Kiliane40
Wie überraschende Querschläge erwischen mich immer wieder Situationen, in denen ich gezwungen bin, etwas zu tun.
Klar, das ist das Leben. Aber in mir drin ist es sofort wie ein Wiedererkennen, so ein muffiges Gefühl. Abgestanden und zäh legt es sich wie eine dicke Haut über jegliche Lebensfreude.
Wer Kinder hat, der kennt das auf jeden Fall bei Schulproblemen. Als würde man ständig gegen neue Klippen fahren. Kaum ein bisschen Motivation geweckt, wieder ein Tiefschlag.
Nun hat sich allerdings bei uns das Problem soweit gesteigert, dass ein Lehrer meinem Sohn das Heft mehrmals auf den Kopf schlug und ihn mit einer Kreide bewarf. Jetzt hilft alles aussitzen nicht mehr.
Mein Kind hat ja vermutlich aufgrund beider Eltern eh schon eine Veranlagung zur Depression und Traurigkeit. Nun kommt noch der Lehrer dazu, der seine Art des Frusts - oder sollte es Motivation sein?!?- an ihm auslebt.
Und an dieser Stelle umschließt mich das muffige Gefühl. Das Erkennen einer unausweichlichen Situation. Hier hilft es nicht mehr, auf das zu achten was ich brauche, hier muss ich was tun. Mit Depressionsschüben und Angstattacken ist da nichts mehr. An der Stelle kann ich mir das nicht mehr leisten und ich bekomme so eine ungeheuere Wut auf den Lehrer, weil er unser Leben durcheinander wirbelt und mit seiner Stellung so unbedacht eine Kinderseele angreift.
Klar, ist auch nur ein Mensch. Und mein Sohn checkt den Stoff nicht. Mal abgesehen davon, dass der jetzt auch beim besten Willen nicht mehr aus seiner Angstspirale rauszubekommen ist.
Ich muss mit dem sprechen. Und kann nur verlieren. Mein Sohn wird so und so auf seiner Abschussliste stehen. Ob ich ihn da noch auf sein unprofessionelles Verhalten ansprech oder nicht. Aber als Mutter ist man gezwungen, tätig zu werden. Und seit zwei Tagen nur noch Gedankenkreisel. Ich komme gar nicht mehr weg davon. Wieder keine Übung für Gelassenheit.
Liebe Grüße
01.02.2018 17:11 • • 04.02.2018 #1