Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe ein für mich emotional belastendes Thema.
Zu meinen Geschwistern, Schwester 57 Jahre, Bruder 62 Jahre, habe ich seit 2011 keinen Kontakt mehr.
Ich selbst habe vor 15 Jahren entschieden, den Kontakt abzubrechen. Meine Geschwister haben Lügen und Intrigen verbreitet und es gab damals einen großen Streit. Annäherungsversuche meinerseits auf neutraler Basis sind gescheitert.
Deswegen habe ich mich entschieden ein gefühltes Einzelkind zu sein.
Meine Mutter ist 2012 in den Wohnort meiner Familie (mein Mann und unser Sohn 21.J.) gezogen. Meine Geschwister haben zu meiner Mutter 2011 den Kontakt abgebrochen.
Für alle Probleme wurde unserer Mutter die Schuld gegeben und sie war der Sündenbock für die damalige späte Scheidung unserer Eltern.
Ich habe mich bis zum Tod unserer Mutter im August 2024 in guten und schlechten Zeiten um unsere Mutter gekümmert, wie Betreuung, Bankgeschäfte, Behördensachen, Arztbesuche, Haare gewaschen, eingekauft, seelisch unterstützt im Krankenhaus besucht, ambulante Pflege organisiert und zum Schluß einen Heimplatz organisiert. Sie hatte am Ende Pflegegrad 5 mit schwerer Demenz und war auch schwer depressiv.
Ihre suizidalen Gedanken musste ich mir letztes Jahr fast täglich anhören.
Das letzte Jahr war das anstrengendste Jahr für mich.
Ich war an ihrem Sterbebett und habe im Heim bis zu 1 Tag vor ihrem Tod die Hand meiner Mutter gehalten. Nebenbei haben wir auch noch ihre Wohnung leer geräumt...
Meine Mutter war so traurig darüber, dass meine Geschwister sich bis kurz vor Ende nie gemeldet haben oder sich für unsere Mutter zu Lebzeiten interessiert haben, dass sie ausdrücklich sagte, sie möchte nicht, dass sie bei der Beerdigung dabei sind.
Den Wunsch habe ich erfüllt.
Vor Weihnachten 2024 kam ein Schreiben von einem Anwalt seitens meiner Geschwister mit dem Inhalt wegen Anspruch des Pflichtteils des Erbes unserer Mutter.
Ich fand es so ungerecht und daneben, dass sie nur an das Geld denken und dann auch noch ein Satz drin stand sie möchten ihr Unverständnis äussern, nicht über den Tod der gemeinsamen Mutter informiert worden zu sein
Wie soll das gehen, wenn ich noch nicht mal weiß, wo sie jetzt wohnen und man keinen Kontakt hat. Das war der blanke Hohn für mich. Meine Schwester ist innerhalb von 3 Jahren dreimal umgezogen und hat sich auch scheiden lassen.
Ich bin traurig und hatte eine gute Verbindung zu unserer Mutter, auch wenn sie nicht immer einfach war. Bei mir war es so, dass ich die Schwächeren unterstütze und ihnen helfe. Das war in dem Fall meine kranke Mutter.
Mein Bruder war in der Vergangenheit schon immer sehr auf das Geld und materielle Dinge aus.
Bei meiner Mutter gibt es nicht mehr viel zu holen. Ihr Schonvermögen ist aufgebraucht und ging für die Beerdigung drauf. Meine Mutter hatte seit 3 Jahren Wohngeld bekommen, wegen der Wahnsinnsrente von 490 Euro im Monat
Nun weiß ich nicht, was meine Geschwister noch wollen. Jetzt soll ich das Nachlassverzeichnis noch von einem Notar beurkunden lassen. Mein Nachlassverzeichnis über einen Anwalt reichte ihnen nicht.
Das darf ich alles schön selber bezahlen. Ich ärgere mich so darüber und habe auch Angst vor meinen Bruder, da der meine Schwester manipuliert hat und auf seine Seite gezogen hat.
Meine Geschwister haben mir schon als junge Frau das Gefühl gegeben, dass ich falsch bin.
Denn alles was ich mir im Leben ausgesucht habe, war in deren Augen falsch. Mein Mann, unser Haus, mein Job und auch die Erziehung unseres Sohnes war falsch.
Ich stehe zur Verantwortung also zu meiner Verantwortung bezüglich unserer Mutter, dass ich ihr bis zum Schluss geholfen habe. Leider wusste ich nicht, dass ich als Alleinerbin, viele Pflichten habe und so viel Papierkram. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das Erbe ausgeschlagen und auch die Vollmachten die ich habe, das mache ich kein zweites Mal.
Bei jeden Schreiben vom Anwalt, kriege ich gleich so ein schei. Gefühl und habe Druck und Angst, dass meine Geschwister mich mit Juristen in die Enge treiben wollen.
Ich kriege dann ein schlechtes Gewissen, dass ich trotz dem Wunsch meiner Mutter, dass sie (Geschwister) nicht zur Beerdigung kommen sollten, hätte doch benachrichtigen sollen. Ich habe nur die letzten Adressen und keine aktuellen Telefonnummern mehr von meinen Geschwistern.
Meine Schwester wusste seit Sommer 2024, dass es unserer Mutter schlecht geht und sie schwer pflegebedürftig war und ins Heim gekommen ist. Meine Nichte hatte von meiner Tante eine Info hierüber bekommen.
Also warum hat sie nicht die Initiative ergriffen?
Letztendlich kann ich eh nichts mehr ändern. Es war in der Vergangenheit so, dass egal was ich mache, für meine Geschwister war es nie richtig.
Sie leben in ihrer eigenen Welt und haben ihre Wahrheit.
Nun hoffe ich, dass es alles einigermaßen gut geht. Bei der Erbgeschichte könnte nur ein geschenktes Auto von unserer Mutter an uns ins Spiel kommen. Das habe ich schon beim Anwalt angegeben. Ich empfinde die Anwaltaktion meiner Geschwister wie Psychoterror oder eine Racheaktion. weil sie sich seit Kindheitstagen benachteiligt fühlen und andere immer schuld sind. Das belastet mich und macht mich traurig. Bei meiner Arbeit kenne alle Kollegen meine Geschichte, mein Chef hat auch großes Verständnis.
Das ist ein großes Glück für mich.
Ich mache seit Juli 2024 eine tiefenpsychologische Therapie und kriege eine Verlängerung der Kurzzeittherapie ab Februar 2025.
Mir fehlt manchmal die Geduld mit meinen Gefühlen. Es wird viel getriggert durch diese Erbgeschichte.
Zu meinem Vater habe ich noch Kontakt. Der ist zwar nicht so intensiv und gut wie zu unserer Mutter, aber ich versuche ihn ab und zu zu treffen. Zu unserem Vater haben meine Geschwister auch seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr und er ist jetzt mit mir der letzte lebende Sündenbock.
Ich bin froh über meine Wahlverwandtschaft und meine Freunde. Die geben mir Kraft.
Manchmal sehe ich andere mit ihren Geschwistern, die sich gut verstehen und das macht mich auch traurig und nachdenklich, warum das verkorkst mit meinen Geschwistern ist.
Ich weiß aber von meiner Therapeutin, dass Menschen mit toxischen, narzisstischen Zügen schwer therapierbar sind.
Habt ihr auch so etwas in der Familie? Oder einen Erbstreit?
Für mein Nervenkostüm ist das ziemlich herausfordernd.
Ich würde mich freuen, von euch Erfahrungsberichte und Meinungen zu lesen.
Sorry für den langen Text, musste mir das von der Seele schreiben.
Vielleicht brauche ich nur ein wenig Trost.
LG Nordlicht
Gestern 22:16 • • 29.01.2025
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