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Hallo miteinander,

ok, das klingt vermutlich für viele jetzt total schräg aber ich habe massive Probleme damit, von anderen Menschen ignoriert/übersehen zu werden.

Das ist zum Glück nicht immer so, aber wenn es so ist, fühle ich mich sofort richtig wertlos, wie ein Nichts, gestraft und auch irgendwie wütend.
Es ist fast so, als bräuchte ich die Aufmerksamkeit anderer, damit ich die Berechtigung zum Da-sein habe.

Auch hier im Forum kam es vor, dass Beiträge von mir(wo ich mich auf andere bezog/zitierte) nicht beachtet wurden.

Muss dazu sagen, dass ich schon immer ein extrem unsicherer und schüchterner Mensch war, was es nicht einfacher macht mit dem Übersehen werden.
Trotzdem tut es weh, auch wenn andere das vermutlich nicht mal absichtlich machen.

Kennt das hier vielleicht jemand?

05.09.2019 11:50 • 05.09.2019 x 1 #1


9 Antworten ↓


Schönes Profilbild hast Du da, Butterfly_ !

Hast Du Geschwister und wenn ja, wurden die irgendwie von den Eltern bevorzugt? Das wäre eine Erklärung. Schon mal Familienstellen probiert?

A


Angst ignoriert zu werden

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Hallo Bernie,

Dankeschön für dein Kompliment und die Antwort

Ja, ich habe eine ältere Schwester und das mit dem Bevorzugen passt auch, da sie immer schon die perfekte war, bei der alles im Leben glatt lief. Sie sieht top aus, hat keine psychischen Probleme, Erfolg im Beruf und Partnerschaft (im Vergleich dann ich, die seit dem 18. Lebensjahr psychische Probleme hat, Schule abbrechen musste, jetzt in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten muss usw.)

Wenn meine Eltern, sie und ich zusammen kommen, ist sie immer im Mittelpunkt.
Das hat schon oft zu depressiven Phasen bei mir geführt.
Andererseits schäme ich mich aber auch dass ich nicht über dieses kindliche Verhalten hinweg komme.
Mir tut das dann aber so gar nicht gut, am liebsten würde ich da nicht mehr hingegen..

Familienaufstellung kenne ich und ich würde das gerne machen, aber leider kostet das oft Geld und das habe ich leider so gar nicht.
Oder kennst du noch andere Möglichkeiten gegen dieses Problem anzugehen?

Was das Forum angeht..
Da koennte ich dir raten,dich immer wieder einzubringen in threads/Themen die dich interessieren,wo du was beitragen moechtest etc.
Damit faellst du auf,bleibst ggf im Gedaechnis und entpuppst dich zu einem interessanten Gespraechspartner.
Vieles kann schon mal untergehen...das muss nix persoenliches gegen dich sein.

Hallo Butterfly_,

tja, das mit den vermeintlichen Stars in der Familie kennen hier wohl einige... Ich persönlich (!) würde hier ein wenig mehr auf Abstand gehen. Deswegen muss man sich mit der Familie nicht zerkriegen. Es geht lediglich darum, diese regelmäßigen subjektiv gefühlten Dumpings mal zu dezimieren. Den Grund dafür kannst Du Deinen Eltern ruhig nennen.

Einerseits benötigt man den Austausch mit anderen - der Mensch ist nicht für die Einsamkeit geboren, denke ich. Andererseits solltest Du schon probieren, Dich nicht von der Einschätzung anderer (egal ob real oder gefühlt) abhängig zu machen.

Es gibt da viele Möglichkeiten, z. B. die Laienschauspielerei, Gedichte schreiben und sie per Blog oder in Lyrik-Foren veröffentlichen, Selbsthilfegruppen etc. Letztlich finde ich es sehr selbstwertgefühlsbildend sich mit anderen Menschen intensiv auszutauschen. Schön im Forum, m. E. aber besser noch in persona.

Hast Du Dich selber halbwegs gern? Oder nörgelst Du im Stillen dauernd an Dir selber rum? Hierfür gibt es gute geführte Meditationen. Stichwort: Metta-Mediation.

Lerne Selbstreflektion, denn Empfindlichkeiten haben immer nur etwas mit uns selbst zu tun.

Wenn du psychische Probleme hast, nützt es nichts, andere dafür zu beneiden, die keine haben.
Man kann auch mit psychischen Problemen ein wertvoller Mensch sein, gerade, weil man Elend sehr gut kennt.

Dazu muss dir aber bewusst werden, dass Vergleiche mit anderen noch mehr runterziehen und das die Probleme überhaupt nicht ändert. Man nennt das auch Selbstliebe, und dann brauchst du die Angst nicht mehr, dass ignoriert werden, dich so verletzt.

Behinderungen, egal jetzt welche, dürfen nicht als Forderung an andere eingesetzt werden. Denk darüber mal nach.

Zitat von Butterfly_:
Hallo miteinander,ok, das klingt vermutlich für viele jetzt total schräg aber ich habe massive Probleme damit, von anderen Menschen ignoriert/übersehen zu werden.Das ist zum Glück nicht immer so, aber wenn es so ist, fühle ich mich sofort richtig wertlos, wie ein Nichts, gestraft und auch irgendwie wütend. Es ist fast so, als bräuchte ich die Aufmerksamkeit anderer, damit ich die Berechtigung zum Da-sein habe. Auch hier im Forum kam es vor, dass Beiträge von mir(wo ich mich auf andere bezog/zitierte) nicht beachtet wurden.Muss dazu sagen, dass ich schon immer ein extrem unsicherer und schüchterner Mensch war, was es nicht einfacher macht mit dem Übersehen werden.Trotzdem tut es weh, auch wenn andere das vermutlich nicht mal absichtlich machen.Kennt das hier vielleicht jemand?

Das kenne ich auch sehr gut

Zitat von Icefalki:
Lerne Selbstreflektion, denn Empfindlichkeiten haben immer nur etwas mit uns selbst zu tun. Wenn du psychische Probleme hast, nützt es nichts, andere dafür zu beneiden, die keine haben. Man kann auch mit psychischen Problemen ein wertvoller Mensch sein, gerade, weil man Elend sehr gut kennt.Dazu muss dir aber bewusst werden, dass Vergleiche mit anderen noch mehr runterziehen und das die Probleme überhaupt nicht ändert. Man nennt das auch Selbstliebe, und dann brauchst du die Angst nicht mehr, dass ignoriert werden, dich so verletzt. Behinderungen, egal jetzt welche, dürfen nicht als Forderung an andere eingesetzt werden. Denk darüber mal nach.


Die letzten Sätze verstehe ich nicht, ich fordere ja nichts von anderen wegen meinem Handicap oder weil ich Mitleid will o.ä.
Ich möchte nur einfach wahrgenommen werden von anderen.
Ansonsten gebe ich dir Recht, Vergleiche mit anderen bringen wirklich nichts.

Zitat von Bernie1970:
Hallo Butterfly_,tja, das mit den vermeintlichen Stars in der Familie kennen hier wohl einige... Ich persönlich (!) würde hier ein wenig mehr auf Abstand gehen. Deswegen muss man sich mit der Familie nicht zerkriegen. Es geht lediglich darum, diese regelmäßigen subjektiv gefühlten Dumpings mal zu dezimieren. Den Grund dafür kannst Du Deinen Eltern ruhig nennen. Einerseits benötigt man den Austausch mit anderen - der Mensch ist nicht für die Einsamkeit geboren, denke ich. Andererseits solltest Du schon probieren, Dich nicht von der Einschätzung anderer (egal ob real oder gefühlt) abhängig zu machen.Es gibt da viele Möglichkeiten, z. B. die Laienschauspielerei, Gedichte schreiben und sie per Blog oder in Lyrik-Foren veröffentlichen, Selbsthilfegruppen etc. Letztlich finde ich es sehr selbstwertgefühlsbildend sich mit anderen Menschen intensiv auszutauschen. Schön im Forum, m. E. aber besser noch in persona.Hast Du Dich selber halbwegs gern? Oder nörgelst Du im Stillen dauernd an Dir selber rum? Hierfür gibt es gute geführte Meditationen. Stichwort: Metta-Mediation.


Austausch mit anderen Menschen im realen Leben gibt mir auch immer sehr viel, was mir nur durch mein starken sozialen Ängste nicht immer möglich ist.
Auch dank der WfbM habe ich aber ein paar sehr tolle Menschen gefunden mit denen ich mich ab und an treffe.
Für Aktivitäten außerhalb fehlt mir jedoch oft die Energie und der Mut.

An der Selbstliebe hapert es noch bei mir..sonst wäre ich vermutlich auch nicht so abhängig von der Meinung anderer über mich..
Metta-Meditation höre ich zum ersten Mal. Google ich gleich mal

Zitat von Butterfly_:
Die letzten Sätze verstehe ich nicht, ich fordere ja nichts von anderen wegen meinem Handicap oder weil ich Mitleid will o.ä.


Ja, ich habe eine ältere Schwester und das mit dem Bevorzugen passt auch, da sie immer schon die perfekte war, bei der alles im Leben glatt lief. Sie sieht top aus, hat keine psychischen Probleme, Erfolg im Beruf und Partnerschaft (im Vergleich dann ich, die seit dem 18. Lebensjahr psychische Probleme hat, Schule abbrechen musste, jetzt in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten muss usw.)

Wenn meine Eltern, sie und ich zusammen kommen, ist sie immer im Mittelpunkt.
Das hat schon oft zu depressiven Phasen bei mir geführt.

Das meinte ich damit, als ich das mit dem Einfordern geschrieben habe. Und das meine ich überhaupt nicht negativ. Jeder, der irgendwelche Probleme hat, muss an den Ursprung gehen, damit er lernt, wie es das überwinden kann.
Und nur wenn man erkennt, dass man z.B. eifersüchtig ist, nach Liebe oder Anerkennung sucht, seine Erkrankung als minderwertig sieht, bzw. sich selbst, und von anderen erwartet, dass sie erkennen, was man braucht oder will, kommt nicht weiter. Oder, evtl. noch schlimmer, von anderen erwartet, dass sie wissen sollen, wie man dich zu behandeln hat, ohne, dass man das evtl. dort einmal ansprechen würde.

Nochmals, das ist keine negative Kritik, aber der Beginn zum Selbstbewusstsein in seiner reinsten Form. Wahrnehmungen sind immer etwas, das von uns selbst ausgeht und müssen nicht mit den anderen übereinstimmen. Und je weniger man sich als wertvoll betrachtet, desto mehr richtet sich die eigene Wahrnehmung auf jede noch so kleine Möglichkeit, die das dann bestätigt.

Deshalb meine Aussage, die eigene Problematik nicht auf die anderen zu übertragen.

A


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