich weiß. Aber ich schaffe es nicht ehrlich mit meinen Klassenkameraden umzugehen oder mich ihnen zu öffnen..
Weiter unten behauptest du, deine gefühle nicht zu kennen. Aber ich glaube das tust du schon - nur ignorierst du sie und verwendest sie falsch.
Es ist ja okay (erstmal) sich nicht öffnen zu können und nicht sagen zu können, du ich bin wütend auf dich.
Aber du solltest versuchen die Wut dann nicht an dir auszulassen.
Dazu gibt es verschiedene Wege nur ein paar Beispiele: Schreib einen Brief in dem du der Person sagst, ich bin wütend auf dich weil (Du musst den Brief ja nicht abschicken oder überreichen)... oder in ein (Wut)Tagebuch, schrei es in deinen eigenen vier Wänden oder im Wald heraus, fang einen Kampfsport an, geh Boxen oder sonst etwas wo du lernen kannst deine Wut auf konstruktive Weise zu nutzen.
Alles nur herunter zu schlucken macht unglücklich - das nmerkst du schon. UNd irgendwo müssen gefühle ja hin aber warum musst du sie gegen dich selbst richten?
DU kannst nichts dafür und es ist in Ordnung wütend zu sein.
Möglicherweise wurde dir in deiner Kindheit etwas anderes vermittelt - aber es ist okay.
Du könntest natürlich auch gleich anfangen zu üben und dann auch mal jemandem sagen, du ich ärgere mich gerade über dich, dies das jenes fand ich nicht okay. Aber das ist ein großer Schritt. Jedoch langfristig der richtige.
Zitat:Wenn ich Stress habe spiele ich gerne Gitarre. Wenn mir dann allerdings ein Fehler unterläuft werde ich auch wieder wütend auf mich selbst... bin wohl ziemlich perfektionistisch ^^
Wie gesagt, wenn mir etwas zu viel wird füge ich mir entweder Schmerzen zu, schlucke es runter oder fange später einfach an zu heulen, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Das mit den Pausen ist so eine Sache. Meistens ziehe ich richtig durch, was die Schule oder andere Sachen betrifft. Irgendwann haut es mich dann halt um, weil es zu viel des Guten war. Dann Übergebe ich mich entweder oder ich fange mir so eine verdammte Erkältung wie eben jetzt ein, Oder ich bekomme abends einen Heulanfall.
Darf ich das mit dem nett zu [m]ir sein übergehen?
Inwiefern meinst du das?
Auch hier: Dir wurde vielleicht immer vermittelt, dass es nichtokay ist, fehler zu machen.
Aber jeder Mensch macht Fehler. Und ein derartiger Perfektionismus macht es dir nur unötig schwer. Und den Selbsthass nur größer.
Das ist ein Teil des zu dir selbst nett sein das ich meinte: verzeih dir selbst Fehler. Kleinere sowieso. Wer spielt schon perfekt Gitarre? Wer läuft immer, ohne zu stolpern? Wer haut sich nicht mal aus Versehen den Kopf an? Alles sowas. Du bist nunmal nicht perfekt. Niemand ist das. Und muss es auch nicht sein.
Im größeren Fokus gehört dann halt auch dazu deine eigenen Grenzen zu achten. Auf dich aufzupassen, Schluss mit der Arbeit zu machen oder eine pause wenn du nicht mehr kannst.
Zu essen wenn du hungrig bist, zu schlafen wenn du müde bist. Alles so etwas. Dir etwas gönnen für eine gute Leistung und auch dir etwas zu gönnen wenn du traurig bist.
Zitat:Warum ich traurig bin weiß ich leider nicht. Theoretisch sollte es ja einen Grund dafür geben, aber mir fällt keiner ein, der das bewirken könnte.
Mir fällt etwas ein: Warum wird man traurig? Weil man nicht zu sich steht, weil man sich selbst übergeht und sich dennoch hundsmiserabel dabei fühlt. Und schlussendlich ist Trausrigkeit vielleicht wenigstens ein gefühl, das du dir zugestehen kannst weil es so ein stilles Gefühl ist. Eines, mit dem man niemand anderen belästigen muss.
Und dennoch ist auch Trauer ein gefühl das geteilt werden kann und sollte.
Im Inneren bist du immer allein weil du niemanden an dich heran lässt und auch das macht traurig und einsam.
Musik ist ein tolles Ventil. Machst du auch eigene Melodien?
Vielleicht kannst du ja auch anfangen Texte zu schreiben und zu komponieren. Nur so für dich um ein Ventil für deine Gefühle zu haben. So ganz ohne Anspruch. So ganz ohne das muss besser sein.
Wie ist es mit Freunden? Hast du niemanden, dem du dich mal anvertrauen könntest?
Ansonsten finde ich es gut, dass du weinen kannst. Mach das auch ruhig. Irgenwo müssen die Gefühle ja hin. Und es erleichtert vielleicht ein kleines bisschen.
So mehr fällt mir erstmal nicht ein.
Ich schick dir ein kleines Licht für dein stilles Kämmerlein.
das Huhn