ich bin lange um das Forum herumgeschlichen, habe mich einmal registriert, nichts gemacht, jetzt bin ich da und habe meinen Mut zusammengenommen um mich zu outen. Während ich das hier schreibe, steigen mir schon wieder die Tränen der Hilflosigkeit über meinen Zustand in die Augen. Ich bin 46, seit fast 20 Jahren verheiratet und habe wahnsinnig Angst, dass meine Ehe scheitert, um die es derzeit nicht gut bestellt ist.
Ich war schon immer ein Mensch, der eher ängstlich war, hatte auch meine Angstattacken, kam aber damit zurecht. Zumindest dachte ich das. Ich denke aber jetzt, dass ich dabei vor allem auf den Schultern anderer gestanden und denen dabei weh getan habe, hauptsächlich meiner Frau, die damit kaum etwas anfangen kann und der ich Angst mache.
Mein Vater war Alk. und litt vielleicht unter denselben Ängste. Anfang des Jahres wurde meine Tochter (15) magersüchtig und kam für einige Monate in die Klinik. Seit sie wieder zuhause ist, hat sich unser Familienleben als ziemlich kaputt herausgestellt. Seit April leide ich unter wochenlangen Angstattacken, derzeit mache ich meine dritte durch und habe Angst, dass es nicht besser wird.
Seit Juni bin ich in Psychotherapie, aber wir sind immer noch bei der Anamnese, wohl auch weil ich immer Einzelheiten, nicht aber die Angst thematisiert habe. Ich habe für mich erkannt, dass ich versuchen muss, auf eigenen Füßen zu stehen, wenn ich überhaupt noch meine Ehe retten will, jetzt wo die Beziehung zu den Kindern schwierig ist. Aber dabei steht mir die Angst im Weg und ich habe Angst, dass sie nicht mehr weggeht, weil ich Angst habe, dass es jedes mal schlimmer wird, obwohl ich das gar nicht vergleichen kann. Ich habe Angst, dass es nicht heilbar ist. Ich habe Angst, dass es nur langsam heilbar ist und meine Frau mir nicht mehr die Zeit gibt, vor allem weil sie die Geschichte mit unserer Tochter stark belastet, die über ihre Therapie nicht mit uns redet. Für meine Frau bin ich derzeit vor allem eine Belastung, das sagt sie selbst. Ich weiß, dass ich Heilung vor allem für mich selbst suche sollte, aber ich habe trotzdem Angst meine Frau zu verlieren, die wohl eine Krücke für mich ist.
Danke fürs Lesen.
08.10.2010 12:16 • • 11.11.2010 #1